13.06.2017, 12:10
(13.06.2017, 08:55)Gertrud schrieb:(13.06.2017, 05:54)eierluke schrieb: Erinnert sich jemand der nah dran war, wie das damals war mit Busemann? Zu weich für die eigenen ehrgeizigen Ziele oder einfach falsch aufgebaut/ belastet?
Ich wunderte mich in den vergangenen Jahren zu lesen, welche geringen Umfänge eaton trainierte, während Schrader und Abele, richtig klotzten - und dauerverletzt waren.
Ich kann nichts zu Frank und seinen Trainingsinhalten sagen.
Man sollte als Trainer den Bereich Statik des Schützlings nicht unterschätzen, wenn man sich mit "Haut und Haaren" der Sache und dem Athleten verschrieben hat. Ich bevorzuge zur Wissensvermittlung immer kleine, funktionierende Teams. Man muss sozusagen den Athleten aus der "Gefahrenzone" herausholen. Immer wieder durchbrechen alte, abgespeicherte Bewegungsmuster die neu erlernten. Die Summe dieser "Querschläger" macht im Endeffekt die Schwierigkeiten. Da diese Muster immer wieder trotz der neuen Einflussnahme auftreten, nehme ich z. B. diese Klippen in den nächsten Wochen fast vollständig aus dem Programm, um der Achillessehne Ruhe zu gönnen. Außerdem nehme ich ganz spezielle Übungen auch an meiner neuen Maschine für die Prophylaxe ins Programm, die dann sicherlich Spuren hinterlassen. Der Athlet wird ganz speziell und in aller Ruhe und Abgeschiedenheit ohne irgendeinen Störfaktor geschult. Diese Inhalte prägen sich in sein Gehirn hoffentlich als Muster ein. Voraussetzung ist immer, dass der Trainer ganz detailliert weiß, wovon er spricht.
Es gibt bei mir keine "Bolzprogramme". Das ist wohl ein gravierender Unterschied - nicht im speed-endurance Bereich und vor allem nicht im Kraftprogramm oder an Treppen. Quality und Prophylaxe first!!!!!! Es gibt Wiederholungsprogramme unter ganz strikter Aufsicht! Das ist ein himmelweiter Unterschied. Ich mache mich auch vorher über die vulnerablen Stellen bei einer Disziplin schlau wie jetzt als "Neuling im Hürden-Langsprint". Ein Athlet mit einer kleinen Sternumanomalie ist für mich eine besondere Herausforderung, was die Belastung im BWS- und LWS-Bereich anbetrifft. Da "geht es wirklich ans Eingemachte". Mein Anspruch ist, die Fehlerquote möglichst gering zu halten oder noch besser, individuell ganz zu vermeiden.
Ashton Eaton war übungsmäßig und vorbereitend durch die Kampfsportart hervorragend präpariert. Außedem sieht das amerikanische Prinzip keine Bundestrainerlehrgänge vor. Ich halte unser Prinzip von Grund auf für "schwachsinnig", weil die individuelle Betreuung wie bei mir z.B. auch mit dem Hintergrundwissen absolut nicht gewährleistet und vergleichbar ist. Man kann das mal als "Tuchfühlung" machen, aber nicht als Schulung im disziplinären Gesundheitsbereich, der einfach in meinen Händen besser aufgehoben ist.
Ja, es fällt auf, dass im Zehnkampf viele Athleten "über die Wupper gehen". Wer da nicht nach den Gründen fragt, ist betriebsblind!!! Ich würde sicherlich in der Verantwortung mit solchen Athleten in Klausur gehen und die Fehlerquote drastisch zu senken versuchen.
Gertrud
Wobei ja auch eaton bei allem talent die letzten jahre durchaus mit Verletzungen zu tun hatte.