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Leichtathleten als Philosophen? - Druckversion

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RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 12.04.2017

Nietzsche und Wittgenstein machen einen Zug durch dunkle, obskure Spelunken.
Sie wollen endlich mal wieder Bodenhaftung bekommen
und das echte, wahre, normale Leben kennen lernen.

Am Nebentisch wird gegrölt und gepöbelt, was das Zeug hält.
Das Niveau der Konversation unterschreitet bei weitem das von Tiefsee-Spulwürmern.

N: Mit einer sehr lauten Stimme im Hals ist man fast ausserstande, feine Sachen zu denken.
W: Je schwächer das Argument, desto stärker die Worte.
N: Aber in den Tälern der Dummheit wächst für einen Philosophen immer noch mehr Gras
    als auf den kahlen Hügeln der Gescheitheit.
W: Aber die Grenze meiner Sprache bedeutet die Grenzen meiner Welt.

Inzwischen ist es am Nebentisch ruhiger geworden,
aber desto mehr steigt der Agressionspegel:
Was seid ihr denn für Klugscheisser, habt euch wohl verlaufen, was?

N: Wer seine Gedanken nicht aufs Eis zu legen versteht,
    soll sich nicht in die Hitze eines Streits begeben.
W: Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.

Was wollt ihr Penner? Ich soll  die Schnauze halten?
Ihr braucht wohl ein neues Gebiss!

W: Die Lösung des Problems merkt man am Verschwinden des Problems.

Du hast es erfasst!
Der Wirt(1,95/150 KG) fasst beide am Schlafittchen,
sie landen im Unrat der Gosse.
Die ganze Zeit war es friedlich hier, bis ihr aufgekreuzt seid!
Lasst euch hier nicht mehr blicken!

N: Gelobt sei, was hart macht!
W: Wir fühlen, dass, selbst wenn alle möglichen wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind,
      unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt sind.
      Freilich bleibt dann eben keine Frage mehr, und eben dies ist die Antwort.
N: Die Philosophen in der Kneipe haben uns die Antwort gegeben.
    Einfacher und stringenter geht's nicht, die wissen, was sie wollen.
    Hier können wir was lernen.
    Wir kommen wieder!


(Alle Äusserungen, bis auf das Letztgesagte, sind Originalzitate von N + W)


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 04.05.2017

Zwei Nachwuchs-Philosophen foppen sich:

Was mich schon lange bei Dir wundert:
Wie kann Descartes behaupten:
Ich denke, also bin ich
... und Du existierst noch?

Du hast keine Ahnung von Logik!
Ich kann auch existieren, ohne zu denken.
Genau wie Du existieren kannst ohne Logik.

Aha, also kann man auch ohne Logik denken?

Bingo!
Es geht doch!


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 17.05.2017

Kurzbericht vom Philosophen-Kongress über den Sinn des Lebens:

Der Hauptvortrag von Prof. Dr. Primus von Quack provozierte und verstörte:
'Warum mühselig leben
und nicht gemütlich gelebt werden?'

Die erste Arbeitsgruppe meinte, dass das Leben an sich eine Zumutung ist
und man die dafür Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen sollte.

Das zweite Symposium grübelte ergebnisoffen:
Macht nur Sinn Sinn oder auch Unsinn?

Schlussendlich gelangte  ein Experten-Podium zu dem bahnbrechenden Konsens,
dass es sich für manch Einen womöglich lohnen könnte,
über den Rest seines verpfuschten Lebens nachzudenken.

Erwähnenswert noch der sehr gelehrte Gastvortrag
von Prof. Vitzliputzli von der Okidoki-Universität in Timbuktu:
'Gibt es Unterschiede zwischen einem schönen oder glücklichen oder zufriedenen oder gelungenen
oder sinnvollen Leben?
Und wenn nicht, wo soll das alles hinführen?


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 07.06.2017

Ein Mathematiker und ein Philosoph streiten sich:
P:  Ein Krümel ist besser als nichts.
M: Aber nichts ist besser als Glück.
P:  Doch, ein Krümel!

Wer hat recht?


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 08.06.2017

Philosophie-Examen.

Professor: Was ist der Unterschied zwischen Korrelation, Kausalität und Koinzidenz?
Student:  Hm...äh...

P.: Na gut, ich gebe Ihnen ein Beispiel:
     Wenn Sie nach 10 Bier und 5 Schnaps aus der Kneipe fliegen,
     hat das was mit K., K. oder K zu tun?
S.: Grübel, stotter...

P.(stöhnt): Noch leichter: Wenn ich Sie durchfallen lassen würde...K, K oder K?
S.: Sinnier...spekulier...

P.: Letzte Chance:
     Angenommen, ich treffe später zufällig auf Sie als Blödzeitung lesender Taxifahrer,
     würden Sie mich dann trotzdem befördern?
S.: Selbstverständlich!
P.: Vielen Dank, ich komme gern darauf zurück!


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 16.06.2017

Philosophen als Leichtathleten.

Man schreitet bedächtig uind gravitätisch zum 100 m Lauf:

-
Der Phänomenologe Husserl,
  schon bei 30 m weit zurück liegend,
  sinniert, ob man Stil und Haltung mehr gewichten sollte als nur die schnöde Zeit.

- Der Existenz-Philosoph Heidegger
  fängt bei 50 m an, die Entbergung und Lichtung des Seins beim Sprinten zu analysieren,
  wodurch sich seine Geschwindigkeit merklich verringert.

- Der krtische Rationalist Popper,
  bei 70 m weit in Führung liegend,
  glaubt(dennoch) nicht an eine Verifikationsmöglichkeit seiner Leistung.
  (Astra ist eine seiner gelehrigsten Schülerinnen)

- Der philosophische Anarchist Feyerabend
  läuft erst rückwärts, dann seitwärts und zum Schluss auch mal vorwärts.
  Anything goes!

- Der Konstruktivist Förster
  will seinen letzten Platz nicht wahr haben
  und redet sich mit falscher Wahr-Nehmung der Kampfrichter heraus.


Zwei Trainer haben zufällig das denk-würdige Ereignis beobachtet:
Sag' mal, würdest Du einen von den Chaoten trainieren wollen?
- biste jeck?


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 05.07.2017

Philosophen als Leichtathleten

Kant(1,57) und Schopenhauer(auch nicht grösser)
duellieren sich im Kugelstossen.

Die Kraft ist klein,
die Kugel gross,
die Erdanziehung gemein.

Das Geschoss gewinnt kaum an Höhe und fällt bei 2,50 runter.

Kant: Wie kann dir das passieren,
          wo du doch einen ganz dicken Wälzer über Wille und Vorstellung geschrieben hast?

Schopenhauer: Du sei mal ganz bescheiden, du handelst ja auch nicht so,
                        dass die Maxime deines Handelns jederzeit als allgemeinverbindliche Grundlage gelten kann.

Da betritt der schlaksige Wittgenstein den Ring.
Er hat heimlich die Tips im Leichtathletikforum gelesen und un-heimlich trainiert.

Rrrumms! 5 Meter, doppelt so weit wie die beiden Anderen.
Die Ehre der Philosophen ist gerettet.

Er klopft Beiden auf die Schulter:
'Ich weiss, ihr werdet es nie verstehen!'*


* Das Gleiche hatte er, auch schulterklopfend, seinen beiden Doktorvätern nach der Prüfung gesagt.


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 14.07.2017

Oblomows Traum:

Wie lebten die Erwachsenen in Oblomowka?
Stellten sie sich etwa die Frage: Weshalb lebt der Mensch?
Gott mag es wissen.
Und wie antworteten sie darauf?
Wahrscheinlich überhaupt nicht, das schien ihnen sehr klar und einfach zu sein.

Sie hatten nie etwas gehört von einem sogenannten schweren, arbeitsreichen Leben,
von Menschen, die quälende Sorgen im Herzen tragen,
aus irgendwelchen Gründen von einem Winkel zum anderen über das Antlitz der Erde gejagt werden
oder ihr Leben einer ewigen, nicht zu bewältigenden Aufgabe widmen.

Die Oblomower glaubten auch nicht recht an seelische Aufregungen,
noch weniger hielten sie das Karussell des ewigen Strebens nach irgendwelchen Zielen
und in irgendeiner Absicht für ein richtiges Leben,
sie fürchteten jegliche Hingabe an die Leidenschaften wie das Feuer,
und wie anderswo die Leiber der Menschen von der vulkanischen Tätigkeit
eines inneren, seelischen Feuers ausbrannten,
so erstickte die Seele der Oblomower höchst friedlich und ohne Sorgen in ihrem weichen Bauch.

Die guten Leute verstanden das Leben nicht anders denn als Ideal der Ruhe und Tatenlosigkeit,
das gelegentlich von allerhand unangenehmen Zufälligkeiten
wie Krankheiten, Verlusten, Zank und leider auch Arbeit unterbrochen wurde.
Sie ertrugen die Arbeit als eine schon unseren Urvätern auferlegte Strafe,
aber lieben konnten sie sie nicht, und sie wichen ihr aus, wo immer sich eine Gelegenheit dazu bot,
weil sie dies als zulässig und notwendig eraxchteten.

Sie plagten sich niemals mit irgendwelchen nebelhaften Fragen des Verstandes oder der Sittlichkeit.
Worüber hätten sie grübeln und sich aufregen sollen?
Was gab es noch zu erkennen und zu erstreben?
Sie brauchten nichts.

Das Leben floss wie ein ruhiges Bächlein an ihnen vorüber,
sie mussten nur am Ufer dieses Baches sitzen und die unvermeidlichen Erscheinungen beobachten,
die in bestimmter Reihenfolge, ungerufen, an jeden von ihnen herantraten.

Und so begannen denn vor der Phantasie des schlafenden Ilja Iljitsch Oblomow,
ebenfalls in bestimmter Reihenfolge,
wie lebende Bilder zuerst die drei Huptakte des Lebens zu erstehen,
wie sie sich sowohl in seiner Familie als auch bei den Verwandten und Bekannten abgespielt hatten:
Geburt, Hochzeit, Begräbnis.

(Oblomow von Iwan A. Gontscharow, 1859)


Die Oblomowsche Weltflucht, auch Oblomowerei genannt,
entspricht dem uralten Traum von einem Arkadien, in dem es weder Not noch Tod gibt.
Ein Leben in Unschuld und Freude,
ohne Trübungen durch materielle Bedrängnisse und geistige Bedrohungen.

Oblomowerei ist (die russische) Schlaffheit, Faulheit, Trägheit und Gleichgültigkeit,
die Gewohnheit, alles von den anderen und nichts von sich selbst zu erwarten.
(Wörterbuch der russischen Sprache 1905)

Gontscharow antwortet durch Oblomow auf die Frage: was ist Oblomowerei?:
Was ist keine Oblomowerei?
Streben nicht alle nach dem, wovon ich träume?
Ist denn das Ziel all eurer Plackerei, eurer Leidenschaften, Kriege, Geschäfte und politischen Machenschaften
keine Vorbereitung des Friedens,
kein Streben nach diesem Ideal des verlorenen Paradieses?



Der letzte Teil 10: 'Das Prinzip Verantwortung' wird im Herbst/Winter erscheinen,
nicht weil MZPTLK in Oblomowerei versumpft ist,
sondern weil er erst dann wieder Zeit dafür hat
und ausserdem noch auf einen bestimmten Input warten will.


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 21.07.2017

Ein Mathematiker und ein Philosoph unterhalten sich:

M: Ich kann alles berechnen, zumindest approximativ.
P: Auch den Geist?
    Der weht doch wann, wo und wie er will.
    Auch sogar, wann, wo und wie er nicht will.
M: Das kann ich auch kalkulieren,
    ich habe alle Eventualitäten, Indikatoren und Algorithmen mit General Adversarial Networks* im Griff!
P: Super, dann errechne mir doch bitte den nächsten Finanzcrash,
    damit ich meine Dispositionen treffen kann!
    Bei Erfolg machen wir Halbe-Halbe.
    Bei - natürlich höchst unwahrscheinlichen - Verlusten haftest Du allein.
M: Ähm... warte bitte noch, bis ich meine Hellseher-Prüfung abgelegt habe.
P(winkt müde ab): Ich sehe schon, ich muss das selber machen.
M: Moment, soll ich dir die Prämie für die Verlust-Risiko-Versicherung ausrechnen?
    So derivativ-spekulativ-approximativ?
P(hält sich die Ohren zu): Versch....... kann ich mich alleine!



* Schlaue Computerprogramme, bestehend aus künstlichen neuronalen Netzen


RE: Leichtathleten als Philosophen? - Atanvarno - 21.07.2017

Der Mathematiker hat im Gegensatz zum Philosoph verstanden, dass selbst Ereignisse mit Wahrscheinlichkeit 0 eintreten können. Idea