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Straßenlauf - kari.hgw - 12.01.2015

Bei einem 10 km Straßenlauf über einen verwinkelten Stadtkurs (4 mal 2,5km). Der Läufer A gewinnt in guten 30:07 min mit 3 Minuten Vorsprung. Läufer B, der nach der dritten Runde noch 40m vor A gelegt hatte, legt nun Protest beim SR ein. Er begründet es damit, dass er ja nicht gemerkt hätte, das er von A überholt würde und er nun sehr überrascht sei, dass er nicht gewonnen hätte. (ist übrigens ein realer Fall)

Was ist zu tun?


RE: Straßenlauf - Hellmuth K l i m m e r - 12.01.2015

(12.01.2015, 21:02)kari.hgw schrieb: Bei einem 10 km Straßenlauf über einen verwinkelten Stadtkurs (4 mal 2,5km). Der Läufer A gewinnt in guten 30:07 min mit 3 Minuten Vorsprung. Läufer B, der nach der dritten Runde noch 40m vor A gelegt hatte, legt nun Protest beim SR ein. Er begründet es damit, dass er ja nicht gemerkt hätte, das er von A überholt würde und er nun sehr überrascht sei, dass er nicht gewonnen hätte. (Ist übrigens ein realer Fall)

Was ist zu tun?

Dass ein noch in der dritten von insges. vier Runden Führender nicht gemerkt hat, dass ihn sein Mitkonkurrent überholt, halte ich für nicht glaubhaft.

Da ich viele solcher Stadtläufe (mit meinen Sohn Heiko) erlebte (ich denke z. B. an Celle, Freiberg, Halle,...), scheint es mir - trotz des unübersichtlichen Kurses und dem Durcheinander am Start - kaum möglich, dass der souverän Führende unbemerkt den Ersten passierte.
Zu fragen ist eher, ob der Sieger nicht etwa abgekürzt hat - durch eine nur ihm bekannte kleine Gasse. HuhTongue

H. Klimmer / sen.


RE: Straßenlauf - lor-olli - 13.01.2015

Ich kann kari aus eigener Erfahrung heraus bestätigen (10km, 4 Runden, ca. 1300 Teilnehmer), da ich nie in der Spitzengruppe lief / laufen konnte, war es mein Bestreben zumindest nicht, wie viele andere, überrundet zu werden. Bedenkt man, dass bei 10 Km Läufen viele Spitzenleute ca.30min (oder sogar weniger brauchen), das Gros der Läufer aber deutlich langsamer (nicht wenige brauchen sogar 60min ), wird bei entsprechender Teilnehmerzahl schon viel überrundet und es wird unübersichtlich. Gegen Ende des Rennens kann man höchstens ungefähr am Tempo erahnen welche Runde jemand gerade läuft…

Wie Verfahren? Regeltechnisch habe ich da keine Ahnung, aber ich würde sagen, wenn man keinen Regelverstoß des Siegers nachweisen kann, bleibt er Sieger. (Wenn die Rundenzeiten festgehalten werden, würden auch plötzlich ungewöhnlich schnelle Runden auffallen, auch da habe ich schon eine Disqualifikation miterlebt)


RE: Straßenlauf - kari.hgw - 13.01.2015

Genau so ist es. Wir hatten zum Glück die Rundenzeiten (drei mal 8:30 und einmal 4:37 in der letzten Runde) und konnten es so nachweisen, ansonsten wären wie chancenlos gewesen.


RE: Straßenlauf - Hellmuth K l i m m e r - 13.01.2015

(13.01.2015, 13:01)kari.hgw schrieb: Genau so ist es. Wir hatten zum Glück die Rundenzeiten (drei mal 8:30 und einmal 4:37 in der letzten Runde) und konnten es so nachweisen, ansonsten wären wie chancenlos gewesen.

Ganz einfach ist es ja, wenn alle Läufer einen Chip am Schuh tagen, der die (Runden)Zeiten registriert und anschließend auslesbar sind.
Veranstalter, die das nicht realisieren können, sind gut beraten, wenn sie wenigstens für die erkennbaren, an der Spitze Laufenden die Zeiten registrieren, wie wohl beim geschildertem Lauf geschehen.

Solche kleinen Betrüger sind ganz selten - im Gegensatz zu vielen Dopern. Wie hier, betrügen sie nicht nur die Gegner sondern zu erst sich selbst.

H. Klimmer / sen.

 


RE: Straßenlauf - lor-olli - 13.01.2015

"sportliche" 4:37 für 2,5 km, könnte man wahrscheinlich sogar an den "qualmenden Schuhsohlen" erkennen Wink. Aber im Ernst, gerade bei den "kleinen Stadtläufen" mit ausufernder Teilnehmerzahl, sind Chips am Schuh eigentlich unabdingbar. Allein auf die sportliche Fairness zu hoffen, ist bei den vielen "Gelegenheitsläufern" keine Lösung. Besser wäre es vermutlich diese "Zuschauerattraktiven" 2,5 km Runden abzuschaffen, wenn keine geeignete Kontrolle stattfindet.

Eine andere Möglichkeit, ist das Trennen der "Schnellen" von der Masse, wie bei den Marathons - habe ich einmal in Dänemark erlebt, wo die schnellen Leute mit "authentischen" (= belegten) Meldezeiten in einem eigenen Feld vorab starteten. Da fallen dann die "Mogler" schon nach einer Runde auf Smile


RE: Straßenlauf - Mockauer - 14.01.2015

(13.01.2015, 13:01)kari.hgw schrieb: Genau so ist es. Wir hatten zum Glück die Rundenzeiten (drei mal 8:30 und einmal 4:37 in der letzten Runde) und konnten es so nachweisen, ansonsten wären wie chancenlos gewesen.

Glück gehabt. Das einzige was wirklich hilft ansonsten wäre es nicht nachweisbar.

Ähnliches Problem hatte ich beim MDM in Halle bei den 5km, 3 Runden und irgendwo kam einer und sagte seine Zeit wäre so und so und die Zeitmessanlage wich extrem ab, knapp 10 Minuten oder so.
Ich konnte nichts weiter machen, als die Handzeit von mir mit den beiden Zeiten zuvergleichen, da war meine Zeit ähnlich der Läuferin, plus/minus paar Sekunden, was okay ist. Der Fehler lag bei der Zeitmessfirma, die hatten irgendeine Uhr falsch eingestellt. Da kamen so viele an und wollten was von mir. Wobei die Zeitmessfirma anfangs sagte sie haben keinen Fehler.Dodgy