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Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Druckversion

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RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 05.10.2019

Hat sich technisch da was verändert im Vergleich zu vor 15 Jahren?

walsh
https://youtu.be/BaxOmkx9OOA

crouser
https://youtu.be/XrWGBJAQo1k

cantwell
https://youtu.be/VeF8wjkmVH0

hoffa 
https://youtu.be/iDRfBXBMsqY

alle verwenden die "lang kurz" Variante. Walsh mit einem extrem aggressiven Schritt fast wie ein Sprinter 
https://ibb.co/bgjvN5C

Simon beyer 4:15
https://youtu.be/Ma_e3jfUKmo

bei beyer sieht das ganz gut aus, auch ein langer aggressiver Schritt mit dem Knie auch wenn er etwas 
Hoch springt.

Was bei walsh auffällt ist das er sehr auf rückwärts landet.  Andere drehen mehr weiter auf dem rechten, aber er dreht mehr in der Luft und landet fast auf rückwärts wie ein eiskunstläufer und ist daher direkt in der auslage statt dahin auf einem Fuß zu drehen. Denke das könnte zu seiner Stabilität beitragen.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 06.10.2019

am15.10.2017 schrieb ich hier :

" das Team Lang/Storl hat aus dem Athleten das Maximale herausgeholt.
Wenn David Storl den Anspruch hat,wieder große Siege zu holen,bleibt garnichts anderes übrig als einen neuen Weg zu gehen
Seine gesundheitlichen Probleme eingerechnet, könnte ich mir vorstellen,dass er sogar ein Jaht sausen lassen könnte, um auf Drehsroß ( vielleicht Trainer Sack) umzustellen.
Da sind die Kniebelastungen auch nicht sp hoch, oder täusche ich mich da?


Seitdem sind 2 Jahre vergangen, das Problem ist gleich geblieben.
Er könnte und sollte es immer noch versuchen


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 06.10.2019

Wobei wir gar nicht wissen ob storl es noch gar nicht probiert hat, ich denke er wird es im Training schon mal versucht haben.

man könnte natürlich sagen jetzt wo die Saison vorbei ist (im Oktober trainiert man ja eh nicht viel) könnte er mal einen Monat richtig drehen üben und schauen ob es klappt, aber ob das klappt ist doch fraglich.

ich denke sein Ziel wird es sein nochmal auf 21.90 zu kommen und dann hoffen das das in Tokyo für Bronze reicht weil ein paar patzen, denn auf 22.50 Dreh Niveau in einem Jahr zu kommen dürfte schwer werden.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 16.10.2019

Für Leute die es interessiert habe ich mal eine Gegenüberstellung von Kovacs und Bayer gemacht. Bin jetzt kein mega Experte (damals nur knapp über 12m mit der drehstoßtechnik), aber das ist mir dennoch aufgefallen. Habe das Video mal beim rechten fußkontakt angehalten. Bis dahin sieht alles sehr ähnlich aus, aber kocavs dreht in der Luft deutlich mehr und landet fast komplett auf rückwärts fast wie ein angleiter direkt in der auslage während Bayer mit den zehen zum rechten ringrand landet und viel mehr weiterdrehen muss. Könnte es sein das er da durch den längeren drehweg in der einbeinigen stützphase Tempo verliert?

Link ist unten.

https://www.coachseye.com/v/24ab49eb0ca74fdea0ffb66580b60575


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 17.10.2019

ich würde gerne mal Drehstoßaufnahmen von oben sehen.
Da sieht man den Weg der Kugel am besten.
Gibt es sowas?


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 17.10.2019

https://www.drehstosstechnik.de

Dort insbesonders: Technikphasen und Videos


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 08.08.2021

Olympia hat noch einmal ganz klar gezeigt das der Trend zur drehstoß Technik geht, auch bei den Frauen gibt es immer mehr dreherinnen auch wenn Gold noch mal an eine angleiterin ging.

Imo muss man auch beim Drehstoß in Deutschland nicht nur über Quantität (warum machen nicht mehr drehstoß), sondern auch über die Qualität reden, denn die Zahl der deutschen Dreher hat in den letzten 10 Jahren ja stetig zugenommen, aber keiner hat legitim 21+m erreicht. 

Oftmals sind Dreher in jungem Alter sogar ganz gut, stagnieren dann aber. 

Da muss man imo klar über die Trainer nachdenken und sich fragen warum alle bei 20m steckenbleiben. 

Das sack und Österreich sich engagieren ist schön, aber sie scheinen auch nicht die Antwort auf die Frage zu haben wie man Athleten über 20,50m bringt. 

Die Lösung kann hier vermutlich nur Import ausländischer Trainer sein, die sportwissenschaftler aus Leipzig und Köln scheinen ja auch nicht in der Lage zu sein durch videostudium und Co das System der Amis, aber auch inzwischen vieler Europäer zu "reverse engineeren", obwohl die crouser und Co sicher genauestens studiert haben.

Die Frage ist natürlich ob es den deutschen drehern an Technik magelt, oder ob sie physisch falsch trainiert werden, ich vermute mal das sich das physische Training ein wenig vom angleiter unterscheidet.

Hätten ein jagusch oder Beyer mit besserem Training 21,50 stoßen können? Oder sind sie einfach "B" Talente gewesen.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - runner24 - 08.08.2021

In Mannheim ist ein ausländischer Trainer bei dem Bob Bertemes (22,22 m) trainiert. Sind dort auch deutsche Stoßer?


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 08.08.2021

Das fällt schon auf das alle möglichen europäischen Länder es schaffen Leute im hohen 21er Bereich zu produzieren, nur die deutschen Dreher bleiben alle bei 20m stecken.

Richter hat sicher Potential, aber auch er muss das erst mal mit der 7er bestätigen, mit der 6er ist er bisher auch "nur" bei 20.34 nach 21.60 mit der 5er letztes jahr.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 12.09.2021

Hier ist noch mal die Beobachtung die ich heute beim istaf bei kappel gemacht habe:

Der kleinwüchsige kugelstoßer hat eine extrem gute drehstoßtechnik.er hat naturlich auch viel Platz im Ring, aber technisch ist das schon extrem gut, vor allem das er den rechten Fuß schon in der Luft rumdreht wie es auch crouser und Walsh machen so das er nicht so viel aus der rotation kommt sondern "auf rückwärts" landet und dann direkt ohne viel weiterdrehen direkt abstoßen kann.Das fehlt vielen deutschen drehstoßern, die landen oft mehr auf vorwärts und müssen dann sehr viel auf dem rechten ballen weiterdrehen um in die Auslage zu kommen

Bei vielen deutschen sieht man das bei der Landung die fußspitze und der Rücken zur Ring Seite zeigt sodass sie sehr lange weiterdrehen müssen um in die Auslage zu kommen und eine große Verzögerung im Setzen rechts links da ist. 

Hier z.b beyer

[Bild: Screenshot-20210912-180530-com-google-an...outube.jpg]www bild e

Bei den top Leuten fällt auf das sie mehr in der Luft statt im single support drehen und mit der hacke und dem Rücken zum Sektor zeigend landen (fast schon in der Auslage wie ein angleiter nur mit aufrechterem Oberkörper und kürzerem Abstand). Dadurch müssen sie weniger drehen und können links schneller setzen und im ausstoß mehr "linear" abstoßen was vielleicht auch erklärt warum die big 3 so viel konstanter sind als vergangene Generationen. 
[Bild: Screenshot-20210912-182358-com-google-an...outube.jpg]