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Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Druckversion

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RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Javeling - 18.11.2014

(18.11.2014, 14:20)Robb schrieb:
(18.11.2014, 13:48)dominikk85 schrieb: bartals wäre von der Figur sicher auch gut für den drehstoß geeignet gewesen. er ist ja auch eher klein und untersetzt und kein körperlicher Gigant wie storl, solche typen passen oft gut in den drehstoß (hoffa, Nelson)
Ist es nicht eher so, dass kleinere Stosser drehstossen "müssen", weil sie nur mit dieser Technik eine Chance auf Weltklasseweiten haben? Die weitenmäßig besten Drehstosser, Randy Barnes und Brian Oldfield, waren beide um die 1.95 gross, wäre interessant, was ein 2m grosser, talentierter Drehstosser schafft.

http://youtu.be/wGLg18weUQM
Dazu hier Reese Hoffa. Körpergrösse 1,80m; Gewicht um die 140kg


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 19.11.2014

war myerscough nicht um die 2m oder so?

der hat ja auch top weiten erreicht (auch ein passabler Diskuswerfer), wenn auch mit "Unterstützung".


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Diskusmann - 19.11.2014

Oliver Dück, 2,13m, knapp über 20m Kugel und 60m Diskus. Bei der Größe halte ich den Drehstoß nicht mehr wirklich für sinnvoll; der Ring wird zu klein, um die unteren Antriebe effektiv zur Energiegewinnung zu nutzen.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Hellmuth K l i m m e r - 19.11.2014

(19.11.2014, 11:18)Diskusmann schrieb: Oliver Dück, 2,13m, knapp über 20m Kugel und 60m Diskus. Bei der Größe halte ich den Drehstoß nicht mehr wirklich für sinnvoll; der Ring wird zu klein, um die unteren Antriebe effektiv zur Energiegewinnung zu nutzen.
Das sagte ich ja schon bei unserer kontroversen Diskussion zum Verwenden des Diskus-Kreises auch für die Drehstoßer im Kugelstoß. 
Die Realisierung der nötigen Regeländerung scheitert aber scheinbar an der Konservativität der Kugelstoßer alter Schule, eher nicht an den Funktionären der IAAF.

Bei dieser Gelegenheit fällt mir die Diskussion nach dem Verbot des Saltoweitsprunges ein: Der sowjetische Sport-Professor J. Ioris hatte damals  (1981) festgestellt: "Regeln dürfen keine Arten des Weitsprunges verbieten, die nicht ihrem Sinn widersprechen: Der Überwindung einer messbaren Entfernung längs der Erdoberfläche durch die Luft mit dem ganzen Körper eines Springers."
Er plädierte damit auch gegen die starre Einhaltung althergebrachter Vorstellungen zu den LA-Regeln und -Techniken.

Warum wollen wir denn so stur an Althergebrachtes festhalten, den großen Drehstoßern nicht einfach mehr Raum einräumen? HuhThumb_up
Ein Umdenken der Werfer tut not! Wir halten sonst die Leistungsentwicklung auf!
Und die "Kleinen" können ja immer noch die Rückenstoßtechnik anwenden - auch aus dem Diskuskreis, der dann nur vorne einen Stoßbalken hat. Wink

H. Klimmer / sen. 


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 19.11.2014

Ein größerer Ring wäre aber ein erheblicher Nachteil für die Angleiter , viel längere Angleiten ist vermutlich nicht möglich und die Dreher hätten mehr Platz und müssten sich keine Sorgen mehr um Fouls machen.

Ich denke der 7 Fuß Ring schafft eine gute Balance zwischen Angleitern und Drehern, ein größerer Ring würde die Dynamik des Sports verändern.

Zumal ja ein Myerscough (habe gegoogled, er ist sogar 2,08) ja gezeigt hat, dass man auch mit über 2m deutlich über 21m Drehen kann (21.99 -natürlich mit Doping).


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Hellmuth K l i m m e r - 19.11.2014

(19.11.2014, 13:15)dominikk85 schrieb: Ein größerer Ring wäre aber ein erheblicher Nachteil für die Angleiter , viel längeres Angleiten ist vermutlich nicht möglich, und die Dreher hätten (dagegen - Ergä. v. hek) mehr Platz und müssten sich keine Sorgen mehr um Fouls machen.
Du vergleichst hier die O´Brien-Techniker mit den Drehern - die zwar nicht wirklich benachteiligt werden, aber den Vorteil den die Dreher im größerem Kreis evtl. erlangen, nicht haben. Tongue 

Ich plädiere weiter für Modernisierung der LA in Technik und WKB.

H. Klimmer / sen.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 19.11.2014

(19.11.2014, 13:15)dominikk85 schrieb: Ein größerer Ring wäre aber ein erheblicher Nachteil für die Angleiter , viel längere Angleiten ist vermutlich nicht möglich und die Dreher hätten mehr Platz und müssten sich keine Sorgen mehr um Fouls machen.
Der Ring ist für die meisten angleitenden Kugelschubser-Normalos zu gross,
das kann man mit einer Aufstellung in entsprechendem Abstand zum Ring kompensieren, wenn man keine cm verschenken will.
Wie ermittelt man diesen?
Man mache Stösse von der Ringkante, markiere die vorderste Position des Balkenfusses,
messe den Abstand zum Balken(Beispiel: 40 cm), rechne 10 cm Sicherheitstoleranz runter(30 cm), fertig!

Die Dreher müssten sich weniger Sorgen um Fouls machen, aber es liegt auch bei Geübten in der Natur dieser Bewegung,
dass man die Kugel weniger oft gut trifft und dadurch die Gefahr des Übertretens erhöht ist.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 01.06.2015

Rolf Oesterreichs Entwicklung:

1974 16 m mit Angleittechnik
Bilder von den Drehstossern Baryshnikov und Oldfield gesehen.
Sofort 16 m mit der 'abgeguckten' Technik gestossen.
Rolf fiel dies leicht, weil er ein sehr guter Diskuswerfer war und die Technik gut beherrschte.

1975 im Training 18 m.
Das konnte er im Wettkampf nicht umsetzen, war zu aufgeregt.
15,64 offizielle Jahresbestleistung.
Interessant: 15,98 Standstossbestleistung.

Im Winter AHA-Erlebnis als Zuschauer bei einem Gewichtheberwettbewerb, wo ein 'schmächtiger' Athlet Topleistungen brachte.
Im Training viel Wert auf Schnellkraft und spezielle Kraft für die Drehtechnik gelegt.
Bei der Technikschulung immer auf das eigene Gefühl gehört, eigene Technik entwickelt.
1976 Trainingsbestleistung 19,80.
Wettkampfleistungen 20,74/21,46/22,11.

Ich bin sicher, dass man hieraus einige Schlüsse für Thomas Schmitt ziehen kann.
Diskusmann ist der Ansicht, dass sehr grosse Leute wie Oliver Dück(2,10) sich wegen des kleinen Rings mit der Drehstosstechnik schwer(er) tun. Das könnte auch für Thomas zutreffen, der gut über 2 m misst.
Mich würde seine Standstossleistung brennend interessieren.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 03.06.2015

Ist es nicht auch ziemlich schwierig in Europa den drehstoß korrekt zu erlernen? Es gibt ja quasi keine Trainer die Erfahrung mit mehreren top Athleten haben und das Wissen der Trainer ist vermutlich eher eine Kombination aus angelesenem und übertragenem Diskus Wissen.

Da haben die Amis schon Vorteile, da deren Trainer schon seit Jahrzehnten Drehstoßer Trainieren und Wissen worauf es ankommt.

Ich kann verstehen wenn ein top Talent in Europa eher die sichere Variante angleiten wählt und es nicht mit einer böse gesagt Selfmade Drehstoßtechnik probiert.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 03.06.2015

Das ist überhaupt nicht schwierig.
Es ist alles bekannt und wurde auch von deutschen Protagoniosten schon erfolgreich realisiert.
Das einzig Schwierige sind die vernagelten Köpfe der meisten Trainer.