15.11.2015, 22:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.11.2015, 22:06 von gruenes.kaenguru.)
Zitat:Leukämie hat mit Krebs nichts zu tun!!!!!!!!
Was ist Krebs?
Krebs-Gebilde besteht aus GEWUCHERTEN Zellen, die sich verselbständigen und der natürlichen Aufgabe der normalen Zielgruppe nicht mehr nachgehen. Die Energetik dieser Zellen verändert sich auch. Das ist unbestritten.
Hier die offizielle Definition der Leukämie:
Zufiele unreife weisse funktionsunfähige Blutkörperchen im Blut.
Unreife Zellen bedeutet nur, zu früh ins Blut ausgeschüttet. Niemand spricht von gewucherten Zellen. Keine gewucherten Zellen, kein Krebs.
Was sind das für Spezialisten, die bei Leukämie von Krebs sprechen????
Das tut die Russische Medizin nicht. Leukämie wird nur als Weissblut geführt.
Deutsche Medizin macht es nur aus verzweifelten Unwissenheit. Die wahre Vorgänge sind offiziell absolut unbekannt. Kein Wunder, denn Leukämie ist eine Störung im Prozess, somit eine Funktionsstörung. Die Ursache(n) können unterschiedlich sein, der Vorgang aber, wie bei allen Blutstörungen, immer gleich.
Oha, das ist aber (meiner bescheidenen Meinung nach) schon wirklich ziemlich weit von der Realität entfernt. Ja, beim Krebs wuchern Zellen und gehen ihrer ursprünglichen Aufgabe nicht mehr nach. Die Masterfrage ist eher, warum das so ist. Wie TranceNation schon geschrieben hat, spielen sehr oft Mutationen in Tumorsuppressorgenen eine Rolle, weiterhin dann aber auch noch chromosomale Aberationen, epigenetische Veränderungen und diverse weitere Prozesse. Ich bestreite auch keinesfalls, dass eine im Einklang stehende Seele ein positiver prognostischer Marker sein kann - aber dass nur Personen mit gewissen Charakterzügen erkranken, halte ich für Humbug. Bei der Leukämie ist das nichts anderes, hier kommt es durch Mutationen (zB FLT3) und noch öfter Translokationen und damit Rearrangements von ganzen Genen (zB BCR-ABL/Philadelphia-Chromosom) zum unkontrollierten Wachstum von Lymphozyten-Vorläuferzellen im Knochenmark, die später auch ins periphere Blut ausgeschwemmt werden. Durch die Veränderungen differenzieren die Zellen nicht vollständig aus, sondern bleiben auf nicht-funktionsfähigen Vorstufen stehen. Diverse Signalwege, die pro-proliferativ oder anti-apoptotisch wirken, können betroffen sein und so zum unkontrollierten Wachstum führen. Klingt für mich sehr wohl nach "wuchernden Zellen", Definition für Krebs also erfüllt.
Dass verschiedene Chemotherapien bei einigen Leukämie-Arten nicht wirken, liegt nicht daran, dass sie generell nutzlos sind - Leukämie ist nur einfach nicht gleich Leukämie. Mitlerweile sind diverse verschiedene molekulare Untergruppen bekannt, die alle unterschiedliche Signalwege beeinflussen und damit auf unterschiedliche Art und Weise zur Überproliferation führen. Nicht jedes Medikament ist ideal für jeden Subtyp, aber auf diesem Feld forscht die personalisierte Medizin: Erst den molekularen Subtyp identifizieren, und daraus diejenigen Medikamente auswählen, die auf den Signalweg passen. Besonders bei der chronischen myeloischen Leukämie hat man so mit Imatinib ein echtes "Wundermittel" gefunden. Bei der CML kommt es sehr häufig zur t(9;22)-Translokation, bei der die Gene BCR and ABL fusioniert werden und es dadurch zur ständigen Überaktivierung einer Tyrosinkinase kommt. Die Folge ist unkontrolliertes Wachstum der Zelle, Krebs entsteht. Imatinib inhibiert diese Kinase und drängt die malignen Zellen sozusagen in die Normalität zurück. Bei einer Studie von 2003 mit 1106 CML-Patienten war die Wirkung von Imatinib so viel besser und die Nebenwirkungen geringer als die der Kontrollgruppe, dass auch diese Patienten nach der Hälfte der Beobachtungsdauer in den Imatinib-Arm integriert wurden. 87,1 % der Patienten sprachen auf das Medikament an, in 76,2 % konnte die mutierte Tyrosinkinase nicht mehr nachgewiesen werden (Originalstudie im New England Journal of Medicine: http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa022457). An dieser Stelle wurde natürlich nicht aufgehört zu forschen, sondern es wurden weitere Tyrosinkinase-Inhibitoren entwickelt und in Kombi-Therapien getestet. Aktueller Review im International Journal of Cancer (leider nur Abstract frei zugänglich): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26455714.
So, jetzt gehts mir schon besser. Falls noch wer Fragen hat...