Zitat:Zu 4.) Erschreckend sind vielen Achillessehnenprobleme. Da bekomme ich gar nicht mehr alle aufgezählt. Wenn bis jetzt nicht die Alarmglocken beim DLV angingen, dann muss spätestens jetzt passieren. Als Außenstehender hat man das Gefühl, dass sie dem Elend zuschauen, aber keine Lösung haben.
Ich habe vor einigen Jahren Verbindung mit dem deutschen "Achillessehnenpapst" aufgenommen und ihm eine DLV-E-Mail-Adresse gegeben. Es ist schon sehr seltsam, wenn man einem hervorragenden Professor auf dem Gebiet nicht antwortet.
Die Achillessehnenprobleme sind ein multifaktorielles Problem. Ich habe den gesamten Nachmittag wieder autodidaktisch in Fußproblemen recherchiert. Diese Problematiken müssten bereits in jungen Jahren in Angriff genommen werden. Anatomische spezielle Kenntnisse und geeignete Übungskonstruktionen fehlen flächendeckend.
Der DLV war in den Fortbildungen hinsichtlich der Achillessehne nicht ganz untätig. Nur reicht das bei weitem nicht aus. Trainer sollten auch den Ehrgeiz haben, sich autodidaktisch antizipatorisch diese Inhalte zunutze zu machen.
Es gibt fast keinen Athleten, der nicht irgendein Defizit geerbt hat. Durch Anomalien verschieben sich die Kraftlinien. Es entstehen kompensatorische Bewegungen, die sich dann langfristig negativ auswirken.
Wie ich mir eine sehr gute Einflussnahme vorstelle: Würde mir noch einmal ein Supertalent in die Finger fallen, würde ich den DLV bitten, mir alle Mittel zusätzlich zu meinem Service zu gewähren, die für eine optimale Laufbahn vonnöten wären. Ich habe Vorstellungen vom Optimum und brauche dazu kein gesamtes DLV-Team. Ich möchte absolut keine Umwege gehen und Zeitverlust vermeiden.
Unsere Läufer gehören unter sehr regelmäßige Kontrolle der Achillessehnen. Sie reißen oft ohne äußere Anzeichen; aber man kann vorher den Zustand hinsichtlich Neovaskularisierung recherchieren und gegensteuern. Zudem kann man Strukturen zug- und druckmäßig durch geeignetes Übungspotential verbessern und individuelle Imbalancen verändern. Nur muss man dann natürlich die Normen kennen.
Im Hochsprung gibt´s ja auch sehr viele Achillessehnenprobleme. Ich habe auf der Zugrückfahrt mit Heike Henkel über ihren hervorragenden Fußaufsatz beim Absprung gesprochen. Sie kannte ihre exakte Gradzahl zwischen Kurvenwinkel und Fußaufsatzwinkel nicht, ich schon! Gerd Osenberg hat mit ihr aber wohl stark daran gearbeitet.
Gertrud