12.08.2018, 13:02
(11.08.2018, 22:28)lor-olli schrieb: Die Frage ist doch die, ob es gelingt einen Mentalitätswechsel, nicht zuletzt bei den Zuschauern (die immer noch zuhauf bei der Tour de France stehen) zu erreichen!? Eine Gesellschaft die 80 Liter Alkohol pro Kopf und Jahr (auch über Kinder, Alte und Abstinenzer gemittelt!) und Zigarettenkonsum für "normal" hält, die eine Menge illegales (Gras, Koks, Heroin, Psychopharmaka - nicht verschrieben) verbraucht stimmt mich nicht sonderlich zuversichtlich. Und selbst jene die all dieses meiden wollen oft das Spektakel "um jeden Preis" - oder warum schauen so viele die grotesken Spektakel des Motor"sports"?Die Zusammenhänge zwischen Dogengebrauch im Alltag und Doping sind kaum so eng, wie du das hier andeutest. Motivation und Ziele sind häufig völlig unterscheidlich. Drogen werden häufig aus Langeweile genommen, aus Neugier, zur (vermeintlichen oder realen) Verbesserung der Lebensqualität ... oft mehr eine Art Erlebnisorientierung als Leistungsoptimierung. Dazu wird gerade bei legalen Drogen durch den Konsum niemand zwingend betrogen ... und dem Steuerentfall bei illegalen Drogen könnte der Staat ja ein besseres legales Angebot entgegensetzen.
Da sollte man eher auf den Zusammenhang zwischen einer Betrugsmentalität (z. B. Steuerhinterziehen als Kavaliersdelikt, legale Steuertricks als Normalität) und Doping schauen ... da wird man eher fündig.
Motor"sport" hat viel mit der Automobilfaszination zu tun ... so lange der motorisierte Individualverkehr in dem akltuellen Ausmaß gefördert wird, wird sich da kaum was ändern. Zusammenhang mit Doping eher schwach, zudem ich wie viele andere diese Spektakel nicht als Sport im engeren Sinne sehe.
Anspruchsdenken von Zuschauern und Medien muss sich ändern, es muss anders mit der absoluten Leistung umgegangen werden. Die 47,6 von Koch kann ich nicht mehr sehen, dass die immer noch eingeblendet werden ...