(08.05.2019, 06:17)Hesse schrieb: Ok, die Aussagen des Artikels sind nicht differenziert genug, ganz in die Tonne kloppen muss man ihn dennoch nicht. Die Ergebnisse zeigen (wichtige Erkenntnis) das Feuern der Ischios in der exzentrischen Phase. Darüber kann man sich Gedanken machen. Die Arbeit der Ischios ist wie ein Konzert mit mehreren Dirigenten (Innervation durch zwei Nerven), alles muss feinst abgestimmt werden, sonst hört es sich besch… an. Natürlich wäre es vom Akademischen her interessant zu erfahren, welche Ischioanteile wann von der exzentrischen in die konzentrische Phase umschalten. Wie arbeiten sie der Aussenrotation des G.m. entgegen ohne die Hüftstreckung zu hemmen (quasi Antagonisten). Wann bei den vier Anteilen der peak der hüftstreckenden Wirkung einsetzt...Die Frage ist: bringt uns dieses Wissen wirklich weiter oder verzetteln wir uns dadurch im Kleinen? Wird man zum Schluss zum „Überspezialisten“, der final über Nichts alles weiß? Die Bundestrainer (oder andere im DLV) sollen sich Ihre Zuarbeiter suchen und den Wissenstransfer nach unten organisieren. Das gesammelte Wissen muss öffentlich gemacht werden! Jeder einfache Leichtathletikfreund darf sich hier überfordert fühlen.
Man kann auch aus unvollständigen Studien Hinweise orten.
Man sollte schon den Aufwand betreiben, auf einem maximal zweiseitigen Paper alles momentan Notwendige aufzulisten. In den Schubladen mancher Trainer/innen lagern solche Konstrukte vielleicht schon?! Ich stimme Ihnen aber zu, dass ich das auch als Aufgabe der Bundestrainer für den Sprint betrachte. Aus der Stoffsammlung sollte sich eine Gliederung ergeben. Ein Bundestrainer hat eine falsche Vorstellung, wenn er die wichtigen Aufgaben immer nur delegiert. Man lernt beim Arbeiten enorm viel.
Die Ischios sind anteilig übrigens an der Außenrotation beteiligt. Eine Hüftstreckung erfolgt z.B. im Weitsprung trotz leichter Außenrotation!!! Das ist beispielsweise eine Phase, die Wester und Mihambo aus bestimmten Gründen nicht beherrschen, was für Wester schlimme Folgen hatte. Auch da sollte man bis ins Detail als Trainer geschult sein oder man muss im gehobenen Segment mal knallhart "ausmisten"!!!
Ich bin der Meinung, dass sich diejenigen Trainer/innen, die sich in der Sonne Südafrikas und in Yokohama bräunen, auch die Hauptarbeit und -verantwortung tragen sollten.
Gertrud