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Achillessehnenprobleme - Druckversion

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RE: Achillessehnenprobleme - NaiverTräumer - 19.06.2018

Interessantes Thema!

Ab welcher Bewegungseinschränkung liegt denn eine Achillessehnenverkürzung vor bzw. wie weit muss man die Fusstrecker dehnen können? (als Athlet, nicht als "Normalbürger"....hätte da Bedenken bei der Einschätzung, wenn ich einen Fachmann außerhalb des Sports zu Rate ziehen würde und bin derzeit nicht im Verein, kann also auch keinen Trainer fragen)
Ich hatte in einem Buch von einem Professor/ aktiven Langstreckenläufer gelesen, dass man sich in die "asiatische Hocke" begeben können müsse und dass das moderne Schuhwerk mit der im allgemeinen ausgeprägten Sohle im Fersenbereich sich negativ auf die Beweglichkeit auswirken würde.
http://german.cri.cn/3105/2018/05/29/1s279234.htm


RE: Achillessehnenprobleme - Gertrud - 19.06.2018

(19.06.2018, 11:33)NaiverTräumer schrieb: Interessantes Thema!

Ab welcher Bewegungseinschränkung liegt denn eine Achillessehnenverkürzung vor bzw. wie weit muss man die Fusstrecker dehnen können? (als Athlet, nicht als "Normalbürger"....hätte da Bedenken bei der Einschätzung, wenn ich einen Fachmann außerhalb des Sports zu Rate ziehen würde und bin derzeit nicht im Verein, kann also auch keinen Trainer fragen)

Dorsalextension 30°, Plantarflexion 50°! Das sind die Normwerte aus der Neutralposition gemessen. Diese Bewegungsfreiheit sollte bestehen.

Gertrud


RE: Achillessehnenprobleme - MZPTLK - 19.06.2018

(19.06.2018, 10:43)Gertru schrieb: Es gibt eine derartige Häufung - jetzt auch Lisa Rizih und J. Baumann - bei Achillessehnenproblemen, dass man massiv das Thema angreifen muss!!! Prophylaxe vor oder vs. Reparatur!!!
Gertrud
Es wird noch eine ziemliche Zeit vergehen, bis man die Ursachen identifiziert und entsprechend reagiert.
Solange wird das von mir vor Jahren kritisierte Übungs-Schlecht(statt Gut) weiter sein Unheil anrichten.


RE: Achillessehnenprobleme - Gertrud - 19.06.2018

(19.06.2018, 12:36)MZPTLK schrieb:
(19.06.2018, 10:43)Gertrud  schrieb: Es gibt eine derartige Häufung - jetzt auch Lisa Rizih und J. Baumann - bei Achillessehnenproblemen, dass man massiv das Thema angreifen muss!!! Prophylaxe vor oder vs. Reparatur!!!
Gertrud
Es wird noch eine ziemliche Zeit vergehen, bis man die Ursachen identifiziert und entsprechend reagiert.
Solange wird das von mir vor Jahren kritisierte Übungs-Schlecht(statt Gut) weiter sein Unheil anrichten.

Es benötigt in der Korrektur in Deutschland meistens zwei Dekaden. In der Zwischenzeit hat man dann aber schon jede Menge an Athletinnen und Athleten "verschlissen". Man reagiert; aber man agiert nicht. 

Mich fliegen die Kenntnisse auch nicht an. Ich habe heute Morgen wieder viele Stunden an autodidaktischer Recherche vorgenommen und Querverbindungen geknüpft, um zu geeigneten, punktgenauen strukturellen Übungen zu kommen.

Der DLV hat in der Auswahl von Trainern nicht immer ein gutes Händchen hinsichtlich der Verletzungsprophylaxe. Ich habe z.B. von einem Cheftrainer nicht die Vorstellung eines BT Holiday, sondern ich erwarte knallhartes Wissen auf dem neuesten Stand im Disziplinblock. Wie sollen das aber Cheftrainer bringen, die nie am Mann Richtung Topleistung gearbeitet haben?

Gertrud


RE: Achillessehnenprobleme - icheinfachma - 20.06.2018

Der DLV müsste wahrscheinlich als marktwirtschaftliches Unternehmen, also nach Kriterien der BWL gestaltet werden. Es müsste einen Aufsichtsrat und eine Geschäftsführung geben, das Ehrenamt müsste in bestimmten Ebenen entfallen. Im Prinzip die Reform, die aktuell der DOSB durchmacht, um ökonomischer zu arbeiten.


RE: Achillessehnenprobleme - MZPTLK - 21.06.2018

(20.06.2018, 21:14)icheinfachma schrieb: Der DLV müsste wahrscheinlich als marktwirtschaftliches Unternehmen, also nach Kriterien der BWL gestaltet werden. Es müsste einen Aufsichtsrat und eine Geschäftsführung geben, das Ehrenamt müsste in bestimmten Ebenen entfallen. Im Prinzip die Reform, die aktuell der DOSB durchmacht, um ökonomischer zu arbeiten.
Das geht nicht konform mit den VerbandsStatuten und dem Vereinsrecht.
Es würde Vor-, aber auch Nachteile bringen.
Es bestünde die Gefahr der (Turbo-)Kommerzialisierung mit entsprechenden negativen Auswüchsen.


RE: Achillessehnenprobleme - gera - 21.06.2018

(20.06.2018, 21:14)icheinfachma schrieb: Der DLV müsste wahrscheinlich als marktwirtschaftliches Unternehmen, also nach Kriterien der BWL gestaltet werden. Es müsste einen Aufsichtsrat und eine Geschäftsführung geben, das Ehrenamt müsste in bestimmten Ebenen entfallen. Im Prinzip die Reform, die aktuell der DOSB durchmacht, um ökonomischer zu arbeiten.
das ist ein Gedanke den ich seit Jahren habe.
So einen großen Verband kann man nicht wie einen kleinen Dortverein führen, auch , weil viel öffentliche Gelder drin stecken.
Und weil das Geld meist zu wenig ist, muss man auch begründen und nachweisen können, wie effizient denn gewirtschaftet wurde. 
Was kosten uns denn die paar wirklichen Weltklassathleten ?
Ist es vielleicht sinnvoller die Nachwuchs-und Breitenleichtathletik mehr zu fördern? Dann kommen vielleicht automatisch meht Athleten oben an.
Alles Fragen , die ohne richtig wirtschaftliche Führung wie die eines Konzernes nicht beantwortbar sind.
Die Zeit des Amateurspitzensportlers ist ( manche sagen leider ) vorbei, die Führung eines solch großen Verbandes sollte es auch sein.


RE: Achillessehnenprobleme - Gertrud - 22.06.2018

Man hat bei Achillessehnen noch nicht in allem eine Antwort, weil der Fuß mit seinen vielen Strukturen eine schier multiple Forschung nötig macht. Da gibt es genügend unterschiedliche Knochen, Knorpelflächen, Faszien, Bänder, Sehnen, unterschiedliche Ebenen und Achsen. Man kann aufgrund dieser Tatsachen noch dazu mit sehr individuellen Mustern geprägt leicht den Überblick verlieren. Obwohl ich sehr viele Stunden recherchiere, um Übungspotential punktgenau zu entwickeln, fühle ich mich im Wissen nie komplett.

Dazu kommen die sechs unterschiedlichen Bewegungsformen, die man in der Anwendung schon sehr gezielt einsetzen sollte. Außerdem kommen die entsprechenden Einsatzwinkel und entsprechendes Equipment hinzu. Die Achillessehne hat wie die Haut Memoryeffekt. Sie verzeiht nichts, was wir ihr im Laufe der Jahre antun. Die kollagenen Umwandlungen finden unmerklich statt. Allerdings kann man sie in einen guten Zustand führen, wenn man entsprechend prophylaktisch behandelt und für entsprechendes Wachstum sorgen, wenn man die richtigen Trainingsmittel und "Güte-Tests" anwendet. Man kann auch wieder einen besseren Zustand durch entsprechende Einflussnahmen erreichen. Zudem sollte man wissen, welche Kriterien rissfreudig machen. Man sollte sich als Trainer mit diesen Themen auseinandersetzen. Thumb_up ‌Die Achillessehne reagiert auch regionsabhängig nach Druck und Zug und mit unterschiedlicher Dehnung und unterschiedlichen Kollagenen.

Was ich auch noch für sehr entscheidend in der Trainerarbeit halte, ist die Tatsache, dass die Sehnenanpassung und die entsprechende Synthese mit den Reifeprozessen fast abgeschlossen ist. Das wirft bei mir Fragen zu unserer Kinder- und Jugend-LA auf. Dagegen stehen dann die Philosophien hinsichtlich Armand Duplantis und Usain Bolt. Lassen wir zu viel Zeit speziell ungenutzt? Forciert diese Tatsache vulnerable Achillessehnen? Wird das Krafttraining hinsichtlich Achillessehne völlig falsch konzipiert? (Ich denke: ja!!!)

Gertrud


RE: Achillessehnenprobleme - MZPTLK - 22.06.2018

Wer kann mit Sicherheit sagen, dass diese oder jene Ursache(n) verantwortlich für die AS-Verletzungen sind/waren?
Das darf aber niemals eine bequeme Flucht vor Kompetenzerwerb oder Verantwortung erlauben.

Mittlerweile dürfte bei Vielen das eine oder andere Licht aufgegangen sein,
dass gewisse Übungsformen, die in den letzten Jahren vermehrt Anwendung gefunden haben,
zumindest eine wesentliche, wenn nicht (allein-)verantwortliche Ursache darstellen.
Einige sollten das - vor allem auch non-verbale - Feedback
und das Gefühl ihrer hoffentlich mündigen AthletInnen ernst(er) nehmen.


RE: Achillessehnenprobleme - Gertrud - 22.06.2018

(22.06.2018, 11:05)MZPTLK schrieb: Wer kann mit Sicherheit sagen, dass diese oder jene Ursache(n) verantwortlich für die AS-Verletzungen sind/waren?
Das darf aber niemals eine bequeme Flucht vor Kompetenzerwerb oder Verantwortung erlauben.

Mittlerweile dürfte bei Vielen das eine oder andere Licht aufgegangen sein,
dass gewisse Übungsformen, die in den letzten Jahren vermehrt Anwendung gefunden haben,
zumindest eine wesentliche, wenn nicht (allein-)verantwortliche Ursache darstellen.
Einige sollten das - vor allem auch non-verbale - Feedback
und das Gefühl ihrer hoffentlich mündigen AthletInnen ernst(er) nehmen.

Ich sehe z.B., dass Männer und Frauen sehr oft gleich vor allem dann trainert werden, wenn sie einer Gruppe angehören, obwohl betimmte Parameter wie Dehnungsfähigkeit, Stiffness und Hysteresefläche sehr unterschiedlich sind. Auch hat die Achillessehne völlig andere Kollagensyntheseraten nach unterschiedlichen Belastungsarten wie Druck und Zug. 

Trainer/innen sollten ihr Auge schulen und über die neuesten Erkenntnisse Einfluss nehmen.

Gertrud