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RE: David Corell - dominikk85 - 16.05.2019

Insgesamt sind die Sprinter sicher schon dünner geworden im Vergleich mit vor 10-20 Jahren.

de grasse
https://images.app.goo.gl/5kpscWx2NDPii6PW8

lyles
https://images.app.goo.gl/LsLyHCVuJAXmoRSF9
Coleman
https://images.app.goo.gl/DeDPbsiWa4PH35Kr7

da waren linford christie, Justin gatlin, asafa powell, donovan bailey, Maurice greene schon andere Brocken.

die Frage ist aber natürlich ob die Ursache verändertes Krafttraining ist oder vielleicht doch mal eine etwas reduzierte Menge an steroiden.


RE: David Corell - dominikk85 - 16.05.2019

Zu usain Bolt muss man aber sagen das er durch seine Größe schlacksiger wirkte als er war, der war schon kräftig.


RE: David Corell - MZPTLK - 16.05.2019

(16.05.2019, 10:40)dominikk85 schrieb: Insgesamt sind die Sprinter sicher schon dünner geworden im Vergleich mit vor 10-20 Jahren.

die Frage ist aber natürlich ob die Ursache verändertes Krafttraining ist oder vielleicht doch mal eine etwas reduzierte Menge an steroiden.

Gibt denen keiner was zu essen? Big Grin

Wenn man wegen der schärferen Kontrollen weniger Steroide inhaliert, muss man das Krafttraining ändern.
(Nein, das weiss ich nicht aufgrund von Eigen-Versuchen! Angel ‌)


Manche meinen, dass die 'Verschlankung' zumindest hauptsächlich freiwillig ist, weil man cleverer trainiert.

Das ist in vielen Fällen ein Irrtum.

Aber richtig ist bis zu einem gewissen Grade, dass die Qualität der Hypertrophie - wie unten erwähnt -
verbessert wurde, gerade auch bei Hammerwerfern wie Kozmus
 oder Murofushi.


RE: David Corell - Hesse - 16.05.2019

(16.05.2019, 08:03)Gertrud schrieb: 4.Training hauptsächlich von Gesäß und Beugern/ Da wird etwas Substanzielles vergessen. Der glutaeus maximus erreicht sein Maximum nie, wenn man die nervalen Zusammenhänge nicht kennt. (Und man kennt sie in Deutschland nicht!!!) 
Auch in D gibt es geheime Zirkel, in denen sich etwas tut:Ich vermute mal, dass die Problematik von Synergisten gemeint ist. Hier haben zwei Muskelgruppen sich überschneidende Aufgaben (M.gluteus und Ischiocrurale). Eine Muskelgruppe übernimmt die Dominanz, dadurch kann die synergistische Muskelgruppe neuronal gehemmt oder gar ganz abgeschaltet werden. Übernehmen die Ischios, kann es ein doppeltes Problem geben: zum einen sind die Ischios ob ihres ungünstigen Ansatzes schwächer, zum zweiten können sich Überlastungsreaktionen einstellen und es knallt. Insgesamt mangelt es dem Athleten dann an Explosivität der Hüftstrecker.Eine solches Problem sollte in einem guten Team aber nicht auftauchen! Durch eine einfache Testung kann man solche durch Dysbalance ausgelösten Probleme herausfinden. Also: Man suche sich einen fähigen Physio, der sich ab und an die Zeit und, bei einem Glas Rotwein, den Trainer mit auf die Reise ins funktionale Training nimmt. Tongue


RE: David Corell - Hesse - 16.05.2019

Hab gerade was dazu gefunden:
https://soccathletix.de/glute-activation-oder-wie-du-deinen-spielern-90-min-feuer-unterm-hintern-machst/


RE: David Corell - MZPTLK - 16.05.2019

(16.05.2019, 19:40)Hesse schrieb: Hier haben zwei Muskelgruppen sich überschneidende Aufgaben (M.gluteus und Ischiocrurale). Eine Muskelgruppe übernimmt die Dominanz, dadurch kann die synergistische Muskelgruppe neuronal gehemmt oder gar ganz abgeschaltet werden. Übernehmen die Ischios, kann es ein doppeltes Problem geben: zum einen sind die Ischios ob ihres ungünstigen Ansatzes schwächer, zum zweiten können sich Überlastungsreaktionen einstellen und es knallt. Insgesamt mangelt es dem Athleten dann an Explosivität der Hüftstrecker.

Ich kann mich dunkel erinnern, dass ich Ähnliches mehrfach im Thread Lombardei geschroben habe,
auf die historisch bedingte relative Schwäche der Ischios v.a. im Verhältnis zum Quadri,
auf die schwächere obere Vertäuung Derselben und auf die möglichst zu konzertierende hintere Muskelgruppenverbindung hingewiesen habe. Und auch, dass die Ischios niemals so auftrainiert werden können, dass sie die Kraft des Gluteus annähernd erreichen. Hat niemand was dazu gesagt. Die dachten wohl, ich spinne.


RE: David Corell - Gertrud - 16.05.2019

(16.05.2019, 19:40)Hesse schrieb: Auch in D gibt es geheime Zirkel, in denen sich etwas tut:Ich vermute mal, dass die Problematik von Synergisten gemeint ist. Hier haben zwei Muskelgruppen sich überschneidende Aufgaben (M.gluteus und Ischiocrurale). Eine Muskelgruppe übernimmt die Dominanz, dadurch kann die synergistische Muskelgruppe neuronal gehemmt oder gar ganz abgeschaltet werden. Übernehmen die Ischios, kann es ein doppeltes Problem geben: zum einen sind die Ischios ob ihres ungünstigen Ansatzes schwächer, zum zweiten können sich Überlastungsreaktionen einstellen und es knallt. Insgesamt mangelt es dem Athleten dann an Explosivität der Hüftstrecker.Eine solches Problem sollte in einem guten Team aber nicht auftauchen! Durch eine einfache Testung kann man solche durch Dysbalance ausgelösten Probleme herausfinden. Also: Man suche sich einen fähigen Physio, der sich ab und an die Zeit und, bei einem Glas Rotwein, den Trainer mit auf die Reise ins funktionale Training nimmt. Tongue

Da ist man komplett auf dem Holzweg. Ich sage in Deutschland zu solchen Dingen nichts mehr. Sollen Sie andere Trainer/innen feiern. Solche Dinge sind nur für einen internen Kreis bestimmt. Dafür habe ich meine guten Gründe. Ich tauche sehr weit in die Materie ein und konstruiere entsprechend. 

Gertrud


RE: David Corell - Gertrud - 17.05.2019

Man hätte längst in den und für die Ausbildungen entsprechende Vorlagen der Verletzungsprophylaxe installieren und die Ausbildung einen Prophylaxetrainers aufnehmen müssen, um flächendeckend Abhilfe zu schaffen und die Statistik gravierend zu verändern. Das sollte ein Gesundheitsteam leisten. Sicherlich würde das ein Umschichten der finanziellen Ressourcen bedürfen. Verletzungen wie bei A. Wester würden dann niemals passieren, weil man im Vorfeld die Ursache im Keim ersticken könnte.

Wenn ich alleine meinen "Literaturpark" an Büchern sehe, den ich ständig erweitere. Aus meinem persönlichen Anlass recherchiere ich zur Zeit im Ernährungsbereich sehr intensiv und entdecke im schulischen Bereich und im Leistungssportbereich enorme Lücken. Ich verbessere dadurch meine persönliche Situation gravierend. 

In der Hinsicht finde ich David Corell sehr gut, dass er sich "auf die Socken macht", sich auf für ihn unbekanntes Terrain generalstabsmäßig zu begeben.   

Gertrud


RE: David Corell - Gertrud - 18.05.2019

(16.05.2019, 21:16)MZPTLK schrieb: 
Ich kann mich dunkel erinnern, dass ich Ähnliches mehrfach im Thread Lombardei geschroben habe,
auf die historisch bedingte relative Schwäche der Ischios v.a. im Verhältnis zum Quadri,
auf die schwächere obere Vertäuung Derselben und auf die möglichst zu konzertierende hintere Muskelgruppenverbindung hingewiesen habe. Und auch, dass die Ischios niemals so auftrainiert werden können, dass sie die Kraft des Gluteus annähernd erreichen. Hat niemand was dazu gesagt. Die dachten wohl, ich spinne.

Die konzertierte Aktion des gesamten Unterkörpers zu verstehen, bedeutet wahnsinnig viel Wissen. Als Loren Seagrave in Kienbaum die Aktionsreihenfolge erwähnte, habe ich bemerkt, dass die meisten Trainer diese Details nicht wussten. Auch die Krafttrainingsformen und deren Verhältnisse richtig einzusetzen, ist hier flächendeckend nicht abgesichert. Ich kenne hier in Deutschland keine Studie, die übergreifend umfassend informiert. Ich habe mir mein spezielles Wissen akribisch in Puzzlen erkämpft. Die Verbindungen in unserem Körper sind manchmal so übergreifend, dass man von allein auf diese Gedanken nicht kommt. Es gibt immer wieder (meistens ausländische) Spezialisten, die durch Wissensdrang oder Zufall auf unglaubliche Verbindungen kommen. 

Ich möchte David Corell einen aus meiner Sicht guten Tipp geben: Weltklasseleistungen entstehen sehr oft in der Stille und nicht im zu frühen Hype. Wenn ich gesunden will und meinem Körper Gutes bescheren möchte, mache ich das in aller Ruhe und Kreativität, die nur in übergreifenden Teams entsteht, dann aber die Zurückgezogenheit und Konzentration auf das Wesentliche verlangt. Man darf das Nervenkostüm nicht kaputtschießen.

Es kommt immer darauf an, aus welcher Perspektive ich Übungen betrachte. Es gibt einen europäischen Weltklasseathleten, dessen Trainer das alles verinnerlicht hat, der die körperlichen Verbindungen verstanden hat. Er zeigt zwar seine Übungen, gibt aber absolut keinen Kommentar dazu, warum er diese Übungen durchführt. Die meisten Trainer tappen völlig im Dunkeln. Ich schmunzele immer wieder über die abwegigen Kommentare.

Gertrud


RE: Sprinttechnik - Hesse - 18.05.2019

(16.08.2018, 16:42)icheinfachma schrieb:
(14.08.2018, 21:15)dominikk85 schrieb: Interessante slow motion vom fußaufsatz (etwa bei 20s)
Sieh dir den Tweet von @EatSleepTrain_ an: https://twitter.com/EatSleepTrain_/status/1015357563855147009?s=09


wozu dient dieses nach außen kippen vor dem Aufsatz?

Das ist Zufall und entsteht durch den Schwung. Es ist nur relevant, wie der Fuß landet, und was während der Stützphase passiert (Pronation → Supination sowie Dorsalextension → Plantarflexion).

In diesem video haben wir (eine) Begründung, weshalb die beidbeinige Kraftarbeit (Kniebeuge) im Krafttraining von Sprintern nichts verloren hat. Der Fussaufsatz geht von der Supination zur Pronation. Das sehen wir bei allen einbeinigen Aktionen. Die Kraftspitze wird "über den grossen Onkel" erreicht! Bei der beidbeinige Kraftarbeit (Umsetzen, cmj) passiert dies in der Supination. Das hat auch mit dem Gleichgewicht zu tun: beidbeinig liegt der Schwerpunkt zwischen den Beinen. Im Sprung und Sprint voll (+-) unter der Unterstützungsfläche. Also: warum sollen wir Kraftspitzen trainieren, die wir in der Zielübung nicht brauchen? Thumb_down Ich habe leider noch keine Meinung zur Tatsache, dass die Ischios zu unterschiedlichen Zeiten "anspringen" und wann sie an den Gluteus übergeben. Huh