29.08.2015, 15:18
(29.08.2015, 11:57)MZPTLK schrieb:
Wir alle, die Zuschauer/Konsumenten des Sports sind selbstverständlich die massgeblichen Arbeitgeber der Athleten in der Wertschöpfungskette.
Die Funktionäre, Dopingverkäufer, Trainer, usw. sind nur die Bindeglieder, Zuträger, Zwischenhändler, Manager der Veranstaltung.
Wir als Konsumenten=Geldgeber=Arbeitgeber haben also als letztlich entscheidende Instanz Inhalte, Regeln und Design der Veranstaltung in der Hand.
Die entscheidende Frage lautet also: Wie verhalten sich die Zuschauer?
Tolerieren sie die Machenschaften, weil für sie der Kick des Entertainments mehr zählt?
Der Zuschauer toleriert es. Genaugenommen kommt es ihm auf große Leistungen an, auf ein immer Höher, Weiter, Schneller und darin liegt implizit die Erlaubnis zu dopen. Das sieht man an der Fokusierung auf Superstars wie Bolt und der Geringschätzung von 01815-Athleten wie Ringer (auf dt. Ebene gibt es das analog). Die Leute wollen circus maximus.
Die Analogie mit dem Arbeitsschutz wackelt auch sonst, nicht nur weil Sportler viel eher Unternehmer als AN sind. Arbeitsschutz hat keinen Selbstzweck. Er will ultimativ den Wirtschaftskreislauf und damit eine Gesellschaft sicherstellen, in dem er das Risiko für Arbeitskämpfe senkt oder kanalisiert. Wenn Bauarbeiter, Busfahrer, Lehrer oder Ärzte am laufenden Band streiken würden, dann hätte das fatale Konsequenzen. Im Profisport gilt das nicht. Niemand braucht diese Unterhaltung. Gäbe es morgen keinen TV-Sport mehr, dann würden die Leute halt noch mehr am PC zocken oder ihre eigenen kleinen Sportfeste abhalten.
Damit neigt sich die Waage doch wieder in Richtung Dopingfreigabe^^.