17.08.2022, 12:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.08.2022, 12:45 von h3inz_h4rtm4nn.)
(17.08.2022, 10:31)l schrieb: longbottomIch finde seine Leistung sehr stark und auch verdient. Es ist ein großartiger Erfolg für ihn und das deutsche Team. Er ist seit vielen Jahren in der Weltspitze vertreten und hat die Disziplin aus Sicht des DLV oft vor dem großen Scheitern gerettet.
h3inz_h4rtm4nn schrieb: Der WM-Dritte von Eugene hatte 20 und 35 Kilometer in den Beinen. Immerhin hat er in den USA gleich 2x Bronze gewonnen. Gestern wurde er von den Sanitätern bewusstlos von der Strecke getragen. Seine Saison war zu lang und zu hart und definitiv nicht auf die EM ausgelegt. Bitte nicht solche wichtigen Infos unerwähnt lassen.Das Fettgedruckte wusste ich nicht und tut mir sehr Leid.Ändert aber nichts am Rest von dem, was ich geschrieben habe, einschließlich Linkes Coronainfektion vor nicht einmal vier Wochen.
Ich wollte lediglich mit meiner Anmerkung sagen, dass man nicht automatisch davon ausgehen kann, dass Linke mit seiner Leistung auch über 35 Kilometer AKTUELL in der Weltspitze mitmischt - über 20 Kilometer hingegen hat er über ein Jahrzehnt bewiesen, dass er das defintiv kann. Es gibt einfach auch viele Athleten, die den Fokus auf die WM gelegt haben und für die die EM nur ein Abfallprodukt ist. Das schmälert seine Silbermedaille keineswegs. Dennoch darf man das hier neutral äußern - nicht als Kritik und auch nicht, um das Ergebnis zu relativieren - sondern vielmehr als Motivation für das kommende Jahr, in dem die besten Athleten der Welt wieder aufeinandertreffen. Erst dort kann Linke beweisen, ob er über die neue Strecke ein gleich starkes Niveau wie über die 20 Kilometer innehat. Mit der Silbermedaille im Gepäck wird die Motivation für diese Aufgabe riesengroß sein und ihn beflügeln.
Zu dem Thema "Corona-Infektion" wollte ich nichts schreiben, aber Sie erwähnten es mehrfach. Es ist unheimlich ärgerlich, dass es viele Athleten in diesem Jahr erwischt hat und im Fall von Christopher Linke, aber auch Carl Dohmann und Karl Junghans (oder auch Malaika Mihambo oder oder oder.....) zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt - nämlich in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung. Dennoch kann man anhand der Erkrankung nie festmachen, wie sehr sie die Leistung(en) der Athleten tatsächlich beeinflusst hat. Grund dafür ist einfach, dass jeder Körper anders darauf reagiert. Bei manchen ist nach 7-10 Tagen der Körper "auf Werkseinstellungen zurückgesetzt", andere kämpfen eine ganze Saison mit den Folgen oder müssen sogar ihre sportliche Karriere beenden. Was wir Zuschauer/Leser mitbekommen, ist die Selbstwahrnehmung bzw. -einschätzung der Athleten (z.T. weitergeleitet durch Vereine, Verbände usw.). Von manchen erfährt man gar nicht, dass sie sich überhaupt damit infiziert haben, weil sie damit nicht an die Öffentlichkeit gehen. Andere wiederum erwähnen es, weil es Bestandteil ihrer Vorbereitung auf die Meisterschaft XY war, was völlig verständlich ist. Man kann sich aber gewiss sein, dass der DLV niemanden an den Start schickt, der körperlich nicht dazu in der Lage ist, konkurrenzfähig zu sein. Wir Deutschen haben ein sehr gut ausgebildetes medizinisches Team im Rücken, das die Athleten auf Herz und Nieren prüft, bevor sie an den Start geschickt werden. Das ist auch notwendig, denn ansonsten könnte das für den Sportler selbst fatale Folgen haben. Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen! Und die letzte Instanz, die darüber entscheidet, ob man sich eine derartige Belastung zumutet, sind Athlet und Heimtrainer.
Ich habe keinen Zweifel daran, dass Linke in seinem Training beeinträchtigt wurde und die Infektion seinem Körper wichtige Körner gekostet hat. Er meinte aber auch, dass er genau wegen Corona die (mentale) Lockerheit mit in den Wettkampf gebracht hat, die ihm sonst immer gefehlt hat, wenn er top-fit an den Start gegangen ist. Er hat sich dadurch keinen Druck aufgebaut und war befreiter. Somit kann man die Corona-Infektion nicht als gänzlich negativen Einfluss bewerten. Außerdem weiß man nun auch nicht, wie schnell er sich von den 35 Kilometern in Eugene erholt hätte. Genau deshalb berufe ich mich nur auf FAKTEN, nämlich SILBER und einen NEUEN DEUTSCHEN REKORD und das finde ich SPITZENMÄSSIG!!!