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Achillessehnenprobleme - Druckversion

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RE: Achillessehnenprobleme - lor-olli - 22.06.2018

Lestiungssport bewegt sich zwangsläufig immer am Limit, Verletzungen kann man nie ganz ausschließen, bestimmte Risiken kann man aber vermeiden. (z.B. Schmerzen mit Medikamenten unterdrücken - gar nicht so selten vorkommend…)

Bänder + Sehnen sind stoffwechselbezüglich nicht so versorgt wie Muskel und Blustgefäße, hier laufen die Prozesse eher in "Zeitlupe" ab (Stoffwechsel, nicht z.B. Verletzung durch plötzliche Überlast/en). Sehnen können auch schon leichte Schäden aufweisen, ohne das sie Schmerzen verursachen, die Schmerzen entstehen in der Regel erst wenn die Sehnenscheiden mitbetroffen sind.

Es muss auch nicht immer eine Belastung sein die die Probleme verursachz, zu Entzündungen kann es auch bei Fehlernährungen, Hungerkuren oder übergreifenden Entzündungsprozesse an ganz anderer Stelle im Körper sein. Hat man einmal Probleme mit solch einer Entzündung gehabt, sollte man es sich routinemäßig angewöhnen die betroffenen Bereiche gründlich im Auge zu behalten (optisch auf Veränderungen, speziell Verdickungen achten, auch leichte. Unsichtbare Veränderungen lassen sich manchmal auch durch konzentriertes Erfühlen / Tasten erahnen, aber auch "akustisch", wenn man etwa bei Bewegung ein Geräusch hören oder ein inneres Reiben erfühlen kann)

Oft sind es aber auch mehrere Parameter, die solche Probleme zu wiederkehrenden machen und gar nicht so erstaunlich finde ich, dass z.B. Achillessehnenprobleme bei Sprintern oft andere Ursachen haben als bei Marathonies. Der Schmerz ist der gleiche, die Ursache nicht, dies erfordert eine kritische Analyse (Training, ungewohnte Belastungen, vorhergehende Erkrankungen, gerade entzündliche, Ernährung oder Ernährungsumstellung, kleinere Traumata etc.)

Die häufigste Ursache bei shin splints etwa, ist in der Regel die Überbelastung (aber auch Traumata nicht unterschätzen), bei Achillessehnenproblemen aber nicht nur auf die Trainingsbelastung achten, sondern auch auf die Ernährung. (insbesondere sehr einseitige hohe Eiweißbelastung oder überwiegend hohe Kohlehydrataufnahme mit wenig Vitaminen etc.)

Verletzung sollten immer ein Grund sein sich des eigenen Körpers genauer bewusst zu werden. Unfälle etwa können immer vorkommen, manche sind aber zu vermeiden (z.B. beim Kraftraining…). Überbelastung sollte von vorn herein vermieden werden - ein bis zwei Tage Training im Schongang sind weniger dramatisch als ein Training welches durch Schmerzen gar nicht erst stattfinden kann!


RE: Achillessehnenprobleme - MZPTLK - 22.06.2018

Gertrud und Lor-Olli,
Ihr habt beide recht, aber das sind allgemeine Dinge,
die galten auch schon früher.
Hier geht es um die auffällige Häufung der AS-Probleme in den letzten 4,5,6 Jahren.


RE: Achillessehnenprobleme - Gertrud - 22.06.2018

(22.06.2018, 19:19)MZPTLK schrieb: Gertrud und Lor-Olli,
Ihr habt beide recht, aber das sind allgemeine Dinge,
die galten auch schon früher.
Hier geht es um die auffällige Häufung der AS-Probleme in den letzten 4,5,6 Jahren.

Heutzutage kommt natürlich die verstärkte Häufigkeit von Großereignissen dazu: EM, WM, OS, Team-EM, Diamond League ..., die Belastungen forcieren, dazu noch die vielen Pflichtveranstaltungen, die für Sponsorenverträge wichtig sind. Regeneration wird klein geschrieben. Die Level von Leistungen haben sich gegenüber früher erhöht. Nehmen wir nur mal die Sprint-und 5000m-Ergebnisse!

Gertrud


RE: Achillessehnenprobleme - Gertrud - 23.06.2018

(22.06.2018, 14:29)lor-olli schrieb: Die häufigste Ursache bei shin splints etwa, ist in der Regel die Überbelastung (aber auch Traumata nicht unterschätzen), bei Achillessehnenproblemen aber nicht nur auf die Trainingsbelastung achten, sondern auch auf die Ernährung. (insbesondere sehr einseitige hohe Eiweißbelastung oder überwiegend hohe Kohlehydrataufnahme mit wenig Vitaminen etc.)

Bereits am 02.02.2015, 09:41 habe ich hier auf die Ernährung im Zusammenhang mit Achillessehnen- und anderen Problmen aufmerksam gemacht: "Zudem spielt natürlich die Ernährung eine sehr wesentliche Rolle beim Verschlammen der bindegewebigen Strukturen."

Gertrud


RE: Achillessehnenprobleme - MZPTLK - 23.06.2018

(22.06.2018, 22:44)Gertrud schrieb:
(22.06.2018, 19:19)MZPTL schrieb: Gertrud und Lor-Olli,
Ihr habt beide recht, aber das sind allgemeine Dinge,
die galten auch schon früher.
Hier geht es um die auffällige Häufung der AS-Probleme in den letzten 4,5,6 Jahren.
Heutzutage kommt natürlich die verstärkte Häufigkeit von Großereignissen dazu: EM, WM, OS, Team-EM, Diamond League ..., die Belastungen forcieren, dazu noch die vielen Pflichtveranstaltungen, die für Sponsorenverträge wichtig sind. Regeneration wird klein geschrieben. Die Level von Leistungen haben sich gegenüber früher erhöht. Nehmen wir nur mal die Sprint-und 5000m-Ergebnisse!
Auf die Brücke gehe ich nicht.
Was ist mit Harald Schmid, Thomas Wessinghage, Dieter Baumann, usw?
Wenn die nicht geknüppelt haben, wer dann?
Und was ist mit den vielen Verletzten, die nicht in der - internationalen - Knochenmühle sind
und AS- und Beuger-Probleme haben?


RE: Achillessehnenprobleme - Atanvarno - 23.06.2018

(23.06.2018, 08:12)MZPTLK schrieb: Auf die Brücke gehe ich nicht.

Dann schieb ich dich noch ein bißchen Wink

Hart trainieren (im Gegensatz zu knüppeln zu sehen - intelligente Athleten wie Baumann haben nicht geknüppelt) resultiert nicht automatisch in Verletzungen. Gerade Baumann hat sich dadurch ausgezeichnet, dass er sehr gut in seinen Körper hineinhorchen und Trainingsinhalte entsprechend seiner aktuellen Verfassung modifizieren konnte.
Und Baumann war spätestens nach seinem Olympiasilber in der komfortablen Situation auch mal Wettkämpfe weglassen zu können, wenn er ein kleines Zipperlein hatte. Viele heutige Athleten verlieren ihr Einkommen (massive Reduktionsklauseln in den Sponsorenverträgen), wenn sie nicht regelmäßig zu Wettkämpfen antreten/sich nicht für internationale Großereignisse qualifzieren. Und dann hören sie eben nicht mehr auf ihren Körper, vernachlässigen die Regeneration, trainieren mit kleinen Zipperlein oder bestreiten damit Wettkämpfe und erzeugen so erst die großen Verletzungen.
Wessinghage hat immer gewusst, dass er mal Arzt wird und das Geld, das er im Sport verdienen kann, eine schwere Verletzung nicht wert ist.

Es ist ein ganz entscheidender Unterschied, ob man viele Wettkämpfe bestreitet/hart trainiert, weil man es kann, oder weil man keine andere Wahl hat!


RE: Achillessehnenprobleme - dominikk85 - 23.06.2018

Manche haben auch einfach genetisch das glück knüppeln abzukönnen.


RE: Achillessehnenprobleme - MZPTLK - 23.06.2018

Knüppeln/hart trainieren, wo ist der Unterschied?
Wessinghage hat über 10 Jahre lang reichlich internationale Starts bestritten.
Und wer hindert die heutigen Athleten daran, in ihren Körper hinein zu hören?
Die Kohle kann es eher nicht sein, und falls doch, sind die Leute auf dem - selbstverschuldeten - Horrortrip
nach dem Motto: It's better to burn out than to fade away(Neil Young)

Niemand wird vorsätzlich AS-Verletzungen riskieren,
denn das kostet a la longue viel  mehr Geld
als es kurzfristig einbringen kann.

Man ist einfach (grob) fahrlässig mit Sch...Übungs-'Gut' unterwegs,
mal sehen, wann sie den Schuss hören.


RE: Achillessehnenprobleme - Gertrud - 23.06.2018

Zitat:Und was ist mit den vielen Verletzten, die nicht in der - internationalen - Knochenmühle sind
und AS- und Beuger-Probleme haben?

Wir leben in einer Welt der Epigenetik und der Nutrigenomik. Wir werden zwar älter und größer, aber auch genetisch und ernährungsmäßig nicht gerade besser ausgerichtet.  Thumb_down ‌Zum Rüstzeug von Trainern sollte der richtige Blick auf sehr individuelle orthopädische und metabolische Schwächen gehören!!!

Gertrud


RE: Achillessehnenprobleme - Atanvarno - 23.06.2018

(22.06.2018, 14:29)lor-olli schrieb: bei Achillessehnenproblemen aber nicht nur auf die Trainingsbelastung achten, sondern auch auf die Ernährung. (insbesondere sehr einseitige hohe Eiweißbelastung oder überwiegend hohe Kohlehydrataufnahme mit wenig Vitaminen etc.)

Fette nicht vergessen - ungünstiges Omega 3 zu Omega 6 Verhältnis hat starken Einfluss auf die Entzündungsneigung