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Wie könnte ein Aktionsplan für den DLV aussehen? - Druckversion

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Wie könnte ein Aktionsplan für den DLV aussehen? - Bkrumbein - 03.09.2023

Ich habe in den letzten Wochen die Diskussion hier mit großem Interesse verfolgt und könnte mir folgenden Aktionsplan für den DLV vorstellen:
  1. KiLa in den Grundschulen: Alternative zu Bundesjugendspielen: Kinder spielerisch an die Leichtathletik heranführen, Konzept: Ich kann laufen, springen, werfen
  2. Talentsichtung über die weiterführenden Schulen: Weiterentwicklung von Jugend trainiert für Olympia mit Unterstützung der Vereine vor Ort: Wettbewerbe auf Kreis-, Landes- und Bundesebene für talentierte Kinder (muss kein Teamwettbewerb sein)
  3. Talentförderung: Bessere Unterstützung/Vernetzung der „Nester“ / Trainingsgruppen über Landestrainer
  4. Leistungsentwicklung: strukturiertes Wettkampfangebot (regelmäßige Wettkämpfe im Mai/Juni mit Prädikat „regional“; „national“ für U16 bis Aktive)
  5. Perspektive für den Hoch-Leistungssport: "Grundsicherung" für Kaderathleten, Beitrag zur Altersvorsorge bei Erfolgen im Nationaltrikot



RE: Wie könnte ein Aktionsplan für den DLV aussehen? - dominikk85 - 03.09.2023

Imo ist der Föderalismus in Deutschland ein großer Nachteil.

Dadurch wird nämlich ein zentralismus wie in holland wo alle Kräfte gebündelt werden verhindert. Andererseits hat man aber auch kein privatrainer System wie in den usa wo alle coaches quasi privat sind (college oder private heimtrainer was viel Innovation und neues bringt) weil jedes Bundesland ihren eigenen Stützpunkt rechtfertigen muss.

Hier hat man imo das schlechteste aus beiden Welten, nicht die Innovation eines privattrainer Systems, aber auch nicht die Kräftebündelung eines echten zentralsystems.

Ich will nicht sagen das die Stützpunkte schlecht arbeiten, aber es ist halt irgendwo nicht optimal.

Eine richtige Lösung dafür habe ich aber auch nicht.


RE: Wie könnte ein Aktionsplan für den DLV aussehen? - c.n.d - 03.09.2023

(03.09.2023, 09:04)Bkrumbein schrieb: Ich habe in den letzten Wochen die Diskussion hier mit großem Interesse verfolgt und könnte mir folgenden Aktionsplan für den DLV vorstellen:
  1. KiLa in den Grundschulen: Alternative zu Bundesjugendspielen: Kinder spielerisch an die Leichtathletik heranführen, Konzept: Ich kann laufen, springen, werfen
  2. Talentsichtung über die weiterführenden Schulen: Weiterentwicklung von Jugend trainiert für Olympia mit Unterstützung der Vereine vor Ort: Wettbewerbe auf Kreis-, Landes- und Bundesebene für talentierte Kinder (muss kein Teamwettbewerb sein)
  3. Talentförderung: Bessere Unterstützung/Vernetzung der „Nester“ / Trainingsgruppen über Landestrainer
  4. Leistungsentwicklung: strukturiertes Wettkampfangebot (regelmäßige Wettkämpfe im Mai/Juni mit Prädikat „regional“; „national“ für U16 bis Aktive)
  5. Perspektive für den Hoch-Leistungssport: "Grundsicherung" für Kaderathleten, Beitrag zur Altersvorsorge bei Erfolgen im Nationaltrikot

Interessante Ansätze - mit vielem würde ich mitgehen.

Zu 1. Hier würde ich gerne erst einmal final Ergebnisse dazu sehen inwiefern die KiLA wirklich ihren angestrebten Zweck erfüllt. Ich sehe das eher kritisch.

zu 2. Hier würde ich weiter gehen. JtfO war einst als Talentsichtungswettbewerb gedacht. Doch seien wir mal ehrlich: Zumindest in meinem Bundesland (und ich bin Sportlehrer und FBL, weiß also wovon ich spreche) sind die wenigsten Schulen in der Lage personalle aber vor allem materiell und mit Blick auf die Sportanlagen auch nur ansatzweise die Anforderungen dieses Wettbewerbes abzubilden. Bei uns gibt es nicht mal eine Laufbahn, Weitsprunganlage usw. Wir sind froh wenn wir überhaupt noch Außensportanlagen haben, die nicht aus Sicherheitsgründen gesperrt sind - willkommen in Berlin. In der Realität ist JtfO insofern kein Wettbewerb der Talente findet sondern ein zusätzlicher Wettkampf für alle Leichtathleten die (vor allem) bereits auf Eliteschulen des Sports sind  - mit Randbeteiligung einiger weniger anderer Schulen. Hier nehmen eigentlich fast keine "regulären" Schulen mehr am Vorkampf teil. Konsequenz aus meiner Sicht: entweder ganz abschaffen, da aus leistungssportlicher Sicht sinnlos und aufgrund der terminlichen Lage regelmäßig mit wichtigerem kollidierend bzw. ernsthafte Verletzungsgefahr. Oder massiv reformieren, Programm massiv verschlanken und auf einige Grunddisziplinen beschränken, sodass es normalen Schulen flächendeckend wieder mgl. wird teilzunehmen. 

Zum Thema Talentsichtung hätte ich aber einen ganz anderen Wunsch. Ein groß aufgelegtes vom DLV konzipiertes (Marketing) und finanziertes Programm das in die Fläche wirkt. Vor Ort immer in Kooperation mit dem jeweiligen Verein, der unterstützt aber eben auch Unterstützung bei der Durchführung (personell, finanziell) erhält. Gelder in die Hand nehmen und dafür Talentscouts engagieren - auf Landes- oder Bundesebene. Eigentlich alles gar nicht so dramatisch schwer, man müsste nur wollen und ein Konzept dafür auflegen. Stattdessen ist talentsichtung in der Regel abhängig vom Willen und vor allem den Möglichkeiten der vor Ort ehrenamtlich arbeitenden Vereine. Jeder macht etwas anderes, vielleicht auch nichts - weil er nicht kann oder will. Systematisch ist etwas anderes. Da mangelt es massiv. Alles bleibt dem Zufall überlassen.

zu 3. Naja - hier würde ich mir individuellere Unterstützung wünschen. Landestrainer würde ich gerne mehr und primär im Bereich Fortbildung und Talentscouting (s.o.) sehen, dafür die Nester und Vereinsgruppen, die es ja überall gibt fortwährend unterstützen.

4. finde ich sehr gut - warum keine nationale Wettkampfserie. Auch hier alles bisher nicht systematisch sondern nur zufällig

5. Gehe ich mit. Aber hier müsste man darüber nachdenken wann jmd Hilfe erhält. Die Diskussion hatten wir ja schon angerissen. Bisher ist das Prinzip ja, dass du dann gefördert wirst, wenn du gut bist. Vor allem gebraucht wird sie aber auch auf dem Weg dahin. Das System ist aus meiner Sicht unlogisch und müsste mit neuen Kriterien und einem ganz neuen Grundprinzip reformiert werden.


RE: Wie könnte ein Aktionsplan für den DLV aussehen? - Walker - 03.09.2023

(03.09.2023, 10:35)dominikk85 schrieb: Imo ist der Föderalismus in Deutschland ein großer Nachteil.

Dadurch wird nämlich ein zentralismus wie in holland wo alle Kräfte gebündelt werden verhindert. Andererseits hat man aber auch kein privatrainer System wie in den usa wo alle coaches quasi privat sind (college oder private heimtrainer was viel Innovation und neues bringt) weil jedes Bundesland ihren eigenen Stützpunkt rechtfertigen muss.

Hier hat man imo das schlechteste aus beiden Welten, nicht die Innovation eines privattrainer Systems, aber auch nicht die Kräftebündelung eines echten zentralsystems.

Ich will nicht sagen das die Stützpunkte schlecht arbeiten, aber es ist halt irgendwo nicht optimal.

Eine richtige Lösung dafür habe ich aber auch nicht.

Den Föderalismus haben wir doch seit Bestehen der BRD. Oder aber haben sich die damaligen Erfolgsrezepte in speziellen innovativen "Keimzellen" entwickelt. Ich nenne exemplarisch Harald Schmid auf den 400m(H) oder auf den Mittel(Lang)strecken Athleten wie Wessinghage oder Wülbeck.


RE: Wie könnte ein Aktionsplan für den DLV aussehen? - Reichtathletik - 03.09.2023

Gerade Punkt 3 halte ich für wichtig. Wir bräuchten eine Art Anlaufstelle für alle Athleten die sich dem Ende der Schulzeit (ggf auch nochmal Ende der Ausbildung oder Uni) nähern und ein gewisses Leistungsniveau haben. Da rede ich zB von Endlauf/Endkampf-Teilnahme DM Jugend, ggf auch sogar etwas weiter gefasst. Für sie muss es ein qualitativ hochwertiges Beratungs und Vermittlungsangebot geben, wo die Athleten zb anrufen könnten und sagen:
Ich laufe 400m Hürde, die und die Zeit, will Biologie studieren, was ist da so sinnvoll. Und dann muss die andere Seite wissen,
hier und dort brauchst du den NC, so und so sieht es mit Wohnungsmarkt aus, Trainer wäre hier XY, folgende vor und Nachteile des Standortes/Vereins, folgende Sponsoring Möglichkeiten, das ist der Kontakt des Trainers hier, das dort und das hier, meld dich Mal und tausch dich aus.

Diese Vermittlungsstelle müsste aber die Standorte, Trainer etc. tatsächlich kennen und dafür regelmäßig im Austausch sein, ggf auch Mal durchs Land reisen und vor Ort sein. Und wenn es in Regionen niemanden gibt sich dort erkundigen. Und wenn man dann feststellt es gibt wirklich niemanden oder keine Sportstätten etc muss das intern so weiter gegeben werden, dass in diesen Regionen was angeschoben wird, Trainer ausgebildet oder ggf dort angestellt (und nicht immer dort wo schon was ist).

Es bräuchte ein sinnvolles und vernetztes Angebot wo sich der Verband als Dienstleister ansieht.
Aktuell hören sehr viele nach der Schule auf, weil es am neuen Ort doch nicht passt oder man sich um Uni, Wohnung, Nebenjob, etc. kümmern muss und dann eben keine Zeit mehr für den Sport ist.

Ich weiß, das klingt für viele nach "muss man denen alles nachtragen" aber zum einen haben sich die Anforderungen in Uni, Wohnungsmarkt und auch Lebensunterhalt verändert zu früher und zum anderen ist dieses Komplettpaket eben genau das was die USA anbieten (sogar deutschen) oder auch der Fußball macht.

Aktuell wird jeder sich überlasse und bekommt noch Vorwürfe, wenn er es nicht schafft. Regionen werden ignoriert und Talente werden wenn überhaupt dann selten nach Konzept vermittelt als über persönliche Kontakte an Freunde, Verbandstrainer etc.


RE: Wie könnte ein Aktionsplan für den DLV aussehen? - Reichtathletik - 03.09.2023

Vielleicht noch ein Nachtrag, weil ich es hier aber auch in anderen Threads schon geschrieben habe mit den Trainern dort ansiedeln/anstellen, wo es bislang eben gerade keine Strukturen gibt: Mir ist klar, dass die Verbände da nicht frei walten können, weil die Gelder oft an Dinge gebunden sind, wie eben Stützpunkte oder so. Aber damit drehen wir uns halt immer im Kreis. Deshalb müsste man halt auch öfter Out of the box denken. Also zB: Wir (die Leichtathletik, wir als Dachverband derer) wollen dort und dort auch Nachwuchs und gute Trainer. Also suchen wir nach wegen, suchen aktiv das Gespräch mit Firmen oder der Politik vor Ort, etc. Da zieht man sich finde ich noch zu oft zurück und sieht das als Bringschuld der Regionen an


RE: Wie könnte ein Aktionsplan für den DLV aussehen? - dominikk85 - 03.09.2023

(03.09.2023, 11:59)Walker schrieb:
(03.09.2023, 10:35)dominikk85 schrieb: Imo ist der Föderalismus in Deutschland ein großer Nachteil.

Dadurch wird nämlich ein zentralismus wie in holland wo alle Kräfte gebündelt werden verhindert. Andererseits hat man aber auch kein privatrainer System wie in den usa wo alle coaches quasi privat sind (college oder private heimtrainer was viel Innovation und neues bringt) weil jedes Bundesland ihren eigenen Stützpunkt rechtfertigen muss.

Hier hat man imo das schlechteste aus beiden Welten, nicht die Innovation eines privattrainer Systems, aber auch nicht die Kräftebündelung eines echten zentralsystems.

Ich will nicht sagen das die Stützpunkte schlecht arbeiten, aber es ist halt irgendwo nicht optimal.

Eine richtige Lösung dafür habe ich aber auch nicht.

Den Föderalismus haben wir doch seit Bestehen der BRD. Oder aber haben sich die damaligen Erfolgsrezepte in speziellen innovativen "Keimzellen" entwickelt. Ich nenne exemplarisch Harald Schmid auf den 400m(H) oder auf den Mittel(Lang)strecken Athleten wie Wessinghage oder Wülbeck.

Athleten dieser Qualität haben wir doch immer noch (mihambo, kaul), aber es sind halt damals wie heute Ausnahmen.

So viel besser war es doch früher im Westen auch nicht, es gab immer mal wieder Ausnahmeathleten, aber in der breite war es doch damals auch nicht viel besser, die masse der top athleten kam aus dem osten, einem system was aus vielen gründen so nicht reproduzierbar ist.
.
Bei Olympia 88 hat die BRD zum Beispiel 4 Medaillen geholt (0 mal gold), bei der wm 87 gab es 3 Medaillen (0 gold).

Die goldene zeit war halt anfang der 90er als man noch vom ddr system profitiert hat (1991 17 Medaillen), jetzt nähert man sich dem an was die BRD vor der Wende geleistet hat.

Klar ganz vergleichen kann man es nicht weil noch ein Drittel mehr Bevölkerung dazugekommen ist, aber irgendwo ist es schon ähnlich.

Klar wenn man alle top westathleten der letzten 50 jahre mit dem Ausschnitt von heute vergleicht sieht es damals natürlich beser aus, aber das gleiche könnte ich mit den letzten 15 jahren auch machen. 

Schmid, wühlbeck oder wessinghage waren damals doch genau solche Ausnahmen wie mihambo, klosterhalfen, kaul oder storl.


RE: Wie könnte ein Aktionsplan für den DLV aussehen? - Rolli - 03.09.2023

(03.09.2023, 14:09)Reichtathletik schrieb: Gerade Punkt 3 halte ich für wichtig. Wir bräuchten eine Art Anlaufstelle für alle Athleten die sich dem Ende der Schulzeit (ggf auch nochmal Ende der Ausbildung oder Uni) nähern und ein gewisses Leistungsniveau haben. Da rede ich zB von Endlauf/Endkampf-Teilnahme DM Jugend, ggf auch sogar etwas weiter gefasst. Für sie muss es ein qualitativ hochwertiges Beratungs und Vermittlungsangebot geben, wo die Athleten zb anrufen könnten und sagen:
Ich laufe 400m Hürde, die und die Zeit, will Biologie studieren, was ist da so sinnvoll. Und dann muss die andere Seite wissen,
hier und dort brauchst du den NC, so und so sieht es mit Wohnungsmarkt aus, Trainer wäre hier XY, folgende vor und Nachteile des Standortes/Vereins, folgende Sponsoring Möglichkeiten, das ist der Kontakt des Trainers hier, das dort und das hier, meld dich Mal und tausch dich aus.

Diese Vermittlungsstelle müsste aber die Standorte, Trainer etc. tatsächlich kennen und dafür regelmäßig im Austausch sein, ggf auch Mal durchs Land reisen und vor Ort sein. Und wenn es in Regionen niemanden gibt sich dort erkundigen. Und wenn man dann feststellt es gibt wirklich niemanden oder keine Sportstätten etc muss das intern so weiter gegeben werden, dass in diesen Regionen was angeschoben wird, Trainer ausgebildet oder ggf dort angestellt (und nicht immer dort wo schon was ist).

Es bräuchte ein sinnvolles und vernetztes Angebot wo sich der Verband als Dienstleister ansieht.
Aktuell hören sehr viele nach der Schule auf, weil es am neuen Ort doch nicht passt oder man sich um Uni, Wohnung, Nebenjob, etc. kümmern muss und dann eben keine Zeit mehr für den Sport ist.

Ich weiß, das klingt für viele nach "muss man denen alles nachtragen" aber zum einen haben sich die Anforderungen in Uni, Wohnungsmarkt und auch Lebensunterhalt verändert zu früher und zum anderen ist dieses Komplettpaket eben genau das was die USA anbieten (sogar deutschen) oder auch der Fußball macht.

Aktuell wird jeder sich überlasse und bekommt noch Vorwürfe, wenn er es nicht schafft. Regionen werden ignoriert und Talente werden wenn überhaupt dann selten nach Konzept vermittelt als über persönliche Kontakte an Freunde, Verbandstrainer etc.

+1. Leider sind wir davon sehr weit entfernt. Auch ich muss immer zusehen, wie meine Sportler wegen Uni Wohnortwechseln und kaum oder gar nicht weiter trainieren.


RE: Wie könnte ein Aktionsplan für den DLV aussehen? - siebenschläfer - 05.09.2023

(03.09.2023, 11:03)c.n.d schrieb:
(03.09.2023, 09:04)Bkrumbein schrieb: Ich habe in den letzten Wochen die Diskussion hier mit großem Interesse verfolgt und könnte mir folgenden Aktionsplan für den DLV vorstellen:
  1. KiLa in den Grundschulen: Alternative zu Bundesjugendspielen: Kinder spielerisch an die Leichtathletik heranführen, Konzept: Ich kann laufen, springen, werfen
  2. Talentsichtung über die weiterführenden Schulen: Weiterentwicklung von Jugend trainiert für Olympia mit Unterstützung der Vereine vor Ort: Wettbewerbe auf Kreis-, Landes- und Bundesebene für talentierte Kinder (muss kein Teamwettbewerb sein)
  3. Talentförderung: Bessere Unterstützung/Vernetzung der „Nester“ / Trainingsgruppen über Landestrainer
  4. Leistungsentwicklung: strukturiertes Wettkampfangebot (regelmäßige Wettkämpfe im Mai/Juni mit Prädikat „regional“; „national“ für U16 bis Aktive)
  5. Perspektive für den Hoch-Leistungssport: "Grundsicherung" für Kaderathleten, Beitrag zur Altersvorsorge bei Erfolgen im Nationaltrikot

Interessante Ansätze - mit vielem würde ich mitgehen.

Zu 1. Hier würde ich gerne erst einmal final Ergebnisse dazu sehen inwiefern die KiLA wirklich ihren angestrebten Zweck erfüllt. Ich sehe das eher kritisch.

Sehe ich wirklich ganz anders: Ich glaube das ist aus meiner Sicht wirklich ein Punkt der eben nicht validiert werden muss, denn es bringt einer Gesellschaft generell viel, wenn Menschen schon früh dafür begeister werden, sich sportlich zu betätigen bzw. einen aktiven Lebenswandel zu haben. Und selbst wenn davon nur ein paar wenige zusätzliche für die Leichtathletik herausspringen, ist das schon ein Gewinn.

Die Initiative dafür muss aber daher finde ich auch nicht vom DLV kommen, sondern vom DOSB/Innenministerium.


RE: Wie könnte ein Aktionsplan für den DLV aussehen? - frbcrane2 - 05.09.2023

(03.09.2023, 15:00)dominikk85 schrieb: Schmid, wühlbeck oder wessinghage waren damals doch genau solche Ausnahmen wie mihambo, klosterhalfen, kaul oder storl.
Das kann man so nicht stehen lassen. Gerade in den Laufdisziplinen war Deutschland in den 70/80er Jahren auch breit in der Weltspitze vertreten. Beispiel 5000m Männer: 1977 stand der WR bei 13:12.86, in den Top 10 der ewigen Bestenliste damals: Hildenbrand 13:13.69, Fleschen 13:13.88, Weigt 13:14.54. International ist man gut 30 Sekunden schneller, aber in Deutschland wäre man mit den Zeiten immer noch Spitze. Im legendären Jahr 1980, als Wessinghage und Hudak unter 3:32 liefen, war man mit 3:36.43 die Nummer fünf in Deutschland, 24 in dr Welt. Fünfter Platz in der Bestenlist 2023: 3:37.07. Um zu verdeutlichen, wo das Problem liegt: Fünfter Platz in der britischen Bestenliste 1980: 3:37.5, dieses Jahr: 3:31.30. In Deutschland läuft man in der Breite Zeiten wie vor 40 Jahren, mit den Zeiten war man damals konkurrenzfähig, heute ist man mit 3:37 um die 140 in der Welt. Natürlich war Schmid ein Ausnahmetalent, aber davon hatte Deutschland damals viele. Wessinghage, Mögenburg, Thränhardt, Nagel, Skamrahl, Weber, Ilg, Hingsen, Wentz, Kratschmer, um nur mal einige Männer zu erwähnen.