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Anti-Doping-Gesetz - Druckversion

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RE: Anti-Doping-Gesetz - Javeling - 15.11.2014

Zitat: MZPTLK : .....Die Gesellschaft, die Konsumenten und die Millionen von den Vorbildern motivierten Nachahmer finanzieren die Veranstaltung,
Beide können nicht oder nicht so gut ohne die Anderen,

Daraus folgt unabdingbar eine Verantwortlichkeit auf beiden Seiten.
Dass der Sport allein das nicht in genügendem Masse leisten kann, ist sicher nicht strittig.
Der Sport ist nicht selbst-bezüglich oder selbst-genügsam.
Der Sport ist kein Staat im Staat.
*Ich will jedenfalls nicht erleben, dass meine Kinder sich von Monster-''Vorbildern'' (ver-)leiten lassen..
Dies würde auch eine verheerende Wirkung auf viele andere Bereiche der Gesellschaft haben.
Eine Horrorvorstellung!
*Das will doch keiner. Jedoch, werden die Kinder nicht schon von 'Monster'- Vorbildern außerhalb des Sportbereichs (ver-)geleitet ? Sogar überwiegend ? Man siehe sich nur so manche TV-Sendungen oder Internetveröffentlichungen an.

Wie sieht es denn bei vielen Fußballsport-Veranstaltungen (incl. unzählige  'straffreie Körperverletzungen') an......mit erheblichem Polizeieinsatz ? Oder die ohrenbetäubenden Musik (?)- Veranstaltungen mit dem Gegröle /der Schreierei. Sind das nicht auch eine Art 'Monster'-Vorbilder für unsere Kinder ?
Dagegen ist unsere Sportart Leichtathletik eine sinnvolle 'Beschäftigungstherapie'. Eine Vielzahl der LA-Spitzenleistungen (besonders hier im DLV-Bereich) sind doch in den letzten 25 Jahren erheblich gesunken bzw. werden nicht mehr erreicht (ohne staatlichen Eingriff). Warum wohl ?????!Teufel

Heinz Engels, Mainz


RE: Anti-Doping-Gesetz - Hellmuth K l i m m e r - 15.11.2014

(15.11.2014, 12:46)Javeling schrieb: Ganz streng genommen dürfte keine Kntrolle vor einem Wettkampf stattfinden. Denn erst bei Beginn eines Wettkampfes erfolgt der Betrug durch einen gedopten Teilnehmer. Bis dahin kann er 'bis zur Halskrause gefüllt' sein.
Heinz Engels, Mainz
Ja, eigentlich dürfte ...Rolleyes

Aber der eigentliche Betrug findet heute (außer beim EPO-Doping) ja in den Haupttrainingszeiten statt, wenn die Doper in den Trainingslagern in Südafrika, in der Höhen von Kenia und der USA verschwinden.
Und deshalb sollten ja die "intelligenten Tests" Abhilfe schaffen.

Nur Wettkampfkontrollen sind rausgeschmissenes Geld. Sie dienen den Kontrollinstanzen als Alibi für ihr Tun.Undecided

H. Klimmer / sen.


RE: Anti-Doping-Gesetz - MZPTLK - 15.11.2014

(15.11.2014, 17:36)Javeling schrieb: *Das will doch keiner. Jedoch, werden die Kinder nicht schon von 'Monster'- Vorbildern außerhalb des Sportbereichs (ver-)geleitet ? Sogar überwiegend ? Man siehe sich nur so manche TV-Sendungen oder Internetveröffentlichungen an.

Wie sieht es denn bei vielen Fußballsport-Veranstaltungen (incl. unzählige  'straffreie Körperverletzungen') an......mit erheblichem Polizeieinsatz ? Oder die ohrenbetäubenden Musik (?)- Veranstaltungen mit dem Gegröle /der Schreierei. Sind das nicht auch eine Art 'Monster'-Vorbilder für unsere Kinder ?
Dagegen ist unsere Sportart Leichtathletik eine sinnvolle 'Beschäftigungstherapie'. Eine Vielzahl der LA-Spitzenleistungen (besonders hier im DLV-Bereich) sind doch in den letzten 25 Jahren erheblich gesunken bzw. werden nicht mehr erreicht (ohne staatlichen Eingriff). Warum wohl ?????!Teufel
Soll sich die Leichtathletik an den dekadenten und destruktiven 'Kultur'-Schaffenden ein Beispiel nehmen?
Wie wäre es zur Abwechslung mal umgekehrt?


RE: Anti-Doping-Gesetz - Hellmuth K l i m m e r - 15.11.2014

(15.11.2014, 17:36)Javeling schrieb: *Das will doch keiner. Jedoch, werden die Kinder nicht schon von 'Monster'-Vorbildern außerhalb des Sportbereichs verführt, geleitet ? Sogar überwiegend ? Man siehe sich nur so manche TV-Sendungen oder Internetveröffentlichungen an. 

Heinz Engels, Mainz

In diesem Zusammenhang ist ein sachlich-kritischer SPIEGEL-Artikel vom 10.11.14 sehr lesenswert, der sich mit der US-Fantasy-Serie "Game of Thrones" auseinandersetzt. Dass dort für die Kinder und Jugendlichen vorwiegend Gewaltdarstellungen, die "Ästhetisierung des Krieges", das Abschlachten ganzer Festgesellschaften usw. gezeigt wird, entspricht sicher nicht unseren Erziehungszielen. 
Die Hype dieser Sendungen zieht tatsächlich Millionen in ihren Bann - wie die SPIEGEL-Autoren schreiben. Die traditionellen Werte- und Moralvorstellungen gehen so verloren.Thumb_down

H. Klimmer / sen.


RE: Anti-Doping-Gesetz - Atanvarno - 15.11.2014

Da Hellmuth witzigerweise plötzlich doch in einem Leichtathletik-Forum über "Game of Thrones" reden möchte, folgen Sie bitte der Umleitung


RE: Anti-Doping-Gesetz - Halloo - 15.11.2014

Strafverfahren also nur für Spitzenathleten? Nür für die vom Staat/Verband Geförderten? Wie soll das funktionieren?
Beispiel: Der Sieger bei "Deutschen" wird des Dopings überführt. Er ist kein Kaderathlet. Auch der Dritte (ist Kaderathlet und wird finanziell geförderd) war nicht sauber und wird erwischt. Während der Sieger (nur) sportrechtlich zur Rechenschaft gezogen wird, nimmt sich der Staatsanwalt des Kaderathleten an. Das kann doch nicht sein. Gleiches Recht muss für alle gelten, hin bis zur untersten Stufe.  Argumente, dass es  unmöglich ist, bei einer großen Marathonmeisterschaft alle Teilnehmer zu testen - man sich also nur auf die Spitzenläufer konzentriert - sollten das Prinzip der gleichen strafrechtlichen Verfolgung für dasselbe Delikt nicht infrage stellen. Das Gesetz ist überfällig, aber nicht so. Von den Hintermännern ganz zu schweigen.


RE: Anti-Doping-Gesetz - Hellmuth K l i m m e r - 15.11.2014

Hallo mein Freund Halloo,


dein Gedanke, es müssten doch möglichst viele kontrolliert werden, ist sicher aus finanziellen Gründen nicht möglich.
So wird es auch nicht dazu kommen,   n u r   Kaderathleten zur Probe zu bitten; der Erstplazierte wird sowieso (falls die Disz. ausgewählt wurde) kontrolliert, dahinter meist 1 ... 2 Ausgeloste.

Prinzipiell bin ich auch für "Gleichheit vor dem Gesetz" - aber das klappt ja nirgendwo. Maschmeier und Hoeneß wurden auch nicht gleich behandelt.Big Grin

H. Klimmer / sen. 


RE: Anti-Doping-Gesetz - runner24 - 15.11.2014

(15.11.2014, 20:22)Halloo schrieb: Strafverfahren also nur für Spitzenathleten? Nür für die vom Staat/Verband Geförderten?

Keineswegs, jedenfalls wenn es nach dem Gesetzesentwurf geht. Es gilt für jeden Teilnehmer einer Sportveranstaltung, "die von einer nationalen oder internationalen Sportorganisation oder in deren Auftrag oder mit deren Anerkennung organisiert wird und bei der Regeln einzuhalten sind, die von einer nationalen oder internationalen Sportorganisation mit verpflichtender Wirkung für ihre Mitgliedsorganisationen verabschiedet wurden." Von Kaderathleten ist nirgends die Rede. Auslegungswürdig ist aber der Begriff "Spitzensportler".


RE: Anti-Doping-Gesetz - runner24 - 15.11.2014

Mich wundert etwas bei den Diskussionen über das Gesetz, das man fast nichts über die Erfahrungen aus den Ländern liest, die schon länger ein Anti-Doping-Gesetz haben. Gab es in Italien und Frankreich schon einmal die Situation, dass ein Sportler sportrechtlich gesperrt und strafrechtlich freigesprochen wurde? Wieviele Sportler gibt es, die im Gefängnis sitzen?


RE: Anti-Doping-Gesetz - Atanvarno - 15.11.2014

(15.11.2014, 21:58)Hellmuth K l i m m e r schrieb: So wird es auch nicht dazu kommen,   n u r   Kaderathleten zur Probe zu bitten; der Erstplazierte wird sowieso (falls die Disz. ausgewählt wurde) kontrolliert, dahinter meist 1 ... 2 Ausgeloste.
Das Problem, auf das Halloo zurecht hinweist, ist nicht, dass nur Kaderathleten/Spitzensportler getestet werden, sondern dass es zu der Situation kommen kann, dass ein Athlet ein strafrechtliches Verfahren zu erwarten hat, während ein anderer Athleten für das gleiche Vergehen nur den Sanktionen des Verbandes unterliegt, weil er im Sinne des Gesetzes nicht als Spitzensportler zählt.
Das wäre eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.

Halloos Folgerung daraus ist, dass das Gesetz auf alle angewendet werden muss, Spitzensportler wie Amateure.
Die Folgerung von mir, Javeling, RalfM und anderen, dass sich der Staat aus der Bestrafung des Selbstdopings heraushalten und auf die strafrechtliche Verfolgung der kriminellen Strukturen im Hintergrund konzentrieren soll.