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Ehrenamt im Leistungssport = Ausbeutung? - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Ehrenamt im Leistungssport = Ausbeutung? (/showthread.php?tid=6391) |
Ehrenamt im Leistungssport = Ausbeutung? - mariusfast - 29.09.2025 (29.09.2025, 08:50)Reichtathletik schrieb: Puh... viel Text... In dem hier geposteten Interview von S. Rees et al. hieß es ja, dass die OS, wie bspw. Stuttgart, die besten Ressourcen und Bedingungen hätten. Als Beispiel wurden erfolgreiche Medaillengewinner genannt, die dort trainieren. Dann müssen halt die Trainer und Athleten irgendwie dahin oder willst du jetzt in jedem Kaff ne Halle bauen? finde ich auch gut. Es ist jedoch komplett unrealistisch, dass das kleine Vereine finanzieren können. Zudem haben wir halt wenige Trainer, die in der Lage sind, Topathleten zu trainieren/dahin zu bringen. Dieses Problem löst man am Effizientesten durch Zentralisierung. In der "freien Wirtschaft" ist es ja auch so, dass selbst Ingenieure etc. teilweise Ressourcen benötigen um zu arbeiten. Es hat ja auch seine Gründe, wieso alle in die Städte ziehen. Weil da eben die Standorte der Firmen dort sind (ja hat auch noch andere Gründe wie mehr Nachfrage durch Konsumenten für die Dienstleistungsjobs oder Gewerbesteueranreizkonkurrenzkampf der Städte aber anderes Thema). Ehrenamt nicht leistungssportfeindlich? Bist nicht du derjenige, der hier postuliert, dass jeder Athlet für eine U-18 DM Teilnahme bereits Trainer mit div. Scheine haben muss? Du meinst die Vereine sollen dann investieren (wofür ja i.d.R. nichts monetäres dabei rauskommt als Ertrag) und die Trainer sollen dann deshalb dankbar sein als Trainer arbeiten zu dürfen und kostenlos ausgebeutet werden. Weil das ist Ehrenamt= unbezahlte Arbeit für top ausgebildete Fachleute. Das heißt man muss neben seinem Vollzeitjob noch eine genauso gleichwertige Arbeitsleistung erbringen. Zudem können das ja auch nur Leute machen, die noch Kapazität haben. Es ist also quasi Luxus. Jemand, der noch X Nebenjobs haben muss, um seine Familie zu ernähren, wird das i.d.R. nicht machen. Wieso ist das nicht leistungssportfeindlich? abgetrennt aus Germany Athletics Threadtitel vom mod RE: Germany athletics - S_J - 29.09.2025 Ich kenne einige "Käffer" die deutlich besseren Anlagen sowohl für Winter als auch für Sommertraining als so manche größere "Sportstadt" haben. Gerade auf dem Land kann man durch kurze Wege und natürlich ein entsprechend großes Engagement tatsächlich etwas bewegen. Die andere Frage ist natürlich auch immer, wer solche tollen Zentren wie das in Stuttgart nutzen darf. Wenn so eine Halle dann meistens leer steht ist das auch Quatsch, genauso wie wenn Leichtathletikanlagen in Hallen vorhanden sind und diese dann im wöchentlichen Trainingsbetrieb vom Betreiber an Fitness- und Kampfsportgruppen vermietet werden ![]() Das Thema Trainerlizenzen passt hier jetzt nicht unbedingt hinein, finde ich. Es gibt sehr gute Leute ohne Lizenz und sehr unfähige Leute mit A-Lizenz oder sogar dem schicken Diplom-Trainer. Grundsätzlich ist es aber schon so, dass das Vorhandensein einer gültigen Lizenz zumindest signalisiert, dass man daran Interesse hat, sich weiterzubilden und zu informieren und sich auf dem neuesten Stand zu halten. Ausbeutung und Geld sind dagegen schon ein Thema. Vielen berufstätigen Trainern macht das vermutlich wenig aus. Für andere wird es schwierig. Insbesondere, wenn die Vereine dann z.B. die Teilnahmen an hochkarätigen Tagungen und Kongressen, die mit einem entsprechenden Preisschild kommen (siehe anderer Thread...) nicht finanziell unterstützen (können). Auch wenn ich mir anschaue, was Aus- und Fortbildungen in manchen LV oder gar die zentralen beim DLV kosten, oder was sich bisweilen noch an Lizenzverlängerungsgebühren etc. versteckt ist, dann denke ich schon, dass man die Kosten da an die falschen Leute weitergibt. Warum muss man da unnötige finanzielle Hürden aufbauen? Man opfert da doch schon ohnehin seine Zeit und ggf. seine Urlaubstage oder hat gar Verdienstverlust. Insbesondere jüngere Trainer werden dadurch an ihre Grenzen kommen. Und das ist schade. Wir brauchen ein System, in dem es beides gibt: Hauptamt und Ehrenamt. Eins alleine kann es nicht schaffen. RE: Germany athletics - muffman - 29.09.2025 (29.09.2025, 08:50)Reichtathletik schrieb: Ich warne aber auch davor zu sagen, nur Ehrenamt wäre leistungssportfeindlich. Zum einen sehe ich in Deutschland verkrustete Strukturen oft eher im Hauptamt, weil hier Leute Angst haben Jobs zu verlieren (siehe Kommentar zu Athleten Anwerben, damit ein Stützpunkt erhalten bleibt. In einer freien Wirtschaft würden nicht die Athleten weg müssen, sondern die Trainerstelle dort geschaffen, wo die Athleten sind). Zum anderen kann auch ehrenamt sehr schnell entscheiden. Schnell/langsam ist keine Frage des Jobs. Das Ehrenamt ist nicht per se Leistungssportfeindlich. Aber es ist einfach nicht mehr zeitgemäß und oft nicht mehr mit der heutigen Lebensrealität vieler Menschen zu vereinbaren. Jedenfalls spätestens dann nicht, wenn das Ehrenamt dann auch noch Leistungssport auf hohem Niveau bedeutet. In der freien Wirtschaft wird Arbeit auch entsprechend bezahlt. In der LA bekommen die TrainerInnen meistens maximal die Ehrenamtspauschale, wenn überhaupt. Kostenlose Zuarbeit für die Hauptamtlichen TrainerInnen, das sollen die Ehrenamtlichen am Ende sein. Am Besten dann aber von Anfang an alles richtig machen und sich in der Freizeit dann noch unentgeldlich auf hohem Niveau weiterbilden. Fantastisch. Das Ehrenamt ist in vielen Fällen am Ende leider nur eines: Ausnutzen der Leidenschaft und Begeisterung von Menschen für eine Sache. Man sollte sich das klarmachen: Am Ende lachen die bei den Verbänden sich tot über dich, weil du Idiot ihnen unentgeldlich die ganze wirkliche Arbeit abnimmst und sie am dann Ende dann die Ernte einfahren. Etwas überspitzt ausgedrückt. Das System ist nicht mehr zeitgemäß und muss dringend geändert werden. Am Ende muss es halt Geld richten und wirklich professionalisiert werden. Oft ist da leider wenig professionell. Dunning-Kruger-Effekt lässt grüßen. RE: Germany athletics - mariusfast - 29.09.2025 (29.09.2025, 10:01)S_J schrieb: Ich kenne einige "Käffer" die deutlich besseren Anlagen sowohl für Winter als auch für Sommertraining als so manche größere "Sportstadt" haben. Gerade auf dem Land kann man durch kurze Wege und natürlich ein entsprechend großes Engagement tatsächlich etwas bewegen.Ja die Weiterbildungen etc. sind wohl zu teuer. Jedoch. Ausbildung kostet halt Geld. Deshalb muss es sich halt auch lohnen, dass man es macht. Niemand würde auf die Idee kommen, dass man nebenher noch Maschinenbauingenieur studieren soll, um dann nebenberuflich darin zu arbeiten. Und ich habe auch den Eindruck, dass Leute, die qualifiziert sind, gerne auch hauptberuflich arbeiten zu wollen. Ich denke da bspw. an Franke, der extra deshalb ein Sportstudium auf Rat von Heinig aufgenommen und nun auch abgeschlossen hat. Siehe Beiträge von Reichtathletik, der Beispiele erwähnte von Personen, die intendiert sind, Trainer als Hauptberuf auszuüben. Weiteres Beispiel ist auch Kuhlmann. Das Problem ist jedoch, dass es wenige Stellen gibt. Mit dem Ehrenamt: Die Gefahr ist auch, dass man sich dann in ein Teufelskreislauf begibt. Denn, wenn es Menschen neben ihrem Vollzeitjob noch machen, wird natürlich auch kein junger (zumindest wenige) auf die Idee kommen, Trainer zu werden. Sodass man dann sagt, ja wir haben ja so wenige Trainer, wir brauchen Ehrenamt. RE: Germany athletics - Reichtathletik - 29.09.2025 (29.09.2025, 09:44)mariusfast schrieb: In dem hier geposteten Interview von S. Rees et al. hieß es ja, dass die OS, wie bspw. Stuttgart, die besten Ressourcen und Bedingungen hätten. Als Beispiel wurden erfolgreiche Medaillengewinner genannt, die dort trainieren. Dann müssen halt die Trainer und Athleten irgendwie dahin oder willst du jetzt in jedem Kaff ne Halle bauen? finde ich auch gut. Es ist jedoch komplett unrealistisch, dass das kleine Vereine finanzieren können. Da wirfst du vieles durcheinander. Oder ich muss präziser begründen. Kann auch sein. Let me try. "Besten Ressourcen": Die größte Ressource sind Trainer und Athleten. Eine Halle allein macht niemanden schnell. Aber die werden auch nicht vom DOSB/DLV gebaut, sondern durch öffentliche Mittel. Ergo: Es gibt Trainingsstandorte die sind Top. Es gibt auch welche, die könnten Top sein, wenn die Verbände sich dort engagieren würden. In SH wäre z.B. schon längst eine Halle gebaut worden, wenn es das sportfachliche Interesse daran gäbe, damit die Landespolitik dann auch mitzieht. Ich würde gerne mal eine neutrale Auflistung sehen, was als gute Bedingungen gilt und wo was davon vorliegt. Ich weiß z.B. von Bundesstützpunkten Wurf, über die es heißt, der Ring sein unbrauchbar... Der BSP Leipzig z.B. hat die meiste Zeit im Jahr keine Leichtathletikhalle. Anders als andere Orte, die kein BSP sind... Trainer: Eben gerade weil wir wenige haben, sollte man sie nicht zwingend umtopfen. Die haben ja auch Familie. Vielleicht arbeitet der Partner auch ortsgebunden. In der Folge stellen wir an Ort X lieber jemand ein, der/die so mittel ist, statt an Ort Y jemanden, der/die sehr gut wäre. Wir sollten gute Trainer in die Hauptamtlichkeit führen, unabhängig davon, wo sie gute Arbeit leisten. Hat man je versucht, Tübingen im Lauf kaputt zu machen? Nach DLV-Logik müsste man Iseabell Baumann doch sagen, du musst nach z.B. München umziehen. Und alle Athleten auch, weil Tübingen ist kein BSP, wenn ihr da trainiert, seit ihr nciht gut versorgt und gefährdet euren Kaderstatus. Nein: Hier hat man erkannt: Da macht jemand offenbar gute Arbeit und diese Jemand bekommt das prädikat Bundestrainerin und alleindadurch schon Ressourcen. Sprich: Man löst das Trainer-Problem nicht mit Zentralisierung, sondern mit ortsunabhängiger Trainer-Förderung. Da kann übrigens ein Konstrukt wie GA helfen, weil die Privatwirtschaft sich nicht an auf Jahre hinweg bewilligte ortsgebundene Gelder halten muss . Und noch zum Ehrenamt. Ich bin absolut der Meinung, dass Trainer qualifiziert sein sollten. Das ist für mich noch keine Frage von Ehren- oder Hauptamt. Das geht sehrwohl. Recht hast du jedoch damit, dass dies nur geht, wenn der eigentliche Job genug freie Zeit und Geld ausspuckt. Und ja, auch dann kommt man an eine Grenze. Mehrere TL und Auslandsfahrten und 2x Training am Tag wird dann schwierig bis unmöglich. Aber auch das fürht doch eher wieder zur Frage: Sollten wir nicht besser Trainer, die sich entsprechend qualifizieren, weil sie es wollen (und ihre Vereine es fordern und fördern) unterstützen, als das wir blind Stellen schaffen und dann wenn wir Pech haben Leute einstellen, die ihre Liznezen auf dem Papier haben aber gar keine intrinsische Motivation an Fortbildung aufweisen? RE: Germany athletics - Reichtathletik - 29.09.2025 (29.09.2025, 10:01)S_J schrieb: Ausbeutung und Geld sind dagegen schon ein Thema. Vielen berufstätigen Trainern macht das vermutlich wenig aus. Für andere wird es schwierig. Insbesondere, wenn die Vereine dann z.B. die Teilnahmen an hochkarätigen Tagungen und Kongressen, die mit einem entsprechenden Preisschild kommen (siehe anderer Thread...) nicht finanziell unterstützen (können). Auch wenn ich mir anschaue, was Aus- und Fortbildungen in manchen LV oder gar die zentralen beim DLV kosten, oder was sich bisweilen noch an Lizenzverlängerungsgebühren etc. versteckt ist, dann denke ich schon, dass man die Kosten da an die falschen Leute weitergibt. Warum muss man da unnötige finanzielle Hürden aufbauen? Man opfert da doch schon ohnehin seine Zeit und ggf. seine Urlaubstage oder hat gar Verdienstverlust. Insbesondere jüngere Trainer werden dadurch an ihre Grenzen kommen. Und das ist schade. Ein sehr berechtigter Punkt zu dem ich jüngst am Wochenende Diskussionen geführt habe. Ich finde Trainerfortbildung in der Breite ist unsere wichtigste Ressource und ich würde mir wünschen, dass gemeinnützige Vereine (und das sind die LV und auch der DLV) letztlich dafür auch bereit sind ein Minusgeschäft einzugehen, denn es ist letztlich eine satzungsgemäße Ausgabe (Förderung des Sports). Bei Kaderlehrgängen nehmen wir auch keine kostendeckende Teilnahmegebühr. Gleichwohl: Natürlich kostet Aus- und Fortbildung und soll ja auch qualitativ hochwertig sein. Letztlich läuft aber was schief, wenn der DLV für seine angeblich schlecht bezahlten Trainer die Fortbildungen bezahlt, die Ehrenamtlichen dann aber auf den Kosten komplett sitzen bleiben. Generell würde ich mir ein Solidar-Modell wünschen: Die Kosten orientieren sich am Einkommen. Noch schöner, wenngleich nicht umsetzbar weil nicht messbar: Je mehr sich jemand für den Sport engagiert, umso mehr sinken die Kosten RE: Germany athletics - S_J - 29.09.2025 Wenn ich Bekannten, die sich ehrenamtlich in anderen Bereichen engagieren, erzähle, wie es in der Leichtathletik aussieht, herrscht eigentlich schon immer große Ungläubigkeit. Als Nebenverdienst ist ehrenamtliches Engagement als Trainer zumindest im Leistungssport nicht wirklich eine sinnvolle Option. Das geht höchstens mit einer Breitensportgruppe ohne Wettkampfteilnahmen. Wer beispielswiese noch studiert und einen Nebenjob braucht, wird es sich oft nicht leisten können, sich ehrenamtlich zu engagieren. Dazu kommen ja auch die erwähnten Kosten. Fortbildungen, Ausbildungen, Bücher, leichtathletiktraining-Abo, Fahrt zu Training und Wettkämpfen, etc. Ich bin ehrlich gesagt meistens froh, wenn ich das durch die "Aufwandsentschädigungen" abdecken kann. Ein Verdienst ist das sicherlich nicht. Wenn ich die Mehrkosten einrechne, die ich durch Essensausgaben unterwegs in Restaurants, Hotels, auf Wettkämpfen, etc. habe, ist es eher ein Minusgeschäft. Es braucht halt mehr Geld. Ob ich das Geld dann in einen hauptamtlichen Trainer stecke oder auch etwas in die ehrenamtlichen Trainer und Helfer investiere, ist eine andere Frage. Aber es kann halt nicht sein, dass Ehrenamt immer mehr zum Privileg wird. Es ist ja auch in Ordnung, wenn Trainer von sich aus sagen, dass sie etwas nicht abrechnen wollen oder die Aufwandsentschädigung zurückspenden. Hat ja auch Vorteile. Aber das System darf eben nicht davon abhängen. So kann kein Leistungssport nachhaltig stattfinden. RE: Germany athletics - muffman - 29.09.2025 Eben. RE: Germany athletics - aj_runner - 29.09.2025 Den Kontext Ehrenamt vs Hauptamt, das Artell00 beschrieben hat, hat ja noch weitere Dimensionen. Wie häufig ist es so, dass Trainer nicht ungehindert abeiten können, weil Verein / Abteilungen entsprechende Prügel in den Weg legen. Schon der kleine Einblick, den ich habe, lässt bei mir nur Kopfschütteln übrig. Da werden die Grundrechenarten des Leistungssport nicht verstanden - deshalb wahrscheinlich auch der Seitenhieb in Richtung Senioren-LA. RE: Germany athletics - mariusfast - 29.09.2025 (29.09.2025, 10:32)Reichtathletik schrieb:Tübingen oder Regensburg sind trotzdem sehr gute Beispiele für Zentralisierung, weil eben Zentren entstanden und Athleten sich anschlossen, vllt. nicht unbedingt wegen den besten infrastrukturellen Ressourcen, aber wegen den guten Trainingsgruppen und Trainer(n). Die einstige Konstante sind Ring oder Baumann, alles andere kommt aus ganz DE. . Man schaut wo perfekte Studiums- und Trainingsbedingungen sind, dann gehen dort auch Athleten hin.(29.09.2025, 09:44)mariusfast schrieb: In dem hier geposteten Interview von S. Rees et al. hieß es ja, dass die OS, wie bspw. Stuttgart, die besten Ressourcen und Bedingungen hätten. Als Beispiel wurden erfolgreiche Medaillengewinner genannt, die dort trainieren. Dann müssen halt die Trainer und Athleten irgendwie dahin oder willst du jetzt in jedem Kaff ne Halle bauen? finde ich auch gut. Es ist jedoch komplett unrealistisch, dass das kleine Vereine finanzieren können. Nicht nur die Athleten, die europ. Spitze sind wie Thorwirth, Klein, Ruppert, Dieterich etc. ... sondern auch ein Großteil derjenigen, die auf dem Niveau DM Teilnahme sind (Schiel etc.) kommen ja nicht ansatzweise aus der Nähe von Tübingen (Merkel kommt wenigstens aus Baden-Württemberg). Dort wo dann auch Zentren sind, sollten dann schon Ressourcen investiert werden (in Regensburg wird eine Halle gebaut). Wobei ich da dann auch diejenigen verstehe, die meinen es sei Geldverschwendung wenn jetzt jeder diese Ansprüche hat und sagen Hey, wir haben doch schon unsere Zentren, nur will da keiner hin, obwohl dort Unimöglichkeiten etc. sind. Halle werden durch Kommunen finanziert, richtig?, die alle i.d.R. Pleite sind? Heike Henkel hat m.E. recht. Es gibt ein paar Zentren, wo gut gelaufen, gesprungen wird etc., und dort sollten die besten Trainer und Athleten zusammenkommen. Es kann nicht überall ein Zentrum entstehen (zumal ja auch Rahmenbedingungen wie Uni) vorhanden sein müssen). Und ja stimme dir zu, die besten Trainer müssen da hinkommen. Anderseits muss man auch Trainern die Möglichkeit geben, die noch keine Erfolge haben, wie bspw. Schumann. Zum Thema Ehrenamt: Intrinsische Motivation ist für mich kein Argument für Ehrenamt. Viele würden auch sehr gerne sich in der Leichtathletik verwirklichen, können es jedoch nicht, wegen deinen erwähnten Gründen. Also, selbst, wenn so viel Geld rausspringen würde, dass wenigstens die Grundbedürfnisse auf der Maslowpyramide erfüllt werden, wäre das noch ein sehr weiter Schritt, von dem wir hier nur träumen können (i.d.R. reden wir von wirklich keinem Geld und das bei Trainern, die Athleten zu Top 10 europ. Meisterschaften führen). Und selbst bei einem Durchschnittsgehalt würden auch keine Menschen kommen, die einfach nur Geld verdienen wollen (so viel Arbeit wie da anfällt). Außerdem finde ich das Quatsch das gegeneinander auszuspielen. Diejenigen, die gute Leistung bringen, sollen im Idealfall dauerhaft eine Trainertätigkeit inne haben. I.d.R. dann diejenigen mit hoher intrinsischer Motivation, weil da m.E. eine hohe Korrelation mit Leistung besteht in der Leichtathletik (wie auch immer man dann Erfolg und Leistung bemisst. anderes Thema) . Oder willst du jetzt sagen, dass du keine intrinsische Motivation mehr hast bei deinem Hauptberuf, nur weil du möglicherweise gutes Geld verdienst?
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