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Lehrer oder Unternehmer - Druckversion

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Lehrer oder Unternehmer - derlehrer - 06.11.2023

Ich arbeite derzeit als Lehrer in einer deutschen Großstadt und verdiene etwa 3600 Netto. Da die Mieten so hoch sind, kann ich kaum Geld sparen und Urlaube mit Frau und Tochter sind einfach nicht drin. Zugleich macht mir der Job aber unglaublich viel Spaß.
Mein kinderloser Onkel hat ein Unternehmen im Lebensmittelbereich und möchte mich schon seit langem in das Unternehmen einführen, damit ich dieses irgendwann übernehme. Ich finde den Bereich nicht wirklich spannend, aber das Unternehmen wirft jährlich etwa 300-500.000 Gewinn ab. Damit könnten wir uns Eigentum, Urlaube leisten und ich könnte meiner Tochter viel hinterlassen.
Ich bin hier in einem großen Dilemma. Momentan tendiere ich zum Branchenwechsel.
Was würdet ihr machen?


RE: Lehrer oder Unternehmer - MZPTLK - 06.11.2023

Mit 3.600 kaum Geld sparen können? Geht's noch?
Hast du schon mal von Leuten gehört, die 1-3 Nebenjobs machen müssen,
um überhaupt über die Runden zu kommen?

Es gibt Unternehmer- und Unterlasser-Typen.
Zum Unternehmer scheinst du mir kaum zu taugen.
Also lass es, verkauf das Geschäft und spare endlich Geld, aber nicht in Deutschland,
sondern dort in der Welt, wo es dir nicht von Abgabenorgien, Inflation und Finazcrash
weggeplündert wird.


RE: Lehrer oder Unternehmer - Sandmann - 06.11.2023

(06.11.2023, 10:12)derlehrer schrieb: Ich arbeite derzeit als Lehrer in einer deutschen Großstadt und verdiene etwa 3600 Netto. Da die Mieten so hoch sind, kann ich kaum Geld sparen und Urlaube mit Frau und Tochter sind einfach nicht drin. Zugleich macht mir der Job aber unglaublich viel Spaß.
Mein kinderloser Onkel hat ein Unternehmen im Lebensmittelbereich und möchte mich schon seit langem in das Unternehmen einführen, damit ich dieses irgendwann übernehme. Ich finde den Bereich nicht wirklich spannend, aber das Unternehmen wirft jährlich etwa 300-500.000 Gewinn ab. Damit könnten wir uns Eigentum, Urlaube leisten und ich könnte meiner Tochter viel hinterlassen.
Ich bin hier in einem großen Dilemma. Momentan tendiere ich zum Branchenwechsel.
Was würdet ihr machen?

Hallo Lehrer,

was ich machen würde? Ich würde mir noch viele weitere Fragen stellen: Was sagen/wollen Frau und Tochter? Wie sehr leiden sie unter der aktuellen Geldknappheit? Wie gut ist es für sie, daß Du Deinen Job liebst? Was bedeutet ein Jobwechsel für Deine Work/Life-Balance, einfacher gesagt: für Muße und Freizeit (mit der Familie)? Wäre der Jobwechsel andererseits vielleicht gar nichts für die Ewigkeit, und man könnte nach fünf oder zehn Jahren wieder seinen Neigungen nachgehen, mit ein bißchen Vermögen? Vielleicht geht es sogar zurück in den alten Beruf? Oder kannst Du den Unternehmerjob so leben, daß Du vielleicht auch da "als Lehrer" agierst, zumindest teilweise? Vielleicht wird ausgebildet? Oder Du führst das ein?

Kommen alternative Wohnmodelle in Frage? Vielleicht lebt es sich auch außerhalb der Großstadt gut? Oder im Ausland? Muß auch nicht für immer sein. Kann/will Deine Frau dazuverdienen? Vielleicht später, wenn das Kind größer ist? Solltest Du Dir wirklich Sorgen machen, wieviel Du Deinem Kind hinterläßt? Ist es nicht wichtiger, Deiner Tochter eine gute Kindheit und Jugend zu geben, so daß sie eine selbstbewußte Erwachsene wird, die auch ohne Erbe gut für sich selbst sorgen kann?

Solche Sachen.


RE: Lehrer oder Unternehmer - Rolli - 06.11.2023

Mit 3600 Euro Netto kann man in Deutschland bestimmt nicht überleben. Bestimmt nicht. (und nun frage mal die, die D-Durchschnitt verdienen, tssss)


RE: Lehrer oder Unternehmer - trackman - 07.11.2023

Ich verdiene derzeit um die 2000 EUR netto und kann 50% zum Investieren auf die Seite legen (muss ich auch, da ich meine potenziell popelige Rente aufbessern muss). Ich zahle inkl. NK 450 EUR Miete (oft sogar weniger) für eine 1-Zi.-Wohnung. Wie ich das mache? Keine Familie, kein Auto, kein Haus oder Sonstiges, was man noch abzahlen muss. Ein Dach über dem Kopf, eine nicht zu schlechte Internetanbindung, guter öffentlicher Nahverkehr (da Stadtnähe), um in die Arbeit zu kommen, und die Stadt sollte natürlich keine Großstadt sein, da die Mieten dort höher sind. Ergebnis: Ich habe privat null Stress, die Nachbarn lassen sich mit Noise-Canceling-Kopfhörern gut ausblenden. Für Familienmenschen ist das natürlich nichts. Juckt mich aber nicht.
Wer mehr will, muss eben mehr Aufwand betreiben und mehr Stress aushalten. Mir reicht der Stress in der Arbeit (Nachtschicht). Alles Andere ist total chill.