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Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - Druckversion

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RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - Hellmuth K l i m m e r - 16.12.2014

(16.12.2014, 22:04)MZPTLK schrieb:  Ach so: "mitneffen" ist: "mitnichten" - ein typischer MZ-Schabernack TongueBig GrinTeufel
Vielleicht   s o   besser? 
Ist es nun   m i t n i c h t e n   (auf keinen Fall!) ein Schabernack? Huh

hek


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - MZPTLK - 16.12.2014

(16.12.2014, 23:00)Hellmuth K l i m m e r schrieb:
(16.12.2014, 22:04)MZPTLK schrieb:  Ach so: "mitneffen" ist: "mitnichten" - ein typischer MZ-Schabernack TongueBig GrinTeufel
Vielleicht   s o   besser? 
Ist es nun   m i t n i c h t e n   (auf keinen Fall!) ein Schabernack? Huh
Mitneffen ein altes Wortspiel aus dem schönen Kalau, das gab es schon vor Karl Dall.
Es ist also kein von MZ erfundener, aber ein MZ-typischer Schabernack.

MZ behauptet hier im Sinne der Aufklärung, aber wahrheitswidrig, dass es nicht typisch für ihn sei.
Er mag eben obskure Absurditäten.
Man möge dem armen Troll verzeihen.


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - dominikk85 - 17.12.2014

(16.12.2014, 00:08)Pollux schrieb:
(15.12.2014, 22:30)icheinfachma schrieb: Womöglich hätte Pollux (tut mir leid falls ich den Namen verwechsle) nicht von natürlichen, sondern von vor der Zeit der Zivilisation typischen Bewegungen schreiben sollen (Er hatte die Menschen in der Steppe erwähnt). Er hätte dann Gehen aus dem Grund gestrichen, dass die Bewegungsform des sportlichen Gehens in dieser Zeit nicht existierte.  
Ich wollte nicht auf ein sportliches Gehen hinaus, sondern auf ein erkenntnistheoretisch relevantes Gehen. Hominiden, die sich aufgerichtet und auf zwei Beinen bewegen, etablieren ein besonderes Vermögen in diese Richtung. Aber wenn der Tiger kommt, sollte man es nicht beim Gehen belassen. Das wussten auch die Hominiden. Und ich schätze mal, dass du zu dieser Wissensform auch fähig bist. Folglich auch, dass du das Rennen als natürliche Bewegungsform des Menschen auf jenen Zweck in Beziehung zu setzen vermagst, der hier im Raum steht. Und auch, dass es sich bei dem Versuch, zu überleben, um einen Zweck handelt, der mit dem Begriff „Natur“ in Beziehung gesetzt werden kann. Ganz einfach, weil Überlebensstrategien in der Natur vorkommen. Ist das klar genug? Wenn ja, dann ist gut. Mehr sollte auch nicht gesagt werden. Außer vielleicht, dass das Gehen bereits im vorolympischen Programm des Homo sapiens – und der Natur der Sache gemäß- nicht vorhanden war. Ich würde also behaupten, dass man im vorolympischen Programm nicht um die Wette ging. Und auch im antiken Programm nicht vorhanden war. 

Man könnte dann über „der Natur der Sache nach“ streiten. Dass es mit ‚Natur’ und natürlichen Bewegungsformen (und dem Horizont der Zwecksetzungen) etwas zu tun hatte, scheint mir klar zu sein. Der unterstellte Interpretationsspielraum bei dieser Annahme ist weder unverständlich, noch unabgegrenzt. Und deshalb muss auch der gute MZ nicht ganz weit ausholen. 

Gute Nacht also, Ihr Weitausholer, 
mich deucht, die Natur fordert jetzt ihren Tribut. Mal ganz und gar unwissenschaftlich ausgedrückt. Der Steppenjäger hätte mich übrigens auch ohne Wissenschaft verstanden. Also beim ersten Gähnen! Er hatte also schon ein Wissen über die Natur der Müdigkeit. Offensichtlich im Gegensatz zu euch Nasen! 

PS: Ich habe nicht das Geringste gegen das sportliche Gehen. Und es stört auch bei Olympia überhaupt niemanden. Im Gegenteil. Ebenso wenig hält es den Betrieb auf. Es ist aber eine Bewegungsform, die, je sportlicher sie ausgeführt wird, von ihrer natürlichen Form abweicht. Aber Mo Farrah gleicht noch dem Steppenjäger - und dessen Bewegungsform. Diese ist natürlich in einem doppelten Sinn. Weil sich so Menschen bewegen, wenn sie sich schnell bewegen wollen. Aber auch, weil diese Bewegung an etwas erinnert, was dem Sport sehr sportrelevant vorausgeht.  

Wenn es darum geht schnell voran zu kommen ist laufen sicher die natürliche form, aber zügig lange strecken gehen können war für menschen evolutionär ebenfalls essentiell (z.b bei großen Völkerwanderungen um vor hunger, kälte oder feinden zu fliehen). laufen kann der "normale" mensch doch höchsten 7-8 km, ich glaube nicht, dass der Steinzeitmensch 30 km am tag gejoggt ist, wenn er weiterziehen musste.

ich bin auch kein fan des gehens, aber das gehen (wenn auch nicht mit hinternwackeln) ist die hauptform der menschlichen Fortbewegung.

bezüglich der Gesundheit: das gehen ist sicher eine gewisse Belastung durch das verdrehen im rücken beim "Hüftschwung", aber ist wettkampfgehen wirklich schädlicher als marathonlaufen (nicht in der Theorie, sondern durch Studien belegt)? beim laufen wird zwar der rücken nicht so gedreht, allerdings treten durch die Flugphase beim landen enorme Kräfte auf.

ich denke gesundheitlich gibt es wesentlich schlimmere Sportarten in der LA (speerwerfen ist z.b ganz furchtbar für fast alle gelenke).


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - Pollux - 17.12.2014

(17.12.2014, 12:25)dominikk85 schrieb: Wenn es darum geht schnell voran zu kommen ist laufen sicher die natürliche form, aber zügig lange strecken gehen können war für menschen evolutionär ebenfalls essentiell (z.b bei großen Völkerwanderungen um vor hunger, kälte oder feinden zu fliehen). laufen kann der "normale" mensch doch höchsten 7-8 km, ich glaube nicht, dass der Steinzeitmensch 30 km am tag gejoggt ist, wenn er weiterziehen musste.
Servus Dominikk, 
wenn du das Gehen auf den Maßstab „Selbsterhaltung“ und „überlebensrelevant“ beziehst, kann ich dem überhaupt nichts entgegensetzen. Der Geher von heute erinnert dann nicht an einen Schlenderer, der, den Horizont abmessend, vielleicht erstmals nach seiner Stellung in der Welt fragte.

Aber ich hatte, kurzsichtig auf die unmittelbare Gefährdungslage blickend, das feindliche Raubtier im Auge. Und ließ meinen Geher dann rennen. Dachte außerdem an die Bedingungen, die nötig sein müssen, um von Sport reden zu können. Wenn man also nicht dem Feind entkommen, sondern dem Kollegen enteilen will. (Weil der einen zum Wettrennen herausgefordert hat) Ob der frühe Mensch entlastet genug war, um die ‚langen Backen’ des Gehens auch sportlich unter die Hufe zu nehmen, ist eher unwahrscheinlich. Wobei man auch bedenken muss, dass man beim überlebenstechnischen Entkommen wohl schon eine Menge Botenstoffe freisetzte. Wie es ist, unter Adrenalin zu sein. Sag ich jetzt mal so im Rückgriff auf das Medium der „Innenerfahrung“ von Natur. Oder schon etwas kognitiver: Wie es ist, den Gegner zu schlagen. Wie es ist, schnell zu sein. Wie es ist, schnell und trotzdem entspannt zu sein. Wie es ist, wenn die Birne nicht der Herr- und die Beine nicht die Knechte sind. Sondern umgekehrt.Dabei rede ich zwar schon vom humanisierten Wettrennen. Aber spekuliere mal, dass diese Innenerfahrung nicht erst hier geboren wird. 

Andererseits kann man auch entlastet genug sein, um auf kurzen Distanzen schnell langsam sein zu wollen. (Im Gegensatz zum Rennen) Was den Geher von heute zwar beleidigen würde. Aber der ist in sehr viel höherem Maß vom Überlebenskampf entlastet, als der Frühmensch. Damit entlastet zu „Kulturtechniken“, die sich von der Befindlichkeit des Klimazonengehens entfernen. Dennoch nicht bei einem reinen Kulturwesen vorkommen! Sondern bei einem Wesen, das -nicht erst durch eine Außenperspektive – sehr viel über Natur und sich selbst als leibliches Wesen weiß. Also von so einem komischen Ding, das nicht nur einen Körper hat, sondern auch Körper ist.

Das alles schließt freilich nicht aus, dass man, um wirklich schnell sein zu können, erst im Handbuch für Sportwissenschaft nachschlägt, - und rennt. Big Grin

PS: Das hat jetzt nix mit dem Thema Streichung von Disziplinen zu tun. Eher mit: Woher kommst du, Leichtathletik? Aber immerhin auch mit: Warum solltest du selbst was von dir wegstreichen? 


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - MZPTLK - 17.12.2014

(16.12.2014, 00:08)Pollux schrieb: Dass es mit ‚Natur’ und natürlichen Bewegungsformen (und dem Horizont der Zwecksetzungen) etwas zu tun hatte, scheint mir klar zu sein. Der unterstellte Interpretationsspielraum bei dieser Annahme ist weder unverständlich, noch unabgegrenzt. Und deshalb muss auch der gute MZ nicht ganz weit ausholen. 

Gute Nacht also, Ihr Weitausholer, 
mich deucht, die Natur fordert jetzt ihren Tribut. Der Steppenjäger hätte mich übrigens auch ohne Wissenschaft verstanden. Also beim ersten Gähnen! Er hatte also schon ein Wissen über die Natur der Müdigkeit. Offensichtlich im Gegensatz zu euch Nasen!
Pastor Collux, man merkt, dass Du kein Werfer bist.
Die müssen nämlich gaaaaanz weit ausholen.
Und wenn es mit dem Regenschirm von Wittgenstein ist....Teufel


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - Pollux - 31.12.2014

(17.12.2014, 21:10)MZPTLK schrieb: Pastor Collux, man merkt, dass Du kein Werfer bist.
Die müssen nämlich gaaaaanz weit ausholen.
Und wenn es mit dem Regenschirm von Wittgenstein ist....Teufel

Werfer? Wenn sich der Frühmensch aufrichtet - und somit die Hände frei werden, kann er allerlei Unfug treiben. Er kann z.B. Werkzeuge herstellen, Bilder an die Höhlenwände malen und Gräber ausheben. Oder auch – den Speer bzw. den Stein in den eigenen Pranken betrachtend- den ersten Aphorismus auf die Beine stellen. Also gewissermaßen die Weisheit von Dana Zatopek vorwegnehmen: ‚Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch wirft.’ 

In diesem Sinne, tun Sie auch 2015, was ihnen als instinktarmes Tier in den Sinn kommt. Es muss ja nicht unbedingt Keulenschwingen sein.... 


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - MZPTLK - 31.12.2014

(31.12.2014, 10:29)Pollux schrieb: In diesem Sinne, tun Sie auch 2015, was ihnen als instinktarmes Tier in den Sinn kommt.
Danke, ich tue auch, was mir in den Un-Sinn kommt.
Seit wann siezen wir uns eigentlich?


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - Diskusmann - 31.12.2014

(31.12.2014, 10:29)Pollux schrieb:
(17.12.2014, 21:10)MZPTLK schrieb: Pastor Collux, man merkt, dass Du kein Werfer bist.
Die müssen nämlich gaaaaanz weit ausholen.
Und wenn es mit dem Regenschirm von Wittgenstein ist....Teufel

Werfer? Wenn sich der Frühmensch aufrichtet - und somit die Hände frei werden, kann er allerlei Unfug treiben. Er kann z.B. Werkzeuge herstellen, Bilder an die Höhlenwände malen und Gräber ausheben. Oder auch – den Speer bzw. den Stein in den eigenen Pranken betrachtend- den ersten Aphorismus auf die Beine stellen. Also gewissermaßen die Weisheit von Dana Zatopek vorwegnehmen: ‚Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch wirft.’ 

In diesem Sinne, tun Sie auch 2015, was ihnen als instinktarmes Tier in den Sinn kommt. Es muss ja nicht unbedingt Keulenschwingen sein.... 
Uiiiih, zum Jahresausklang noch einige "Klopper"... Wink

Es muss natürlich richtigerweise Dana Zatopkova heißen, denn wir befinden uns ja in der slawischen Sprachen- und Namensgebungswelt.
Es war auch nicht Dana sondern deren Mann Emil, dem der hier abgewandelte Spruch zugeschrieben wird.

Und die Abwandlung von Zatopeks Ausspruch, nämlich "Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch wirft" habe ich bereits vor vielen Jahren geprägt. (Darauf melde ich aber keine Urheberrechte an... Rolleyes )
Warum, hat Pollux wie gewohnt blumig angedeutet. Der Nahrungserwerb wird sehr früh stark davon geprägt gewesen sein, dass der Mensch etwas nach einer potenziellen Beute geworfen hat.


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - RalfM - 31.12.2014

(31.12.2014, 12:53)Diskusmann schrieb: Uiiiih, zum Jahresausklang noch einige "Klopper"... Wink
Und weil wir so schön dabei sind, leichtathletische Disziplinen evolutionsgeschichtlich zu beleuchten, gehört natürlich auf der Sprung auf den Prüfstand.

Weitsprung ist absolut nachvollziehbar, er gleicht dem Sprung über einen Graben oder einen Abgrund. Aber die anderen Sprungdisziplinen? Dreisprung ist etwas höchst artifizielles. Man könnte natürlich sagen, dass er für drei Abgründe in fixem Abstand direkt hintereinander steht, aber bitteschön... Noch schlimmer ist Hochsprung. Wenn der Springer hinterher irgendwo drauf wäre, dann wäre die Aktion im evolutionären Sinn erklärbar. Aber nein, er springt nur hoch, um wieder herunterzufallen. Man kann natürlich argumentieren, der Läufer läuft auch nur weg, um nach einiger Zeit am Ziel wieder anzukommen, oder der Geher geht entsprechend, aber diese Disziplinen können auch von Punkt zu Punkt ausgetragen werden, wie z.B. der nachgestellte Botenlauf von Marathon. Dann ist ihr Sinn unmittelbar einleuchtend. Im Hochsprung geht das in der vorgegebenen Anordnung nicht. Noch schlimmer ist der Stabhochsprung. Er ist die technisierte Steigerung der Sinnlosigkeit des Hochsprungs, nicht nur was die Fallhöhe anbelangt.

Auf urgeschichtlicher Basis ist aus den derzeitig betriebenen Sprungdisziplinen der Weitsprung die einzige mit Existenzberechtigung.

Vielleicht muss sich die Leichtathletik in ihrer Schönheit allerdings gar nicht aus der Steinzeit heraus rechtfertigen. Die Steinzeit des modernen Sports im 19. Jahrhundert reicht doch auch. Manche sportlichen Dinosaurier sind seitdem ausgestorben wie das altehrwürdige Sackhüpfen und der Dreibeinlauf. Heute wachen wir über das Ökosystem. Mögen die Geher die Quastenflosser der Leichtathletik bleiben.

Ein Gutes Neues!

Ralf


RE: Streichung von LA-Disziplinen bei OS? - MZPTLK - 31.12.2014

@RalfM:
Evolution ist gestern, heute und morgen.
Kennst Du Pogo?
Hip Hop?
Bike-Junp-Akrobatik?

Und was hat das alles mit der Steinzeit oder dem 19. Jahrhundert zu tun?
Soll es eine Sprung-Polizei geben?

Warum springen die Menschen?
1. Weil sie es können
2. Weil sie es wollen

Manchmal auch noch, weil sie es müssen - das war früher häufiger.

Ich kann, weil ich will, weil ich muss(Kant)
Wir sind das Volk.
Wir sind die Evolution.