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Schutz von Athleten vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt - Reichtathletik - 11.07.2025 Claus Dethloff auf Instagram (Story): Zitat:Germany Athletics Franchise Clubs zeigen NULL-TOLERANZ bei Machtmissbrauch im Leistungssport! https://www.instagram.com/stories/clausdethloff/3674182110922441721?igsh=czFiN3E2emg5YnQ0 abtrennt aus Netzfundstücke Threadtitel vom Mod RE: Netzfundstücke - Bachmann1980 - 11.07.2025 Ich persönlich bin echt zwiegespalten was solche Black Lists angeht. Einerseits kann ich das zum Schutz der AthletInnen vollkommen nachvollziehen, anderseits ändern sich Verhaltensweisen auch und dann stehen die TrainerInnen für den Rest ihres Lebens auf seiner Liste. Schwierig... Und dann spinne ich den Faden mal weiter. Was wäre dann mit ehemaligen AthletInnen, Funktionären, Vereinsverantwortlichen? Genauso interessant: Wieso wird in dem Zusammenhang nicht auch von Doping gesprochen? Da gibt es ja auch Vergehen und TrainerInnen die das betrieben haben oder wissentlich weggesehen haben, bekleiden ja in der Deutschen Leichtathletik durchaus danach auch noch Posten etc.. RE: Netzfundstücke - S_J - 11.07.2025 Man sollte nicht vergessen, dass solche Meldungen, so wichtig die Sache an sich auch ist, in erster Linie auch einfach Werbung für den Verein sind, mit der man sich als attraktiv und sicher darstellen möchte. Eine Pressemeldung zu Anti-Doping Aktionen hätte da eine andere Zielgruppe und Wirkung. Was dann wirklich dahintersteckt, weiß man natürlich nicht. Ich habe schon oft erlebt, dass sich Vereine und auch Verbände so etwas auf die Fahnen schreiben, aber wenn es dann tatsächlich darum ging, zu handeln, ist doch nie etwas passiert. Aber wenn Germany Athletics damit erfolgreich ist, setzt es vielleicht die anderen Vereine unter Zugzwang und es verbessert sich tatsächlich etwas. Zum Thema Verhaltensänderung... Ich glaube, wer heutzutage noch nicht weiß, welches Verhalten angemessen ist und regelmäßig und bewusst Grenzen überschreitet, der macht das mutwillig und gehört auf solche Listen. Da ist mir auch der Schutz der Athletinnen und Athleten ehrlich gesagt wichtiger als das Risiko ein Toptalent von Trainer zu verlieren. RE: Netzfundstücke - Reichtathletik - 11.07.2025 Ich habe häufig eher das Gegenteil wahrgenommen: Das Vereine/Verbände lieber nichts zu den Gründen einer Trennung sagen, weil es ja auch ein negatives Bild auf den Verein wirft, die Leute in den eigenen Reihen gehabt zu haben/eine Zeit lang (manchmal lange) nichts bemerkt zu haben oder nicht reagiert zu haben. Zudem ist es juristisch ja eine schwierige Situation, die Nennung von Namen oder Gründen ist oft nicht möglich (das Problem haben wir ja jetzt offenbar soagr bei Doping-Sperren). Manchmal beobachtet man aber schon mit gewisser Verwunderung, dass Personen über die im Umfeld einiges unter der Hand bekannt ist, an anderer Stelle wieder auftauchen und man fragt sich dann immer: Wussten die nichts? Oder ist es ihnen egal? Sinnvoll wäre sicherlich hier eine neutrale Instanz für Save Sports, bei denen Vergehen gemeldet werden können und Vereine hinterlegen können, wenn man sich von jemanden getrennt hat. Andere Vereine könnten vor der Beschäftigung dann ggf. eine berechtigte Anfrage stellen ob es Einträge gibt. Das könnte ja auch Doping, Medikamentenmissbrauch und anderes ausgeweitet werden. Oder es müsste deutlich strenger mit Trainerlizenzen umgegangen werden. Schwierig. Aber irgendwelche Lösungen müssen her. Auch weil manche Dinge durchaus unterschiedlich bewertet werden können. Und auch weil ohne Lösung zunehmend, wenn Leute einfach verschwinden (ob als Vereins- oder Bundestrainer) man unweigerlich sich fragt, ob es da außersportliche Gründe gab. RE: Netzfundstücke - Atanvarno - 11.07.2025 (11.07.2025, 10:14)Reichtathletik schrieb: Zudem ist es juristisch ja eine schwierige Situation, die Nennung von Namen oder Gründen ist oft nicht möglich (das Problem haben wir ja jetzt offenbar soagr bei Doping-Sperren). Meiner Einschätzung nach ist die Erstellung einer solchen Liste nicht schwierig, sondern unmöglich. Auch verurteilte Verbrecher haben noch ein Recht auf Persönlichkeitsschutz weswegen es in Deutschland beispielsweise kein öffentlich zugängliches Sexualstraftäterregister wie in den USA gibt. In Ermangelung einer solchen Liste ist es aber auf jeden Fall ratsam, Vorfälle immer zur Anzeige zu bringen. Eine entsprechender Eintrag im polizeilichen Führungsregister (das man auch von ehrenamtlichen Kräften einfordern kann) sollte doch ein Ausschlusskriterium sein. Gerüchte allein kommen wohl nicht jedem zu Ohren (wie man an mindestens einem der Fälle auf Dethloffs Liste sieht). RE: Netzfundstücke - S_J - 11.07.2025 Dann müssten nur noch alle Vereine auch das Führungszeugnis einfordern, wenn sie neue Trainer anstellen... RE: Netzfundstücke - Reichtathletik - 11.07.2025 (11.07.2025, 11:18)S_J schrieb: Dann müssten nur noch alle Vereine auch das Führungszeugnis einfordern, wenn sie neue Trainer anstellen... Passiert meiner Erfahrung nach wenn überhaupt dann nur bei Kinder-Trainingsgruppen. Aber es geht ja bei weiten nicht nur um diese. Die Lage ist tatsächlich verzwackt, wenn man von außen nichts genaues weiß oder gar nichts mitbekommt und es so auch nicht bewerten kann ob man jemanden lieber meiden sollte oder ob er/sie sich nichts zu schulden hat kommen lassen und abgeschossen wurde, es gleichzeitig aber auch gute Gründe dafür gibt, dass es nicht einfach ich nenne es mal Online-Pranger gibt - eben weil es Persönlichkeitsschutz (auch Opferschutz) und Unschuldsvermutung gibt. Ich kenne auch einige Fälle, da würde ich niemanden hinschicken und würde dennoch sagen juristisch gibt es da keine Anhaltspunkte. Der beste Ansatz bleibt es da wohl den Soll-Zustand deutlich positiver als bisher vorzuleben. Führungszeugnisse, gültige Trainerlizenzen, relevante Schulungen (Anti-Doping, PIG), Vertrauenspersonen in Verein/Verband, etc. Das allein schützt zwar nicht, aber es hilft und wenn es üblicher wäre, dann würde vielleicht dort, wo das nicht der Fall ist kritischer nachgefragt. RE: Netzfundstücke - gelpi - 11.07.2025 (11.07.2025, 11:28)Reichtathletik schrieb:(11.07.2025, 11:18)S_J schrieb: Dann müssten nur noch alle Vereine auch das Führungszeugnis einfordern, wenn sie neue Trainer anstellen... Ich glaube, das ist der entscheidende Punkt. Zunächst einmal sollte das Verhalten von Trainern nicht nur von den gesetzlichen Vorschriften bestimmt werden. Was nicht explizit illegal ist, ist nicht unbedingt moralisch oder angemessen und sollte im Sport nicht unbedingt toleriert werden. Das ist aber auch der Grund, warum viele dieser Fälle (bei denen vielleicht kein körperlicher Kontakt im Spiel ist) nie bei der Polizei oder vor Gericht landen. Das macht sie aber nicht weniger problematisch. Ich stimme auch mit deiner Meinung überein, dass Organisationen wie Safe Sport eine größere Rolle spielen können, um den Sportlern mehr Handlungsmöglichkeiten in solchen Fällen zu geben. In diesem speziellen Fall bin ich überrascht, dass Claus Dethloff in seinem Beitrag so ausführlich war. Es ist offensichtlich, wer der Langhürdentrainer von GA war, und wenn man sich den Trainerpool ansieht, ist sein Name nicht mehr aufgeführt. Aber auch hier, wo der Fall „offensichtlich“ ist, können keine Namen genannt werden. RE: Netzfundstücke - Reichtathletik - 11.07.2025 Zitat:In diesem speziellen Fall bin ich überrascht, dass Claus Dethloff in seinem Beitrag so ausführlich war. Es ist offensichtlich, wer der Langhürdentrainer von GA war, und wenn man sich den Trainerpool ansieht, ist sein Name nicht mehr aufgeführt. Aber auch hier, wo der Fall „offensichtlich“ ist, können keine Namen genannt werden Für Außenstehende steht ohnehin maximal Aussage gegen Aussage. Und es ist ja auch sehr weit gefasst im Beitrag welche verschiedenen Formen von Vergehen keine Tolleranz genießen sollten... Von daher lässt sich Dethloff vermutlich bewusst Spielraum, gleichwohl deutet er deutlich an, um welche drei es sich handeln muss bei denen "irgendwas" zu einer Trennung geführt habe. Vermutlich spricht da auch viel persönliche Wut/Enttäuschung mit. Wenn ich eine Andeutung ergänzen darf: Das Thema wabbert in manchen Kreisen mit noch deutlich größerer Fallhöhe seit einiger Zeit rum (Medienrecherchen vergleichbar zu Handball und Turnen). Früher oder später wird da was kommen und es könnte ungemütlich werden für unseren Sport im Ganzen, weshalb proaktive positive Lösungansätze umso wichtiger sind. RE: Netzfundstücke - TranceNation 2k14 - 11.07.2025 (11.07.2025, 12:02)Reichtathletik schrieb: Früher oder später wird da was kommen und es könnte ungemütlich werden für unseren Sport im Ganzen, weshalb proaktive positive Lösungansätze umso wichtiger sind. Also wenn Gertrud sich so über eine Krafttrainingsübung geäußert hätte, wär jetzt das Geschrei wieder groß ![]() |