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Achillessehnenprobleme - Druckversion

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Achillessehnenprobleme - Flitzer - 14.01.2015

MAl ne andere Frage, hab zwar keine Probleme mit dem Schienbein jedoch mit meiner Achillessehne. Speziell immer nur die Rechte und generell die Innenseite im üblichen Problemgebiet. Gibts da auch irgendwelche speziellen Tipps wie ich mein Problem in den Griff bekommen könnte?

edit mod: abgetrennt aus
orthopädische Ursachen von Shin Splints im Sprint
Geht da nur unter



RE: Achillessehnenprobleme - icheinfachma - 14.01.2015

Achillessehnenentzündungen können durch verschiedene Ursachen entstehen. Externe Ursachen wie Kälte (in einigen Laufhhallen ist Durchzug am Boden) oder harte Untergründe können genauso eine Rolle spielen wie interne Ursachen, die muskuläre Dysbalancen, Muskelschwächen, Technikfehler oder falsch trainiertes Sehnengewebe.

Da es aber bei deinem rechten Fuß schlimmer ist als bei deinem linken, wären Muskelschwächen im rechten Fuß wahrscheinlicher. Bei mir ist zum Beispiel auch der rechte Fuß weniger gut ausgebildet als der linke. Vor einigen Monaten, als es um meine Fußgewölbe noch schlimmer stand als jetz, konnte ich bei das an folgenden Dingen erkennen: Mein rechter Schuh war stärker an den für Knick-Senk-Füße typischen Stellen abgelaufen als der linke. Ich habe beim einbeinigen Wadenheben mit dem rechten Bein manchmal weniger Wdh. geschafft als links. An der rechten Fußsohle waren die für Knicksenkfüße typischen Schwielen stärker ausgeprägt als links. Auf dem linken Bein konnte und kann ich besser stehen als auf dem rechten (Einbeinstände u. Co.).

Es gibt ja offensichtlich immer viele Möglichkeiten, welche Muskelschwächen und Haltungsprobleme die Ursache für eine Überlastungserscheinung sind. Bei Achillessehnenschmerzen in der Mitte der Achillessehne ist es wohl die Überpronation, denn diese verursacht beim reaktiven Bodenkontakt eine peitschende Bewegung der Achillessehne. 

Das kann zu einer Entzündung des Paratendineums (Teil der Sehnenscheide) führen und das vor allem an der Innenseite. Da hilft Kühlen und Pausieren nur kurzfristig, um die Entzündung zu lindern, denn langfristig kann man ein regelmäßiges Training auf hohem Niveau nur dann ermöglichen, wenn man die Überpronation behebt. Bis man allerdings den Fuß belastbar genug gemacht hat, kann man laut Empfehlung der Laufschuhlobby durch orthopädische Einlagen und Laufschuhe mit Pronationsstützen ein Training ermöglichen.

Allerdings kann diese Erkranktung, wenn sie nicht behandelt wird und infolge weiteren Trainings verschlimmert, kann folgendes passieren: Da die Sehnenscheide die Belastung und Reibung der Sehne mindert, kommt es bei einer Sehnenscheidenentzündung zu einer verstärkten Schädigung der eigentlichen Sehne im Training. Während in der Regenerationszeit zwischen 2 TEs normalerweise die Sehne wieder repariert wird, ist das in diesem Fall nicht mehr möglich und im Laufe des Training schreitet die Schädigung voran. Die Sehne kann schafft dann nur eine notdürftige Reparatur durch Kollagen-3 statt Kollagen-1. Da Kollagen-3 aber weniger stabil ist, kommt es zu unzähligen Mikrorissen und einer Ausleierung der Sehne. Hier ist aber keine Entzündung im Spiel.

Gegen das zweite Problem helfen zwei physiotherapeutische Maßnahmen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen: Eine Tiefenmassage der Sehne und exzentrisches Wadenkrafttraining (3x15 Wdh. 2x täglich). Beide Maßnahmen zeigten in Studien erstaunliche Wirkung. Sie beide sollen die Durchblutung der Achillessehne besonders fördern. Athleten, die regelmäßig das Krafttraining durchführten, blieben dann auch weiterhin im Training frei von ihren Beschwerden.

Wie die Überpronation zustande kommt und dann die Achillessehne strapaziert, weiß man nicht vollkommen genau und es gibt sicher viele Möglchkeiten. Man hat aber nachgewiesen, dass Menschen mit einer überdurchschnittlichen Beweglichkeit (Dorsalextension - Anheben der Fußspitze) besonders häufig an den Beschwerden litten. Das stärkt übrigens meine These, dass meine eigene Überpronation mit meiner hypermobilen Wadenmuskulatur zusammenhängt.

Lies dir auch das hier durch: http://de.takethemagicstep.com/coaching/einsteiger/gesundheit/so-bekommen-sie-achillessehnenverletzungen-in-den-griff/

Lasse dich außerdem zu einem Orthopäden und einem Physiotherapeuten überweisen. Sprich die dortigen medizinischen Fachkräfte nicht nur auf deine Schmerzen an, sondern konfrontiere sie direkt mit deinen Vermutungen, warum es zu den Beschwerden kommt und was du darüber bereits weißt. Dann können sie dir gezielter helfen.


RE: Achillessehnenprobleme - MZPTLK - 14.01.2015

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne, muss sie auch sein.
Sie geht faserartig in die Wadenmuskulatur über,
daher entsteht der Eindruck ihrer Dehnfähigkeit.

Risse geschehen meistens - zum Glück! - im profilierten Bereich,
wo eine OP am besten vorgenommen werden kann.
Danach ist die Leistungsfähigkeit durch die Narbe meistens gemindert.
Die Wadenmuskuletur ist (etwas) atrophiert, wenn es bei der OP nicht gelingt, alle Fasern zu reponieren.

Gründe für Risse: Vorschädigungen, z.B. durch Abfaserungen(Stiefel, Fussgelenksverband!?) und Ablagerungen, zuwenig Erwärmung und Vordehnung, akute oder chronische Fuss-Fehlstellungen, Gewalteinwirkung von aussen(Uwe Seeler hatte 3 Risse), Nährstoffmangel, Überlastung...

Meine persönliche Erfahrung(vorgeschädigte Sehnen):
Viiieeel dehnen, auch beim Training zwischendurch.


RE: Achillessehnenprobleme - Flitzer - 15.01.2015

Vorgeschädigt ist sie Sehne definitiv. Ich hab einen Fersensporn der auch deutlich von aussen zu sehen ist und die komplette Sehne ist ausserdem sichtbar dicker als auf der anderen Seite. Ich hoff grad irgendwie das ich das nochmal in den Griff kriege mit Kraftübungen, Treppenübungen und dehnen. Das ist immer so ein auf und ab mit den schmerzen.
Ich merk auch irgendwie das ich mit rechts einbeinig schlechter Gleichgewicht halten kann als mit links. Links steh ich bombenfest, rechts isses irgendwie kippelig und ich steh irgendwie allgemein schief.Huh
Ich hab auch noch so Gummieinlagen zur Fersenerhöhung mit denen ich schmerzfreier bin aber da hört man ja auch immer das die eher kontraproduktiv sind auf Dauer.


RE: Achillessehnenprobleme - MZPTLK - 15.01.2015

Die AS hat sehr wenige Nerven, daher spüren Athleten Temperaturunterschiede/Kälte an der Stelle zuwenig.
Um ein komfortableres Laufgefühl zu haben, wird sehr wenig oder garnichts angezogen.
Die AS und ihr aussenliegendes Gleitgewebe brauchen unbedingt die richtige Betriebstemperatur und eine gewissenhafte Dehnng vor und beim Wettkampf.
Das Dehnen wird vor allem auch bei Langstrecklern allzuoft vernachlässigt.

Trainierte AS erwerben eine Zunahme der Zugfestigkeit durch erhöhte Aktivität der Bindegewebszellen.
Muskeln reagieren aber wesentlich schneller und stärker auf Trainingsreize,
darum ist besonders in Phasen des Neubeginns und wenn die Belastungen sehr schnell gesteigert werden, Vorsicht geboten.


RE: Achillessehnenprobleme - icheinfachma - 16.01.2015

Probier das exzentrische Training erstmal aus, bevor du weiter verzweifelt suchst.


RE: Achillessehnenprobleme - Flitzer - 17.01.2015

Das mach ich schon die ganze Zeit. Meine Waden sind dadurch schon extrem stark und dick geworden.


RE: Achillessehnenprobleme - icheinfachma - 17.01.2015

(17.01.2015, 14:38)Flitzer schrieb: Das mach ich schon die ganze Zeit. Meine Waden sind dadurch schon extrem stark und dick geworden.

Also hast du es nicht wie beschrieben ausgeführt. In der Medizin werden 3x15 Wdh. zweimal am Tag empfohlen und diese natürlich nicht bis zur völligen Muskelermüdung. Wenn du dicke und starke Muskeln bekommen hast, dann hast du ganz bestimmt nicht so trainiert. Das exzentrische Training hat nicht den Sinn, die Wadenmuskeln zu trainieren, sondern es soll zur (kontrollierten) Belastung der Achillessehne führen, sodass Kollagen-3-Strukturen zerstört und anschließende bei GEGEBENEN RUHEZEITEN Kollagen-1-Strukturen aufgebaut werden können. Außerdem wird die Durchblutung der Achillessehne signifikant erhöht. In der Leichtathletik kommt es meistens ganz zuletzt auf dicke Muskeln an, ein Fakt, den viele Freizeitleichathleten nicht begreifen und dann mehr im Kraftraum stehen als irgendwo sonst.


RE: Achillessehnenprobleme - Flitzer - 17.01.2015

Ich weiss, aber solange ich schmerzfrei war hab ich mich auch oft ein oder beidbeinig wieder nach oben gedrückt, einfach wegen dem Trainingseffekt und um die ganzen Muskelungleichgewichte die sich da sicher schon gebildet haben auszugleichen.


RE: Achillessehnenprobleme - W. Kronhard - 18.01.2015

Tja, neulich kam ein Neuling, und hat behauptet:
Wenn man nach dem Wissen und Methoden der auf den Zustand der Organe beschränkte Schul-Medizin an die Achillessehnen Probleme rangeht, ist man auf verlorenen Posten. Genau das merken leider alle Betroffene genau. Aber die Organe existieren nur um bestimmte und konkrete Aufgaben zu erledigen. Wenn man sich damit beschäftigt, kommt man auf einfache, aber sehr logische Funktionelle Medizin.
Was braucht die Achillessehne um gesund zu funktionieren. Selbstverständlich Sauerstoff. Und noch Stoffe die die Gewebestrukturen nach Bedarf bei Abnutzung aufbauen. Diese Stoffe müssen eine bestimmte Qualität entsprechen um den Belastungszug auszuhalten. Wer liefert diese Stoffe? Das Herz, die Lunge? Nein die Beiden liefern Sauerstoff. Dann sind das die LEBER, eventuell mit Hilfe der BAUCHSPEICHELDRÜSE und noch mit Beteiligung des GEHIRNs. Das ist die Ursache der Achillessehnenprobleme. Es geht um das für den Aufbau geliefertes kollagenes Bindegewebe. Die Organe liefern schwaches Baumaterial, können dabei organisch völlig gesund sein. 
Um diese meine Entdeckung, die ich in meiner damaligen praktischen Arbeit täglich eingesetzt habe, einfacher zu erklären, versuche ich es mit Baumaterial einer normalen Baustelle. Zement! Um einen Schuppen zu bauen braucht man einen einfachen Zement, aber für ein Hochhaus besonders festen Zement. Wenn die Achillessehne festen Stoff braucht, aber schwacher geliefert wird, kracht es irgendwann. Eine funktionelle Störung also, schlechter Aufbau des Gewebes. 
Wer darauf Lust hat, der soll das als Wissen aus der Zukunft sehen. Wer nicht einverstanden ist, soll Hinweise liefern, wo die Ursache so beschrieben ist. Die Sprache ist egal. Literatur Hinweise kamen bislang zu keiner meiner Behauptung. Nur grundlose Behauptungen dass es längst bekannt ist. Behauptungen habe ich gern, Belege dafür noch gernerer. Wir bleiben sachlich.