24.03.2022, 08:36
Ich habe die Entwicklung in der Schweiz hautnah mitverfolgt. Und bin unglaublich froh über die aktuellen Erfolge, die damals, 2008, überhaupt nicht absehbar waren. Ja, eigentlich undenkbar erschienen. Allerdings bin ich auch nicht sicher, was denn nun wirklich die entscheidenden Erfolgsfaktoren waren/sind.
Sicher das Geld: Der Leichtathletikverband war fast pleite. Mit neuen Strukturen, Mitgliederbeiträgen, aber vor allem auch dem Sponsoring der UBS konnte die Situation stark verbessert werden. Die UBS hat auch bezüglich Sichtbarkeit der Leichtathletik viel bewegt. Auf der anderen Seite sind aber auch Sponsoren abgesprungen, weil für sie neben der UBS kein Platz war.
Als Folge: Professionalisierung. Auch bei den Trainern (obwohl nach wie vor ganz viele, auch im Spitzenbereich, praktisch ehrenamtlich unterwegs sind). Ein wichtiger Faktor dabei waren aber auch die Massnahmen der öffentlichen Hand: Ausbau von Sportschulen, Leistungssportförderung des Militärs. Wobei ich der Meinung war, dass wir da eher nachholen, was andere Länder schon längst machten.
Ein grosses Thema war die EM in Zürich 2014, auf die mehrjährig hingearbeitet wurde. Das Schweizer Team war gross, einigermassen stark. Allerdings blieb der Zuschaueraufmarsch in Grenzen.
Überhaupt sind die internationalen Meetings wohl ganz wichtig: Sie geben den Schweizer Athleten Startplätze, sie sorgen für Fernsehpräsenz, vor allem aber unterstützen sie die Schweizer Leichtathletik, nicht nur finanziell.
Spitze über die Breite. Endlich hörte man auf damit, die internationalen Limiten noch zu verschärfen. Für die EM 2014 gab es ein Massenziel, das sogar deutlich übertroffen wurde.
Erfolge: Mujinga Kambundji startete 2014 noch nicht durch, dafür sprang Kariem Hussein in die Bresche - und das war ja eher nicht der Erfolg langjähriger Verbandsarbeit. Dennoch: Es entstand das Gefühl, auch Schweizer Leichtathleten könnten etwas gewinnen. Zumindest auf europäischer Ebene. Und immer häufiger bei Nachwuchsmeisterschaften, und immer häufiger auch bei Weltmeisterschaften, auch wenn die Medaillen auf dieser Stufe doch äusserst rar blieben.
Sicher ist auch die Kaderstruktur durchdacht und sinnvoll. Aber z.B. bei den "World Class Potentials" wurden gerade in den ersten Jahren auch viele Athletinnen und Athleten aufgenommen, die ihr Potential in der Folge nie zeigen konnten.
Das Schweizer Modell setzte sehr stark auf Sprint, inklusive Hürdensprint, und wohl aus persönlichem Interesse und der Weltstandsanalyse auch auf 400mH. Dazu die Sparte Lauf. Mit dem UBS Kids Cup (60m, Weitsprung, Ballwurf) werden Talente gefunden, die vor allem schnell sind. Gefördert werden über die diversen Staffelprojekte viele Sprinterinnen und Sprinter. Und diese werden tatsächlich immer schneller - vor allem natürlich die Frauen.
Es ist sehr erfreulich, dass jetzt drei Zehnkämpfer für Aufsehen sorgen. Diese Sparte war international über viele Jahre praktisch nicht mehr vertreten, und die Förderung beschränkt sich nach wie vor auf wenige Standorte mit eher bescheidenen Mitteln. Und es gibt plötzlich wieder einen guten Hochspringer und eine Hochspringerin, neben den Stabhochspringerinnen, die sich auch irgendwie etablieren konnten. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass in der Schweiz der ganze technische Bereich, die Sprünge und noch viel mehr die Würfe, international nicht konkurrenzfähig ist, und auch verhältnismässig wenig gefördert wird. Da hoffe ich, dass im Sog der Sprinter auch die Techniker zu mehr Mitteln kommen.
Sicher das Geld: Der Leichtathletikverband war fast pleite. Mit neuen Strukturen, Mitgliederbeiträgen, aber vor allem auch dem Sponsoring der UBS konnte die Situation stark verbessert werden. Die UBS hat auch bezüglich Sichtbarkeit der Leichtathletik viel bewegt. Auf der anderen Seite sind aber auch Sponsoren abgesprungen, weil für sie neben der UBS kein Platz war.
Als Folge: Professionalisierung. Auch bei den Trainern (obwohl nach wie vor ganz viele, auch im Spitzenbereich, praktisch ehrenamtlich unterwegs sind). Ein wichtiger Faktor dabei waren aber auch die Massnahmen der öffentlichen Hand: Ausbau von Sportschulen, Leistungssportförderung des Militärs. Wobei ich der Meinung war, dass wir da eher nachholen, was andere Länder schon längst machten.
Ein grosses Thema war die EM in Zürich 2014, auf die mehrjährig hingearbeitet wurde. Das Schweizer Team war gross, einigermassen stark. Allerdings blieb der Zuschaueraufmarsch in Grenzen.
Überhaupt sind die internationalen Meetings wohl ganz wichtig: Sie geben den Schweizer Athleten Startplätze, sie sorgen für Fernsehpräsenz, vor allem aber unterstützen sie die Schweizer Leichtathletik, nicht nur finanziell.
Spitze über die Breite. Endlich hörte man auf damit, die internationalen Limiten noch zu verschärfen. Für die EM 2014 gab es ein Massenziel, das sogar deutlich übertroffen wurde.
Erfolge: Mujinga Kambundji startete 2014 noch nicht durch, dafür sprang Kariem Hussein in die Bresche - und das war ja eher nicht der Erfolg langjähriger Verbandsarbeit. Dennoch: Es entstand das Gefühl, auch Schweizer Leichtathleten könnten etwas gewinnen. Zumindest auf europäischer Ebene. Und immer häufiger bei Nachwuchsmeisterschaften, und immer häufiger auch bei Weltmeisterschaften, auch wenn die Medaillen auf dieser Stufe doch äusserst rar blieben.
Sicher ist auch die Kaderstruktur durchdacht und sinnvoll. Aber z.B. bei den "World Class Potentials" wurden gerade in den ersten Jahren auch viele Athletinnen und Athleten aufgenommen, die ihr Potential in der Folge nie zeigen konnten.
Das Schweizer Modell setzte sehr stark auf Sprint, inklusive Hürdensprint, und wohl aus persönlichem Interesse und der Weltstandsanalyse auch auf 400mH. Dazu die Sparte Lauf. Mit dem UBS Kids Cup (60m, Weitsprung, Ballwurf) werden Talente gefunden, die vor allem schnell sind. Gefördert werden über die diversen Staffelprojekte viele Sprinterinnen und Sprinter. Und diese werden tatsächlich immer schneller - vor allem natürlich die Frauen.
Es ist sehr erfreulich, dass jetzt drei Zehnkämpfer für Aufsehen sorgen. Diese Sparte war international über viele Jahre praktisch nicht mehr vertreten, und die Förderung beschränkt sich nach wie vor auf wenige Standorte mit eher bescheidenen Mitteln. Und es gibt plötzlich wieder einen guten Hochspringer und eine Hochspringerin, neben den Stabhochspringerinnen, die sich auch irgendwie etablieren konnten. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass in der Schweiz der ganze technische Bereich, die Sprünge und noch viel mehr die Würfe, international nicht konkurrenzfähig ist, und auch verhältnismässig wenig gefördert wird. Da hoffe ich, dass im Sog der Sprinter auch die Techniker zu mehr Mitteln kommen.