Leichtathletikforum.com
Olympia in Peking - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Off-Topic (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=9)
+--- Forum: Plauderecke (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=14)
+--- Thema: Olympia in Peking (/showthread.php?tid=4656)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8


RE: Olympia in Peking - ThomZach - 05.02.2022

(05.02.2022, 12:21)MZPTLK schrieb: Und Philosophie - verirrt und instrumentalisiert - nur zu dem Zweck der Kreation von Ideologien betreiben?

Ja, was denn sonst, Herr Dr. des brotlosen Denkens? Ist es denn verboten, der bescheidenen Suche einen ambitionierten Zweck zu geben? Und ist es nicht Fakt, dass die Philosophie mehr ist als Suche - nämlich auch Findung. Und ist Findung noch Philosophie? Nein. Findung ist Ideologie. Aber Du verwendest Ideologie in der ideologisierten Version, also verbunden mit der Unterstellung der philosophischen Bodenlosigkeit und der Interessenwirtschaft. Für mich als Purist bedeutet es einfach nur IdeenLehre. Ideen als Produkte der Philosophie und Lehre als Quelle der Mittel zum Zweck.
Jede Suche muss einen Zweck haben, sonst ist sie Schwärmerei. Leider sind wir alle dahin gehend belehrt worden, dass jede Weltanschauung und Meinung auch mit Philosophie bezeichnet wird. Die Leute sagen daher: "Meine Philosophie ist..." NEIN! Das Eigene, die Meinung, der gewählte Standpunkt ist immer eine Ideologie. Die Philosophie ist nur die Methode und das methodische Vorgehen auf der Suche - wonach auch immer. Mancher sagt Philosophie, meint aber eigentlich seine Meinung, will das aber nicht offen zugeben. Vielmehr will er andeuten, dass er sich noch auf der Suche befindet, seine Angaben also nur vorläufig sind, sein Vortrag nur ein Vorschlag. Aber alle Festlegungen sind nur vorläufig. Und die Philosophie ist nicht auf ihre Resultate festgelegt. Nur auf ihre Relativität. Wer erfolgreich handeln will, muss sich (zumindest vorläufig) festlegen, also sich zu einer Ideologie bekennen (Gramsci: Philosophie der Praxis, steht in D im Regal aber nicht bei Wiki). Ebenso sind wir belehrt worden, alles philosophische das wir ablehnen, als "Ideologie" zu beschimpfen. Das ist aber selbst ideologisch in diesem pejorativen Sinn. Und da mach ich natürlich nicht mit. Philosophische Begriffe sollten wertneutral konnotiert sein, damit das was man sagen will, auch explizit (nicht implizit) formuliert werde.
Ist das nun so schwer zu verstehen, so schwer gutzuheißen? Eines sehe ich ein: die Belesenen sind einen Schreibstil wie meinen natürlich nicht gewohnt. Es wird ja nur gedruckt, was einigermaßen akademisch daherkommt. Und da fallen alle Naturburschen und Selberdenker (+Femininum) vorher schon unter den Tisch.


RE: Olympia in Peking - ThomZach - 05.02.2022

(05.02.2022, 16:38)RalfM schrieb: Mal Kehrtwendung. In der Laufzeitschrift Spiridon von Manfred Steffny, der mit Thomas Zacharias gemeinsam im Olympia-Team von 1968 war ("Alt 68er") stellt sein Bruder Herbert den Wiedehopf vor, den Vogel des Jahres 2022. Auf Gran Canaria treffe ich den auch an. Hast Du den (Thomas) jemals auf Lanzarote gesehen?

Vom ersten Tag an in meinem Garten. Leider haben wir auch Katzen, und die darf man zum Naturschutz ja leider nicht "abschaffen"... Die Tierschützer dieser Welt sind eifriger als die Menschenschützer. Auf Tiere lässt es sich auch leichter die eigene eingebildete Güte projizieren, während Menschen sich eher zu Hassobjekten eignen. Zwei Seiten einer Medaille.
Manfred war auch schon mal hier. In den 80ern. Kam natürlich gelaufen. Und '68 in Flagstaff (Arizona) hatte er das Motelzimmer nebenan.


RE: Olympia in Peking - Halloo - 05.02.2022

(05.02.2022, 12:05)ThomZach schrieb:
(05.02.2022, 11:05)Mkfan schrieb:
(04.02.2022, 21:01)ThomZach schrieb:
(04.02.2022, 13:29)Mkfan schrieb: Alles in allem: Hochspringen kann er ungleich besser!

Wer besser schreibt als ich früher hochsprang, gebe hier was zum Besten...

Das heißt für die Schreibenden in der Tat die Latte verdammt hoch zu legen! Rolleyes ‌Daher solltest du diese Forderung zunächst auch auf dich selbst anwenden. Die lange Latte deiner immanenten Widersprüche aufzudröseln, fehlt mir der Wille. Und wozu auch? An Sinn-Losem arbeite ich mich nicht gerne ab. Für mich gilt nun wieder: Si tacuisses...

Aber mit Deiner Bildung zu prahlen und mich abzukanzeln, dazu ist Dir die Zeit und Kraft nicht zu schade... Ja was wäre, wenn ich geschwiegen hätte? Sag Du es mir. Außerdem: Eine Aufforderung ist keine Forderung.......
Und dann den Unterschied zwischen Forderung und 
Die schwerverdauliche Diskussion verfolge ich mit großem Interesse.  Thomas, ein überzeugter Humanist, 
läßt tief in sein Seelenleben blicken. Man muss nicht mit all seinen Gedanken  einverstanden sein. Er ist ein Sonderling und Unikat, wobei ich das nicht  negativ meine. Als Sonderlinge werden häufig Personen bezeichnet, die ihrem Gewissen folgen und gedanklich nicht dem Mainstream folgen. Er ist ein Idealist und erwartet nicht, dass er die Welt verändern kann. Dennoch nimmt man seine Gedanken nicht ernst und versteigert sich in der Aussage (Mikfan), dass er hochspringen ungleich viel besser kann - und zur ,Krönung': Für mich gilt nun wieder - si tacuisses...
Und dann nicht zwischen Forderung und Aufforderung  unterscheiden können (trotz hervorgehobener Bildung Angry ‌). Peinlich.


RE: Olympia in Peking - ThomZach - 05.02.2022

Halloo Halloo! Na endlich mal was Erfrischendes. Und zum Schmunzeln. Wobei jeder Mensch ein Unikat ist, und was Du meinst, sich bei mir Unikum nennt. Ein schöner kleiner Unterschied in unserer so reichen Sprache. Mit der zu spielen mich echt vergnügt. Und die so viele Möglichkeiten bietet, sich auszudrücken. Das fehlt mir in den anderen Sprachen, die ich allerdings auch nicht so gut kann wie Deutsch. Womit wir wieder bei einem meiner Anliegen sind, nämlich der steilen These, dass man im Leben eigentlich nichts lernt, sondern nur angeborenes weckt oder ungeweckt verkommen lässt. Meine Kinder und ihre Mutter hätten die Chance gehabt, 5-sprachig aufzuwachsen, aber das Angebot war in ihren Ohren offenbar nur sinnleerer Lärm. Und vieles mehr hätten sie von mir lernen können. Aber ob ich es vorgelebt/-gemacht oder versucht habe, es ihnen beizubringen. Es ist ihnen wie die Straßenbahn vor ihrer Nase weggefahren. Und so führe ich das Leben eines Einsiedlers - nicht weil ich einsam wohnte - die Familie ist ja oft und lange im Hause. Aber wegen der Sprache und der "Differenzen" kommt es nur selten zu erquicklichen Konversationen. Immerhin hat meine Tochter gerade ein aufsehenerregendes Kochbuch mit Yoga und savoir vivre herausgebracht. Und wir sind alle ganz stolz. Und Ärger gibt's wie in jeder Familie.
Ehrlich gesagt: Ich guck jetzt doch mal ein bisschen Peking, wenigstens Alpin und Eishockey. Und denke dabei: Die Uiguren sind auch nicht das einzige unterdrückte Volk auf der Welt. Und dieser Xi mit seinem Nachbarn Putin auch nicht die einzigen Despoten. Die Welt ist voll davon und der Rest profitiert davon. Und die Chinesen kennen keine andere Welt als die, in die sie hineingeboren wurden. Wenn es so weit ist, werden sie schon rebellieren. Im Moment lernen sie vom Fall HongKong, dass das keinen Zweck hat. Und eine Geschichte um zu erfahren wie es geht, haben sie nicht. Mutter Erde macht ein großes Experiment, und wir sind alle Versuchskaninchen. Und deshalb verstehen wir ja auch nichts... Confused


RE: Olympia in Peking - Mkfan - 06.02.2022

(05.02.2022, 20:01)Halloo schrieb:
(05.02.2022, 12:05)ThomZach schrieb:
(05.02.2022, 11:05)Mkfan schrieb:
(04.02.2022, 21:01)ThomZach schrieb:
(04.02.2022, 13:29)Mkfan schrieb: Alles in allem: Hochspringen kann er ungleich besser!

Wer besser schreibt als ich früher hochsprang, gebe hier was zum Besten...

Das heißt für die Schreibenden in der Tat die Latte verdammt hoch zu legen! Rolleyes ‌Daher solltest du diese Forderung zunächst auch auf dich selbst anwenden. Die lange Latte deiner immanenten Widersprüche aufzudröseln, fehlt mir der Wille. Und wozu auch? An Sinn-Losem arbeite ich mich nicht gerne ab. Für mich gilt nun wieder: Si tacuisses...

Aber mit Deiner Bildung zu prahlen und mich abzukanzeln, dazu ist Dir die Zeit und Kraft nicht zu schade... Ja was wäre, wenn ich geschwiegen hätte? Sag Du es mir. Außerdem: Eine Aufforderung ist keine Forderung.......
Und dann den Unterschied zwischen Forderung und 
dass er hochspringen ungleich viel besser kann - und zur ,Krönung': Für mich gilt nun wieder - si tacuisses...

Und dann nicht zwischen Forderung und Aufforderung  unterscheiden können (trotz hervorgehobener Bildung Angry ‌). Peinlich.

 Ich bitte um Vergebung, aber meine Hinweise waren keineswegs Abkanzelung und schon gar nicht bildungsbürgerlich-überheblich, sondern Empfehlung und Hinweis darauf, dass es eine ganze Reihe philosophischer Werke gibt, die der Auflösung der hier angeblichen Widersprüche "Macht" oder "Geist" gewidmet sind. Es gibt allerdings keine fruchtbaren Diskussionen, wenn man keinerlei Bereitschaft hat, seine eigene Begriffswelt an logischer Widerspruchslosigkeit und am Wahrheitsgehalt anderer zu messen. Verallgemeinerungen abzulehnen und dann alle Philosophie im Kern zur Ideologie zu erklären, ist nunmal schlicht falsch. Ich erkenne hier keinen Willen zur Verständigung, sondern nur ein beharrlich geschütteltes Begriffskaleidoskop. Das erzeugt zwar viele bunte Bilder, aber kein Verständnis in der Sache. 
Psychologisch hingegen ist dieses Verhalten aufschlußreich und der existentielle Aufschrei darin ist nicht zu überhören...


RE: Olympia in Peking - RalfM - 06.02.2022

(06.02.2022, 10:31)Mkfan schrieb:
Zitat: 
Zitat:
Zitat:
Zitat: 
Es gibt allerdings keine fruchtbaren Diskussionen, wenn man keinerlei Bereitschaft hat, seine eigene Begriffswelt an logischer Widerspruchslosigkeit und am Wahrheitsgehalt anderer zu messen.
Endlich mal ein Satz.
Weit und hoch.
Und runter.


RE: Olympia in Peking - Halloo - 06.02.2022

(06.02.2022, 15:10)RalfM schrieb:
(06.02.2022, 10:31)Mkfan schrieb:
Zitat: 
Zitat:
Zitat:
Zitat: 
Es gibt allerdings keine fruchtbaren Diskussionen, wenn man keinerlei Bereitschaft hat, seine eigene Begriffswelt an logischer Widerspruchslosigkeit und am Wahrheitsgehalt anderer zu messen.
Endlich mal ein Satz.
Weit und hoch.
Und runter.

Warum beteiligt ihr euch an einer .fruchtlosen' Diskussion ? Wenn ihr das so empfindet, hättet ihr besser schweigen sollen. Oder ist euch die Diskussion zu hoch und zu weit für ein Verständnis???
Wenn RalfM etwas zum ,Besten' gibt muss man erst eine Weile überlegen, wie er es meint.
Hättet ihr doch den Horizont der Person, die ihr versucht lächerlich zu machen. Traurig.


RE: Olympia in Peking - RalfM - 06.02.2022

(06.02.2022, 15:51)Halloo schrieb: 
Wenn RalfM etwas zum ,Besten' gibt muss man erst eine Weile überlegen, wie er es meint.

Gerade dies finde ich gar nicht so falsch. Mir ist jetzt aber auch in dieser Gesprächsrunde genug.

Gegenseitigen Respekt haben wir, gefühlig gemeint, hinter den getippten Worten schon.


RE: Olympia in Peking - Mkfan - 06.02.2022

Lieber Halloo,

von lächerlich machen kann keine Rede sein. Ich denke da eher an einen Ausspruch von Tucholsky: Wer in der Öffentlichkeit Kegel schiebt, muss sich auch nachzählen lassen, was er getroffen hat. Das gilt für alle, die sich öffentlich äußern (auch hier) . Irgend ein Mindestmaß an gleichen Bedeutungen setzen wir ja wohl voraus, sonst könnte es keine Verständigung über irgend etwas geben. Dann sollten wir uns halt auch hüten, sie willkürlich zu nutzen, wie sie uns eben in den Kram passen. Das macht Thomas. Das greife ich auf und setze ihm meine Überlegungen entgegen. Daran kann ich nichts Verwerfliches sehen. Ich habe Achtung vor dem Hochspringer Zacharias. Seine Gedankengänge finde ich - wenn sie von seinem ja nun wirklich ungewöhnlichen Lebenslauf weg ins Grundsätzliche abgleiten - eher krude. Schon merkwürdig, dass man sich offensichtlich schämen muss, wenn man mal ein paar Bücher mühsam von vorn bis hinten durchgearbeitet (und dann hoffenlich auch richtig verstanden) hat.

Ansonsten hast du recht: Mein Horizont ist trübe - Kellerfenster vergittert - grau und Dauerregen. Das muss einem ja aufs Gemüt schlagen. Dann mal ich mal weiter mein Buch aus...


RE: Olympia in Peking - Halloo - 06.02.2022

(06.02.2022, 16:37)Mkfan schrieb: Lieber Halloo,

von lächerlich machen kann keine Rede sein. Ich denke da eher an einen Ausspruch von Tucholsky: Wer in der Öffentlichkeit Kegel schiebt, muss sich auch nachzählen lassen, was er getroffen hat. Das gilt für alle, die sich öffentlich äußern (auch hier) . Irgend ein Mindestmaß an gleichen Bedeutungen setzen wir ja wohl voraus, sonst könnte es keine Verständigung über irgend etwas geben. Dann sollten wir uns halt auch hüten, sie willkürlich zu nutzen, wie sie uns eben in den Kram passen. Das macht Thomas. Das greife ich auf und setze ihm meine Überlegungen entgegen. Daran kann ich nichts Verwerfliches sehen. Ich habe Achtung vor dem Hochspringer Zacharias. Seine Gedankengänge finde ich - wenn sie von seinem ja nun wirklich ungewöhnlichen Lebenslauf weg ins Grundsätzliche abgleiten - eher krude. Schon merkwürdig, dass man sich offensichtlich schämen muss, wenn man mal ein paar Bücher mühsam von vorn bis hinten durchgearbeitet (und dann hoffenlich auch richtig verstanden) hat.

Ansonsten hast du recht: Mein Horizont ist trübe - Kellerfenster vergittert - grau und Dauerregen. Das muss einem ja aufs Gemüt schlagen. Dann mal ich mal weiter mein Buch aus...
Ich schrieb nicht von lächerlich machen, sondern vom Versuch.  Das sollte man unterscheiden können. Ich nehme an, dass der Versuch missglückt ist.