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Leichtathleten als Philosophen? - Druckversion

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RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 24.04.2022

'Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit.
Gegen das Böse lässt sich protestieren,
es lässt sich blosstellen,
es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern.
Das Böse trägt immer den Keim der Selbstzerstorung in sich...

Gegen die Dummheit sind wir wehrlos.
Weder mit Protesten noch durch Gewalt lässt sich hier etwas ausrichten.
Gründe verfangen nicht.
Tatsachen, die dem eigenen Werturteil widersprechen,
brauchen einfach nicht geglaubt zu werden...
und wenn sie unausweichlich sind,
können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseite geschoben werden.

Bei genauerem Zusehen zeigt sich,
dass jede starke äussere Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiöser Art,
einen grossen Teil der Menschheit mit Dummheit schlägt
Ja, es hat den Anschein, als sei das geradezu ein soziologisch-psychologisches Gesetz.
Die Macht der Einen braucht die Dummheit der Anderen.

Der Vorgang ist dabei nicht der,
dass bestimmte - also etwa intellektuelle - Anlagen des Menschen
etwa plötzlich verkümmern oder ausfallen,
sondern dass unter dem überwältigenden Eindruck der Machtentfaltung
dem Menschen seine innere Selbständigkeit geraubt wird
und dass dieser nun - mehr oder weniger unbewusst -darauf verzichtet,
zu den sich ergebenden Lebenslagen ein eigenes Verhalten zu finden..

Er ist in einem Banne, er ist verblendet,
er ist in seinem eigenen Wesen missbraucht, misshandelt.
So zum willenlosen Instrument geworden,
wird der Dumme auch zu allem Bösen fähig sein
und zugleich unfähig, dies als Böses zu erkennen.

Hier liegt die Gefahr eines diabolischen Missbrauchs.
Dadurch werden Menschen zugrunde gerichtet werden können.
Aber es ist auch gerade hier auch ganz deutlich, dass nicht ein Akt der Belehrung,
sondern allein ein Akt der Befreiung die Dummheit überwinden könnte...

Es wird wirklich darauf ankommen,
ob Machthaber sich mehr von der Dummheit
oder von der inneren Selbständigkeit und Klugheit der Menschen versprechen.

(Dietrich Bonhoeffer)


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 30.04.2022

P1: Sag' mal, warum hast Du egentlich Deinen Doktor gemacht?
P2: Ich wusste nicht, was ich sonst machen sollte.
P1: Also eine Flucht vor dem Ungewissen.
      Oder vor öder Arbeit.
P2: Auch. Aber eine Portion Eitelkeit spielte durchaus eine nicht unbedeutende Rolle.
P1: Was ist mit Interesse an der Sache, am Lösen von Problemen, gar an der Rettung der Welt?
P2: Du stellst aber hohe Ansprüche!
      Nein, ich wollte mich ja nicht übernehmen und habe mir ein Thema ausgesucht,
      wovon die Professoren möglichst wenig Ahnung hatten.
      Etwas Spezifisches und Überschaubares.
P1: Clever und ausgefuchst!
P2: Danke, das muss man sein, wenn man Doktor werden will.
      Warum hast Du eigentlich nicht promoviert?
      Du warst doch immer viel besser als ich!
P1: Das war mir schon früh klar, also warum sollte ich mich dann noch herumquälen?
P2: So habe ich das noch gar nicht betrachtet.
P1: Es gibt ja auch Heerscharen von Doktoren.
      Da wollte ich mich nicht einreihen und schämen müssen.
P2: Ein weiterer Grund für mich war die Dummheit der Leute:
      Wenn Müller was sagt - es kann noch so kompetent und richtig sein -
      wird es viel öfter bezweifelt und abgelehnt,
      als wenn ein Doktor Müller dummes Zeug erzählt.
P1: Fein beobachtet!
      Man tut sich viele leichter im Leben...
      Wo kann ich auf die Schnelle promoten?


RE: Leichtathleten als Philosophen? - RalfM - 03.05.2022

P3: Due Pizze Dottore!!
P2: Hier!
      Eine als Cinque Staggioni.
P3: Prego.
P2: P1 zahlt?
P1: Karte?
P3: Gracie, Signore.


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 16.05.2022

P1: Kollege, kennst Du die 5 grössten Zumutungen der Menschheit?
P2: Keine Ahnung. Arbeiten?
P1: Viel schlimmer! Lesen!
P2: Da wäre ich nicht drauf gekommen. Aber stimmt schon, das ist für die meisten ekelerregend
      Viele haben ja nur ein Kochbuch von einem C Promi. Oder einen Bildband von den Royals.
P1: Das Gelesene verstehen und darüber nachdenken...
P2: Übelst! Davon kriegt man doch Kopfschmerzen!
P1: Aufgrund des Gelernten seine Meinung ändern...
P2: Also das geht ja gar nicht! Wo kommen wir da hin?
P1: Es kommt noch schlimmer: Entscheidungen treffen aufgrund der Erkenntnisse!
P2: Ausgeschlossen! Dafür gibt es doch Andere, Politiker zum Beispiel.
P1: Und jetzt der Hammer: Den Entscheidungen Taten folgen lassen!
P2: Hiiiiilfeeeeeee! (Man sieht nur noch eine grosse Staubwolke)


RE: Leichtathleten als Philosophen? - RalfM - 18.05.2022

V1: Hörste auch die Lerche?
V2: Volldepp. Kennste keine Nachtigall?
V1: Doch! Hab ich gelesen!
V2: Und?
V1: Na ja, singt. Nachts?
V1: Nur nachts?
V2: Stimmt, nicht nur.
V1: Nachts hörst "man" sie halt lauter.
V2: Hmm.
V1: Hat jetzt drei Nächte lang durchgesungen.
V2: Bißchen geht noch.
V1: Aber schon drei ganze Nächte.
V2: Bißchen geht noch.
V1: Ihr Scheißvögel


RE: Leichtathleten als Philosophen? - Atanvarno - 20.05.2022

(26.03.2022, 13:53)MZPTLK schrieb: '90 % von allem ist Schrott.
Egal, ob es sich um Physik, Chemie, evolutionäre Psychologie, Soziologie, Rock- oder Countrymusik handelt..'

(Daniel Dennett)

Ursprünglich bekannt als Sturgeons Gesetz
https://de.wikipedia.org/wiki/Sturgeons_Gesetz


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 04.07.2022

Kollege, ich habe jetzt die Prüfung zum Ideologen bestanden!
        War's schwer?
Kinderleicht!
Da kam jemand mit einer anderen Meinung und behauptete, ich hätte keine Ahnung..
- und schwupp, schon schimpfte er mich Ideologe!
         Dann kann ja jeder ob mit oder ohne Ahnung, ruckzuck Ideologe werden!
Exakt, auch kompetenteste Fachleute.
         Aber was ist das eigentlich, ein Ideologe?
Das ist jemand, der gegen die Interessen angeblicher Nicht-Ideologen argumentiert.
         Dann teilt sich die Welt also auf in 2 Gruppen...
         Das ist der Gipfel aller Tiefpunkte!


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 16.07.2022

Kollege, jemand hat mich doch tatsächslich Intellektueller genannt!

Was für eine Beleidigung! Und? Hast du ihn verklagt?

Für die Inkriminierbarkeit müsste ich genau wissen, ob ich einer bin oder nicht.
Und für die Gerichtsverwertbarkeit müsste ich das auch noch beweisen können.

Und dafür bräuchtest du zuallererst eine allgemeinverbindliche, justiziable Definition von intellektuell.

Ein Ding der Unmöglichkeit!

Also muss man sich das wohl gefallen lassen.

Manche kommen sich ja geradezu geadelt vor, wenn man sie derart tituliert.

Naja, wenn es dem Wohlbefinden dient...


RE: Leichtathleten als Philosophen? - RalfM - 16.07.2022

(16.07.2022, 13:31)MZPTLK schrieb: Kollege, jemand hat mich doch tatsächslich Intellektueller genannt!
Ähäm, Beleg?


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 23.08.2023

Prof. Yuval N. Harari, einer der bedeutendsten Vordenker und Sachbuchautoren der Welt, zu KI:

KI braucht weder ein Bewusstsein, noch muss es sich in der physischen Welt bewegen können,
um die menschliche Zivilisation zu bedrohen.
KI-Tools wie ChatGPT ist es gelungen, Sprache zu manipulieren und zu erzeugen,
mit Worten, Bildern und Tönen. Dazu gehöert auch Deepfaking von Stimmen, usw.

KI hat das Betriebssystem der menschlichen Zivilisation gehackt, die Sprache.

Was passiert, wenn Geschichten, Gesetze und Richtlinien nicht mehr von Menschen,
sondern von einer aussermenschlichen Intelligenz geprägt sind,
die die Schwächen, Vorurteile und Süchte der Menschen auszunutzen weiss?

Für uns ist es sinnlos, unsere Zeit damit zu verschwenden,
einen KI-Bot davon zu überzeugen, seine Ansichten zu ändern.
Je länger wir damit verbringen, desto besser lernt er uns kennen
und versteht, wie er seine Botschaften verfeinern kann, um uns zu manipulieren.
KI könnte z.B. durch das Vortäuschen von Intimität Gefühle im Menschen erwecken
und dadurch Meinungen und Weltanschauungen beeinflussen.

Doch selbst wenn KI nicht zur effektivsten Waffe - der Intimität - greift,
hätte sie Einfluss auf Meinungen und Weltanschauungen.

''Warum sich die Mühe machen, selbst zu recherchieren, zu analysieren,
per Logik und Dialektik Wahrheiten zu finden und Entscheidungen zu treffen?

Und warum noch Zeitung lesen, wenn man jederzeit das KI-Orakel befragen kann?
Ratschläge fürs Leben to go...''(MZPTLK)

Harari prognostiziert das Ende der Menschheitsgeschichte.
Statt wie bisher von Menschen können künftig politische Ansichten, sexuelle Vorlieben,
die Art und Weise, wie wir gehen - kurz: der kulturelle Kokon der Realität -
von KI gestaltet werden.

Es existieren bereits Algorithmen in sozialen Medien, die bestimmen,
welche Inhalte auf der Timeline zu sehen sind.
Das kann dazu führen, dass ein Vorhang von Illusionen geschaffen wird,
der die gesellschaftliche Polarisierung auf der ganzen Welt verstärkt,
unsere geistige Gesundheit untergräbt und demokratische Gesellschaften destabilisiert.

Die neuen KI-Tools sind weitaus leistungsfähiger als Social-Media-Algorithmen
und können grösseren Schaden anrichten.

Wenn wir das KI-Wettrüsten nicht verlangsamen, werden wir nicht verstehen, was passiert.
Wir müssen dem unverantwortlichen Einsatz von KI ein Ende setzen
und KI regulieren, bevor sie uns reguliert.