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Sprinttechnik - Druckversion

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RE: Sprinttechnik - MZPTLK - 25.04.2019

(25.04.2019, 12:36)dominikk85 schrieb: Das entspannen können der antagonisten hilft sicher auch menschlichen Sprintern, oder?

Das ist doch bloss ein Gerücht Angel


RE: Sprinttechnik - MZPTLK - 25.04.2019

Bengalkatze beim Lauftraining:
https://www.youtube.com/watch?=oGMilS89INg


RE: Sprinttechnik - lor-olli - 25.04.2019

Vergleiche des Laufens bei Vier- und Zweibeinern hinken zwangsläufig, Menschen können anatomisch bedingt nicht mit einem beständigen Schwerpunkt auf gleichbleibender Horizontale maximal sprinten… (Das gelingt nicht mal den Gehern wirklich)
Auch der Vergleich mit Laufvögeln wie dem Strauß klappt nicht, obwohl er ebenfalls auf zwei Beinen läuft, liegt seine Wirbelsäule waagerecht, bzw. in Bewegungsrichtung,  und wie bei den Vierbeinern im 90 Grad Winkel zu den Beinen…

Die sehr flexible Wirbelsäule macht den Unterschied, sie ist zum einen in der Lage den Körperschwerpunkt auf gleicher Höhe zu halten / auszupendeln und zum anderen erlaubt diese Konstruktion einen viel größeren Wirkungswinkel des Krafteinsatzes der Beine beim Laufen (eine Schrittlänge von 6-8 Metern beim etwa menschengroßen Emu sind einem Menschen nicht möglich).

Die deutlich festere Wirbelsäule beim Menschen ermöglicht ihm aber auf der anderen Seite, einen erheblichen besseren Krafteinsatz der Arme und des Oberkörpers in mehrere Richtungen.

Bei solchen Vergleichen, so sehr uns die tierischen Sprinter faszinieren, sollte man die Physiologie vorrangig betrachten, sie gibt die Bewegungsoptionen streng vor! Dafür das "wir" keine geborenen Sprinter sind haben es einige ganz schön weit gebracht - der durchschnittlich übergewichtige Büromensch ist hier aber nicht gemeint Wink


RE: Sprinttechnik - gera - 25.04.2019

Hesse ,

wenn er die Tatzen ziemlich unter seinem Schwerpunkt aufsetzt hat er auf jeden Fall fast Null  Bremsstoß.
Ob das im Gesamtbild vorteilhaft ist, vermag ich nicht zu überblicken.


RE: Sprinttechnik - MZPTLK - 25.04.2019

Der Bremsstoss ist nicht schon dadurch eliminiert, dass er die Tatzen unterm KSP aufsetzt,
aber der BS ist weniger konzentrisch und damit weniger bremsend.


RE: Sprinttechnik - Hesse - 25.04.2019

Was meinst du mit "der BS ist weniger konzentrisch und damit weniger bremsend"?
Ein BS muss nachgebend, gegenhaltend also exzentrisch, (isometrisch) sein.



RE: Sprinttechnik - MZPTLK - 25.04.2019

Richtig, ich hatte die Wirkung auf den KSP gemeint, nicht die Muskelarbeit.
Ich würde dabei aber nicht von isometrisch sprechen,
weil sowohl bei konzentrischer(Verkürzung) wie exzentrischer(Verlängerung) Muskelarbeit der Muskel (in sich) bewegt wird.

Was die Wirkung auf den KSP angeht, so verlaufen die Kraftvektoren bei verschiedenen Landepositionen
unterschiedlich.

Im Sprint muss es darum gehen, horizontal wirkende Vektoren gegenüber vertikal wirkenden zu bevorzugen.
Das Verhältnis dürfte bei über 70, 80% liegen, wenn ich mich richtig erinnere,
ich hatte in einem anderen Thread genaue Zahlen genannt.
Wenn man aus bestimmten Gründen die Landung der Füsse vorm KSP propagiert,
muss eine höhere Vorbeschleunigung der unteren Antriebe vor dem Aufsatz erfolgen.
Um Bremswirkungen zu minimieren oder gar zu eliminieren, sollte nmM daher konzentrische Muskelarbeit im Fokus sein.

Ich habe mir Armin Hary nochmal angesehen.
Bremsstösse sehe ich nicht bei ihm.
Er könnte eine effektivere Armarbeit gehabt haben.

Bei der Gelegenheit habe ich auch Bob Hayes genossen.
Ich denke, er würde heute alle abhängen,
wenn er nicht sogar der schnellste Sprinter aller Zeiten hätte sein können.


RE: Sprinttechnik - Atanvarno - 25.04.2019

(25.04.2019, 21:31)MZPTLK schrieb: Bei der Gelegenheit habe ich auch Bob Hayes genossen.

The Greatest 100m Runner of All Time


RE: Sprinttechnik - dominikk85 - 25.04.2019

(25.04.2019, 21:31)MZPTLK schrieb: Richtig, ich hatte die Wirkung auf den KSP gemeint, nicht die Muskelarbeit.
Ich würde dabei aber nicht von isometrisch sprechen,
weil sowohl bei konzentrischer(Verkürzung) wie exzentrischer(Verlängerung) Muskelarbeit der Muskel (in sich) bewegt wird.

Was die Wirkung auf den KSP angeht, so verlaufen die Kraftvektoren bei verschiedenen Landepositionen
unterschiedlich.

Im Sprint muss es darum gehen, horizontal wirkende Vektoren gegenüber vertikal wirkenden zu bevorzugen.
Das Verhältnis dürfte bei über 70, 80% liegen, wenn ich mich richtig erinnere,
ich hatte in einem anderen Thread genaue Zahlen genannt.
Wenn man aus bestimmten Gründen die Landung der Füsse vorm KSP propagiert,
muss eine höhere Vorbeschleunigung der unteren Antriebe vor dem Aufsatz erfolgen.
Um Bremswirkungen zu minimieren oder gar zu eliminieren, sollte nmM daher konzentrische Muskelarbeit im Fokus sein.

Ich habe mir Armin Hary nochmal angesehen.
Bremsstösse sehe ich nicht bei ihm.
Er könnte eine effektivere Armarbeit gehabt haben.

Bei der Gelegenheit habe ich auch Bob Hayes genossen.
Ich denke, er würde heute alle abhängen,
wenn er nicht sogar der schnellste Sprinter aller Zeiten hätte sein können.

theoretisch ist mehr horizontal besser, aber soweit ich weiß überwiegt beim Max Tempo Sprint die vertikale Komponente bei weitem. Gar nicht mal um Höhe zu gewinnen, sondern einfach um den Ksp bei sinkenden kontaktzeiten einigermaßen auf Höhe zu halten. Viel vortrieb hat man ja bei Max Speed eh nicht, da man den Speed ja nur hält, man gleicht nur den bremsstoß und den luftwiderstand aus um nicht langsamer zu werden.


RE: Sprinttechnik - Gertrud - 26.04.2019

(25.04.2019, 22:34)dominikk85 schrieb:
(25.04.2019, 21:31)MZPTLK schrieb:

theoretisch ist mehr horizontal besser, aber soweit ich weiß überwiegt beim Max Tempo Sprint die vertikale Komponente bei weitem. Gar nicht mal um Höhe zu gewinnen, sondern einfach um den Ksp bei sinkenden kontaktzeiten einigermaßen auf Höhe zu halten. Viel vortrieb hat man ja bei Max Speed eh nicht, da man den Speed ja nur hält, man gleicht nur den bremsstoß und den luftwiderstand aus um nicht langsamer zu werden.

Wenn die horizontalen Kräfte am wichtigsten wären, wäre unser bisheriges Krafttraining vollkommen falsch. Allerdings sollten wir uns schon Gedanken machen, die vektoriellen Kräfte in der Komplexität zu bedienen. Auch da haben wir bei Sabine schon "die richtigen Stecker" gezogen.

Gertrud