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Leichtathleten als Philosophen? - Druckversion

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RE: Leichtathleten als Philosophen? - ThomZach - 03.05.2014

(03.05.2014, 13:26)MZPTLK schrieb: Ich habe aber inzwischen das Tiefe-Kniebeugen-Syndrom: Schnauze voll, dem geneigten Leser wird es genauso gehen.
Dem geneigten bestimmt nicht. Nur dem Abgeneigten. Also Dir.
Dass immer gleich die Laune flöten gehen muss, wenn man sich
nicht durchsetzen kann... Sad
Denn die Schnauze hast Du Dir doch selber gefüllt. Ich Dir nur die Ohren. Big Grin


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 03.05.2014

(03.05.2014, 14:14)ThomZach schrieb:
(03.05.2014, 13:26)MZPTLK schrieb: Ich habe aber inzwischen das Tiefe-Kniebeugen-Syndrom: Schnauze voll, dem geneigten Leser wird es genauso gehen.
Dem geneigten bestimmt nicht. Nur dem Abgeneigten. Also Dir.
Dass immer gleich die Laune flöten gehen muss, wenn man sich
nicht durchsetzen kann... Sad
Denn die Schnauze hast Du Dir doch selber gefüllt. Ich Dir nur die Ohren. Big Grin

Am Ende kackt die Wahrheits-Ente.
- Nicht die Zeitungsente.

In Berlin gibt es seit den Achtzigern einen Grabstein mit der Aufschrift:
'Ich bin jetzt schlauer als alle Professoren!'


RE: Leichtathleten als Philosophen? - ThomZach - 03.05.2014

Man kann Philosophie auch als die Bekämpfung der eigenen Dummheit definieren. 
Das fiele einem dummen Menschen aber gar nicht ein. Der bekämpft lieber
die vermeintliche Dummheit der Anderen. Und seine eigene bleibt erhalten.
Das mit der Dummheit ist wie mit der Ideologie.
Wenn Dummheit kein Schimpfwort wäre, könnte man sie auch getrost bekämpfen.
So aber muss man sie leugnen um sich nicht beleidigt oder unwürdig zu fühlen.

Um Dummheit also bekämpfen zu können, muss man sie erst einmal von ihrer
negativen Konnotation befreien und sich klarmachen, dass der Streit der Menschen
die sich nicht einigen können, nur mit ihrer Dummheit zu erklären ist,
dass also Dummheit etwas ganz und gar Normales ist. Und?
Ist das Adjektiv "normal" etwa ein Schimpfwort?! 
Sage ich mit einem "Dummkopf!" nicht eigentlich nur: "Bitte sei nicht so normal!"?

Wenn man nun etwas bekämpfen will, so muss man wohl wissen was es ist
und dass es da ist. Und das fällt schwer, wenn man gewöhnt ist es zu leugnen.
Also ich habe für mich beschlossen: Ich bin grundsätzlich dumm und muss mich
höllisch anstrengen, um erfolgreich dagegen anzugehen."
Diese Haltung entspricht im Übrigen dem berühmten, allseits hochgehaltenen
"Ich weiß dass ich nichts weiß."! Nur halten tut sich kaum einer dran.
Lieber denkt man: "Ich weiß dass Du nichts weißt." Big Grin


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 03.05.2014

(03.05.2014, 14:36)ThomZach schrieb: Diese Haltung entspricht im Übrigen dem berühmten, allseits hochgeschätzten
"Ich weiß dass ich nichts weiß."! Nur halten tut sich kaum einer dran.
Lieber denkt man: "Ich weiß dass Du nichts weißt." Big Grin

Geschenkt.
Alle sind mehr oder weniger dumm oder schlau,
wie man möchte.

Aber es gibt kaum einen dümmeren Spruch als: 'Ich weiss, dass ich nichts weiss'.
Immer wieder gern von Küchenphilosophen nachts um halb 3 nach dem xten Glas zitiert.

Aber ich ahne und bin sicher, dass Thomas was wissen will Smile


RE: Leichtathleten als Philosophen? - ThomZach - 03.05.2014

(03.05.2014, 14:26)MZPTLK schrieb: In Berlin gibt es seit den Achtzigern einen Grabstein mit der Aufschrift:
'Ich bin jetzt schlauer als alle Professoren!'
Der Berliner Humor ist zynisch und depressiv und defaitistisch und lieblos.
Trotzdem erschließt sich mir der Witz in dieser Zeile nicht.
Im Tod bin ich am schlausten? Oder:
"Das hab ich nun davon, schlauer sein gewollt zu haben, als alle Professoren!"?
Sind denn (alle) Professoren überhaupt schlau? Oder geht es in die Richtung:
"Früher war ich ja sehr eingebildet. Aber das habe ich überwunden. Jetzt bin ich vollkommen."?
Da kenn ich einen kürzeren: "Ich bin der bescheidenste Mensch der Welt."
Da sind wir wieder bei der Absurdität: Die Wahrheit ist zum Lachen.
Ärgerlich ist nur der Irrtum, zumal wenn obstinat und gegen andere.
Übrigens mein Tip: Schnauze voll? Rotzen bis sie leer ist. Cool

Zum Thema Leichtathleten als Philosophen:
In Berlin sagt man nach Niederlagen: "Nimm's philosophisch."
Ich nehme auch Siege und Erfolge philosophisch, stelle mein Streben und meine Freude
immer wieder in Frage. Prüfe ob ich noch auf dem Weg der Erleuchtung bin. (Nicht "zur"!)

Darf man aber sein Streben in Frage stellen, wenn man erfolgreich sein will?
Fördert das nicht das Scheitern? Muss ich mich (und als Trainer meine Schützlinge)
also künstlich dumm halten?
Schadet philosophisches oder soziales oder politisches Denken dem Streben?
Schadet nicht sogar das psychologische Denken, wenn man z.B. glaubt,
innen vermutete oder wahrgenommene negative Gedanken mit Positivem Denken
bekämpfen zu müssen?
DAS sind Fragen, die Leichtathleten sich stellen müssten...


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 03.05.2014

(03.05.2014, 14:59)ThomZach schrieb:
(03.05.2014, 14:26)MZPTLK schrieb: In Berlin gibt es seit den Achtzigern einen Grabstein mit der Aufschrift:
'Ich bin jetzt schlauer als alle Professoren!'
Trotzdem erschließt sich mir der Witz in dieser Zeile nicht.
Im Tod bin ich am schlausten?
Der meint bestimmt, dass er als Leiche Erfahrungen macht, wozu kein lebender Professor eine Chance hat. Es wird womöglich noch lange dauern, bis man das beweisen kann. Big Grin


RE: Leichtathleten als Philosophen? - ThomZach - 03.05.2014

MZ.... Geschenkt. Alle sind mehr oder weniger dumm oder schlau, wie man möchte.

ThZ: Flacher geht's nicht?

MZ.... Aber es gibt kaum einen dümmeren Spruch als: 'Ich weiss, dass ich nichts weiss'.
Immer wieder gern von Küchenphilosophen nachts um halb 3 nach dem xten Glas zitiert.

ThZ: Aus welcher Küche kommst DU denn?!

MZ.... Aber ich ahne und bin sicher, dass Thomas was wissen will.

ThZ: Nein. Ich weiß dass es kein Wissen gibt. Bis auf ein paar ganz primitäre Erkenntnisse,
die sich einfach nicht wiederlegen lassen. Auch, ja erst recht nicht, durch hochkluge Köpfe.
Die wissen es ja selber auch. Und wer widerspricht gehört nicht zu ihnen.

Das Leben erfordert nun aber, dass wir handeln. Und das gelingt umso besser,
je mehr (wirkliches) Wissen zur Hand ist, und je überzeugter man davon ist. 
Also suchen wir nach Wahrheit, um sie als Wissen zur Anwendung zu bringen,
und hoffen, dass der Erfolg uns Recht gibt. Offenbar schwerer ist es,
die Misserfolge auf das eigene Unwissen zurückzuführen. Dazu müsste ja
Wissen haben. Also bleibt man im Unwissen stecken. Schicksal.


RE: Leichtathleten als Philosophen? - lor-olli - 03.05.2014

Zitat:Aber es gibt kaum einen dümmeren Spruch als: 'Ich weiss, dass ich nichts weiss'.

Wenn zitieren dann bitte richtig, die genaue Formulierung lautet: Ich weiß, dass ich nicht weiß.
Dieser scheinbaren Sprachnachlässigkeit hängt ein Bedeutungsunterschied an, wie er größer kaum sein könnte. Es geht mit mitnichten um das Nichtwissen, sondern um das Hinterfragen des eigentlichen "Wissens".
Wenn ich keine Ahnung vom Hochsprung habe und dieses weiß wird das akzeptiert. Wenn ich aber mein Hochsprungwissen nicht hinterfrage - weil ich es ja zu wissen glaube - hat das schon eine andere Qualität. In der Sprache kommt es den Logikern also auch auf das "s" an, genau wie es den Sprintern auf die 1/100stel ankommt, doch wo besteht der Zusammenhang zu den leichtatletischen Fragen der Philosophie?
Da scheinen mir die Fragen wie
"Darf man aber sein Streben in Frage stellen, wenn man erfolgreich sein will?" (macht man das bei Verletzungen oder Nichterfolg nicht automatisch !?)
"Schadet philosophisches oder soziales oder politisches Denken dem Streben?" (definitv DLV-Maxime bei Hinterfragen der Vasallentreue !? Wink)

deutlich näher am Thema!

Ich sehe, wir nähern uns den "wahren Fragen"!


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 03.05.2014

(03.05.2014, 15:17)ThomZach schrieb: MZ.... Geschenkt. Alle sind mehr oder weniger dumm oder schlau, wie man möchte.

ThZ: Flacher geht's nicht?

Erstens hast du das himself an diversen Stellen im Forum mit sinngemäss klingenden Worten ausgeführt.
Zweitens wären wir auf der Welt um Riesenschritte weiter, wenn sich alle an
'Plattitüden' halten würden.Big Grin


RE: Leichtathleten als Philosophen? - MZPTLK - 03.05.2014

(03.05.2014, 15:24)lor-olli schrieb:
Zitat:Aber es gibt kaum einen dümmeren Spruch als: 'Ich weiss, dass ich nichts weiss'.

Wenn zitieren dann bitte richtig, die genaue Formulierung lautet: Ich weiß, dass ich nicht weiß.
Dieser scheinbaren Sprachnachlässigkeit hängt ein Bedeutungsunterschied an, wie er größer kaum sein könnte. Es geht mit mitnichten um das Nichtwissen, sondern um das Hinterfragen des eigentlichen "Wissens".
Wenn ich keine Ahnung vom Hochsprung habe und dieses weiß wird das akzeptiert. Wenn ich aber mein Hochsprungwissen nicht hinterfrage - weil ich es ja zu wissen glaube - hat das schon eine andere Qualität.

Ein Genuss!
You make my day!