(10.12.2017, 12:57)Küstenkrebs schrieb: Ich fand wie der Live-Stream-Kommentator, dass Klosterhalfen schon früh deutlich angestrengt aussah - mehr auch als in Darmstadt, wobei letzteres mir nur in Video-Ausschnitten bekannt ist. Koko und vor allem Reh haben trotzdem gut zusammen Tempo gemacht, was auch insgesamt nötig war, um Judd auf Abstand zu halten. Die Strecke war schon gut für eine Mittelstrecklerin. Auch die Sand-Passage war sehr hart und sicher gut zu laufen. Reh ist diesmal vom Start endlich gut weg gekommen, was nicht nur an dem kleineren Feld als in der U20 gelegen haben dürfte.
Im nächsten Jahr würde ich beide aber lieber in der Senior-Klasse sehen, auch wenn sie dort vermutlich nicht so eine schöne Show abziehen können.
Wenn Reh und Klosterhalfen bei den Seniorinnen mitgelaufen wären, hätten sie evtl. mit Burkard Plätze 4-6 belegt und damit die Mannschaft gewonnen, aber keine einzige Einzelmedaille geschafft. Wobei es auch sein könnte, dass Klosterhalfen da schwächer gewesen wäre. Dass Reh langsamer als Burkard auf 8k läuft, kann ich mir nicht vorstellen.
Reh hat sich sicher nochmal gesteigert seit der Bahnsaison und man hat Klosterhalfen wegen der einzelnen sehr guten 5000m vielleicht auf den längeren und Cross-Strecken ein bißchen überschätzt. Sie ist im Grunde immer noch hauptsächlich eine 1500m-Läuferin, während Reh schon länger ganz andere Umfänge haben dürfte und deutlich mehr Erfahrung mit längeren Rennen bis zum HM, was auch eine mentale Härte hervorbringt. Die beiden vergangenen deutlich kürzeren (und letztes Jahr auch sehr warmen) EM-Cross-Rennen kamen Koko sehr entgegen und Reh hat sich beide Male wohl ein bißchen unter Wert verkauft bzw. war eben auch nicht in der Form wie heute.
Obwohl die drei ersten schon recht früh weg waren, war es nicht unspannend, zwischendurch dachte ich mal, dass Reh wegläuft und Koko abreißen lassen muss und am Ende gar noch von Judd eingesammelt wird, dann ist sie aber sogar mal nach vorn gegangen, konnte aber noch weniger als in Darmstadt sich lösen (vielleicht sah sie auch wg. Wind und Kälte elender aus). Judd geht optisch in Richtung weiblicher Zatopek und wirkt schon recht früh im Rennen eher fertig, aber sie hat großen Kampfgeist gezeigt, indem sie versuchte, an die beiden ranzukommen (und ja ähnlich viel Abstand vom Rest hatte). Obwohl ich weiter oben selbst das Rechenbeispiel gebracht habe, hätte ich vorher auch nicht gedacht, dass man mit 1,2,12 nur Silber in der Mannschaft holt. Die Britinnen haben eine unheimliche Dichte und sind einfach superstark in der Mannschaft (5 in den top 10! der wU23).
Zitat:Die U20-Damen sind ohne Reh und Koko auch auf einem ganz anderen Niveau.
Hier gab es letztes Jahr schon einen deutlichen Abstand, nachdem die 96er-Jahrgänge Gehring und Reng weg waren. Tertsch ist eigentlich Triathletin, dafür ist Platz 18 sehr gut. Lisa Oed, die letztes Jahr die beste (18.) der U20 nach Reh/Koko bei der Cross-EM war und dieses Jahr U20 Hindernis-EM-Gold holte, ist nicht gestartet. Der Abstand der restlichen (meist noch U18) zu Dattke ist auch auf der Bahn deutlich; daher sind die Ergebnisse nicht so überraschend.
Schwach fand ich die Frauen nach Burkard, zwei nichtmal top50 und Amrhein hätte ich top20 zugetraut.