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Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Druckversion

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RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Gertrud - 14.10.2017

Warum soll David Storl den Drehstoß nicht auch mal versuchen? Vielleicht bekommt er seinen Kniegelenken besser als das Angleiten?!

Gertrud


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 14.10.2017

(14.10.2017, 19:07)Gertrud schrieb: Warum soll David Storl den Drehstoß nicht auch mal versuchen? Vielleicht bekommt er seinen Kniegelenken besser als das Angleiten?!

Das habe ich mich seit einiger Zeit auch gefragt, nur nicht auszusprechen gewagt.
Fest steht: Er ist schnell, beweglich, koordinativ top
und kann bei Gesundheit noch mindestens 6 Jahre oben mitmischen.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Gertrud - 15.10.2017

(14.10.2017, 19:25)MZPTLK schrieb:
(14.10.2017, 19:07)Gertrud schrieb: Warum soll David Storl den Drehstoß nicht auch mal versuchen? Vielleicht bekommt er seinen Kniegelenken besser als das Angleiten?!
Das habe ich mich seit einiger Zeit auch gefragt, nur nicht auszusprechen gewagt.
Fest steht: Er ist schnell, beweglich, koordinativ top
und kann bei Gesundheit noch mindestens 6 Jahre oben mitmischen.

Was ich von den Mitgliedern der Verbände erwarte, ist ein schnelles, antizipierendes Vorgehen und kein Vorgehen wie bei einer Eisenbahnschiene!!! So sollte die Führung "gestrickt" sein. Stattdessen sehe ich z.B. auf unterer Ebene Maßnahmen im Katalog, die die Trainerplätze durch Druck auf Athleten sichern wollen. Wenn du nicht an den Lehrgängen teilnimmst, dann ... Es ist vollkommen gleichgültig, ob z.B. ein Athlet im Mehrkampf- und Wurfbereich bei mir zu Hause qualitativ in den besten Händen wäre und die Zeit wirklich sportlich und schulisch optimal auswirtschaften könnte. Wie sagte mein Onkeln immer: "Dumme Leute im Rudel sind nicht ungefährlich!"  Wink Mich stören solche Regularien auch heute noch nicht und ich mache, was ich nach meinem Wissen für richtig halte, weil mein Vorgehen akribisch geplant ist und nicht nur auf gesellschaftliche Effekte abzielt, sondern auf fundamental wichtiges Unterfangen. Solche Formen haben auch etwas mit Vertrauen zu sehr guten Heimtrainern zu tun (zu denen ich mich zähle) und mit akribischem Zeitmanagement. Zudem finden auf den untersten Ebenen die Abwerbeversuche statt und werden auch in NRW nach meinem Wissen forciert - nicht immer zugunsten der Athleten, sondern eher zur "Vereinskosmetik"!!!  Thumb_down

Ich bin mir sicher, dass in NRW z.B. kein Trainer meinem Wissen um gesunde Kraftübungen standhalten kann. Solchen Leuten würde ich meine Athleten ganz einfach nicht aussetzen, und zur Fortbildung der Konkurrenz im bloßen Abkupfern meiner Kenntnisse ist mir mein sehr geldintensiver Weg nicht geeignet. Das ist doch - wie immer - Klartext genug. Zu echten Kooperationen und Teilung der finanziellen Aufwendungen bin ich jederzeit bereit.  Wink

Was den Schwenk zum Drehstoß seitens des DLVes anbetrifft, so "pfeifen es die Spatzen schon lange von den Dächern". In der Hinsicht sollte man viel eher Leute wie R. Oesterreich an die Front lassen. Ich bin allgemein dafür, "Nischenplayer" frühzeitig zu integrieren. Diese Originale machen das Sportlerwissen umfangreich und bunt.

Ich muss allerdings sagen, dass Idriss Gonschinska mich schon einmal in Ratingen gefragt hat, ob ich eine Fortbildung zusammen mit ihm machen wolle. Ich habe es damals abgelehnt, weil ich selbst an die Front und nicht andere aus dem "Dauerschlaf" wecken möchte. Ich bin mir zu diesem Weg der Verwendung zu schade. Von meinem Wissen sollen Athleten direkt profitieren. 

Gertrud


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Gertrud - 15.10.2017

(14.10.2017, 19:25)MZPTLK schrieb:
(14.10.2017, 19:07)Gertrud schrieb: Warum soll David Storl den Drehstoß nicht auch mal versuchen? Vielleicht bekommt er seinen Kniegelenken besser als das Angleiten?!
Das habe ich mich seit einiger Zeit auch gefragt, nur nicht auszusprechen gewagt.
Fest steht: Er ist schnell, beweglich, koordinativ top
und kann bei Gesundheit noch mindestens 6 Jahre oben mitmischen.

Ich sehe das Angleiten für David Storl etwas als Sackgasse und begrenzt in den Möglichkeiten, wobei ich ihm auch heute noch durchaus Weiten über 22m zutraue. Er müsste vielleicht aus dieser Schiene ausbrechen und viele neue Dinge versuchen, die Spaß und Weite bringen. Ich sehe bei ihm die Möglichkeiten des Drehstoßes auch jetzt noch. Ich kann natürlich nicht abschätzen, was sein linkes Bein verkraften kann. Es gehört zur Gesundung absolutes filigranes Arbeiten in der Kraft- und Technikarbeit dazu. Er braucht aus meiner Sicht einen experimentierfreudigen Trainer ganz für sich alleine, der gesundes Training verinnerlicht hat und sich ganz auf seine Bedürfnisse einschießt.  Thumb_up

Gertrud


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 15.10.2017

am  22.8.17 schrieb ich im thread <David Storl trennt sich von Trainer Lang< in LA,allgemein :

" das Team Lang/Storl hat aus dem Athleten das Maximale herausgeholt.
Wenn David Storl den Anspruch hat, wieder große Siege zu holen, bleibt garnichts anderes übrig, als einen neuen Weg zu gehen.
Seine gesundheitlichen Probleme eingerechnet, könnte ich mir vorstellen, dass er sogar ein Jahr sausen lassen könnte, um auf Drehstoß ( vielleicht Trainer Sack ) um zu stellen. Da sind die Kniebelastungen auch nicht so hoch, oder täusche ich mich da ? "


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 15.10.2017

Die frage ist ob er in seinem alter noch schnell genug ein technisch entsprechendes niveau erreicht.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 15.10.2017

<quote option="'dominikk85' pid='69433' dateline='1508057612'"><br />
Die frage ist ob er in seinem alter noch schnell genug ein technisch entsprechendes niveau erreicht.</quote>Ist der Bursche im Rentneralter oder was?<br />
Es ist auch im fortgeschrittenen Alter möglich, Techniken umzustellen, bzw. zu modifizieren.<br />
Dabei dauert es notwendig eine gewisse Zeit, entsprechende Strukturen des Bewegungsapparates aus- und umzubauen.<br />
Ich kenne Senioren, die mehr als doppelt so alt sind wie David<br />
und Disziplinen ganz neu gelernt haben, und das auf einem erstaunlichen Niveau.<br />


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 15.10.2017

Na ja david ist 22m stoßer. Natürlich könnte er innerhalb eines Jahres drehen auf 20,50 Niveau erlernen, aber für 22m muss wirklich alles perfekt stimmen, vor allem wenn es darum geht das einigermaßen konstant zu machen. Bis er das soweit drauf hat können 2-3 Jahre vergehen und das sind wertvolle prime Jahre.  Dann wäre er 30 und dann würde eventuell der Körper schon nachlassen wenn die technik voll da ist.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Jo498 - 16.10.2017

Ich habe mir nicht den ganzen Thread durchgelesen, aber vom Zuschauen (bes. in einer Zeit vor ca. 10-15 Jahren, als Drehstoß noch nicht so dominierte) hatte ich den Eindruck, dass Drehstoßer sehr viele ungültige produzieren, dann aber eben auch mal "Überweiten" raushauen, also insgesamt potentiell bessere, aber schlechter vorsagbare und instabilere Ergebnisse erzielen. (Man nehme auch die letzte WM, wo die Weiten der Dreher nicht ganz den vorher vermuteten Erwartungen entsprachen, so dass Storl mit etwas besserer Tagesform Medaillenchancen gehabt hätte.)
Darauf bezog sich auch meistens die Kritik, die ich dazu von (hoffentlich) kundigeren gelesen hatte.
Noch anekdotischer hatte ich den Eindruck, dass Angleiter von der Gestalt her häufig eher wie "spezialisierte Zehnkämpfer" wirken, während Drehstoßer oft massive Typen waren, die man sich außerhalb eines Stroß/Wurfrings in keiner Disziplin so recht vorstellen konnte.
(Allerdings stieß vor 30 Jahren, als ich als Schüler/Jugendlicher LA betrieb, die beste Schülermehrkämpferin im Bezirk, deren beste Disziplin meiner Erinnerung nach Hürden waren (d.h. sie war kein extrem kräftiger Werfertyp), schon Drehstoß; das war damals ziemlich exotisch, ich weiß nicht, was die Hintergründe waren.)


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 16.10.2017

(16.10.2017, 08:23)Jo498 schrieb: I....Noch anekdotischer hatte ich den Eindruck, dass Angleiter von der Gestalt her häufig eher wie "spezialisierte Zehnkämpfer" wirken, während Drehstoßer oft massive Typen waren, die man sich außerhalb eines Stroß/Wurfrings in keiner Disziplin so recht vorstellen konnte.

Deiner Einschätzung stimme ich zu.
Die Angleiter sehen meist viel austrainierter aus.
Kann man das aber nicht als Argument für die Drehstoßer sehen.
Sie haben auf keinen Fall mehr Muskelkraft, aber mehr Masse, die sie durch die Technik durch den längeren Weg beschleunigen können.
Und das scheint zu zählen