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Louisa Grauvogel trainiert bei Gertrud Schäfer und Dirk Zorn - Druckversion

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RE: Louisa Grauvogel trainiert bei Gertrud Schäfer und Dirk Zorn - frontrunner800 - 05.01.2023

(05.01.2023, 12:59)mark1967 schrieb: In de F.A.S. (leider hinter der Paywall) ein langer Artikel über Louisa Grauvogel und die Gründe für ihr Karriereende.

https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/louisa-grauvogel-sport-und-depression-bei-siebenkaempferin-18565618.html

Falls gewünscht, kann ich den Text bilateral zusenden.

Die Zeitung heißt Frankfurter Allgemeine Zeitung, abgekürzt FAZ.


RE: Louisa Grauvogel trainiert bei Gertrud Schäfer und Dirk Zorn - mark1967 - 05.01.2023

(05.01.2023, 14:17)frontrunner800 schrieb:
(05.01.2023, 12:59)mark1967 schrieb: In de F.A.S. (leider hinter der Paywall) ein langer Artikel über Louisa Grauvogel und die Gründe für ihr Karriereende.

https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/louisa-grauvogel-sport-und-depression-bei-siebenkaempferin-18565618.html

Falls gewünscht, kann ich den Text bilateral zusenden.

Die Zeitung heißt Frankfurter Allgemeine Zeitung, abgekürzt FAZ.

Das ist falsch, es handelt sich um die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, abgekürzt FAS


RE: Louisa Grauvogel trainiert bei Gertrud Schäfer und Dirk Zorn - Kugel22 - 06.01.2023

Was ich aus diesem Fall mitnehme:
1. Die Vereinbarkeit von Studium und Leistungssport auf internationalem Niveau ist sehr schwer. Es mag Studienrichtungen geben, in denen weniger Präsenz verlangt wird als in einem Chemie-Labor. Aber solche Zeiten gibt es immer und sei es die Zeit, in der die Klausuren geschrieben werden müssen. Es geht wahrscheinlich nur dann gut, wenn die Trainings- und Wettkampfplanung und die Studienanforderungen zusammengedacht werden. Welcher Bundestrainer bzw. welcher Professor macht das? Wer koordiniert eine solche Zusammenarbeit? ( Da könnte man höchstens mal bei der Familie Kaul nachfragen.)
2. Ein Weg ohne DLV (gegen den DLV) ist nicht möglich. Der Schritt von Louisa von Leverkusen nach Dormagen in Kombination mit Marl war mutig, der Versuch ist aber laut Artikel nicht wegen körperlicher Probleme gescheitert. Dass eine Studentin im Vollstudium derart lange Fahrzeiten absolviert und ohne jede Unterstützung durch den DLV eine EM bzw. WM – Qualifikation anstrebt, ist zum Scheitern verurteilt. 
 
Louisa wurde hier als sehr intelligent beschrieben. So hat sie dann wohl auch die Entscheidung gefällt. Beruf und Studium statt Siebenkampf, für den ihr Herz scheinbar weiter schlägt. Schade, dass bei solchen Talenten nicht beides möglich ist.


RE: Louisa Grauvogel trainiert bei Gertrud Schäfer und Dirk Zorn - Nanobot - 06.01.2023

(06.01.2023, 17:06)Kugel22 schrieb: Was ich aus diesem Fall mitnehme:
1. Die Vereinbarkeit von Studium und Leistungssport auf internationalem Niveau ist sehr schwer. Es mag Studienrichtungen geben, in denen weniger Präsenz verlangt wird als in einem Chemie-Labor. Aber solche Zeiten gibt es immer und sei es die Zeit, in der die Klausuren geschrieben werden müssen. Es geht wahrscheinlich nur dann gut, wenn die Trainings- und Wettkampfplanung und die Studienanforderungen zusammengedacht werden. Welcher Bundestrainer bzw. welcher Professor macht das? Wer koordiniert eine solche Zusammenarbeit? ( Da könnte man höchstens mal bei der Familie Kaul nachfragen.)
2. Ein Weg ohne DLV (gegen den DLV) ist nicht möglich. Der Schritt von Louisa von Leverkusen nach Dormagen in Kombination mit Marl war mutig, der Versuch ist aber laut Artikel nicht wegen körperlicher Probleme gescheitert. Dass eine Studentin im Vollstudium derart lange Fahrzeiten absolviert und ohne jede Unterstützung durch den DLV eine EM bzw. WM – Qualifikation anstrebt, ist zum Scheitern verurteilt. 
 
Louisa wurde hier als sehr intelligent beschrieben. So hat sie dann wohl auch die Entscheidung gefällt. Beruf und Studium statt Siebenkampf, für den ihr Herz scheinbar weiter schlägt. Schade, dass bei solchen Talenten nicht beides möglich ist.

Die Frage ist ob beides überhaupt GLEICHZEITIG möglich sein sollte? In dem aktuellen System ist es für fast alle die bessere Entscheidung sich auf die Karriere zu konzentrieren. Man könnte aber auch ein System entwerfen in dem man sich zuerst auf den Sport konzentriert (und dafür entsprechend entschädigt wird) und sich danach auf die außersportliche Karriere konzentriert. Wenn man die Anreize (Bezahlung) eben nicht entsprechend setzt, bekommt man auch keine/kaum Leistung. Aktuell läuft es wohl eher so, dass einige positiv verrückte Sportler es aus Idealismus machen und sich währenddessen immer mehr "Funktionäre" durchfüttern lassen. Eigentlich stören die Sportler nur noch. Am besten wäre es, wenn alle Sportler zurücktreten würden und das gesamte Budget für die "Funktionäre" übrig bleiben würde.


[geteilt] Netzfundstücke - Astra - 07.04.2023

Am 11.4. um 23:35 bringt das Erste im Rahmen von Echtes Leben diese Doku:
Burnout einer Leistungssportlerin: Louisa Grauvogel


RE: Netzfundstücke - Astra - 11.04.2023

(07.04.2023, 13:05)Astra schrieb: Am 11.4. um 23:35 bringt das Erste im Rahmen von Echtes Leben diese Doku:
Burnout einer Leistungssportlerin: Louisa Grauvogel

Der Bericht kommt ja heute Abend.
Hier ist ein Vorbericht:
https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/burnout-einer-leistungssportlerin-100.html
Ich habe die Doku noch nicht in der Mediathek gefunden.


RE: Louisa Grauvogel trainiert bei Gertrud Schäfer und Dirk Zorn - Kugel22 - 11.04.2023

Toller Film:
https://www.ardmediathek.de/video/echtes-leben/burnout-einer-leistungssportlerin/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2VjaHRlcyBsZWJlbi8yMDIzLTA0LTExXzIzLTM1LU1FU1o


RE: Netzfundstücke - HZZ - 11.04.2023

Hier in der Mediathek zu finden.


RE: Louisa Grauvogel trainiert bei Gertrud Schäfer und Dirk Zorn - Reichtathletik - 11.04.2023

(11.04.2023, 11:36)Kugel22 schrieb: Toller Film:
https://www.ardmediathek.de/video/echtes-leben/burnout-einer-leistungssportlerin/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2VjaHRlcyBsZWJlbi8yMDIzLTA0LTExXzIzLTM1LU1FU1o

Mich lässt der Film etwas ratlos zurück. Zum einen finde ich es schwierig, dass der konkrete Fall hier schnell dazu geeignet ist, Leistungssport als ganzes zu kritisieren. Natürlich soll niemand in eine Situation kommen wie die konkrete Athletin, aber Momente, in denen Sportler eben nicht mit Feiern gehen oder die Familie Verständnis dafür haben sollte, dass man nicht bei jeder Familienfeier dabei sein kann oder zumindest zwischendurch mal für 2 Stunden zum Training abbiegt, die kann es auch im gesunden Maße geben und dafür fehlt es gesellschaftlich oft an Akzeptanz. Leistungssport kann(!) Menschen auch viel geben, sowohl an Freundschaften (im Sport), als auch im Erlernen von Disziplin, Geldung, Organisation -> wovon man im Sport profitieren kann. Ich habe etwas sorge das Filme wie dieser oder zu Missbräuchen oder Ernährung neulich dazu führen, dass die gesellschaftliche Akzeptanz von organisieren Sport/Leistungssport weiter abnimmt. Dafür wird demnach eine gute Diskussion nötig sein.
Hierfür ist im Beitrag der Ausflug in die USA zur Schwester interessant, der zeigt, dass der Sport nicht "verteufelt" wird. Gleichzeitig sind diese Momente die, die mich am ratlosesten machen weil sie so sehr emotional sind, dass ich nicht weiß ob sie wirklich so gesund sind.


RE: Louisa Grauvogel trainiert bei Gertrud Schäfer und Dirk Zorn - Kugel22 - 11.04.2023

Ich sehe die Doku keineswegs als Absage für den Leistungssport. Im Gegenteil: Hier hängt ein Herz am Sport. Die Athletin hat sich auf einen Weg begeben, der sich als Sackgasse erwiesen hat ( weg von Leverkusen) Morgens um 7 Uhr allein Krafttraining in einem Fitnessstudio in Köln und dann nach weiteren 8 Stunden Arbeit Techniktraining nach langen Fahrwegen in Dormagen und Marl . Wer soll das schaffen? Burnout vorprogrammiert. Dirk Zorn hat es gesagt, sie war müde vom Tag. Hoffentlich schauen auch Laufbahnberater diese Doku und beraten zukünftig besser bei der Auswahl des Studiums und des Trainingsortes.