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DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Druckversion

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RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - longbottom - 12.12.2018

(11.12.2018, 16:23)Robb schrieb:
(11.12.2018, 11:09)longbottom schrieb: Meiner Meinung nach darf man auch nicht den Fehler machen, in allem gleich nur die Probleme zu sehen, sonst sind wir schnell beim Fußball, wo jede Fehlentscheidung des Videoschiedsrichters ewig diskutiert wird ohne zu beachten, wieviel sich dadurch verbessert hat (als ob es vorher nicht viel mehr Fehlentscheidungen gegeben hätte).
Wir denken uns keine hypothetischen Probleme aus, wir diskutieren solche, die real entstehen würden. Es ist eine Tatsache, dass JEDER Veranstalter von Mehrkämpfen eine Zeitmeßanlage mit Transpondern bräuchte, um die Zeitmessung über 1500m durchzuführen. Das sind reale Zusatzkosten von mehreren 1000 Euro wegen einer Regeländerung der IAAF. Es ist auch eine Tatsache, dass Gundersen mit einer progressiven Punktetabelle nicht durchzuführen ist, weil man die genauen Abstände der Athleten vor den 1500m nicht berechnen kann.

Ich habe damit nicht gemeint, dass man sich die Probleme nur ausdenkt, sondern dass mögliche Probleme nicht gleich ein Grund sind, Neuerungen komplett zu den Akten zu legen. Es kommt halt drauf an ob und wie man die Probleme beheben kann und wie das Verhältnis positive/negative Aspekte ist.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Atanvarno - 12.12.2018

(12.12.2018, 10:57)longbottom schrieb: Es kommt halt drauf an ob und wie man die Probleme beheben kann und wie das Verhältnis positive/negative Aspekte ist.

S. dazu die Beiträge von Jo498. Ein einziger positiver Aspekt, dessen Wirkung grotesk überschätzt wird, dem kann ich mich vollumfänglich anschließen.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - benutzer - 12.12.2018

ob der eine Vorteil von Gundersen= publikumsfreundlicher  eintritt ist unklar.
klar dagegen sind die vielen Nachteile die von der großen Mehrheit gezeigt werden.
weshalb also diese neuerung der IAAF einführenß


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - krebsan - 12.12.2018

Ich finde ja, man müsste die Methode konsequent bereits bei den Disziplinen davor anwenden. Wenn schon. Im Hochsprung wird die Latte entsprechend dem Vorsprung tiefer gelegt, beim Speerwerfen darf der Führende weiter vorne abwerfen, usw.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Jo498 - 12.12.2018

Beim Speerwerfen müssen die letzten drei des Feldes auf dem Rasen Zickzack laufen...


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - gera - 12.12.2018

jawohl, das sind die richtigen Antworten.
Wenn schon Blödsinn, dann aber richtig!


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Robb - 15.09.2019

Zitat aus einem anderen Thread:
(15.09.2019, 19:13)Befürworter schrieb: Die Gundersen-Methode wird nicht zu langsameren Zeiten führen, weil dadurch jeder außer dem Führenden den vor ihm Platzierten direkt vor sich sieht und dadurch motiviert wird, die paar Meter noch zuzulaufen. Von allen diskutierten Regeländerungen ist das die Einzige, die ich persönlich überfällig finde und herbeisehne. Warum man seit Erfindung der Methode 30 Jahre braucht, um den Abschlusswettbewerb der Mehrkämpfe zu einem auch für die Zuschauer endlich nachvollziehbaren Spektakel zu machen, ist mir ein Rätsel.


Soviel zur Illusion, jetzt mal Realität: Kevin Mayer hatte letztes Jahr in Talence vor den 1500m ca 800 Punkte Vorsprung. Du kannst mir sicher erklären, wie die Athleten hinter Mayer über 1500m motiviert werden, "die paar Meter noch zuzulaufen"? Wenn Mayer mehr als eine Runde Vorsprung hat, gibts nichts zuzulaufen. Das für den Zuschauer nachvollziehbare Spektakel besteht eben nicht in einem Gundersen-Rennen, sondern im Kampf Mann gegen Mann. Den hat man zwei Tage lang und auch in einem 1500m Lauf, wenn alle gleichzeitig starten.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - lor-olli - 16.09.2019

15 sec Differenz machen ziemlich genau 100 Punkte, mit anderen Worten, die besten 1500m Läufer unter den 10-Kämpfern laufen ca. 4:15, die schlechten ca. 5 min… Das macht in der Differenz ca. 300 Punkte.

Einfach mal die letzten großen Wettkämpfe rückblickend betrachten und feststellen: Das wird ein ziemlich ödes Joggen des Führenden vorweg…
Beispiel gefällig? Mayer erreichte bei seinem WR 9126 P der zweite war Abele mit 8310 P, 816 Punkte Differenz! Für eine gute 1500m Zeit (4:15) gibt es 846 Punkte, Mayer wäre also auf der Zielgeraden wenn der zweite loslaufen darf - Spannung pur Teufel
Mein persönliches Fazit:
- Die Spannung bleibt nur erhalten, wenn man NICHT auf den ersten Blick sieht (also die leichtathletischen Dumbos am TV) ob der Vorsprung reicht oder nicht. Für wen betreiben wir also 10-K? Für die Fußballfans, die alle 4 Jahre mal bei Olympia Leichtathletik schauen?
- 1500m sind für Gundersen viel zu kurz, dass würden die Wintersportler sofort unterschreiben. Die haben manchmal auch Minuten Abstände, aber die laufen auch 15 km!
- Das Anbiedern an TV / leichtathletisch Unwissende wird inder Summe dazu führen, dass eine Diziplin in ihrem Wesen (10 KAMPF) zerstört wird. Wie wäre es, wenn wir die 100m Sprinter nach Vorleistung, Größenunterschiede, Schuhmarke oder ähnlichem mit unterschiedlichem Vorsprung ausstatten? Polemisch? Aber nicht weniger intelligent als die Gundersen Methode über 1500m… Rolleyes


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - uliklaus - 16.09.2019

Das sehe ich alles ganz genauso! Spannung könnte nur entstehen, wenn "zufällig" 3 oder 4 oder mehr A. nach dem Speer relativ gleichauf liegen, ansonsten ist die Gundersen Schwachsinn, wie die genannten Beispiele deutlichst zeigen. Und vorher  zu Eatons oder Sebrles Zeiten wäre ebenfalls gähnende Langeweile gewesen. 
Das Fernsehn würde wahrscheinlich 4 min. den Führenden zeigen... die interessanteren Platzierungsfights würde man kaum wahrnemen. So macht man letztlich den 10K und auch den 7K deulich langweiliger.


RE: DLV (und jetzt auch die IAAF) will Gundersen-Methode - Jo498 - 16.09.2019

Der Irrtum entsteht, weil die Wintersportarten in den letzten 20 Jahren einen Publicity-Boom erlebt haben. Daher meinen viele, das wäre dann in der LA ebenso der Fall.
Von den klaren Unterschieden wie 10-15 km vs. 1500m, Zweikampf (Skispringen und Laufen) vs. 10kampf usw. abgesehen, ist dabei aber ein wesentlicher Unterschied auch, dass diese Wintersportarten keine 100 Jahre Tradition als Kernsportart olympischer Spiele haben. Da hat man wenig zu verlieren, wenn man mit neuartigen Sachen wie Mixed-Staffeln usw. experimentiert. Außerdem gibt es die Tradition der versetzten Starts, Verfolgungsrennen usw. in anderer Weise als in der LA. War nicht vor dem Skating-Stil der Start immer versetzt, fast wie Zeitfahren, weil in der klassisch gespurten Loipe das gar nicht anders möglich war?