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Sprinttechnik - Hellmuth K l i m m e r - 30.03.2014

Da ja nun kaum noch einer das "alte" la-forum des DLV liest, sei hier auf einen Beitrag von Wlad alias Wladimir alias Waldemar   K r o n  hingewiesen:
http://leichtathletik.de/Dokumente/ProForumRot/thread.asp?id=6993

Man erfährt viel über sensationelle Leistungen russ. Sprinter der 60er- und 70er Jahre - und dass daran Wlad als Student beteiligt war. Und der "tierische Hüfthammerschlag" sowie der "Wackelbeckenschiefstand-Sprint" lebt wieder auf. Rolleyes

Man kann nur staunen über die "Geheimstudie der russischen Sprintschule". Borsov war da wohl gar der Langsamste aus diesem Sprinterpool. Undecided


H. Klimmer / sen.

PS.: Was ich übersehen habe: Die Story stammt von Wlads gelegentlichen Sympathisanten  deca  IdeaSmile


 Edit Mod: Bei Verweisen bitte den Link mit angeben bzw. konkret den Inhalt wiedergeben! Ansonsten käme man auf die Idee, dieser Thread diene der reinen Polemik - was ich Ihnen nicht unterstellen möchte...

edit mod: Da der Originalbeitrag auf leichtathletik.de nicht mehr verfügbar ist, hier nochmal zum nachlesen

decathlonitis schrieb:Liebe Leichtathletikfreunde,
erst heute wage ich es und aus gegebenem Anlass, meine privaten Beobachtungen aus der Sprintszene in der ehemaligen Sowjetunion hier zu lüften. In meiner jahrelangen beruflichen Tätigkeit als Spielervermittler auch in der ehemaligen Sowjetunion und mit großer Unterstützung durch die freundschaftliche Beziehung zu Natalie G., konnte ich mir damals auch einen umfangreichen Einblick in die Trainingsarbeit der Leichtathleten verschaffen.
Das ständige Rätselraten über neuzeitlichen Methoden der Sprintszene in Jamaika, den USA, Großbritannien und die damit verbundenen Diskrepanzen, wer, wo, wie und was macht, sollen nun ein Ende haben.
Ich will es kurz machen.
In den sechziger und siebziger Jahren wurden in der UdSSR sensationelle Sprintergebnisse bei Männern und Frauen in geheim statt gefundenen Rennen erzielt. Die gemessenen Sprintzeiten waren so unglaublich, nicht nur in Einzelfällen, und entsprachen in etwa den Zeiten der heutigen Spitzensprinter. Der damalige Staatsapparat untersagte die Veröffentlichung der Ergebnisse und auch der Trainingsmethoden, um die übrigen Nationen nicht noch zusätzlich zu brüskieren. Der Urheber dieser Sprintrevolution, ein damals junger Sportstudent, der schon damals mit Gummibändern und Holzkreisel experimetierte, wurde dann zwangsversetzt in die Fakultät für parapsychologische Wissenschaften. Seine konzeptionellen Unterlagen wurden beschlagnahmt und verschwanden in Geheimtresoren der UdSSR. Er selbst wurde zu 45 Jahren absoluter Schweigepflicht verurteilt. Den damals beteiligten Sprintern wurden die Spikes weggenommen, sie wurden ebenso wie die Funktionäre zur Schweigepflicht verurteilt und erhielten eine lebenslange Staatsrente. Der sowjetische Leichtathletikverband beschränkte sich in den Folgejahren wieder auf die Wurfarten und Langstreckenläufe.

Von Natalie, die selbst wie der Deibel rennen konnte - aber nicht nur - erhielt ich damals Zugang zum Training und mündliche Informationen über die neuartigen Methoden.
Grundsätzlich sei aber zuvor gesagt, und da nehme ich die Ausführungen von @Halloo hier im Forum zu Hilfe, ist bei alller Trainingsarbeit immer auch die individuelle Voraussetzung zu berücksichtigen. (Siehe im Thread Sprintlehrgang @Halloo)

Aus Natalies kurzen Aufzeichnungen konnte ich das hier unten folgende Material mit den Ausführungen von @Wlad vergleichen und stellte eine erstaunliche Übereinstimmung fest. Sensationell! Daraus ist zu schließen, dass es sich bei Wlad und dem ehemaligen Studenten der ehemaligen Sowjetunion um ein und dieselbe Person handeln muss.
Der Kreis schließt sich. Inzwischen habe Jamaikaner, Amis und ein paar andere Sprinter bereits von der Methode profitiert. Nur die über alles und mosernden Deutschen lehnen eine kritische Betrachtung und praktische Versuche ab. Einer aber, der Valerie, hat ein bisschen abgeguckt, probiert´s mit seinen Zöglingen und streut sein Wissen nun in die Trainerausbildung.

Nun zur Theorie:

Wlad - Lauftechnik: Sprint-A-B-C (animal-beat-celerity) (Zusammenfassung)

Mensch und Tier (Wirbeltiere) unterscheiden, sich anatomisch und physiologisch betrachtet, nicht grundlegend. Alle tierischen Reflexe der evolutionären Entwicklung sind noch abgespeichert.
Arbeite nicht gegen sie, sondern nutze sie!
Über die flexible Wirbelsäule (auch oder gerade seitlich) entwickelt sich eine Federkraft,.
Wlad nennt es Seitenlinien-Dehnungsmechanismus. Zu beobachten bei Fischen, Delphinen, Echsen, Vierfüßlern (im Trab), die peitschenden, seitlichen Bewegungen, mit Hilfe insbesondere der Hüftmuskulatur. Eine Seite dehnt sich, die andere verkürzt sich. Tierischer Hüfthammerschlag!
Das ist der Ansatz und das Ziel.
Dieses möglichst effektiv und effizient in den aufrechten Lauf umsetzen. Dazu gehört ein feines Körpergefühl. Kopf, Schultern und Hüfte vertikal auf der senkrechten Linie und dabei Lockerheit beim Lauf;selbst die Gesichtsmuskulatur entspannt! > siehe Bolt-Laufstiel.
Die Kraft entwickelt sich dabei über die Wirbelsäule (seitlich) und wird über die Hüftmuskulatur durch ein hammerartiges Trommeln (Hüfthammerschlag) in den Boden in die Vorwärtsbewegung in Beschleunigung umgesetzt. Das ganze sieht dann zwar wackelig aus, hat aber einen höchsten Wirkungsgrad.
Wlad nennt diese Haltung „Wackelbeckenschiefstand-Sprint“. Klar, der Bodenkontakt soll möglichst kurz sein, die Schrittlänge soll sich verlängern und zu maximaler Beschleunigung führen. Wenn dann auch noch die weißen Muskelfasern überdurchschnittlich vorhanden sind, ist der Weg frei, um über ein entsprechendes Training Spitzenleistungen erzielen zu können.

Wlad`s Trockenübungen zum Laufstiel:

Teil I
1.Auf den Knien (Polsterunterlage) abwechselndes Hüftheben. Beckenschiefstandübung von oben nach unten. (entwickele das Gefühl dafür; spüre die seitliche Dehnung))

2.Auf Zehenspitzen so hoch Du kannst, mit durch gestreckten Knien. Ohne Vorbeugung! Abwechselnd Hüfthälften anheben und ca. 10cm kurze Schritte vorwärts (Anfänger zuerst auf ganzer Fußsohle und abwechselnd strecken)
Spüre die seitliche Dehnung und den daraus resultierenden Hüfthammer!- rauf-runter-rauf-runter-rauf-runter-rauf-runter....
Bleibe locker, locker, locker im Schulter-Hals-und Gesichtsbereich.
Nun solltest Du das Gefühl für diesen n a t ü r l i c h e n Bewegungsablauf wieder entdeckt haben.

Teil II    Übungen 1 – 11 (als Home-Training geeignet)

Teil III Raus auf die Bahn und probieren

Ich hoffe, dass ich mit diesen Ausführungen für ein wenig mehr Transparenz gesorgt habe und wünsche Wlad für seine freiwillige Trainertätigkeit mit ein paar Ausgewählten zum gewünschten Erfolg kommt. Es muss doch schon aufregende Sprintergebnisse in seinem Umfeld geben? Gibt es da was zu berichten? Wer weiß was? Nun Stabhochsprung. Da ist auch noch viel Luft nach oben!

Glück auf!
deca

edit mod: Threadtitel angepasst


RE: top sekrete "Geheimstudie" von W l a d ! - MZPTLK - 30.03.2014

Jo mei, is denn scho 1. April?
Was sind das denn für (geistige) Sekrete?
Ist Wlad etwa der Erfinder der habituellen Luxation des Ilio-Sakralgelenks Huh


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Hüfthammerwie - 17.04.2014

Kann denn irgendjemand die "Geheimstudie der russischen Sprintschule" kontroliert im sprint anwenden und hier erklären?Wie hebt mann die hüfte aktiv im sprint?Laut beschreibung soll sich die eine Seitenlienie Dehnen die andere damit automatisch vekürzen was nur mit Wackeln in die eine und dann in die andere Seite funktioniert.Soll dass auch aktiv geschehen?Huh


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - MZPTLK - 07.07.2014

(17.04.2014, 13:32)Hüfthammerwie schrieb: Kann denn irgendjemand die "Geheimstudie der russischen Sprintschule" kontroliert im sprint anwenden und hier erklären?Wie hebt mann die hüfte aktiv im sprint?Laut beschreibung soll sich die eine Seitenlienie Dehnen die andere damit automatisch vekürzen was nur mit Wackeln in die eine und dann in die andere Seite funktioniert.Soll dass auch aktiv geschehen?Huh
Geheimstudien sind geheim, somit müssen wir geuldig sein, bis Hüfthammer-Wlad uns Näheres dazu verrät.

Nur soviel sei schon mal verraten: es hat mit Belastungen der Seitenlinien und der unteren WS zu tun.


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Gertrud - 07.07.2014

(07.07.2014, 12:15)MZPTLK schrieb:
(17.04.2014, 13:32)Hüfthammerwie schrieb: Kann denn irgendjemand die "Geheimstudie der russischen Sprintschule" kontroliert im sprint anwenden und hier erklären?Wie hebt mann die hüfte aktiv im sprint?Laut beschreibung soll sich die eine Seitenlienie Dehnen die andere damit automatisch vekürzen was nur mit Wackeln in die eine und dann in die andere Seite funktioniert.Soll dass auch aktiv geschehen?Huh
Geheimstudien sind geheim, somit müssen wir geuldig sein, bis Hüfthammer-Wlad uns Näheres dazu verrät.

Nur soviel sei schon mal verraten: es hat mit Belastungen der Seitenlinien und der unteren WS zu tun.
Ich würde vorschlagen, sich die Bewegungen des schnellsten Mannes der Welt mal akribisch anzusehen. Wer Augen im Kopf hat, sieht, dass die Hüfte sicherlich keine Beidbeinige-Kniebeugen-Bewegung wie ein Hammer (hin und her, hier wechselnd links, rechts rauf und runter) macht. Wer ganz clever ist, hat sogar Beweise dafür und kommt damit zu einem ganz anderen Übungspotential als üblich. Wink Ja, es kommt auf Teams an; aber es sollten schon die richtigen mit den besten Erfahrungen sein!

Viel Spaß beim Grübeln und Schulen des Auges! Bestimmte Sachen muss man sich in stundenlangen Studien erarbeiten.

Gertrud


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - MZPTLK - 07.07.2014

(07.07.2014, 17:39)Gertrud schrieb:
(07.07.2014, 12:15)MZPTLK schrieb: Ich würde vorschlagen, sich die Bewegungen des schnellsten Mannes der Welt mal akribisch anzusehen. Wer Augen im Kopf hat, sieht, dass die Hüfte sicherlich keine Beidbeinige-Kniebeugen-Bewegung wie ein Hammer (hin und her, hier wechselnd links, rechts rauf und runter) macht. Wer ganz clever ist, hat sogar Beweise dafür und kommt damit zu einem ganz anderen Übungspotential als üblich. Wink Ja, es kommt auf Teams an; aber es sollten schon die richtigen mit den besten Erfahrungen sein!
Viel Spaß beim Grübeln und Schulen des Auges! Bestimmte Sachen muss man sich in stundenlangen Studien erarbeiten.

Gertrud
Wlads Hüfthammer harrt noch der veröffentlichten genauen Beschreibung.
Aber 'Wissen aus der Zukunft' ist leider erst in der Zukunft(wann?) verfügbar.Rolleyes
Arbeitet sein Hammer eher wie ein Motorkolben
oder mehr wie ein Handhammer beim Nagel-in-die-Wand-schlagen?

Bei Usain hatte ich noch nie den Verdacht exzessiven KBTrainings.
Ich war bisher noch nicht so clever, seine Übungen heimlich zu beobachten,
kann also über Ursachen und (sichtbare) Wirkungen nur spekulieren.
Seine Performance im Wettkampf ist seit Jahren allgemeines Kulturgut,
seither konnte jeder seine (auch falschen?) Schlüsse daraus ziehen.

Ich denke, dass es ein 'übliches', uniformes Übungspotential auch in Deutschland nicht (mehr?) flächendeckend gibt.
Natürlich gehören diverse Inhalte bei diversen AthletInnen unbedingt auf den Prüfstand,
aus Gründen der Verletzungsprophylaxe und der individuell designten, effektiveren Konditionierung für die.Zielübung.

Generell meine ich, dass zuviel Geheimnis- und Wichtigtuerei um verhältnismässig einfache Bewegungsmuster(wie den Sprint), resultierend aus dem anatomisch determinierten und ratsamen, gemacht wird.
IMan hat mal von einem neuen Sprinttrainer einer 30jährigen Sprinterin 4-5 Jahre nach ihren Topzeiten gehört, dass er ihren Laufstil  innerhalb von Monaten 'umgestrickt' habe. Ergebnis: schlechtere Zeiten, ein Jahr darauf Karriereende.


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Gertrud - 07.07.2014

Zitat:Generell meine ich, dass zu viel Geheimnis- und Wichtigtuerei um verhältnismäßig einfache Bewegungsmuster(wie den Sprint), resultierend aus dem anatomisch determinierten und ratsamen, gemacht wird.


Wenn man den Sprint richtig zu analysieren in der Lage ist, ist alles einfach. Ich sehe die gesamte Problematik etwas anders. Es dauert hier alles etwas länger, bis man im Sprint international aufschließt. Hier kamen Neuigkeiten immer verzögert an:  keine Anfersen mehr, keine volle Kniestreckung mehr, keine starke Amortisation im Kniewinkel, front mechanics, Beachtung kurzer Speed-Programme und, und, und  … Es ist schon für viele Trainer nicht möglich, die wichtigen Punkte herauszufiltern, was ich immer wieder bei den Fortbildungen erlebe. Ich bin der festen Überzeugung, dass es am Wissen auf vielen Gebieten hapert, um geeignetes Übungspotential zu kreieren. Natürlich muss man auch an die richtigen Informationen kommen.
Ich habe die Vergleiche deutscher Sprintideologie und einer sehr erfolgreichen Nation in detaillierter Form vorliegen: Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, obwohl hier sicherlich bei einigen auch anatomische Kenntnisse vorliegen, erfolgt jedoch kein adäquater Transfer in die Praxis. Da fehlen hier etliche Puzzlesteine. Ich habe sehr oft versucht, bei Fortbildungen darauf hinzuweisen. Man will keine Diskussionen, die „ans Eingemachte gehen“.


Zitat:Man hat mal von einem neuen Sprinttrainer einer 30jährigen Sprinterin 4-5 Jahre nach ihren Topzeiten gehört, dass er ihren Laufstil  innerhalb von Monaten 'umgestrickt' habe. Ergebnis: schlechtere Zeiten, ein Jahr darauf Karriereende.


Natürlich kann man einmal automatisierte Bewegungen meistens nicht mehr umstellen. Wenn die Technik versaut ist, geht vieles nicht mehr. Wenn ein Athlet einmal eine „Betonhüfte“ hat, kann man es kaum noch umstellen und wenn, dann nur bei unheimlicher Konzentration. Das Ideal wäre die frühzeitige Anweisung in „richtige“ Technik!!! Ich sage immer in einer anderen Disziplin: Mein Traum wäre eine Athletin wie Ghada Shouaa als Schülerin zu sichten und dann mit geballtem Wissen gesund und technisch richtig zu trainieren.

Gertrud


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - MZPTLK - 07.07.2014

(07.07.2014, 21:14)Gertrud schrieb:
Zitat:Ich bin der festen Überzeugung, dass es am Wissen auf vielen Gebieten hapert, um geeignetes Übungspotential zu kreieren.
Ich habe die Vergleiche deutscher Sprintideologie und einer sehr erfolgreichen Nation in detaillierter Form vorliegen: Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht, obwohl hier sicherlich bei einigen auch anatomische Kenntnisse vorliegen, erfolgt jedoch kein adäquater Transfer in die Praxis. Da fehlen hier etliche Puzzlesteine. Ich habe sehr oft versucht, bei Fortbildungen darauf hinzuweisen. Man will keine Diskussionen, die „ans Eingemachte gehen“.

Natürlich kann man einmal automatisierte Bewegungen meistens nicht mehr umstellen. Wenn die Technik versaut ist, geht vieles nicht mehr. Wenn ein Athlet einmal eine „Betonhüfte“ hat, kann man es kaum noch umstellen und wenn, dann nur bei unheimlicher Konzentration. Das Ideal wäre die frühzeitige Anweisung in „richtige“ Technik!!!Gertrud
Das hört sich für mich so an, als wenn man alle 20 Jahre das Rad neu erfinden muss. Muss man nicht, nur ein paar Speichen(aus USA?) auswechseln, etwas umtrimmen(Jamaika?), ölen, fertig! Der Mensch hat in den letzten Jahrzehnten keine gravierenden Mutationen gezeigt. Es gab und gibt in Deutschland als einer der erfolgreichsten Leichtathletiknationen massig Knowhow und Kompetenz, ist das verschütt gegangen?

Wenn 'man'(wer?) keine Diskussionen will, die ans Eingemachte gehen, dann kann das nur 2 Gründe haben:
1. Zeit-. Kapazitäts-, Geld- oder Personal-Unzulänglichkeiten Sad
2. Schwäche, Ignoranz, Besitzstandsverteidigung Angry


Die automatisierten Bewegungen waren sehr erfolgreich, von versaut kann man kaum reden, aber natürlich von anatomischen Limits.
Natürlich sollte das Bewegungslernen (m.E.)vor der Pubertät bereits gute Qualität erbracht haben, aber das bleibt in unserem Gesellschaftsmodell mehr oder weniger der Eigeninitiative und damit wenigen 'Nestern' vorbehalten.


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Gertrud - 08.07.2014

(07.07.2014, 21:52)MZPTLK schrieb: Das hört sich für mich so an, als wenn man alle 20 Jahre das Rad neu erfinden muss. Muss man nicht, nur ein paar Speichen(aus USA?) auswechseln, etwas umtrimmen(Jamaika?), ölen, fertig! Der Mensch hat in den letzten Jahrzehnten keine gravierenden Mutationen gezeigt. Es gab und gibt in Deutschland als einer der erfolgreichsten Leichtathletiknationen massig Knowhow und Kompetenz, ist das verschütt gegangen?

Sicherlich gibt es bei uns jede Menge Potential, zumal, wenn man das Potential, das Deutschland bietet, auch richtig nutzt. Es sind nicht in allen Bereichen, die Besten am Werk und damit meine ich nicht nur die Trainer, sondern ich würde auch heute einige Leute ersetzen, die für die Richtung der deutschen Disziplinen zuständig sind. Das nur mal nebenbei! 
Man sollte ganz genau recherchieren. Wir sind in den letzten Jahren sicherlich auch erfolgreich, aber ein Durchbruch in den Disziplinen, die mit Schnelligkeit zu tun haben, hat schlichtweg nicht stattgefunden. Der einzige Athlet in einer Schnelligkeitsdisziplin, der eine Medaille geholt hat, war Florian Schwarthoff. Der Sprintbereich hinkt – gemessen am Weltstandard – enorm hinterher. Bisher rettet man sich immer in den Jahren der EM, aber bei genauer Analyse lassen die Erfolge bei WM und OS auf sich warten.
Nehmen wir nun mal die beste Nation der Welt im Sprint. Ich befasse mich nun wirklich viel mit analytischer Arbeit und stelle gegenüber der Nation enorme Defizite vor allem im technischen, im energetischen Bereich und in den zubringenden Werten fest. Man kann einen Usain Bolt in Technik und seiner Trainingskonzeption absolut nicht vergleichen, wobei auch er noch Reserven beim Ausgleich seiner Asymmetrie und vor allem in seinen Füßen und seinem Rücken hat. Seine Hüftarbeit aber ist phänomenal. Dafür habe ich die Beweise! Das ist nicht nur angeboren, sondern auch hart erarbeitet und zwar mit einer vollständig anderen Trainingsphilosophie, wofür ich dokumentierte Beweise habe!!!
 
Zitat:Natürlich sollte das Bewegungslernen (m.E.)vor der Pubertät bereits gute Qualität erbracht haben, aber das bleibt in unserem Gesellschaftsmodell mehr oder weniger der Eigeninitiative und damit wenigen 'Nestern' vorbehalten.Wenn 'man'(wer?) keine Diskussionen will, die ans Eingemachte gehen, dann kann das nur 2 Gründe haben:

1. Zeit-. Kapazitäts-, Geld- oder Personal-Unzulänglichkeiten Sad
2. Schwäche, Ignoranz, Besitzstandsverteidigung Angry

Es fehlt bei uns natürlich auch der schulische Unterbau, wie er auf Jamaika im Sprint geradezu forciert wird. Wir haben statt vernünftiger Planung in der Richtung im schulischen Wettkampfbereich die für mich völlig abwegigen JtfO. Das Konzept, falls man überhaupt davon sprechen kann, sollte völlig überholt werden.

Zum ersten Punkt vertrete ich die Meinung, dass es überwiegend an der falschen Kanalisierung liegt. Ich würde z. B. im deutschen Männersprint zur Zeit vorrangig in einen Sprinter, den ich persönlich für anschlusswürdig halte, investieren, aber nicht in die gesamte Gruppe – und das knallhart. Für Staffelmaßnahmen braucht man nicht diesen gezeigten Aufwand aus meinen schon früher geäußerten Gründen. Ich gebe mal ein Beispiel aus einem anderen Bereich. Ich würde z.B. für eine Malaika Mihambo plus Heimtrainer absolut alles zur Verfügung stellen, weil sie leistungsmäßig zur richtigen Zeit und in einer Konstanz auf den Punkt hervorragende Qualitäten zeigt!!! Sie kann in Rio ganz vorne landen. Ich glaube, dass der DLV derartige Maßnahmen seinen Sponsoren auch „verkaufen“ kann. 

Der zweite Punkt trifft schon eher zu. Ich würde vielleicht etwas umformulieren, dass man bestimmte Notwendigkeiten einfach nicht sieht. Ich brauche unsere Biomechanik nicht zu mobilisieren um zu erkennen, dass unsere Sprinter zu viel in der Stützphase amortisieren. Es ist zwar schön, wenn man in der deutschen Wissenschaft die deutschen Sprinter im muskulären Bereich analysiert, aber 1. Sie sind gerade in der Hinsicht nicht der Maßstab. 2. Hat man sehr wichtige Muskulaturen vergessen. 3. Die zuführenden Trainingsübungen entsprechen aus meiner Sicht nicht den muskulären Anforderungen 1:1. Mit anderen Worten: Man kräftigt nicht vorrangig die Muskulaturen, die antriebsdominant sind. Dazu sollte man die Schemata kennen, die zu derartigen Analysen führen. Da geht es wirklich an die Wurzeln der Leistung!!!

Zitat:Natürlich sollte das Bewegungslernen (m.E.)vor der Pubertät bereits gute Qualität erbracht haben, aber das bleibt in unserem Gesellschaftsmodell mehr oder weniger der Eigeninitiative und damit wenigen 'Nestern' vorbehalten.

Zum letzten Punkt: Ja, schade eigentlich. Man müsste auch den universitären Bereich in der Leichtathletik flächendeckend revolutionieren. 

Gertrud


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Hellmuth K l i m m e r - 08.07.2014

(08.07.2014, 02:21)Gertrud schrieb: Es sind nicht in allen Bereichen, die Besten am Werk und damit meine ich nicht nur die Trainer, sondern ich würde auch heute einige Leute ersetzen, die für die Richtung der deutschen Disziplinen zuständig sind.
Gertrud
Ihr erfreulicher Wiedereinstieg in   d i e s e s   Forum beginnt leider wieder damit, womit Sie endeten: 
Indirekte Vorwürfe an (nicht genau benannte) verantwortliche Trainer unseres Verbandes und mit der Feststellung, dass Sie alles besser wissen (weil Sie sich permanent weiterbilden und besser "recherchieren").

Und vor allen schimmert bei Ihnen nach wie vor die Meinung durch, dass die Alten besser waren und eigentlich das Sagen haben müssten.
Ich dagegen meine (ich wiederhole mich!): 
Lasst die Jungen jetzt arbeiten; deutsche Trainer-Rentner sind nicht nötig; "uns" Alten geht es im Wirtschaftswunderland gut!
Jetzt sollen die Jungen, wie Zölkau, Lemme, Lang, ... ihr Geld verdienen, das Zepter übernehmen. Und sie sind klug genug, sich ggf. Ratschläge bei ihren "Altvordern" zu holen ...

H. Klimmer / sen.