15.09.2015, 22:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.09.2015, 22:10 von longbottom.)
Naja, da stehen aber teilweise auch Sachen drin, die einfach nicht haltbar sind.
z.B.
1. Waren die Fußballer damals keine Mitfavoriten. Im Gegenteil, nach dem Vorrundenaus bei der EM 2004 waren sie als Außenseiter gestartet. Der dritte Platz war eine positive Überraschung.
2. Hinkt der Vergleich ohnehin, da es gar nicht um die Sportler geht, die realistische Chancen haben, Dritter zu werden.
Ja, ich kann mich noch gut an die stets positiven Kommentare zum Beispiel zum Abschneiden von Sosthene Moguenara erinnern.
Auch von Betty Heidler, immerhin eine Endkampfteilnehmerin, war man schlichtweg begeistert. 
Generell gab es in Peking tatsächlich hauptsächlich positive Kommentare, was aber auch daran lag, dass die Leistung bei der großen Mehrheit der Athleten gut war. Die wenigen Enttäuschungen waren da letztlich egal, gelobt wurden sie in der Öffentlichkeit aber bestimmt nicht. Ich empfehle hier außerdem mal, das Forum zu Zürich 2014 nachzulesen, um sich in Erinnerung zu rufen, wie die Kommentare sind, wenn es generell nicht so läuft.
Hier hat Kurt Ring natürlich völlig Recht, bzw. bei der Beurteilung der Hochsprung-Situation ist er sogar noch zu gnädig. Denn dass man immer 2,30m auflegen kann, gilt nur für deutsche Meetings. Bei den internationalen Sportfesten wird es eher sogar so sein, dass 2,29m aufgelegt werden, um den Sportlern die Chance zu geben, die IAAF-Norm zu erfüllen. Und dann fallen 2,30m als Höhe automatisch weg, da die Steigerung nicht 1cm betragen darf. Diese Steigerung um einen Zentimeter macht es den Hochspringern also zumindest auf internationaler Bühne sogar noch etwas schwerer, da sie da vermutlich mindestens 2,31m überspringen müssen.
Mit solchen Argumenten kommt man nicht weit, und sie gehen auch zu weit. Denn das Gleichheitsprinzip bei einer Olympianominierung gibt es sowieso nicht, dafür sorgen alleine schon die unterschiedlichen internationalen Qualifikationskriterien pro Sportart. Hinzu kommt, dass viele Verbände die Leichtathletik-Normen verschärfen, nicht nur der DLV. Die Niederlande haben zum Beispiel noch schwerere Normen.
Und dann das:
Wenn er darauf anspielt, worauf ich glaube, dass er anspielt, ist das völlig daneben.
Ein derartiges Verbrechensregime mit der Verschärfung von Sport-Normen zu vergleichen, geht zu weit! Und meiner Meinung nach tragen solche Vergleiche auch kaum dazu bei, die in Teilen berechtigte Kritik (z.B. bei der 5000m-Norm) ernster zu nehmen.
z.B.
Zitat:Beim Sommermärchen 2006, als die Fußball-Weltmeisterschaften in Deutschland stattfanden, wurden die DFB-Kicker trotzdem überschwänglich gefeiert, obwohl sie als Mitfavoriten nur Dritte wurden.
1. Waren die Fußballer damals keine Mitfavoriten. Im Gegenteil, nach dem Vorrundenaus bei der EM 2004 waren sie als Außenseiter gestartet. Der dritte Platz war eine positive Überraschung.
2. Hinkt der Vergleich ohnehin, da es gar nicht um die Sportler geht, die realistische Chancen haben, Dritter zu werden.
Zitat:Die stets positiven Kommentare auch bei allen Vorkampfausscheidern zeigt dies überdeutlich.
Ja, ich kann mich noch gut an die stets positiven Kommentare zum Beispiel zum Abschneiden von Sosthene Moguenara erinnern.


Generell gab es in Peking tatsächlich hauptsächlich positive Kommentare, was aber auch daran lag, dass die Leistung bei der großen Mehrheit der Athleten gut war. Die wenigen Enttäuschungen waren da letztlich egal, gelobt wurden sie in der Öffentlichkeit aber bestimmt nicht. Ich empfehle hier außerdem mal, das Forum zu Zürich 2014 nachzulesen, um sich in Erinnerung zu rufen, wie die Kommentare sind, wenn es generell nicht so läuft.
Zitat:Die Unterschiede zwischen internationaler Norm und nationaler Norm nehmen geradezu groteske Formen an. Wo liegt letztendlich der Unterschied zwischen 13,47sec und 13,46sec über 110m Hürden der Männer? Würde ein Athlet, wie bei der WM 2015 geschehen, beim Unterschied von 1 Hundertstel erneut Gnade finden? Allein ein Hauch mehr Rückenwind oder weniger Gegenwind können diese Hundertstel ausmachen. Hat sich nicht derjenige, der die „deutsche“ Formel erfunden hat, total verrannt? Im Hochsprung der Männer lässt sich das Zentimeterproblem leichter lösen. Man legt einfach immer 2,30m auf.
Hier hat Kurt Ring natürlich völlig Recht, bzw. bei der Beurteilung der Hochsprung-Situation ist er sogar noch zu gnädig. Denn dass man immer 2,30m auflegen kann, gilt nur für deutsche Meetings. Bei den internationalen Sportfesten wird es eher sogar so sein, dass 2,29m aufgelegt werden, um den Sportlern die Chance zu geben, die IAAF-Norm zu erfüllen. Und dann fallen 2,30m als Höhe automatisch weg, da die Steigerung nicht 1cm betragen darf. Diese Steigerung um einen Zentimeter macht es den Hochspringern also zumindest auf internationaler Bühne sogar noch etwas schwerer, da sie da vermutlich mindestens 2,31m überspringen müssen.
Zitat:Im Zeichen der zunehmenden Globalisierung im Allgemeinen und der Europäisierung im ganz Speziellen verstößt der DLV mit seinen Extra-Normen gegen das Gleichheitsprinzip, das politisch im Grundgesetz des Artikels 3 fest verankert ist. In einem vereinigten Leichtathletik-Europa sind längst nicht alle gleich. Ein kleines Beispiel dafür: Die Österreicherin Jenni Wenth wird mit ihren 2015 erzielten 15:16min über 5000m bei den Olympischen Spielen antreten können.
Mit solchen Argumenten kommt man nicht weit, und sie gehen auch zu weit. Denn das Gleichheitsprinzip bei einer Olympianominierung gibt es sowieso nicht, dafür sorgen alleine schon die unterschiedlichen internationalen Qualifikationskriterien pro Sportart. Hinzu kommt, dass viele Verbände die Leichtathletik-Normen verschärfen, nicht nur der DLV. Die Niederlande haben zum Beispiel noch schwerere Normen.
Und dann das:
Zitat:Letzte Plätze, die können die Athleten aus den Drittstaaten Österreich, Schweiz oder Tschechien belegen!? Wir sind ein privilegiertes Land. Hatten wir das nicht schon einmal? Ist solch Gedankengut eigentlich gerade in Deutschland noch vertretbar?
Wenn er darauf anspielt, worauf ich glaube, dass er anspielt, ist das völlig daneben.
