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Anti-Doping-Gesetz - Druckversion

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RE: Anti-Doping-Gesetz - Hellmuth K l i m m e r - 24.11.2014

(24.11.2014, 10:32)DerC schrieb: Das geplante Dopinggesetz ist ein Beispiel für dümmlichen Aktionismus und Symbolpolitik. Es ist ein Armutszeugnis für die Politik

Aber die Liebe zum Sport lässt eben viele auch die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Dopingproblematik übertreiben. Dopingfolgen, die für die direkten Dopingopfer schlimm und furchtbar wichtig sind, sind Peanuts verglichen mit den Folgen von legalen Drogen und dem Medikamentenmißbrauch ausserhalb von Doping.

Das mag zynisch klingen, ...

Gruß

C
In den Ohren der geschädigten Athleten klingt das diskriminierend (!), und du solltest selbst aufpassen, dass der Doping-Hilfeverein (Ltg. Dr. M. LEHNER und Ines Geipel) dir nicht umgehend eine Klage ins Haus schickt. Dodgy (An alle die DDR-Sportler, die Schaden erlitten oder starben [darunter tatsächlich 2 ... 3 aus meinem Umfeld] denke ich mit Trauer zurück Sad - das kann man nicht bagatellisieren.)

Das geplante Gesetz als "dümmlichen Aktionismus" zu bezeichnen, halte ich auch für "daneben". Es ist endlich ein Versuch, Kriminelle vor den Kadi zu bringen ...

Und der Vergleich mit den Schäden, die durch Selbstschädigung bewirkt werden und den positiven Ergebnissen, die Sporttreiben bewirken, wird sich auch in Zukunft nicht verändern... 

H. Klimmer / sen.


RE: Anti-Doping-Gesetz - MZPTLK - 24.11.2014

@Hellmuth:
Danke für Deinen klaren Worte.


RE: Anti-Doping-Gesetz - DerC - 24.11.2014

(24.11.2014, 17:32)Hellmuth K l i m m e r schrieb: In den Ohren der geschädigten Athleten klingt das diskriminierend (!), und du solltest selbst aufpassen, dass der Doping-Hilfeverein (Ltg. Dr. M. LEHNER und Ines Geipel) dir nicht umgehend eine Klage ins Haus schickt. Dodgy (An alle die DDR-Sportler, die Schaden erlitten oder starben [darunter tatsächlich 2 ... 3 aus meinem Umfeld] denke ich mit Trauer zurück Sad - das kann man nicht bagatellisieren.)
Wer sich diskriminiert fühlt, hat vielleicht nicht richtig gelesen.

Vergleichen heisst nicht bagatellisieren. Wie viele sterben im Jahr an den Folgen von Alkohol oder Nikotin? Wie viele Dopingopfer gibt es?


(24.11.2014, 17:32)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Das geplante Gesetz als "dümmlichen Aktionismus" zu bezeichnen, halte ich auch für "daneben". Es ist endlich ein Versuch, Kriminelle vor den Kadi zu bringen ...
Du hast insofern recht, dass es zumindest von seiten bestimmter Politiker wenig mit Dummheit zu tun hat. Sondern eher mit kalter Berechnung und einem Zynismus, der viel Schlimmer ist als meiner jemals sein könnte.

Wenn man sich um ein bestimmtes, aufgebauschtes Problemch kümmert, andere, größere Probleme dagegen systematisch und bewusst liegen lässt, dann steckt dahinter wohl eher schlaue Methode und Absicht, nicht blosse Dummheit.

Von seiten derer, die das Gesetz forden, ist es dagegen in einigen Fällen wirklich Dummheit: Man denkt. das wäre ein entscheidender Schritt im Kampf gegen Doping - da gäbe es viele bessere Möglichkeiten. In anderen steckt wieder die Berechnung dahinter, die Absicht selbst gut nach aussen da zu stehen im Antidopingkampf - obwohl sich in der Praxis wenig zum Positiven ändern dürfte . Und man kann dann nachher Konkurrenten aus anderen Ländern, die wegen mehr Talent oder besserem Training bessere Leistungen bringen, in die Doping-Ecke stellen, weil dort die Gesetze anders sind.

Und die Idee, dass ein Gesetz das Dealen verhindern könnte, ist sehr originell. Deswegen kann man auch in jeder deutschen Kleinstadt problemlos jede gängige illegale Droge kaufen. Teufel

Gruß

C


RE: Anti-Doping-Gesetz - DerC - 24.11.2014

(24.11.2014, 18:01)MZPTLK schrieb: @Hellmuth:
Danke für Deinen klaren Worte.
Danke fürs editieren, ist im Sinne der Diskussionskultur vielleicht besser so.

Für mich persönlich würde sich übrigens wenig bis nix ändern durch das Gesetz. Ich erziele meine sportlichen Leistungen ohne Doping und dope auch keine anderen.

Gruß

C


RE: Anti-Doping-Gesetz - MZPTLK - 24.11.2014

(24.11.2014, 18:37)DerC schrieb:
(24.11.2014, 18:01)MZPTLK schrieb: @Hellmuth:
Danke für Deinen klaren Worte.
Danke fürs editieren, ist im Sinne der Diskussionskultur vielleicht besser so.

Für mich persönlich würde sich übrigens wenig bis nix ändern durch das Gesetz. Ich erziele meine sportlichen Leistungen ohne Doping und dope auch keine anderen.
Ich hatte Deinen Text nochmal gelesen.
Und wenn es so ist, wie Du sagst,
wird alles gut.
Peace.


RE: Anti-Doping-Gesetz - RalfM - 24.11.2014

Wir müssen uns vergegenwärtigen, welchen Stellenwert die Spitzen-LA im heutigen deutschen Staat einnimmt. Früher ging es um den Systemvergleich, aber heute regt sich das Fernsehen schon kaum mehr für die Weltklasse in der Leichtathletik. Die leistungsorientiert trainierenden und aktiven Athleten sind schon in Stadtmarathons eine Minderheit. Gesamtgesellschaftlich sind sie eine reine Marginalie. Die Kaderathleten sind unter ihnen eine mikroskopisch kleine Spezialistengruppe.
Der heutige deutsche Staat ist nicht dafür da, das Procedere von spezialisierten Minigrüppchen innerhalb seiner Grenzen zu regeln, dafür sind diese selbst zuständig innerhalb der staatlichen Gesetze, die für alle gelten.
Wenn der Staat so anfangen würde, gäbe es nämlich unendlichen Bedarf nach Spezialgesetzen unter Aquarianern, Modelleisenbahnern, Briefmarkensammlern, Bierdeckelsammlern, Kleingärtnern etcetcetc, und von den Spezialisten auf diesen Feldern gibt es vielleicht und z.T. garantiert viel mehr als Kaderathleten.


RE: Anti-Doping-Gesetz - MZPTLK - 24.11.2014

(24.11.2014, 22:28)RalfM schrieb: Wir müssen uns vergegenwärtigen, welchen Stellenwert die Spitzen-LA im heutigen deutschen Staat einnimmt. Früher ging es um den Systemvergleich, aber heute regt sich das Fernsehen schon kaum mehr für die Weltklasse in der Leichtathletik. Die leistungsorientiert trainierenden und aktiven Athleten sind schon in Stadtmarathons eine Minderheit. Gesamtgesellschaftlich sind sie eine reine Marginalie. Die Kaderathleten sind unter ihnen eine mikroskopisch kleine Spezialistengruppe.
Der heutige deutsche Staat ist nicht dafür da, das Procedere von spezialisierten Minigrüppchen innerhalb seiner Grenzen zu regeln, dafür sind diese selbst zuständig innerhalb der staatlichen Gesetze, die für alle gelten.
Wenn der Staat so anfangen würde, gäbe es nämlich unendlichen Bedarf nach Spezialgesetzen unter Aquarianern, Modelleisenbahnern, Briefmarkensammlern, Bierdeckelsammlern, Kleingärtnern etcetcetc, und von den Spezialisten auf diesen Feldern gibt es vielleicht und z.T. garantiert viel mehr als Kaderathleten.
Das hatten wir doch schon xmal.
Sind nur ein paar Randexistenzen, die kaum einen interessieren,
also macht weiter so...
das kann doch nicht Dein Ernst sein.
Du fegst wiederholt die ganzen bekannten Argumente unter den Tisch.

Und dann die olympische Kernsportart mit Modelleisenbahnern, Bierdeckelsammlern und ähnlichem Gedöns zu vergleichen,
das ist schon sehr schräg.Angry

Ich frage mich langsam allen Ernstes, was die Gegner des Doping-Gesetzes
- so unausgereift es auch immer starten mag -
mit ihrer von dürren Argumenten begleiteten Obstruktion eigentlich für Ziele verfolgen.
Die müssen ja vital sein.


RE: Anti-Doping-Gesetz - RalfM - 24.11.2014

(24.11.2014, 10:32)DerC schrieb: Das geplante Dopinggesetz ist ein Beispiel für dümmlichen Aktionismus und Symbolpolitik. Es ist ein Armutszeugnis für die Politik und nochmehr für die Verbände, die es einfordern oder begrüßen. Es ist kein Schritt in die richtige Richtung, sondern in die falsche.
Danke für das Aussprechen der Wahrheit, C.

Mit Dopinggesetz kommt man noch in die Zeitung, und darum finden sich Leute in der Politik, die das an die Presse tragen. Wenn sie die Reform der Kleingartenparzellierung oder eine Neuordnung der Abstandsverordnung zur Nachbarparzelle für verholzende Kleingehölze als Thema wählen würden, hätten sie sich in ihrer Arbeitsweise enttarnt.

Das hat alles nichts mit Dopingopfern in der DDR zu tun. Das war aber eben auch früher, in der DDR, und hatte mit der DDR zu tun.

Deinen Vorschlag, die Verbandsvorgaben in privatrechtliche Vereinbarungen zwischen Sportlern und Sponsoren umzuleiten, finde ich sehr charmant und zeitgemäß.


RE: Anti-Doping-Gesetz - MZPTLK - 24.11.2014

(24.11.2014, 22:54)RalfM schrieb:
(24.11.2014, 10:32)DerC schrieb: Das geplante Dopinggesetz ist ein Beispiel für dümmlichen Aktionismus und Symbolpolitik. Es ist ein Armutszeugnis für die Politik und nochmehr für die Verbände, die es einfordern oder begrüßen. Es ist kein Schritt in die richtige Richtung, sondern in die falsche.
Danke für das Aussprechen der Wahrheit, C.

Mit Dopinggesetz kommt man noch in die Zeitung, und darum finden sich Leute in der Politik, die das an die Presse tragen. Wenn sie die Reform der Kleingartenparzellierung oder eine Neuordnung der Abstandsverordnung zur Nachbarparzelle für verholzende Kleingehölze als Thema wählen würden, hätten sie sich in ihrer Arbeitsweise enttarnt.

Das hat alles nichts mit Dopingopfern in der DDR zu tun. Das war aber eben auch früher, in der DDR, und hatte mit der DDR zu tun.

Deinen Vorschlag, die Verbandsvorgaben in privatrechtliche Vereinbarungen zwischen Sportlern und Sponsoren umzuleiten, finde ich sehr charmant und zeitgemäß.
Das ist eine Null-Argumentation, reine Affirmation und Polemik ohne jede Substanz.
Als wenn die Politiker sich das Thema ausschliesslich zu dem Zweck ihrer Profilierung vorgenommen hätten,
das unterschlägt manipulativ die -bekannte - Vorgeschichte.

Und die ganze Veranstaltung auf die Ebene von Deals zwischen Profisportlern und Sponsoren zu zu schieben,
bedeutet reinen Horror.

Dem kritischen Medienbeobachter sind solche Manipulationsversuche vor allem aus der Zigaretten- und der Atomindustrie bekannt.

Nicht zufällig gibt es die grössten Gewinnspannen in den Geschäften, die Menschen kaputt machen, also z.B. bei Waffen, Tabak, Drogen, Menschenhandel...
und eben auch Doping! Angry

Ich bin jetzt derart geladen, dass ich besser aufhöre zu schreiben.


RE: Anti-Doping-Gesetz - RalfM - 24.11.2014

(24.11.2014, 22:38)MZPTLK schrieb: Ich frage mich langsam allen Ernstes, was die Gegner des Doping-Gesetzes
- so unausgereift es auch immer starten mag -
mit ihrer von dürren Argumenten begleiteten Obstruktion eigentlich für Ziele verfolgen.
Die müssen ja vital sein.

Ja, mein Ziel ist vital. Ich möchte die im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland errungene Freiheit für ihre Staatsbürger erhalten sehen.

Bist Du allen Ernstes der Meinung, ein Gesetz sollte ruhig mal unausgereift starten, hauptsache es hilft der eigenen Interessentengruppe (Deiner!)?