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RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Hüfthammerwie - 09.07.2014

Ich stimme dir bei allem Vollkommen zu.
Wer in die Weltspitze will braucht das Talent, ein entsprechend modernes Training und den unbedingten Willen.
Ganz genau!
Talent ist überhaupt nicht selten auf der Welt.
Modernes Training schon.Adam Gemili konnte als Junior 10.05s auf 100m laufen.Ein Julian Reus läuft eine 10.08s auf 100m mit 25 Jahren.So groß kann der Unterschied durch gutes Training sein.
Ein kleiner Tipp von mir fürs Kampftraining:
Aus meiner Sicht sind Kraftübungen wie Beidbeinige Sprünge nicht gut.In keiner Disziplin der Leichtathletik muss mann mit beiden Beinen Abspringen.Also warum den Muskel eine Bewegung trainieren lassen die er nicht braucht?Viel effizienter sind einbeinige Sprünge.
Der unbedingte Wille ist was besonderes.
Technik ist aber viel nützlicher als Wille egal wie groß er ist.
Ich hoffe in Deutschland ändert sich vieles im Bezug auf Training in der Leichtathletik.


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - hkrueger - 09.07.2014

Etwas irritiert und enttäuscht bin ich über den Verlauf der Diskussion:
Ich war der Meinung, dass es bei einer zyklischen Bewegung doch relativ einfach sein sollte, die leistungsbestimmenden Faktoren zu identifizieren und danach das Training darauf abzustimmen. Es sollte doch möglich sein Kriterien zu finden die allgemeingültig sind und für alle verständlich und nachvollziehbar darzustellen. Stattdessen lese ich was von Hüfthammer, nicht vollständige Kniestreckung, front mechanics,  (letzlich dient doch alles dem Vortrieb oder was ist hier gemeint; kann man so etwas wie ein Glossar einrichten, in dem solche Begriffe nachzulesen sind. Meine erste Recherche hat mich dbzgl. nicht weitergebracht) laufen aus dem Hohlkreuz, unterschiedlicher Trainingsgestaltung etc. und nichts wird belegt oder irgendwie in begründet (zumindest hier in diesem Forum).
Es erscheint mir mehr eine Glaubensfrage: Jeder denkt, das entscheidende Element des Sprints gefunden zu haben.

Anscheinend habe ich mich bzgl. der Einfachheit getäuscht. Mir ist klar das es unterschiedlichste Läufertypen gibt (Fütterer mit kurzen schnellen Schritten, Hary mit langen schritten, Johnson ebenfalls kurzen Schritten, wenig Kniehub und gefühlter Rückenlagen) und das jeder Läufertyp unterschiedlich trainieren muss.

Wo sind jetzt Unteschiede in der Trainingsgestaltung der Franzosen im Vergleich zu den Deutschen?

Der Grund, warum Deutsche nicht in der absoluten Weltspitze vertreten sind, sehe ich in der Motivation und in den gesteckten Zielen. Heute wird evtl. das Ziel 10,0 Sek ausgegeben oder evtl. auch nur insgeheim gesteckt. Und wenn dieses Ziel erreicht ist oder eben annähernd erreicht ist, verschwindet der notwendige Eifer für höhere Ziele.
Meines Erachtens müsste man sich Ziele stecken, die darüber hinausgehen, 9,8 oder schneller, auch wenn das größenwahnsinnig und arrogant oder im Moment nicht realistisch erscheint, aber die Motivation bleibt aufrecht. 


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - lor-olli - 09.07.2014

Zitat:hkrueger schrieb:

Etwas irritiert und enttäuscht bin ich über den Verlauf der Diskussion:

Ich war der Meinung, dass es bei einer zyklischen Bewegung doch relativ einfach sein sollte, die leistungsbestimmenden Faktoren zu identifizieren und danach das Training darauf abzustimmen. Es sollte doch möglich sein Kriterien zu finden die allgemeingültig sind und für alle verständlich und nachvollziehbar darzustellen.

Meiner Meinung nach zeigt diese Diskussion aber genau den Punkt auf, an dem es hakt. Der Sprint besteht in der richtigen Ausführung eben nicht aus Einzelelementen, diese sind für die Analyse sicher eine Notwendigkeit, aber wenn ich keine gute Verbindung im Aufbau und  dem Übergang der "einzelnen Phasen" hinbekomme, wird der Athlet auch nicht optimal sprinten. 
In der Analyse wird man versuchen Fehler zu finden und sie zu minimieren oder auszumerzen,  was mich stört ist der (scheinbar?) zu Grunde liegende Gedanke, es gebe EIN Rezept, welches allen gerecht wird.

Der "Hüfthammer" ist für mich als Begriff schon ein wenig irreführend, denn es wird nichts "gehämmert", es wird versucht die stärkere Bewegung / Beweglichkeit der Hüfte verstärkt und gezielt in den Sprint mit einzubeziehen. Um dieses zu erreichen muss das Training ansetzen, wenn der Körper noch recht flexibel ist, hier soll ein Bewegungsablauf geprägt werden, den die meisten ausgewachsenen Athleten nicht mehr erreichen. Des weiteren gilt es auch die individuelle Anatomie zu berücksichtigen (Beckenstand und Breite, individuelle Beweglichkeit), ein Beispiel wäre der Spagat, den selbst unter "verschärftem Training" viele Jugendliche nicht hinbekommen, aber einen Kinderkörper kann man fast immer dazu bringen. Es gilt auch den unterschiedlichen Körperbau zu berücksichtigen, die "Kraftpakete" haben grundsätzlich einen etwas anderen Bewegungsablauf als eine Alison Felix, eine Shelly-Ann Fraser-Pryce wird nie wie eine A. Felix laufen, es wäre schlicht kontraproduktiv.

Ich sehe z.B. den Erfolg einer Verena Sailer auch darin begründet, dass hier ein Trainer sehr gut diagnostiziert, das Training dann individuell abstimmt und auch hervorragend "timed". (Bestleistung dann, wenn das Hauptereignis ansteht)

Bei einigen Athleten habe ich den Eindruck, hier ist vieles Zufall, die Leistungskurve erreicht den Höhepunkt "irgendwann", Fehler sind mal behoben und dann plötzlich wieder da (Aufrichten nach der Startphase bei…), es kommt zu Verletzungen bevorzugt in der Hochphase der Leistungsfähigkeit (wobei die maximale Trainingsbelastung doch deutlich vorher liegt) und anderes.

Ich habe kein Patentrezept weil ich nicht an EIN Patentrezept glaube, wieso sind einige Trainer erfolgreicher als andere, warum sind einige Athleten bei einigen Trainern erfolgreicher als bei anderen? An Zufälle glaube ich da nicht, der Trainer muss das "Individuum Athlet" erfassen und entsprechend reagieren. Bei einem solchen Trainer wird ein Athlet auch "Blindes Vertrauen" entwickeln. (Einfach mal V. Sailer zuhören wenn sie über V. Bauer spricht Wink) Es gehört auch eine Portion Mut und Selbstständigkeit dazu so zu agieren, und genau das wird beim DLV nun nicht gerade als wichtigstes Kriterium gehandelt...


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Gertrud - 10.07.2014

(09.07.2014, 23:14)lor-olli schrieb: Ich habe kein Patentrezept weil ich nicht an EIN Patentrezept glaube, wieso sind einige Trainer erfolgreicher als andere, warum sind einige Athleten bei einigen Trainern erfolgreicher als bei anderen? An Zufälle glaube ich da nicht, der Trainer muss das "Individuum Athlet" erfassen und entsprechend reagieren. Bei einem solchen Trainer wird ein Athlet auch "Blindes Vertrauen" entwickeln. (Einfach mal V. Sailer zuhören wenn sie über V. Bauer spricht Wink) Es gehört auch eine Portion Mut und Selbstständigkeit dazu so zu agieren, und genau das wird beim DLV nun nicht gerade als wichtigstes Kriterium gehandelt...

Natürlich hat Valerij Bauer sich ganz auf Verena Sailers Besonderheiten eingelassen und auch spezielle Geräte konzipiert, was ich als absolutes Plus sehe. Jede/r Athlet/in ist etwas ganz Individuelles und Spezielles; aber es gibt natürlich auch Gemeinsamkeiten. Meines Wissens befindet sich richtigerweise in seinem Konzept keine beidbeinige Kniebeuge!!! Wir sehen an Yasmin Kwadwo, dass es unheimlich schwierig ist, einmal automatisierte Bewegungsabläufe umzustellen. Man muss eine Menge Zeit mitbringen. Oft gelingt das gar nicht mehr. Eine Athletin, die jahrelang hinter dem Körper gestreckt hat, wird man schwerlich umstellen können. Manchmal muss man auch lernen, mit „Fehlern“ zu leben. Nur wird man das ganz große Ziel nicht mehr erreichen.

Natürlich gibt es die Differenzierung nach Technik und Stil, wobei es technische Grundkriterien gibt, die man auch einhalten sollte. Alle Sprinter/innen der Weltklasse weisen in der Stützphase eine dreigelenkige Exzentrik auf und beherrschen die front sprint mechanics mithilfe der entsprechenden Drills. Man muss sie nur richtig ausführen. Was bei Usain Bolt dazukommt, ist der Gewinn an Schrittlänge bei jedem Schritt, der ihn im Mittel mit 2,45m und im Maxbereich mit einem Bein über 2,90m erreichen lässt und somit die geringste Schrittzahl über 100m innerhalb der Weltklasse hat. Das ist nicht nur angeboren, sondern hat auch trainingskonzeptionelle Gründe, wobei auch er in seiner Skoliose und seinen Fußdeformitäten enorme Schwachstellen aufweist. Ich filtere immer die glorreichen Kriterien, aber eben auch die Schwachstellen heraus, die vielleicht Zwangspausen beinhalten. Das hat nichts mit Besserwisserei zu tun, sondern entspricht einfach dem Einsatz meines analytischen Auges, unvoreingenommen zu dokumentieren.

Gertrud


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - MZPTLK - 10.07.2014

So, jetzt sind wir auf Seite 7 der 'Hüfthammer'-Posse angekommen,
und ich habe immer noch wenig bis nix verstanden.
Niemand war bisher willens oder in der Lage,
das Teil einigermassen korrekt und nachvollziehbar zu beschreiben.

Eine weiche, aber sehr kräftige Version des 'Hüfthammers' kann man beim Umlaufbein der Hammerwerfer seit über 100 Jahren beobachten.
Vielleicht hilft das ja weiter...


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Gertrud - 10.07.2014

(10.07.2014, 08:19)MZPTLK schrieb: So, jetzt sind wir auf Seite 7 der 'Hüfthammer'-Posse angekommen,
und ich habe immer noch wenig bis nix verstanden.
Niemand war bisher willens oder in der Lage,
das Teil einigermassen korrekt und nachvollziehbar zu beschreiben.

Eine weiche, aber sehr kräftige Version des 'Hüfthammers' kann man beim Umlaufbein der Hammerwerfer seit über 100 Jahren beobachten.
Vielleicht hilft das ja weiter...

Glückwunsch - richtig resümiert! Es handelt sich um eine Umlaufbahn, also einen Beckenring! Wie sagten Sie mal: Geistig sind Sie mein Bruder oder so ähnlich?! Wink Wenn man einen flachen Teller mit etwas Wasser darin hat, kann man das simulieren. Ich habe bei meinen SuS immer mit derartigen Bildern zum Verständnis und zur Assoziation gearbeitet.

Gertrud


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - MZPTLK - 10.07.2014

(10.07.2014, 08:26)Gertrud schrieb:
(10.07.2014, 08:19)MZPTLK schrieb: So, jetzt sind wir auf Seite 7 der 'Hüfthammer'-Posse angekommen,
und ich habe immer noch wenig bis nix verstanden.
Niemand war bisher willens oder in der Lage,
das Teil einigermassen korrekt und nachvollziehbar zu beschreiben.

Eine weiche, aber sehr kräftige Version des 'Hüfthammers' kann man beim Umlaufbein der Hammerwerfer seit über 100 Jahren beobachten.
Vielleicht hilft das ja weiter...

Glückwunsch - richtig resümiert! Es handelt sich um eine Umlaufbahn, also einen Beckenring! Wie sagten Sie mal: Geistig sind Sie mein Bruder oder so ähnlich?! Wink

Gertrud
Danke, könnte sein.
Dann habe ich ja auch recht gehabt mit der Analogie des Einerkanadierruderns.
Ich könnte mir auch einen eigenen 'Hüfthammer' zusammenschustern,
aber diejenigen, die das Ding aufgebracht haben, sind in der Bringschuld.


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - lor-olli - 10.07.2014

Ich schrieb: Ich halte den Begriff "Hüfthammer" für irreführend…
Aber das kann für jede nicht definierte Terminologie gelten. Ob wlad absichtlich diese sehr eigenen Begrifflichkeiten einbaut, oder sich einer präzise beschreibenden Definition entziehen will, möchte ich mal lieber nicht weiterdenken…
Mit einem solchen Ausdruck wird man keinen Athleten dazu bringen den Laufstil entsprechend anzupassen, wie auch? Die genaue Erklärung wie er einem Athleten diesen Stil vermitteln möchte, sagt er nicht, will er nicht oder kann er nicht…
Ich habe versucht, gerade bei jüngeren Athleten / Kindern in "Bildern" zu sprechen, die Steifheit / Beweglichkeit der Wirbelsäule versteht jedes Kind, wenn man etwa mit der Bewegung einer Eidechse anfängt, sehen / nachahmen hilft enorm.


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - Hüfthammerwie - 10.07.2014

Hier ein Tipp zum üben und für das Training,an alle die Interessiert sind:
Einen Teppich im Kniesprint so schnell es geht überwinden mit kleinen Schritten und den weg zurück nicht gehen sondern mit der Hüfte in die gestreckten Beine reinhacken.Damit Trainiert ihr Hüftbeweglichkeit,das Gefühl für den Hüfthammer und die Hüfthammergeschwindigkeit.
An alle Mitlesenden Trainner:Womöglich glaubt ihr nicht daran das so etwas wie ein Hüfthammer möglich ist,nur könnt ihr diese Übung mit euren Schülern ab und zu machen um Abwechslung ins Training zu bringen und um die Hüftbeweglichkeit zu verbessern.


RE: top sekrete (oder secret?) "Geheimstudie" von W l a d ! - MZPTLK - 10.07.2014

(10.07.2014, 08:46)Hüfthammerwie schrieb: Hier ein Tipp zum üben und für das Training,an alle die Interessiert sind:
Einen Teppich im Kniesprint so schnell es geht überwinden mit kleinen Schritten und den weg zurück nicht gehen sondern mit der Hüfte in die gestreckten Beine reinhacken.Damit Trainiert ihr Hüftbeweglichkeit,das Gefühl für den Hüfthammer und die Hüfthammergeschwindigkeit.
An alle Mitlesenden Trainner:Womöglich glaubt ihr nicht daran das so etwas wie ein Hüfthammer möglich ist,nur könnt ihr diese Übung mit euren Schülern ab und zu machen um Abwechslung ins Training zu bringen und um die Hüftbeweglichkeit zu verbessern.
Das ist doch schon ein bisschen was.
Was ist mit den Knien der Schüler?
Kein Auaaua?
Was bedeutet: den Weg zurück nicht gehen, sondern mit der Hüfte in die gestreckten Beine reinhackenAngry?
(Ich vermute, das ist eine Übung, die seit vielen Jahren immer gern von Trainern demonstriert wird)

Bei der ersten Übung fehlt die Hüftstreckung, ansonsten der Extremitätendruck gegen Widerstand.