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Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Druckversion

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RE: Deutschland erfolgreicher bei den Frauen? - Robb - 25.02.2016

(25.02.2016, 23:00)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Bei der BM 1976 in Zschopau (22.11 m) waren wahrscheinlich alle Wettkampfbestimmungen (auch die Kugel [angeblich mit Eindellungen für die Finger]) korrekt.
Aber 14 Tage später (in Neugersdorf) "entkam" er der beabsichtigten Dopingkontrolle.


Eine Dopingkontrolle in der DDR? Wozu hätte die gut sein sollen? Ich dachte, Dopingkontrollen gabs nur vor der Ausreise, um sicherzustellen, dass niemand bei Wettbewerben im Ausland positiv getestet wurde.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 26.02.2016

Ich kann mich erinnern, dass damals in der Fachzeitschrit des DVfL " Der Leichtathlet " ausführlich über Oestr. berichtet wurde.
Leider kann ich den Inhalt nicht mehr genau rekapitulieren und die Zeitschrift ist abhanden gekommen. Um Sportuntauglichkeit ging es auf jeden Fall nicht.
Hat denn niemand mehr die damaligen Ausgaben, um genau die differierenden Darstellungen nach zu lesen ?
Wir wollen doch keine Vermutungen im Hintergrund haben.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 26.02.2016

Das wundert mich doch, dass das nicht bekannt ist.
Laut Dokument der Stasi vom 25.5.1976 wurde auf Weisung von Chefarzt Dr. Nkolai eine unspezifische medizinische Untauglichkeitserklärung ausgestellt,
in der lediglich attestiert wurde, dass - angeblich - eine permanente Belastbarkeit in Rolfs Spezialdisziplin nicht garantiert werden könne. Big Grin Big Grin Big Grin

Sehr elegant formuliert, Kompliment!
Bei wem kann denn überhaupt eine permanente Belastbarkeit garantiert werden? Teufel Teufel Teufel


RE: Deutschland erfolgreicher bei den Frauen? - Hellmuth K l i m m e r - 26.02.2016

(25.02.2016, 23:51)Robb schrieb:
(25.02.2016, 23:00)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Bei der BM 1976 in Zschopau (22.11 m) waren wahrscheinlich alle Wettkampfbestimmungen (auch die Kugel [angeblich mit Eindellungen für die Finger]) korrekt.
Aber 14 Tage später (in Neugersdorf) "entkam" er der beabsichtigten Dopingkontrolle.


Eine Dopingkontrolle in der DDR? Wozu hätte die gut sein sollen? Ich dachte, Dopingkontrollen gabs nur vor der Ausreise, um sicherzustellen, dass niemand bei Wettbewerben im Ausland positiv getestet wurde.

Richtig Robb,
diese Ausreisekontrollen klappten im Dopinglabor Kreischa perfekt. Nur einmal, im Falle Slupianek-Briesenick, (früher: Schoknecht; jetzt: Longo) ging's schief (wahrscheinlich, weil sie über den spätesten Absetztermin hinaus TURINABOL "eingeworfen" hatte.)
Im Falle Oesterreich hatte aber der DVfL (wie ich schon schrieb) eine (ihm anfangs nicht bekannte) Kontrolle vorbereitet.
Wahrscheinlich hatte er Wind davon bekommen (oder das Fahrzeug aus Kreischa erkannt Sad ) und schied nach dem Einstoßen "verletzt" aus.  R. Oe. wäre zu DDR-Zeiten wirklich der einzig Amateur/kaum geförderte Sportler gewesen, den man kontrolliert hätte. Ob zu Recht - das bleibt dem Betrachter nach einer  s o  exorbitanten Leistungssteigerung überlassen.

H. Klimmer / sen.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Hellmuth K l i m m e r - 26.02.2016

(26.02.2016, 09:05)gera schrieb: Ich kann mich erinnern, dass damals in der Fachzeitschrit des DVfL " Der Leichtathlet " ausführlich über Oestr. berichtet wurde.

Hat denn niemand mehr die damaligen Ausgaben, um genau die differierenden Darstellungen nach zu lesen ?

Die Berichterstattung über die "Kleine Meisterschaft" in Neugersdorf 1976 kann nur in der Ausgabe Nr. 40 v. 30. September gewesen sein; aber auch ich habe ausgerechnet dieses Exemplar in meinem ansonsten lückenlosen Archiv nicht mehr. (Es kann sein, dass ich sogar damals Berichterstatter für "Der Leichtahtlet"  war und diese Nr. wegen des brisanten Inhalts "wo ganz anders" deponierte. Huh  )

Aber über das Programmheft verfüge ich noch, mit den Startzeiten für Diskuswurf (Männer): gleich nach der Eröffnung --->
 25.9., 14.15 h und Kugelstoß (Männer), 26.9.76 ---> 12.30 h. Da strömten wirklich alle hin, gleich hinter der Zielkurve, um den 22.11-m- Stoßer zu sehen ... Rolleyes


H. Klimmer / sen.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - decathlonitis - 26.02.2016

(26.02.2016, 09:05)gera schrieb: Wir wollen doch keine Vermutungen im Hintergrund haben.


Eben!
Ich empfehle den interessierten Lesern nochmals, die Fortbildung am 12. März zur "Drehstoßtechnik" unter Leitung von Rolf Oesterreich zu nutzen. Da kann man Fragen stellen, Auge in Auge und evtl. den 40. Jahrestag des nicht anerkannten Weltrekordes feiern.
Eine Flensburg-Reise lohnt sich. Nicht nur wegen des Bieres, denn da gibt es auch Fisch satt. Mannoman, `ne fette Kutterscholle oder Ostsee-Dorsch mit Kartoffelsalat und `n Köm achterran. So gestärkt dann um die Börde joggen und die Seeluft schnuppern lenkt von allen schlechten Weltnachrichten ab.

Hier zuerst der Link zum Lehrgang und dann noch der Link R.Ö. seiner interessanten Website:
http://kalender.shlv.de/kurs-ausschreibungen/12032016_kurs_ass_Einfuhrung_in_doe_Drehstostechnik_Flensburg.pdf

http://www.drehstosstechnik.de/

Nebenbei bemerkt: Rolf Ö. ist nur 1,80m groß und seine Ergebnisse über 20m mit der Drehstoßtechnik lassen die Vermutung zu, dass man nicht unbedingt ein Riese sein muss.
Ich werd es gleich mal ausprobieren.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Hellmuth K l i m m e r - 26.02.2016

(26.02.2016, 17:49)decathlonitis schrieb: http://www.drehstosstechnik.de

Auf der Hompage von R. Oesterreich (s. oben!) informiert er selbst warum ihm ein Start bei der XXIX. DM 1978 in Leipzig nicht erlaubt wurde:
Der DVfL-Generalsekretär Hors Gülle hatte entschieden: " ... wird nicht zugelassen, da bisher alle geforderten zentralen Starts ausgelassen wurden und die erreichten Ergebnisse nie unter zentraler Kontrolle stattfanden." (Diese Notiz befand sich auf der Rückseite der Meldekarte R. Oe.)

H. Klimmer / sen.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 26.02.2016

Schön, dass ihr Rolfs Homepage inzwischen auch entdeckt habt.

Wenn unerwünschte, weil System-unkonforme Sportler vom offiziellen Wettkampfsport per Funktionärs- und Stasi-Machenschaften ausgeschlossen werden
und dann wegen Nichtteilnahme(genau: Nichtteilnehmendürfen) an offiziellen Qualifikations-Wettbewerben von Meisterschaften ausgeschlossen werden,
nennt man das Willkür und Sabotage.
Das Thema Doping spielt dabei null Rolle.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 27.02.2016

(26.02.2016, 13:55)Hellmuth K l i m m e r schrieb:
(26.02.2016, 09:05)gera schrieb: Ich kann mich erinnern, dass damals in der Fachzeitschrit des DVfL " Der Leichtathlet " ausführlich über Oestr. berichtet wurde.

Hat denn niemand mehr die damaligen Ausgaben, um genau die differierenden Darstellungen nach zu lesen ?


Die Berichterstattung über die "Kleine Meisterschaft" in Neugersdorf 1976 kann nur in der Ausgabe Nr. 40 v. 30. September gewesen sein; aber auch ich habe ausgerechnet dieses Exemplar in meinem ansonsten lückenlosen Archiv nicht mehr. 

H. Klimmer / sen.

bei der mir in Erinnerung gebliebenen darstellung handelt es sich um eine Stellungnahme des DVfl, schade das niemend mehr diese Ausgabe des " Leichtathleten hat.
Allerdings könnten ja Aktive / Funktionäre von damals dazu etwas sagen, werden sie aber nicht tun.
Etwas unklar ist das alles für mich immer noch.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Gertrud - 27.02.2016

(26.02.2016, 17:49)decathlonitis schrieb: Eben!
Ich empfehle den interessierten Lesern nochmals, die Fortbildung am 12. März zur "Drehstoßtechnik" unter Leitung von Rolf Oesterreich zu nutzen. Da kann man Fragen stellen, Auge in Auge und evtl. den 40. Jahrestag des nicht anerkannten Weltrekordes feiern.
Eine Flensburg-Reise lohnt sich. Nicht nur wegen des Bieres, denn da gibt es auch Fisch satt. Mannoman, `ne fette Kutterscholle oder Ostsee-Dorsch mit Kartoffelsalat und `n Köm achterran. So gestärkt dann um die Börde joggen und die Seeluft schnuppern lenkt von allen schlechten Weltnachrichten ab.

Ich hätte sehr gerne teilgenommen. Ich möchte für einen Lehrgangstag nicht drei Tage opfern. Ich wollte nachts mit dem Zug fahren; aber einmal gibt es nur eine Verbindung mit drei Stunden Aufenthalt irgendwo. Das ist mir dann doch zu gefährlich. Mit dem Auto ist diese Hin- und Rückfahrt bei den Witterungsverhältnissen schwierig für mich alleine. Wirklich schade!!! Wenn es eine Mitfahrgelegenheit aus dem Ruhrgebiet gibt, schließe ich mich gerne - mit Kostenbeteiligung natürlich - an.

Gertrud