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Leichtathleten als Philosophen? - Druckversion

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Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 18.03.2014

OUR BELIEFS AND VALUES (Mac Wilkins, DiskusOlympiasieger, 4 x Weltrekord)

There is intrinsic joy in physical activity
Participation in sports provides a rich environment for learning positive life lessons
The pursuit of excellence provides tremendous personal growth opporunities
If you pursue excellence, you must become a learner. Becoming a life long learner is a valuable trait
Life long learners are compelled to share and will become servant leaders
We have been blessed with unique talents and experiences and feel compelled to help young people along this path

edit mod: Thema aufgeteilt und verschoben, jetzt könnt ihr Euren philosophischen Gedanken freien Lauf lassen


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - lor-olli - 18.03.2014

@mzptlk
Sind wir Leichtathleten oder Philosphen? Wink
Naja hier etwas für beide:

“To be is to do”—Socrates.
“To do is to be”—Jean-Paul Sartre.
“Do be do be do”—Frank Sinatra.

In diesem Sinne: nur was man mit Spaß macht, macht man freiwillig, Leichtathletik, Forenteilnahmen, Athleten "quälen"...


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - MZPTLK - 18.03.2014

'Just do it' war ein genialer Werbespruch.

Leichtahleten oder Philosophen? AngryAngryAngry

Ich hänge nicht der - sorry - typisch deutschen entweder/oder-Denke an.
Es werden allzuoft Scheinwidersprüche in den Raum gestellt(übrigens eine Masche u.a. der Bildzeitung, um Kohle zu machen), um Aufreger zu produzieren. Das ist ein Gift, ein Krebsgeschwür, jedenfalls keine saubere Dialektik.
Du merkst schon, beim Thema Philosophie ist mit mir nicht zu spassen.
Ich sage es frei nach Hegel: Leichtathlet und Philosoph ist nicht nur kein dialektischer Widerspruch, sondern sollten eine Synthese bilden.Big Grin


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - Pollux - 18.03.2014

(18.03.2014, 13:20) lor-olli schrieb: (...)
“To be is to do”—Socrates.
“To do is to be”—Jean-Paul Sartre.
“Do be do be do”—Frank Sinatra.

In diesem Sinne: nur was man mit Spaß macht, macht man freiwillig, Leichtathletik, Forenteilnahmen, Athleten "quälen"...

Dann hast du aber noch eine Steigerungsrate vergessen: 

"To play is to be" (Huizinga) 


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - Diskusmann - 18.03.2014

(18.03.2014, 13:53)Pollux schrieb: "To play is to be" (Huizinga) 

Homo ludens?


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - MZPTLK - 18.03.2014

Olli, was meine Person angeht, richtig erkannt!

Allerdings stelle ich die kühne Behauptung auf, dass ALLE Ansichten und Meinungen zu vereinen sind, nämlich im dialektischen Prozess als Synthese, wobei diese gleichzeitig als (neue)These gesehen werden kann.Idea

Synthese bitte nicht positivistisch(typisch deutsch) verstehen, sondern als jederzeit auf dem Prüfstand stehende Koexistenz und Korrespondenz von 'Weisheiten' momentanen(manchmal vielleicht sogar letzen??) Schlusses.

Leider wollen viele alles möglichst aus einem - nicht zu fassenden - (Ur-)Grund heraus ableiten und erklären, das ist nicht menschenmöglich und auch nicht notwendig.
Genauso besteht das unstillbare Bedürfnis, alles zu vereinen, in einen unendlich kleinen Punkt hinein zu definieren, das ist genauso unmöglich und oft inhuman.

Aus diesem falschen Verständnis(Glauben, Ideologie) heraus entstehen immer wieder unnötige Konflikte.

Sachgerechter ist es, den momentanen Schluss der Weisheit(en) als Arbeitshypothese aufzufassen. Ich vermeide ganz bewusst den Begriff des Wissens, das ist eine Projektion in eine Dimension, die wir (noch?) nicht kennen.


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - lor-olli - 18.03.2014

Zitat:Ich vermeide ganz bewusst den Begriff des Wissens

Wissen ist jener Teil der derzeitigen (Er)Kenntnis, über den wir in näherer oder fernerer Zukunft den Kopf schütteln…

Teil der Trainingsphilosophie eines Emil Zatopek bestand darin einen Teil seines Trainings in Militärstiefeln zu absolvieren - dafür könnten sich heute sicher nur noch eingefleischte Militaristen begeistern - die anderen schütteln den Kopf. ABER: man hätte sicher auch schon früher wenig "Diskussionskultur" gezeigt, wäre er nicht so erfolgreich gewesen... trotzdem ist es meines Erachtens nach wichtig auch andere Meinungen (also die all der Spinner die nicht meiner Meinung sind Wink ) so lange stehen zu lassen, bis sie sich als Trugschluss erwiesen haben! Ob der Flop ein flop war werden wir sicher nicht mehr entscheiden...


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - ThomZach - 18.03.2014

Liest man die Auseinandersetzungen zwischen berühmten Philosophen.
hat man auch manchmal den Eindruck, dass sie Kultur erst noch lernen mussten. 
Da wird schon mal hemmungsos auf einander eingehackt. Herrlich.
Fragt mich jetzt aber bitte nicht nach Quellen. Mein Studium ist 40 Jahre her. 
Dafür haben wir den Weitspringer Pr.em.Dr. Gunter Gebauer...


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - ThomZach - 18.03.2014

Zum Thema Dialektik in der Erkenntnistheorie:
Wer nicht dialektisch, also nicht-dialektisch, denkt, gelangt zu überhaupt keiner Erkenntnis.
Empirie und Statistik sind nicht-dialektisch und daher oberflächlich, also der Projektion unterlegen.

Projektion: Eigene Denkprodukte in die Wirklichkeit werfen und dort für real erachten.

Dialektik: Ich erkläre etwas für wahr (These), versuche es mit allen Mitteln zu widerlegen (Antithese)
und komme so der wirklichen Wahrheit näher (Synthese).

Voraussetzung ist die Annahme, dass es eine tatsächliche Wahrheit gibt, die es
zu erkennen gilt. Aber sobald man sie zu besitzen glaubt, muss man als Dialektiker
wieder alles tun, sich/dies zu widerlegen.

Während der reine Skeptiker an seinem Unwissen verzweifelt, erlebt der Dialektiker
sein Streben nach Wahrheit als Fortschritt und freut sich. Vor allem daran, dass er
dem Empiriker weit voraus ist, weil er alle Gegenargumente gegen alle Gegenargumente,
über die der Empiriker stolpert, längst in seine Betrachtungen integriert hat.


RE: Diskussionskultur in diesem Forum - MZPTLK - 18.03.2014

Thomas, lass uns doch an die Forumsregeln halten und die Threads nicht umfunktionieren und zerreden.
Abgesehen davon, dass ich mit deinem Begriffsverständnis von Wissen, wirklicher Wahrheit verstanden als Synthese, Gegensatzkonstrukt Skeptiker-Dialektiker, usw. nicht einverstanden bin, muss ich unbedingt damit aufräumen, dass Empirie+Statistik nicht-dialektisch und oberflächlich sein sollen.
Ohne Empirie und Statistik existiert nicht nur keine Dialektik, die ®evolutionäre Potenz der Dialektik, unliebsame Ist-Zustände in Richtung erwünschter Soll-Zustände - also wiederum empirische Phänomene - zu befördern, ware schon gar nicht möglich.

Empirie und Dialektik sind somit Kooperanten, keiner kann ohne den anderen.
Himmiherrgottsakramentkruzifixnochmal!