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RE: Sprinttechnik - MZPTLK - 26.08.2014

(26.08.2014, 10:22)Hellmuth K l i mmer schrieb: Der wohl koordinierte Armeinsatz (!) kann viel bewirken, und Bewegungsbegabte, Sprinttalente machen immer alles gut koordiniert.

Bei allen la. Disziplinen, m. E. aber besonders bei den Absprüngen, ist eine tausendstel Sekunden genaue Koordination der Arm-Bein-Bewegung nötig. Ich sah z. B. gelegentlich schon Weitspringer die schon kurz vor der Absprungstreckung auf dem Balken die/beide Arme einsetzten. Manfred Steinbach orientierte in einem "LdLA"-Beitrag (1960?) auf diese   s o   wichtige Absprungkoordination, die er als "Absprunggestalt" bezeichnete.
Die Sprinter können diesbezüglich von den (Weit-)Springern lernen:
Beim Absprung zeigen viele einen sehr akzentuierten Armeinsatz.
Einmal.
Kann man das nicht auch -in etwas abgeschwächter Form-  30 oder 40 mal auf der 100 m Strecke?Huh


RE: Sprinttechnik - dht - 26.08.2014

Habe leider gerade keine Zeit tiefer in die Materie einzutauchen, aber womöglich für den ein oder anderen ja interessant:

Speedendurance.com: World-class sprinters attack gorund to maximize impact forces

"What these sprinters do differently is in their wind up and delivery mechanics. The motion of their limbs in the air is destinct; so even though the duration of their limb-swing phase at top speed does not differ from others runners, the force delivery mechanism differs markedly."


RE: Sprinttechnik - Gertrud - 26.08.2014

(26.08.2014, 16:04)dht schrieb: Habe leider gerade keine Zeit tiefer in die Materie einzutauchen, aber womöglich für den ein oder anderen ja interessant:

Speedendurance.com: World-class sprinters attack gorund to maximize impact forces

"What these sprinters do differently is in their wind up and delivery mechanics. The motion of their limbs in the air is destinct; so even though the duration of their limb-swing phase at top speed does not differ from others runners, the force delivery mechanism differs markedly."

Wer bei der Sprintfortbildung in Mainz damals anwesend war, kann sich sicherlich erinnern, dass HjH und ich den Einwand brachten, man solle die Fußbiomechanik nicht vergessen. Man war von Referentenseite komplett auf Hüftarbeit eingeschworen. Natürlich gehört dazu auch die komplette Trainingslogistik, die wir enorm verinnerlicht haben!!! Uns ist der "Feststellmechanismus" seit langem bekannt! Wink

Gertrud


RE: Sprinttechnik - runny - 26.08.2014

(26.08.2014, 16:04)dht schrieb: Habe leider gerade keine Zeit tiefer in die Materie einzutauchen, aber womöglich für den ein oder anderen ja interessant:

Speedendurance.com: World-class sprinters attack gorund to maximize impact forces

"What these sprinters do differently is in their wind up and delivery mechanics. The motion of their limbs in the air is destinct; so even though the duration of their limb-swing phase at top speed does not differ from others runners, the force delivery mechanism differs markedly."

Sehr interessant, danke!

In der Analyse geht es hauptsächlich wohl auch um die hier diskutierte Kniestreckung kurz vorm Bodenkontakt.


RE: Sprinttechnik - Gertrud - 26.08.2014

(26.08.2014, 18:00)runny schrieb:
(26.08.2014, 16:04)dht schrieb: Habe leider gerade keine Zeit tiefer in die Materie einzutauchen, aber womöglich für den ein oder anderen ja interessant:

Speedendurance.com: World-class sprinters attack gorund to maximize impact forces

"What these sprinters do differently is in their wind up and delivery mechanics. The motion of their limbs in the air is destinct; so even though the duration of their limb-swing phase at top speed does not differ from others runners, the force delivery mechanism differs markedly."

Sehr interessant, danke!

In der Analyse geht es hauptsächlich wohl auch um die hier diskutierte Kniestreckung kurz vorm Bodenkontakt.
Vergessen Sie bitte diese Sätze nicht!!!:

The new research indicates that the fastest runners decelerate their foot and ankle in just over two-hundredths of a second after initial contact with the ground.

“The elite sprinters did not conform to the spring-model predictions,” said Clark. “They deviated a lot, specifically during the first half of the ground-contact phase. Our athlete non-sprinters, on the other hand, conformed fairly closely to the spring-model predictions, even at their top speeds.”

Gertrud


RE: Sprinttechnik - runny - 26.08.2014

(26.08.2014, 18:18)Gertrud schrieb: Vergessen Sie bitte diese Sätze nicht!!!:

The new research indicates that the fastest runners decelerate their foot and ankle in just over two-hundredths of a second after initial contact with the ground.

“The elite sprinters did not conform to the spring-model predictions,” said Clark. “They deviated a lot, specifically during the first half of the ground-contact phase. Our athlete non-sprinters, on the other hand, conformed fairly closely to the spring-model predictions, even at their top speeds.”

Gertrud

Spannend sind dazu auch die verlinkten Youtube Videos: 

https://www.youtube.com/watch?v=Ce_DbH30Gdo

Abweichend vom klassischen Federmodell ist also bei Sprintern die hohe Steifigkeit des Gesamtsystems (Hüfte,Knie,Fuß) bei erstem Bodenkontakt.

Und der Hauptunterschied (zu nicht Sprintern) entsteht hierbei durch die Arbeit des Fußes?

Interessant wäre natürlich wenn nochmal genauer differenziert würde zwischen Knie, Hüfte und Fuß wo genau und wie gravierend die Unterschiede zwischen Sprintern und nicht Sprintern sind.


RE: Sprinttechnik - MZPTLK - 26.08.2014

(26.08.2014, 18:18)Gertrud schrieb:
(26.08.2014, 18:00)runny schrieb: In der Analyse geht es hauptsächlich wohl auch um die hier diskutierte Kniestreckung kurz vorm Bodenkontakt.
Vergessen Sie bitte diese Sätze nicht!!!:

The new research indicates that the fastest runners decelerate their foot and ankle in just over two-hundredths of a second after initial contact with the ground.
@runny:
Es heisst, dass die Topsprinter eine hohe (antizipierende Vor-/MZPTLK)Spannung des Kniegelenks kurz vorm Bodenkontakt aufweisen.
Dazu kommt:...while maintaining a stiff ankle(Sprunggelenk).
Weiter: These actions elevate ground forces by stopping the lower leg abruptly upon impact.

Die 2/100stel Verzögerung stellt einen fast unglaublichen Wert da, es bleiben noch 6-8 Hundertstel für den beschleunigenden Abdruck.


RE: Sprinttechnik - MZPTLK - 26.08.2014

(26.08.2014, 17:30)Gertrud schrieb: Wer bei der Sprintfortbildung in Mainz damals anwesend war, kann sich sicherlich erinnern, dass HjH und ich den Einwand brachten, man solle die Fußbiomechanik nicht vergessen. Man war von Referentenseite komplett auf Hüftarbeit eingeschworen. Natürlich gehört dazu auch die komplette Trainingslogistik, die wir enorm verinnerlicht haben!!! Uns ist der "Feststellmechanismus" seit langem bekannt!
Man kann es nur immer wieder bis zum Erbrechen wiederholen:
Man sollte mit dem ganzen Körper sprinten.

Wie weit komme ich, wenn ich 8 Hauptantriebe habe, aber nur einen Teil davon top entwickele?
Ich muss die PS auch auf die Strasse bringen.



RE: Sprinttechnik - runny - 26.08.2014

(26.08.2014, 19:33)MZPTLK schrieb: Man kann es nur immer wieder bis zum Erbrechen wiederholen:
Man sollte mit dem ganzen Körper sprinten.

Wie weit komme ich, wenn ich 8 Hauptantriebe habe, aber nur einen Teil davon top entwickele?
Ich muss die PS auch auf die Strasse bringen.

Das vermisse ich auch etwas in sämtlichen wissenschaftlichen Abhandlungen...Klar, jede zusätzliche Komponente verkompliziert das ganze System ungemein...
Wenn sich nur mal alljene, die solche halben Dinge abarbeiten zusammentun würden...


RE: Sprinttechnik - Gertrud - 26.08.2014

(26.08.2014, 19:33)MZPTLK schrieb: Man kann es nur immer wieder bis zum Erbrechen wiederholen:
Man sollte mit dem ganzen Körper sprinten.

Wie weit komme ich, wenn ich 8 Hauptantriebe habe, aber nur einen Teil davon top entwickele?
Ich muss die PS auch auf die Strasse bringen.

Bei der Gesamtlogistik sollte es immer einen Gesamtplan in technischer, anatomischer, kraftmäßiger ... Hinsicht geben. Es ist einfach totaler Unsinn, immer nur an einer Stellschraube zu drehen. Ich habe mich damals in Mainz unheimlich gewundert, als ein Trainer nur auf den Hüftbereich abfuhr und die Gebiete ab Kniegelenk abwärts völlig ignorierte. 

Ich habe mich auch mal unheimlich gewundert, als man auf deutscher Seite hinsichtlich der Sprintmuskulatur einen wesentlichen Beckenteil im EMG völlig ausgeklammert hat. Hinsichtlich der Dominanz der Antriebsmuskulatur in der Arbeitsweise hat man mit Sicherheit umgeschaltet, wie die Muskelprofile vieler Protagonisten zeigen. Natürlich ist vieles auch anlagebedingt.

Ich finde es spannend, nach immer neuen Ursachen zu forschen. Ich durfte letztens einen klugen Kopf hinsichtlich Sprint "beerben", was mich perspektivisch weitergebracht hat. Man sollte zudem immer berücksichtigen, dass man sich im Raum befindet und nicht auf einer Bildfläche. 

Gertrud