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Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Druckversion

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Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - gepard - 12.09.2014

Hier geht es zwar um Biathlon. Jedoch könnte man die bemerkenswerte Manöverkritik von Magdalener Neuner am DSV auch für die Leichtathletik übernehmen.


Augsburger-Allgemeine:

http://www.augsburger-allgemeine.de/sport/Alles-verkrustet-Ex-Biathletin-Neuner-kritisiert-Skiverband-id31213662.html

Die ehemalige Biathletin Magdalena Neuner hat den Deutschen Skiverband kritisiert. Die Pleite bei den Olympischen Spielen in Sotschi, als die deutschen Biathlon-Frauen ohne Medaille blieben, hänge auch mit der Unbeweglichkeit des Verbands zusammen. „Da ist alles verkrustet und alteingesessen, es wird nicht weiter gedacht“, sagte Neuner gegenüber unserer Redaktion.  Bis zuletzt habe im DSV die Maxime gegolten: „Das war schon damals bei Uschi Disl richtig, also ist das jetzt auch noch richtig. Das stimmt aber nicht.“ Die Zeiten hätten sich geändert, das Niveau im Weltcup sei gestiegen. „Und wir haben jetzt auch ganz andere Typen in der Mannschaft als damals.“
Magdalena Neuner: Die Trainingsmethoden sind veraltet
Die Funktionäre würden zwar sehen, dass die Erfolge nicht mehr da sind, „aber sie sind nicht bereit, umzudenken.“ Die Trainingsmethodik sei beispielsweise veraltet, „da gibt es mittlerweile auch andere Erkenntnisse. Wenn ich so trainiert hätte, wie da gefordert wird, wäre ich nicht so erfolgreich gewesen. Ich war immer ein Querdenker und habe mit meinem Heimtrainer Bernhard Kröll alles genau anders gemacht, wie die anderen.“
Neuner, die in ihrer Karriere zwölf Weltmeistertitel und zweimal Olympia-Gold gewann, plädiert aus dieser Erfahrung heraus für mehr Individualismus. Im Verband aber herrsche die entgegengesetzte Philosophie. „Die wollen wieder dahin zurück, dass alle das Gleiche machen. Richtig wäre aber, ganz individuell auf die Sportler einzugehen. Das hat der DSV immer unterbunden und wollte kein individuelles Training. Deswegen habe ich am Schluss alle Lehrgänge ausgelassen.“
Ihr Heimtrainer Kröll habe seinen Sportlerinnen individuelle Trainingspläne auf die Lehrgänge des DSV mitgegeben, diese seien von den Bundestrainern aber oft unbeachtet geblieben. „Sie wollten, dass wir das Gleiche trainieren, damit sie uns vergleichen können – und am Ende der zwei Wochen war die Hälfte krank.“


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Gertrud - 12.09.2014

(12.09.2014, 02:55)gepard schrieb: Hier geht es zwar um Biathlon. Jedoch könnte man die bemerkenswerte Manöverkritik von Magdalener Neuner am DSV auch für die Leichtathletik übernehmen.


Augsburger-Allgemeine:

http://www.augsburger-allgemeine.de/sport/Alles-verkrustet-Ex-Biathletin-Neuner-kritisiert-Skiverband-id31213662.html .....

Bravo!!! Thumb_up Das kann ich alles nur voll unterstreichen!!!

Ich möchte hier mal eine Sache klar stellen: Auch ich bin vorder- und hintergründig nicht gegen unseren  Verband  eingestellt, auch wenn manche mein Verhalten so interpretieren. Ich war immer für die Erreichung eines  maximalen  Ziels. Es ging und geht vielen im Verband gegen den Strich, dass ich eigenmächtig und unerschüttert teilweise ganz ohne Anbindung an den Verband meine Sachen reguliere. Ich habe mich nie von meinen Vorhaben abbringen oder daran stören lassen und das nicht, um gegen den Verband zu rebellieren, sondern schlicht und einfach um des Erfolges willen.

Ich war auch nie von vorneherein gegen irgendeinen DLV-Referenten bei Fortbildungen eingestellt. Ich wollte immer nur Sachen hinterfragen und Antworten haben. Eine Trainerin aus dem Süden, die aus der DDR kommt, hat mir in Mainz zu mir gesagt: „Gertrud, ich habe noch nie gesehen, dass eine Trainerin so gut vorbereitet zu Fortbildungen fährt. Sie hat mein Material gesehen. Der Verband sollte den mündigen Trainer und Athleten wollen; nur dann geht es auf der gesamten Linie weiter. Ich bin felsenfest davon überzeugt. Ich wollte mich bei Fortbildungen nie nur berieseln lassen und unreflektiert Inhalte hinnehmen. Natürlich müssen dann die Referenten sattelfest und bereit sein, vielleicht Kritik hinzunehmen oder sogar Inhalte umzustellen. Was ist daran so schlimm, wenn es Fortschritt bringt?

Ich war und bin ein Mensch, der Herausforderungen liebt und immer neue Wege sucht. Wir haben unglaublich gute Leute in Deutschland auf den verschiedenen Zubringerwegen und natürlich auch im Ausland, wohin ich vernetzt bin. Ich sehe mich nicht als einzige „Verrückte“. Ich habe den Verband komplett nie gebraucht. Ich habe die schwachen Stellen immer ausgespart, weil ich einfach die Zeit nicht investieren wollte und konnte. Ich würde auch heute den Verband mit Schützlingen immer als Servicelieferant nutzen. Dazu sollte er konzipiert sein, um ganz stark auf die individuellen Bedürfnisse der Athleten und Trainer einzugehen. Ich halte diese „Verpflichtung“ bei TL für einen Schwachsinn erster Güte. Für mich sind bei Schützlingen von klein auf das Wichtigste der Lernerfolg und die Beachtung gesundheitlicher Kriterien für Leib und Seele.

Lehrgangs- und Trainingslagerverpflichtungen sind doch absurd. Nehmen wir doch folgenden Fall, dass ich eine Siebenkämpferin im Toppbereich trainieren würde, dann müsste ich eigentlich bei allen Lehrgängen von Wolfgang Kühne mit meinem Schützling teilnehmen! Ich habe die bisher beste Athletin im Verband trainiert. Er hat doch auch bis heute keinen Kontakt zu mir aufgebaut, was er auch nicht muss. Ich will nur die Schwachstellen des Systems aufzeigen. Wechselt der DLV-Trainer, müsste ich dann  wieder zu dem neuen Trainer fahren. Das zeigt doch, wie hirnrissig das System ist. Wenn ich als Trainerin lernen will, fahre ich zu den Trainern, die meinen Athleten und mir aus meiner Sicht den größten Fortschritt bringen. Deshalb bin ich doch absolut nicht gegen Wolfgang Kühne eingestellt.

Im Grunde täte der Verband viel besser daran, ab und zu Athletinnen und Athleten zu Heimtrainern zu schicken, die Leistungen mit ihren Schützlingen in gesunder Form entwickelt haben, falls diese Trainer/innen es denn wollen. Diese Maßnahmen müssten finanziell natürlich unterstützt werden. Das sind meine Vorstellungen von vernünftiger Ausschöpfung der Etats.

Gertrud 


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Solos - 12.09.2014

(12.09.2014, 06:41)Gertrud schrieb: Lehrgangs- und Trainingslagerverpflichtungen sind doch absurd. Nehmen wir doch folgenden Fall, dass ich eine Siebenkämpferin im Toppbereich trainieren würde, dann müsste ich eigentlich bei allen Lehrgängen von Wolfgang Kühne mit meinem Schützling teilnehmen! Ich habe die bisher beste Athletin im Verband trainiert. Er hat doch auch bis heute keinen Kontakt zu mir aufgebaut, was er auch nicht muss. Ich will nur die Schwachstellen des Systems aufzeigen. Wechselt der DLV-Trainer, müsste ich dann  wieder zu dem neuen Trainer fahren. Das zeigt doch, wie hirnrissig das System ist. Wenn ich als Trainerin lernen will, fahre ich zu den Trainern, die meinen Athleten und mir aus meiner Sicht den größten Fortschritt bringen. Deshalb bin ich doch absolut nicht gegen Wolfgang Kühne eingestellt.

Es gibt keine generelle und für alle Disziplinblöcke bindende Trainingslagerverpflichtung - das ist ist einfach nicht korrekt dargestellt. Auch ist es seit der WM-Vorbereitung 2009 nicht mehr verpflichtend während der UWV in Kienbaum zu sein.
Was es jedoch gibt, sind zentrale und vom Verband unterstützte/geförderte Trainingslagermaßnahmen, in denen versucht wird, durch die Bündelung von Ressourcen und Kompetenzen ein gutes Trainingsumfeld zu schaffen.
Aus meiner Sicht ist dies auch ein sinnvolles Vorgehen, da Fördergelder in der Regel zweckgebunden vergeben und somit erst durch die Durchführung zentraler Maßnahmen verfügbar werden. Darüber hinaus ist es einfach so, dass viele Trainer-Athleten-Gespanne sich alleine ein solches Umfeld im TL nicht schaffen könnten, teilweise auch am Heimstützpunkt nicht darüber verfügen. Von daher entsteht für viel ein definitiver Mehrwert, der auch gerne in Anspruch genommen wird.
Wie bei Angeboten üblich, steht es auch hier jedem frei, dass Angebot des Verbands nicht anzunehmen und in selbstorganisierte TL zu fahren. Allerdings muss man dann damit leben, dass die Förderung entsprechend geringer ausfällt. Die für solche Maßnahmen beispielsweise für einen B-Kader zur Verfügung stehenden Fördergelder sind alles andere als unerschöpflich.
Bei Teilnahme an einem solchen TL wird auch keiner dazu gezwungen beim BT zu trainieren oder die dortigen Service-Angebote (--> Ärzte, Physios, Psychologen, Trainingswissenschaftler...) in Anspruch zu nehmen. Auch gibt es keinen Zwang dasselbe zu trainieren. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es kein Problem ist, wenn Athleten und Trainer vor Ort eigenständig agieren. Einschränkend muss ich aber sagen, dass sich meine Erfahrungen auf einen Disziblinblock begrenzen. Ich kann also nicht ausschließen, dass es auch anders läuft. Schließlich hängt so etwas häufig auch von verantwortlichen Personen ab.

Gruß








 


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Knueppler - 12.09.2014

Wenn ich Thomas Kurschilgen oder Idriss Gonschinska wäre, hätte ich schon längst Kontakt mit Gertrud und anderen erfolgreichen Trainern (auch mit HJH) aufgenommen und irgendwie einbezogen.
Ich will hier nicht den Eindruck vermitteln, dass beide (also Kurschilgen und Gonschinska) dumm sind, ganz im Gegenteil (immerhin kenne ich Thomas K. von früher).
Aber um erfolgreich(er) zu sein, sollte man schon über seinen Schatten springen.


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Gertrud - 12.09.2014

(12.09.2014, 08:27)Knueppler schrieb: Wenn ich Thomas Kurschilgen oder Idriss Gonschinska wäre, hätte ich schon längst Kontakt mit Gertrud und anderen erfolgreichen Trainern (auch mit HJH) aufgenommen und irgendwie einbezogen.
Ich will hier nicht den Eindruck vermitteln, dass beide (also Kurschilgen und Gonschinska) dumm sind, ganz im Gegenteil (immerhin kenne ich Thomas K. von früher).
Aber um erfolgreich(er) zu sein, sollte man schon über seinen Schatten springen.

Ich muss fairerweise dazu sagen, dass Idriss das mal in Ratingen getan hat. Er hat mir eine gemeinsame Fortbildung vorgeschlagen. Ich möchte aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr eingebunden werden. Ich will wieder selbst an die Front. Ich hätte erwartet, dass der Verband mal eine Mehrkämpferin oder eine Kugelstoßerin zu mir und nicht nur zu anderen lanciert hätte. Auf dem anderen Weg fühle ich mich ausgenutzt. 

Ich werde aber von jungen Trainern kontaktiert. In dem einen oder anderen Fall helfe ich gerne, wenn ich das Gefühl habe, dass es auf fruchtbaren Boden fällt.

Auch Thomas Kurschilgen ist ursächlich nicht gegen mich eingestellt und hat letztens meine Lehrgangsteilnahme durchgesetzt (Auch das gibt es! Wink). Ich haue nicht drauf, wenn es nicht passend ist. Wenn ich z.B. völlig anderer Meinung als Thomas Kurschilgen hinsichtlich Teamstrukturen bin, kritisiere ich ihn damit nicht persönlich. Ich bin lediglich anderer Meinung, weil ich kleine Einheiten für wesentlich effektiver halte, was den Verband natürlich nicht außen vorlassen sollte. Wenn man sich dort um ein Ärzteteam bemüht, dass generell arbeitet, würde ich für mein Athleten immer die individuelle Variante wählen. 

Ich gebe aus meinem eigenen gesundheitlichen Bereich ein Beispiel. Ich war letztens beim Hausarzt und habe klipp und klar gesagt, welche Leistung ich von ihm erwarte und was ich von Spezialisten machen lasse. Mein Hausarzt ist auf einem bestimmten Gebiet sehr gut. Ich habe gebeten, dass bestimmte Blutparameter untersucht werden sollten - unabhängig davon, ob die Privatkasse und die Beihilfe zahlen. Auf seinem kleinen Monitor waren bestimmte Sachen nicht zu sehen, die bei einem Professor sofort ins Auge stachen. Ich rede in der Hinsicht nicht drumherum, sondern gehe sofort in medias res. Es handelt sich um meine Gesundheit und die gesunde Verlängerung meiner Jahre - ganz einfach! Ich stelle auch sehr präzise Fragen, die ich beantwortet haben möchte. Ärzte reagieren sehr unterschiedlich, aber in den meisten Fällen positiv. 

Ich bin ein mündiger Patient und eben auch eine mündige Trainerin. Insgesamt bin ich ein sehr selbstbestimmter Mensch und lasse mir ungern etwas aufdrücken, was ich nicht will und auch nicht für richtig halte. Nur das möchte ich respektiert wissen. 

Gertrud


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Hinkebein - 12.09.2014

(12.09.2014, 09:35)Gertrud schrieb:
(12.09.2014, 08:27)Knueppler schrieb: Wenn ich Thomas Kurschilgen oder Idriss Gonschinska wäre, hätte ich schon längst Kontakt mit Gertrud und anderen erfolgreichen Trainern (auch mit HJH) aufgenommen und irgendwie einbezogen.
Ich will hier nicht den Eindruck vermitteln, dass beide (also Kurschilgen und Gonschinska) dumm sind, ganz im Gegenteil (immerhin kenne ich Thomas K. von früher).
Aber um erfolgreich(er) zu sein, sollte man schon über seinen Schatten springen.

Ich muss fairerweise dazu sagen, dass Idriss das mal in Ratingen getan hat. Er hat mir eine gemeinsame Fortbildung vorgeschlagen. Ich möchte aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr eingebunden werden. Ich will wieder selbst an die Front. Ich hätte erwartet, dass der Verband mal eine Mehrkämpferin oder eine Kugelstoßerin zu mir und nicht nur zu anderen lanciert hätte. Auf dem anderen Weg fühle ich mich ausgenutzt. 

Selbst an die Front fände ich super. Wäre bei der U18/16 Siebenkampf DM nicht die ein oder andere Perle zu finden gewesen? Oder wäre Dir solches Gemüse zu jung?


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Wechselschritt1 - 12.09.2014

(12.09.2014, 06:41)Gertrud schrieb: Im Grunde täte der Verband viel besser daran, ab und zu Athletinnen und Athleten zu Heimtrainern zu schicken, die Leistungen mit ihren Schützlingen in gesunder Form entwickelt haben, falls diese Trainer/innen es denn wollen. Diese Maßnahmen müssten finanziell natürlich unterstützt werden. Das sind meine Vorstellungen von vernünftiger Ausschöpfung der Etats.

Gertrud 
Danke, genauso sollte es sein Thumb_up


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Gertrud - 12.09.2014

(12.09.2014, 10:48)Hinkebein schrieb:
(12.09.2014, 09:35)Gertrud schrieb:
(12.09.2014, 08:27)Knueppler schrieb: Wenn ich Thomas Kurschilgen oder Idriss Gonschinska wäre, hätte ich schon längst Kontakt mit Gertrud und anderen erfolgreichen Trainern (auch mit HJH) aufgenommen und irgendwie einbezogen.
Ich will hier nicht den Eindruck vermitteln, dass beide (also Kurschilgen und Gonschinska) dumm sind, ganz im Gegenteil (immerhin kenne ich Thomas K. von früher).
Aber um erfolgreich(er) zu sein, sollte man schon über seinen Schatten springen.

Ich muss fairerweise dazu sagen, dass Idriss das mal in Ratingen getan hat. Er hat mir eine gemeinsame Fortbildung vorgeschlagen. Ich möchte aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr eingebunden werden. Ich will wieder selbst an die Front. Ich hätte erwartet, dass der Verband mal eine Mehrkämpferin oder eine Kugelstoßerin zu mir und nicht nur zu anderen lanciert hätte. Auf dem anderen Weg fühle ich mich ausgenutzt. 

Selbst an die Front fände ich super. Wäre bei der U18/16 Siebenkampf DM nicht die ein oder andere Perle zu finden gewesen? Oder wäre Dir solches Gemüse zu jung?

Nein, ganz im Gegenteil! Ich möchte ganz früh eine Athletin oder einen Athleten formen und frühzeitig mit meinem Training vertraut machen und vor allem die Klippen frühzeitig begradigen. Vielleicht geht mir mal eine Athletin oder ein Athlet hier ins Netz, die/ den ich wieder in die Weltspitze führen kann. Andere sehr junge Athletinnen aus ihrem Umfeld herauszureißen, halte ich sehr oft für sehr bedenklich. Wir haben gestern an unserem Gymnasium eine Sichtung für die Xtra-Klasse Sport (20 SuS maximal - 2 Stunden extra zum normalen Sport, halbjährlicher Wechsel LA, BB und VB) durchgeführt. Es gibt ein Mädchen, das sehr sprunggewaltig ist und einen sehr guten Körper hat. Mich interessieren gerade die jungen SuS!!! 

Ich habe mir vorgestern den Sprintcup in Köln angesehen. Es gibt eine Menge an sehr jungen Talenten. Ein junger farbiger Junge mit strahlenden Augen hatte es mir angetan. Er hat sich wohl in der letzten Woche beim ASV angemeldet. Das ist eine Granate mit ganz hohem Gesäß und dem Schalk im Nacken - ein Supertyp für den Sprintbereich! 

Ich habe jetzt den beiden Trainern beim VfL Hüls hier für die LA auch angeboten, in regelmäßigen Abständen für sie Schulungen durchzuführen, damit unsere SuS vernünftig trainiert werden. Das wird nach den Herbstferien beginnen, also sozusagen als Fortbildung auf kleinem Dienstweg. 

Gertrud 


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Hellmuth K l i m m e r - 12.09.2014

Was ich zu der Diskussion "Neuner kritisiert ihren Sportverband"   u n d   zum Problem der angeblich zu stur auf gemeinsame TL und gleiches Training orientierenden Bundestrainer sagen möchte, ist:

- 1. Manuela zeigt wieder, dass sie stets selbstbestimmend war; auch in den TL erlaubte sie sich, nach den Plänen ihres Heimtrainers zu trainieren. Folgerichtig war deshalb auch vor Jahren ihr selbst terminierter Ausstieg aus dem Leistungssport.

- 2. Den richtigstellende Beitrag von Solos, resultierend aus unmittelbaren, eignen Erfahrungen in TL (wohl bes. in Kienbaum b. 2009), kann ich bestätigen. Das war selbst in der rigiden DDR nicht so (wie ich es zumindest bis 1989 erlebte); da hatten immer die Heimtrainer von Bayer, Riedel; Kirst, Pollack, ... das Sagen.

- 3. Zu erwarten, dass sich jetzige BT bei nicht mehr beschäftigten erfahrenen älteren Kollegen beraten lassen (etwa bei Steinmetz, Osenberg, P. Schmidt, bald Goldmann, ... ) ist etwas blauäugig. Und in kurzen (Tel.-)Gesprächen oder beim Zusammentreffen bei Veranstaltungen ist auch nicht viel Erfahrungsschatz mitzunehmen. 
Ob die mir gut bekannten und zweifellos selbstbewussten, zielstrebig nach vorn schauenden MK-Trainer W. Kühne und R. Pottel dazu Zeit fänden und "es nötig haben", bezweifle ich. Was nicht ausschließt, dass evt. bei einer Wb in Mainz die Referierenden gelöchert und attackiert werden können . Wink

H. Klimmer / sen.                  


RE: Magdalena Neuners Generalabrechnung mit dem Verband - Gertrud - 12.09.2014

(12.09.2014, 14:34)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Ob die mir gut bekannten und zweifellos selbstbewussten, zielstrebig nach vorn schauenden MK-Trainer W. Kühne und R. Pottel dazu Zeit fänden und "es nötig haben", bezweifle ich. Was nicht ausschließt, dass evt. bei einer Wb in Mainz die Referierenden gelöchert und attackiert werden können . Wink

H. Klimmer / sen.                  

"Es nötig haben" ist ein sehr hohes Ross, auf das sie die Trainer setzen?! Ich habe jede Möglichkeit wahrgenommen, von bestimmten älteren und jüngeren Trainern zu lernen. Hanne Keydel hat mir in meinen anfänglichen Mehrkampf-Gehversuchen viel geholfen. Dafür war ich ihr sehr dankbar. Ich würde auch heute noch von Gerd Osenberg z. B. Rat annehmen. Ich wäre doch vernagelt, wenn ich derartiges Kapital liegen ließe, wenn ich ihn zufällig sehe. Es gab übrigens bei Liesel Westermann keine Schulter- und Hüftprobleme oder gar Operationen in ihrer Aktivenzeit. Das Diskus-Wurftraining war sehr ausgewogen. Ich spreche mit Liesel schon mal darüber, weil wir uns in jedem Jahr einmal bei unserem "Turnschwestern"-Treffen (alte Nationalmannschaft) sehen. Sie waren damals in der Logistik um Längen voraus. Sie haben unbewusst ein Training absolviert, das sich heute größter Beliebtheit erfreut. Auch K-H. Steinmetz hatte in einem bestimmten Wurfbereich seine enormen Stärken. 

Was die Zeit anbetrifft, ist klar, dass die Bundestrainer mit viel Kram zugepflastert werden und die Zeit knapp ist. Was die Verletzungsprophylaxe für Mehrkämpfer und generell betrifft, könnten einige Trainer nach Recherche der vergangenen Verletzungen ihrer Schützlinge sicherlich von mir lernen; aber ich biete mich weder an noch bin ich dazu bereit. Ich hatte das übrigens nur als Beispiel dargestellt und nicht als Möglichkeit. Wink Einige würden mich eh´ nicht verstehen, weil wir unterschiedliche Inhalte favorisieren. Ich würde sicherlich nicht mit Mehrkämpfern zu Wolfgang Kühne fahren, weil ich das alleine ohne trainingsbedingte Verletzungen hier schaffe. Ich würde aber sicherlich mal nach Heppenheim oder ins Brandenburgische fahren, um kooperative Vorteile zu nutzen.  

Alles, was ich bisher hier im Sprint angeprangert habe, hat man im DLV jetzt zeitversetzt inszeniert. Letztens sagte mir ein Sprinttrainer: "Gertrud, sie lesen deine Mitteilungen hier akribisch, geben es aber nicht zu!" Bestimmte Dinge bekommt man hier absolut nicht in den Griff. Nur dazu gibt es von mir hier keine Rezepte mehr. Ich suche mir meine Leute aus, mit denen ich kooperiere. Die Operationen überlasse ich einigen. Viele davon sind aus meiner Sicht trainingsbedingt. Nur will ich beratungsresistente Trainer und solche auf hohem Ross nicht in meine "Niederungen" ziehen. Wink Ich würde mit Schützlingen doch nicht danach gehen, wer gerade Bundestrainer ist, sondern alte Vernetzungen nutzen, von denen ich total überzeugt bin.

Gertrud