Zitat:„Die Bilanz der deutschen Leichtathletik in Rio kann uns nicht zufrieden stellen“, musste DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen zum Ende der Olympischen Spiele feststellen. "Wir wollen dies nicht ausschließlich an der Medaillenbilanz festmachen, aber insgesamt haben zu wenige Athleten – gemessen an ihren Vorleistungen im Saisonverlauf und ihren Positionen in den Weltbestenlisten – am Wettkampftage eine gute Leistungsperformance gezeigt."
Daran kann man nicht rütteln!
Zitat:„Die Vorbereitungsprozesse einiger deutscher Topathleten gestalteten sich durch gesundheitliche Probleme nicht optimal“, erklärte DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska mit Blick auf die bisherigen Leistungs- und großen Hoffnungsträger David Storl (SC DHfK Leipzig), Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge), Robert Harting (SCC Berlin)[align=start]Auch das stimmt! Trotzdem möchte ich hier einhaken. Hier sollte es Instanzen geben, die das Übel im Keim ersticken. Die Frage stellt sich ganz klar nach den Trainingsinhalten und Belastungen. [/align]
oder Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken).„Ohne einen optimalen Vorbereitungsprozess kann die notwendige Leistungsstabilität nicht entwickelt werden“, führte er weiter aus. „Die Athleten wollen ihren Olympiatraum verwirklichen und arbeiten sehr hart, um wieder Anschluss zu finden. Das kostet aber auch viel Energie, die dann am Ende auch etwas fehlen kann. Athleten sind keine Maschinen.“
Zitat:Aufgrund der Gefahren des Zika-Virus und anderer Infektionen sei zudem die Zeit- und Klimaanpassung erschwert gewesen: Eine geplante Tapering-Maßnahme in Brasilia wurde abgesagt. Im Vorjahr hatte das Nationalmannschafts-Trainingslager auf der Insel Jeju (Südkorea) noch als ein wichtiger Faktor zum erfolgreichen Abschneiden bei der WM in Peking beigetragen, sowohl hinsichtlich der sportlichen Vorbereitung als auch hinsichtlich der Stimmung in der Mannschaft.
Vielleicht hätte es auch hier Anreisen mit und ohne TL individuell geprägt geben sollen? Jetzt hat die Stimmung gefehlt, weil es kein TL vorher vor Ort gab? Da muss ich aber schmunzeln. Es gab doch gemeinsame TL in Südafrika! Ein gemeinsames TL vorweg mag für einige gut sein, aber vielleicht nicht für alle. Drei Athleten hat das offensichtlich nicht gestört.
Zitat:Unbenommen von dieser Ausgangslage stellte Idriss Gonschinska fest: „Letztlich konnten zu wenige Athleten ihr hohes Leistungspotenzial im Kontext der Saisonvorleistungen abrufen und sich in den sehr harten Konkurrenzsituationen steigern.“ Auch mehreren Leistungsträgern sei es nicht gelungen, auf den Punkt zu performen. „Es konnten zu wenige Medaillenchancen genutzt werden.“
Gonschinska betonte, dass individuelle Analysen, auf Disziplinen und Athleten bezogen, notwendig seien. Ein Pauschalurteil könne es nicht geben
Da stimme ich voll zu!
Zitat:„Zudem sollten anhand einer stichtagsbezogenen Medaillenbilanz keine Rückschlüsse auf die Qualität der Prozesse und die leistungssportliche Arbeit eines Spitzenfachverbands im olympischen Zyklus geschlossen werden“, betonte Thomas Kurschilgen. Es gebe keinen Grund, in Panik oder Krisenstimmung zu verfallen und die bisher langfristig erfolgreiche Arbeit auf allen Ebenen sowie die Kernstrategie und die strukturellen Überlegungen in Frage zu stellen. Zudem müssten auch die fünf hochwertigen vierten Plätze in der Medaillenbilanz beachtet werden.
Es ist richtig, dass man die vierten und fünften Plätze auch beachten muss und schätzen sollte. Da stimme ich voll zu. Die Kernstrategien und die Strukturen hinsichtlich Zentralisierung sehe ich nicht als das Optimum an. Der Zug geht mir zu sehr in eine Richtung ab. Mir sind individuelle Prozesse enorm wichtig. Nur so gibt es Fortschritt. In der gesamten gesundheitlichen Strategie plädiere ich für eine Umorganisierung. Die beteiligten Ärzte können nicht alles leisten. Das müsste eine Reform an Haupt und Gliedern sein - angefangen bei der Kinder-LA!!!
Es wäre doch jetzt ein Witz, wenn die Verantwortlichen des Verbandes ihre Kernstrategien und strukturellen Überlegungen in Zweifel ziehen. Wer sägt sich schon gerne den eigenen Ast ab? Die Fehler liegen sehr oft in den Systemen, dass die "Oberen" keiner bewertet. Es wäre trotzdem von Vorteil, wenn man sich in einigen Belangen flexibel und einsichtig zeigt. Wer arbeitet, macht auch Fehler. Die Frage ist doch, ob die Strukturen die individuellen Leistungen verbessern oder verschlechtern.
Es ist bekannt, dass mich die vielen Verletzungen enorm stören. Ich sehe in drei Fällen bei vergangenen Patellarsehenproblemen Trainings- und Struktur-Zusammenhänge. In einem Fall werden diese Probleme wahrscheinlich wieder stark auftreten. Ich stelle mir oft die Frage nach der Trainerfähigkeit, diese Dinge punktgenau zu orten und abzustellen. Liegt es an den Strukturen?

Gertrud