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RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Solos - 11.07.2014

Passend zum Thema möchte ich auf einen in der aktuellen Ausgabe der "Leistungssport" publizierten Artikel hinweisen:

Buckwitz, R. & Stein, R. (2014). Aktuelle Entwicklungen im Kurzsprint der Männer und daraus abgeleite Schwerpunktsetzungen für das Training. Leistungssport, 3, 42-44.



Es werden im Prinzip viele der hier diskutierten Aspekte behandelt und mit Zahlen unterlegt. Die Ableitungen für das Training werden übersichtsartig dargestellt. Mehr kann meines Erachtens ein Artikel dieser Kategorie erstmal nicht leisten. Ausdifferenzierung müssen dann im direkten Dialog erfolgen.


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Hellmuth K l i m m e r - 11.07.2014

(11.07.2014, 08:58)MZPTLK schrieb: Ich finde es interessant, dass Gertrud sich das Sprint ABC offenbar seit Jahren nicht zu Gemüte geführt hat (ich übrigens auch nichtBig Grin).
Ich finde es viel aufschlussreicherer, zu beobachten, was sich z.B. bei DM auf dem Einlaufplatz tut.
Das ist übrigens auch mein liebster Beobachtungsstandpunkt bei DMs. (Früher erhielten meine Trainer-Studenten von mir den Auftrag, sich die Vorbereitung der Athleten ihrer Spezialdisziplin anzuschauen und es zu protokollieren.) 
Und die dort sich einlaufenden Spitzenathleten werden ja wohl nicht antiquierte Sprint-ABC-Übungen machen; die meisten verwenden auch Skipping, Anfersen, Fußgelenkarbeit, ... Wink

Bei dieser Gelegenheit erinnere ich mich an den LäK USA- Polen (1964) in Warschau. Als die abschließende 4x400-Meter-Staffel anstand, erhielten die US-Boys frenetischen Beifall der nahezu 100 000 Zuschauer. Warum? Die vier Männer zeigten nebeneinander und im Gleichklang den Kniehebelauf mit Ausschleudern der U.'schenkel und greifenden Fußaufsatz.
Diese typische amerikanische Kreation wird heuer verketzert. Ich denke aber sie gehört zu jeder Sprint-Vorbereitung.

(Dass die USA-Staffel dennoch nicht siegte, lag an den damals [noch] überragenden Badenski und den neuen Stern Werner. Diesen Sieg feierten die Fans übrigens euphorisch: Im schon leicht abendlich dunklen Stadion entzündeten sie alle ihr zusammengerolltes Programmheft -----> das war eine schaurig-schöne Kulisse, ganz typisch für die LA-begeisterte Polen.)
Das wünschte ich mir bei der nächsten DM in Ulm. Fahne



H. Klimmer / sen.


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Gertrud - 11.07.2014

(11.07.2014, 11:12)Solos schrieb: Passend zum Thema möchte ich auf einen in der aktuellen Ausgabe der "Leistungssport" publizierten Artikel hinweisen:

Buckwitz, R. & Stein, R. (2014). Aktuelle Entwicklungen im Kurzsprint der Männer und daraus abgeleite Schwerpunktsetzungen für das Training. Leistungssport, 3, 42-44.



Es werden im Prinzip viele der hier diskutierten Aspekte behandelt und mit Zahlen unterlegt. Die Ableitungen für das Training werden übersichtsartig dargestellt. Mehr kann meines Erachtens ein Artikel dieser Kategorie erstmal nicht leisten. Ausdifferenzierung müssen dann im direkten Dialog erfolgen.
Ich nehme mal an, dass es wesentlich die Angaben aus der Sprintfortbildung sind, die Hansjörg und ich in Mainz erlebt haben. Es waren zum überwiegenden Teil Inhalte, die seit Jahren z. B. in den USA praktiziert wurden und bekannt waren. Dazu kamen dann die Untersuchung von Blake, als man hier die geringere Amortisierung festgestellt hat, die trainingsmethodisch auch richtig, aber eben auch schon ein paar Jahre alt ist. Zudem hat Ronald Stein auf einmal festgestellt, dass man in den USA vorrangig kurze speed-endurance-Programme favorisiert, auch asbachuralt. Das hat Hansjörg alles mit Florian Schwarthoff in den 90er Jahren schon praktiziert. - Ich werde mir den Artikel aber besorgen. Es ist gut, wenn man hier umschwenkt, leider unheimlich spät! Ich frage mich immer wieder, was die verantwortlichen Trainer vorher gemacht bzw. woher sie ihre Trainingsgrundlagen bezogen haben. 

Es ist wirklich an der Zeit, dass diese Dinge (wenn auch zwanzig Jahre zu spät) mal für die breite Öffentlichkeit publiziert werden.

Gertrud


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - MZPTLK - 11.07.2014

(11.07.2014, 10:10)Gertrud schrieb: Wenn der Druck von hinten das Entscheidende wäre, müsste man mit einer gehörigen Vorlage aus der Akzeleration heraus weiterhin sprinten.

Der Druck von hinten ist unverzichtbar, auch wenn der Hauptimpuls von den fm kommt. Der Begriff 'entscheidend' kann hier nur im Sinn von dominant verstanden werden. Ich würde auch bei (nicht zu empfehlenden und auch kaum praktikablen)dominanten bm nicht von entscheidend sprechen.


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Gertrud - 11.07.2014

(11.07.2014, 11:29)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Bei dieser Gelegenheit erinnere ich mich an den LäK USA- Polen (1964) in Warschau. Als die abschließende 4x400-Meter-Staffel anstand, erhielten die US-Boys frenetischen Beifall der nahezu 100 000 Zuschauer. Warum? Die vier Männer zeigten nebeneinander und im Gleichklang den Kniehebelauf mit Ausschleudern der U.'schenkel und greifenden Fußaufsatz.

Diese typische amerikanische Kreation wird heuer verketzert. Ich denke aber sie gehört zu jeder Sprint-Vorbereitung.
H. Klimmer / sen.
Nein, das stimmt nicht ganz. Im Gegenteil ist sie ein Bestandteil des Übungspotentials, aber bitte richtig ausgeführt!!! Die Kickversion aus dem Tanz ist leichtathletisch falsch. Die leichtathletische Version entsteht durch Massenträgheit und ist, was den Unterschenkel anbetrifft, somit passiv. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Im Dreisprung gibt es übrigens ein ähnliches Phänomen. Sehen Sie, dass diese Übung schon seit 1964 spätestens in den USA geläufig ist und zwar richtig ausgeführt! Wink

Gertrud


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Solos - 11.07.2014

(11.07.2014, 11:31)Gertrud schrieb:
(11.07.2014, 11:12)Solos schrieb: Passend zum Thema möchte ich auf einen in der aktuellen Ausgabe der "Leistungssport" publizierten Artikel hinweisen:

Buckwitz, R. & Stein, R. (2014). Aktuelle Entwicklungen im Kurzsprint der Männer und daraus abgeleite Schwerpunktsetzungen für das Training. Leistungssport, 3, 42-44.



Es werden im Prinzip viele der hier diskutierten Aspekte behandelt und mit Zahlen unterlegt. Die Ableitungen für das Training werden übersichtsartig dargestellt. Mehr kann meines Erachtens ein Artikel dieser Kategorie erstmal nicht leisten. Ausdifferenzierung müssen dann im direkten Dialog erfolgen.
Ich nehme mal an, dass es wesentlich die Angaben aus der Sprintfortbildung sind, die Hansjörg und ich in Mainz erlebt haben. Es waren zum überwiegenden Teil Inhalte, die seit Jahren z. B. in den USA praktiziert wurden und bekannt waren. Dazu kamen dann die Untersuchung von Blake, als man hier die geringere Amortisierung festgestellt hat, die trainingsmethodisch auch richtig, aber eben auch schon ein paar Jahre alt ist. Zudem hat Ronald Stein auf einmal festgestellt, dass man in den USA vorrangig kurze speed-endurance-Programme favorisiert, auch asbachuralt. Das hat Hansjörg alles mit Florian Schwarthoff in den 90er Jahren schon praktiziert. - Ich werde mir den Artikel aber besorgen. Es ist gut, wenn man hier umschwenkt, leider unheimlich spät! Ich frage mich immer wieder, was die verantwortlichen Trainer vorher gemacht bzw. woher sie ihre Trainingsgrundlagen bezogen haben. 

Gertrud

Ich verstehe die Intetion deines Posts nicht. Anstatt die Sachen gleich wieder als "asbach" abzustempeln sollten wir froh sein, dass man in Sprint-Deutschland langsam aber sicher die Zeichen der Zeit erkennt und versucht sich umzuorientieren. Das dies nicht von jetzt auf gleich geht dürfte jedem klar sein. Dazu haben wir in der Tat zu lange "geschlafen"!  


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - MZPTLK - 11.07.2014

(11.07.2014, 11:40)Gertrud schrieb: Die leichtathletische Version entsteht durch Massenträgheit und ist, was den Unterschenkel anbetrifft, somit passiv. Das ist ein himmelweiter Unterschied.
Im Dreisprung gibt es übrigens ein ähnliches Phänomen.

Gertrud
Sehr gut, sehr wichtig!
Und der greifende Fussaufsatz(Scharren) wird heute von nicht wenigen Trainern propagiert und demonstriert, mir stehen jedesmal die Haare zu Berge.


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - MZPTLK - 11.07.2014

(11.07.2014, 09:38)Gertrud schrieb: Ich würde im Sprint die Akzelerationsphase als "Hinterradantrieb" und die Max-Phase als "Vorderradantrieb" bezeichnen. Wink
Schönes Bild, merke ich mir, auch wenn es vielleicht wie alle hinkt.
Könntest Du die Räder verorten?


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - runny - 11.07.2014

(11.07.2014, 11:12)Solos schrieb: Passend zum Thema möchte ich auf einen in der aktuellen Ausgabe der "Leistungssport" publizierten Artikel hinweisen:

Buckwitz, R. & Stein, R. (2014). Aktuelle Entwicklungen im Kurzsprint der Männer und daraus abgeleite Schwerpunktsetzungen für das Training. Leistungssport, 3, 42-44.

Kann man das irgendwo online lesen / wo findet man die Zeitschrift einzeln zu kaufen?


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Gertrud - 11.07.2014

(11.07.2014, 12:00)MZPTLK schrieb:
(11.07.2014, 09:38)Gertrud schrieb: Ich würde im Sprint die Akzelerationsphase als "Hinterradantrieb" und die Max-Phase als "Vorderradantrieb" bezeichnen. Wink
Schönes Bild, merke ich mir, auch wenn es vielleicht wie alle hinkt.
Könntest Du die Räder verorten?
Um das alles bis ins Detail zu klären, sind ganz andere biomechanische Einrichtungen vonnöten, die man nicht mal an den Instituten hat, zumal es nicht nur ein Problem der actio- und reactio-Zeit ist. Ich habe in der Hinsicht so Ideen. Zu meiner Lebenszeit werden diese Dinge hier in Deutschland wohl nicht realisiert. Manchmal macht mich das traurig. Es sind alles oft so "Kleckeraktionen" hier. 

Gertrud