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Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - Druckversion

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RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - gera - 15.12.2014

Die LA ist Kernsportart bei Olympia, das soll auch so bleiben.
Trotzdem muss und kann sie in ihrem Wettkampfangebot modernisiert werden.
Änderungen gab es eigentlich schon immer mal. Es gab früher den Hoch- und Weitsprung im Stand , das Speerwerfen/Kugelstoßen mit links+rechts  usw.
Momentan gibt es je 8 Olympiasieger in den Sprung+Wurfdisziplinen , aber 13 in Laufwettbewerben, da könnte zur Straffung des Programms gekürzt werden, was die Lauffans natürlich anders sehen, aber was solls.
So würde ich eine Langstrecke / eine Mittelstrecke und wohl die 400 m H. aus dem internationalen Meisterschaftsprogramm streichen. Als Disziplinen  können sie natürlich weiter durchgeführt werden.

Alle Sprung-Wurfdisziplinen sollten m.E. bleiben, sie sind im Bewegungsablauf doch sehr verschieden und einzig.

Was die LA-Funktionäre selbst leisten können, ist eine bessere Darbietung ihrer Disziplinen. So könnte ich mir vorstellen, dass es im Hochsprung + Stabhochsprung zur Straffung des Wettkampfes je Athlet nur noch 3 frei wählbare Höhen zu springen gilt, mit jeweils 3 Versuchen.

Insgesamt habe ich im Jahre 2011 einen Artikel dazu geschrieben , " Zukunft der LA " , einsehbar unter :

www.leichtathletikimwandelmitnbl-site.de

unter I./T.1


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - dominikk85 - 15.12.2014

(15.12.2014, 10:44)gera schrieb: Die LA ist Kernsportart bei Olympia, das soll auch so bleiben.
Trotzdem muss und kann sie in ihrem Wettkampfangebot modernisiert werden.
Änderungen gab es eigentlich schon immer mal. Es gab früher den Hoch- und Weitsprung im Stand , das Speerwerfen/Kugelstoßen mit links+rechts  usw.
Momentan gibt es je 8 Olympiasieger in den Sprung+Wurfdisziplinen , aber 13 in Laufwettbewerben, da könnte zur Straffung des Programms gekürzt werden, was die Lauffans natürlich anders sehen, aber was solls.
So würde ich eine Langstrecke / eine Mittelstrecke und wohl die 400 m H. aus dem internationalen Meisterschaftsprogramm streichen. Als Disziplinen  können sie natürlich weiter durchgeführt werden.

Alle Sprung-Wurfdisziplinen sollten m.E. bleiben, sie sind im Bewegungsablauf doch sehr verschieden und einzig.

Was die LA-Funktionäre selbst leisten können, ist eine bessere Darbietung ihrer Disziplinen. So könnte ich mir vorstellen, dass es im Hochsprung + Stabhochsprung zur Straffung des Wettkampfes je Athlet nur noch 3 frei wählbare Höhen zu springen gilt, mit jeweils 3 Versuchen.

Insgesamt habe ich im Jahre 2011 einen Artikel dazu geschrieben , " Zukunft der LA " , einsehbar unter :

www.leichtathletikimwandelmitnbl-site.de

unter I./T.1

Ich würde eher die 200m statt die 400h oder ner Mittelstrecke raus nehmen.

die 200m sind doch im anforderungsprofil den 100 sehr ähnlich, außerdem gibt es bereits 3 Sprints.

2 Sprints, 2 MS, 2LS, einmal kurz hürden und einmal lang hürden fände ich doch recht ausgeglichen.

3 Sprints aber nur eine MS fände ich dagegen ziemlich unausgeglichen und der hürden langsprint hat auch eine gewisse Berechtigung.


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - highjumper83 - 15.12.2014

(15.12.2014, 11:20)dominikk85 schrieb: Ich würde eher die 200m statt die 400h oder ner Mittelstrecke raus nehmen.

die 200m sind doch im anforderungsprofil den 100 sehr ähnlich, außerdem gibt es bereits 3 Sprints.

2 Sprints, 2 MS, 2LS, einmal kurz hürden und einmal lang hürden fände ich doch recht ausgeglichen.

3 Sprints aber nur eine MS fände ich dagegen ziemlich unausgeglichen und der hürden langsprint hat auch eine gewisse Berechtigung.

Wenn man schon was steichen muss, dann würde ich auch dafür plädieren Disziplinen zu nehmen die sehr ähnlich sind. Aus folgenden Kombinationen würde ich jeweils eine streichen:

100m/200m
800m/1500m
5000m/10000m
20km Gehen / 50km Gehen

In all diesen Kombinationen ist ein Doppelsieger wahrscheinlich. In den restlichen Disziplinen eher nicht. Außerdem wäre ich auch dafür die restlichen Unterschiede zwischen Frauen und Männern zu vereinheitlichen, (z.B. Zehnkampf anstatt Siebenkampf) aber das ist ein anderes Thema.


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - beity - 15.12.2014

(15.12.2014, 10:34)dominikk85 schrieb: die ganzen doppelsieger die es in diesen Disziplinen gab zeigen ja wie redundant sie vom anforderungsprofil her sind, das gilt leider gerade auf der Bahn für meisterschaftsrennen, die ja doch oft ein spurt mit 24 runden anlauf sind, weil sich keiner vorher verschleißen will.
wenn die Männer auf 10000 Meter 24 Runden in 72 Sekunden laufen würden und dann die Finalrunde in 52/53 Sekunden würde ich Dir ja recht geben.
Schau Dir einfach mal auf YouTube so einige Finalläufe von WM oder OS an, (auch die Läufe vor 20/30 Jahren!). Da kommen dann so Läufe zustande wie ersten 5000 Meter in 13:50, die zweiten 5000 in 13:15 raus, da wird mittendrin auch mal eine 61 Sekunden Runde eingestreut, allein wie aktuell Mo Farah seine Rennen gestaltet.....geht 600 oder 800 Meter vor Ziel an die Spitze, beschleunigt immer so, das er gerade so die Spitze hält,als erster auf die Zielgerade kommt mit einem Minimum an Reserve um kontern zu können (außer 2011, wo er schon 400 vor Ziel sein höchstes Tempo anschlug...und verlor).....also wer aus der Disziplin kommt, will zumindest von der 2. Streckenhälfte als Zuschauer keinen Meter missen 


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - gera - 15.12.2014

(15.12.2014, 11:20)dominikk85 schrieb: Ich würde eher die 200m statt die 400h oder ner Mittelstrecke raus nehmen.

Du hast recht , die 200 m hatte ich vergessen. Also die auf jeden Fall raus, die 400 m H. vielleicht drin lassen.


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - icheinfachma - 15.12.2014

(15.12.2014, 09:55)Javflo schrieb:
(13.12.2014, 22:13)icheinfachma schrieb: Gehen aus dem Grund streichen, dass es orthopädisch umstritten ist? Was ist mit Gerätturnen, Fußball, Tennis? ...

Gehen ist die unnatürlichste Bewegung überhaupt, wenn man schnell sein möchte. Wenn ein Mensch schnell sein will, läuft er. In den meisten Sportarten, wie Fußball, Tennis und Co. werden ausschließlich natürliche Bewegungsabläufe ausgeführt, wie den Tritt oder den Schlag.
Aber gehen hat mit sowas überhaupt nichts zu tun.
Darüber hinaus ist Gehen für mich manchmal schon recht subjektiv.
Einige Athleten werden disqualifiziert, weil sie angeblich "laufen" andere die fast durchgehend mit beiden Füßen vom Boden gelöst sind kommen ohne Problem durch.
Was natürlich ist und was nicht, darüber ließe sich streiten ohne Ergebnis. Aber unter dem orthopädischen Aspekt der Gesundheit stehen die von mir genannten Sportarten dem Gehen in nichts nach.


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - Pollux - 15.12.2014

(15.12.2014, 16:03)icheinfachma schrieb:
(15.12.2014, 09:55)Javflo schrieb:
(13.12.2014, 22:13)icheinfachma schrieb: Gehen aus dem Grund streichen, dass es orthopädisch umstritten ist? Was ist mit Gerätturnen, Fußball, Tennis? ...

Gehen ist die unnatürlichste Bewegung überhaupt, wenn man schnell sein möchte. Wenn ein Mensch schnell sein will, läuft er. In den meisten Sportarten, wie Fußball, Tennis und Co. werden ausschließlich natürliche Bewegungsabläufe ausgeführt, wie den Tritt oder den Schlag.
Aber gehen hat mit sowas überhaupt nichts zu tun.
Darüber hinaus ist Gehen für mich manchmal schon recht subjektiv.
Einige Athleten werden disqualifiziert, weil sie angeblich "laufen" andere die fast durchgehend mit beiden Füßen vom Boden gelöst sind kommen ohne Problem durch.
Was natürlich ist und was nicht, darüber ließe sich streiten ohne Ergebnis. Aber unter dem orthopädischen Aspekt der Gesundheit stehen die von mir genannten Sportarten dem Gehen in nichts nach.
Was natürlich ist und was nicht, darüber ließe sich streiten ohne Ergebnis. Aber unter dem orthopädischen Aspekt der Gesundheit stehen die von mir genannten Sportarten dem Gehen in nichts nach. (Zitatende) 

Wohl wieder zu hurtig gedacht? Guck doch mal bei unserem Evolutionstheoretiker Lor-Olli. Der würde die These, dass - wer schnell sein möchte - am besten läuft statt zu gehen, umgehend unterschreiben. Denn das Davonrennen ist von überlebensnotwendiger Dringlichkeit für den Homo sapiens. (Und wohl schon dort, wo sich ein Hominide aufrichtet, um die Steppe zu überblicken, also Horizont gewinnt) Mit dem Davongehen hast du als evolutionärer Milchbubie wenig Chancen. Auch dann nicht, wenn du als Jäger unterwegs bist, also - statt das Davonrennen - das Hinterherrennen übst. Wer also - ob in der einen oder der anderen Form - um sein Leben rennt, der ist freilich noch kein Sportler. Um von Sport zu reden, muss man entlastet genug sein. Und zwar zum ‚um die Wette rennen’. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass uns diese Weisheit die Evolution lehrt. Denn die lehrt gar nix, sondern geht wie sie geht. Über die Natur von besagten Bewegungen sagt uns aber die menschliche Selbsterfahrung etwas. Denn die ist die Grundlage dafür, dass der Beobachter sogar über die Natur sagen kann: Hier findet Evolution statt. 

Aber mit schnellem Denken kommt man da nicht hinter. Was aber immerhin für das Gehen spricht. Zumindest als mögliche Unterstützung des Denkens. Haben antike Milchbubies in der Schule übrigens immer getan! 


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - icheinfachma - 15.12.2014

(15.12.2014, 17:08)Pollux schrieb:
(15.12.2014, 16:03)icheinfachma schrieb:
(15.12.2014, 09:55)Javflo schrieb:
(13.12.2014, 22:13)icheinfachma schrieb: Gehen aus dem Grund streichen, dass es orthopädisch umstritten ist? Was ist mit Gerätturnen, Fußball, Tennis? ...

Gehen ist die unnatürlichste Bewegung überhaupt, wenn man schnell sein möchte. Wenn ein Mensch schnell sein will, läuft er. In den meisten Sportarten, wie Fußball, Tennis und Co. werden ausschließlich natürliche Bewegungsabläufe ausgeführt, wie den Tritt oder den Schlag.
Aber gehen hat mit sowas überhaupt nichts zu tun.
Darüber hinaus ist Gehen für mich manchmal schon recht subjektiv.
Einige Athleten werden disqualifiziert, weil sie angeblich "laufen" andere die fast durchgehend mit beiden Füßen vom Boden gelöst sind kommen ohne Problem durch.
Was natürlich ist und was nicht, darüber ließe sich streiten ohne Ergebnis. Aber unter dem orthopädischen Aspekt der Gesundheit stehen die von mir genannten Sportarten dem Gehen in nichts nach.
Was natürlich ist und was nicht, darüber ließe sich streiten ohne Ergebnis. Aber unter dem orthopädischen Aspekt der Gesundheit stehen die von mir genannten Sportarten dem Gehen in nichts nach. (Zitatende) 

Wohl wieder zu hurtig gedacht? Guck doch mal bei unserem Evolutionstheoretiker Lor-Olli. Der würde die These, dass - wer schnell sein möchte - am besten läuft statt zu gehen, umgehend unterschreiben. Denn das Davonrennen ist von überlebensnotwendiger Dringlichkeit für den Homo sapiens. (Und wohl schon dort, wo sich ein Hominide aufrichtet, um die Steppe zu überblicken, also Horizont gewinnt) Mit dem Davongehen hast du als evolutionärer Milchbubie wenig Chancen. Auch dann nicht, wenn du als Jäger unterwegs bist, also - statt das Davonrennen - das Hinterherrennen übst. Wer also - ob in der einen oder der anderen Form - um sein Leben rennt, der ist freilich noch kein Sportler. Um von Sport zu reden, muss man entlastet genug sein. Und zwar zum ‚um die Wette rennen’. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass uns diese Weisheit die Evolution lehrt. Denn die lehrt gar nix, sondern geht wie sie geht. Über die Natur von besagten Bewegungen sagt uns aber die menschliche Selbsterfahrung etwas. Denn die ist die Grundlage dafür, dass der Beobachter sogar über die Natur sagen kann: Hier findet Evolution statt. 

Aber mit schnellem Denken kommt man da nicht hinter. Was aber immerhin für das Gehen spricht. Zumindest als mögliche Unterstützung des Denkens. Haben antike Milchbubies in der Schule übrigens immer getan! 
Aber Turnen, Fußball und Tennis, das haben die Steppenmenschen täglich gemacht, was? Damals, als Riesenfelgen noch am Ast geturnt und Fußball mit Säbelzahntigerschädeln gespielt wurde...


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - Pollux - 15.12.2014

(15.12.2014, 17:20)icheinfachma schrieb: Aber Turnen, Fußball und Tennis, das haben die Steppenmenschen täglich gemacht, was? Damals, als Riesenfelgen noch am Ast geturnt und Fußball mit Säbelzahntigerschädeln gespielt wurde...
Wenn er beim Davonrennen seine Chancen schwinden sah, hat bestimmt der ein oder andere die Chance ergriffen und einen Baum erturnt. Vielleicht sogar mit dem ersten Feldaufschwung dieser Welt. Aber das stand hier nicht zur Debatte. Genauso wie die anderen Sportarten, die von einer engen Beziehung von Natur und Kultur zeugen. Aber auch das ist kein notwendiger Streitpunkt. 


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - Atanvarno - 15.12.2014

(15.12.2014, 11:50)highjumper83 schrieb: [...]
800m/1500m

In all diesen Kombinationen ist ein Doppelsieger wahrscheinlich.
Ohne zu googeln: Wer war der letzte Doppelsieger über 800m/1500m bei einer WM oder Olympischen Spielen?
Wie viele hat es in den letzten 50 Jahren gegeben?*

Die Zahl ist kleiner als man vielleicht glaubt und die Schnittmenge zwischen 800 und 1500m wird von Jahr zu Jahr  kleiner. Es gibt kaum noch Mittelstreckler, die beides auf Weltklasseniveau laufen.

Zitat:*Auflösung

Der letzte Doppelsieger war Rachid Ramzi bei der WM 2005  (vermutlich mit chemischer Unterstützung).
Bei Oympischen Spielen hat bei den Männern seit Peter Snell (1964) keiner mehr das 800m/1500m Double geschafft.
Bei den Frauen, wo das Niveau in der Breite etwas schwächer und die Doppelsiegchancen höher sind, haben wir trotzdem nur Kasankina (1980), Masterkova (1996), Holmes (2004)