Ich empfinde es hier so, liebe Freunde, dass man mir genau das vorwirft, was man selber tut: Keine Bereitschaft zu zeigen, in die Diskussion einzusteigen, sondern nur lächerliche Begründungen eben dafür. Ich habe aber Verständnis dafür, dass man mit mir nicht diskutieren will, weil man ja dann auf Gedanken und Argumente eigehen müsste, die man in seiner eigenen geistigen Entwicklung schon vor langer Zeit ausgeschlossen und für falsch zu halten beschlossen hat. Man ist belesen und für jeden Disput gerüstet, und jetzt soll man wieder ganz unten anfangen?! Jetzt all das abermals oder nun doch noch in Frage zu stellen, bedeutet ja fast, sich selbst in Frage zu stellen. Schließlich identifiziert sich doch jeder mit seinen Ansichten, Meinungen und Festlegungen. Es ginge ans berühmte Eingemachte. Da gleitet man dann lieber ins Unsachliche ab, verzeiht sich Pauschalheiten und Wisch-Urteile - Hauptsache man kann sich raushalten, ohne in den Verdacht zu geraten, sich zu drücken.
In meinem Verständnis drückt sich hier der eine oder andere ganz gewaltig. Aber auch das ist verzeihlich: Niemand ist verpflichtet einem dahergelaufenen Hochspringer ein Repetitorium in Logik oder Philosophie zu verabreichen. Aber muss man ihn deshalb gleich in die Rubrik "Sportler sind grundsätzlich dumm" einordnen? Vielleicht bin ich ja dumm und brauche Eure Hilfe. Vielleicht seid aber auch Ihr die Dummen. Und das herauszufinden interessiert Euch natürlich nicht. Ich weiß nur, dass mir noch kein Philosophie-Lehrer oder -Professor gesagt hat, meine Art zu denken sei inakzeptabel und führe zu nichts. Im Gegenteil: Sowas habe ich nur von Herrn Professor W. Killing gehört, als ich ihm erklärt habe, wie ich Hochsprungtechnik interpretiere und erkläre. Seine Kollegen in den gehobeneren Fakultäten haben mich dagegen ermutigt, meine kreativie Destruktivität weiter zu kultiviern. Allerdings sollte ich außerdem "so nebenher" auch die Großen Werke studieren und mich daran orientieren. Und das ging bei mir nicht zusammen. Die Großen Meister haben mich nur von mir selbst und meinen eigenen Gedanken abgelenkt - bis auf einige wichtige Anstöße. Und die Akademiker in deren Gefolge mit ihrer geschwurbelte Sprache haben mich abgschreckt. SO wolte ich nie werden noch denken. Ich musste dagegen sein und halten und dagegen handeln, schreiben.
So wie ich mich über die Flop-Hysterie hinweggesetzt habe und meinen Straddle weiter und weiter verbessert habe, bis kein Flopper mehr mithalten konnte. Und dann bis ich nicht mehr konnte - aber nicht wegen des Flops sondern wegen der schwindenden Anerkennung und der wachsenden Entrüstung. Bis ich nirgendwo mehr Unterstützer fand. Alle hatten sich abgewandt von dem alten, peinlichen Trotzkopf. Und heute zieht man den Hut vor einer Claudia Pechstein, die das Glück hat, bei ihren jüngeren Konkurrenten noch mithalten zu können. Ich will mich nicht mit ihr oder gar Al Oerter gleichstellen, der mit 48 noch WR hätte werfen und 1980 und 84 nochmal Olympiasieger hätte werden können. Solche Karrieren sind nur Werfern und Langstrecklern möglich. Außerdem war ich ja gar kein richtiger Sportler, nur so ein Magier vor und über der Latte. Und so empfinde ich auch meine Gedankenspiele und Logeleien als Semantische Magie, die freilich nichts vortäuschen will noch kann, sondern mit schroffen Aussagen kniffelige Fragen stellt. Dabei entwickle ich eine überraschende Trefferquote (nicht -sicherheit) wie ich an der Verwirrung und Empörung die ich stifte ersehen kann. Danke für die inspirierenden Stunden, Euer Thomas
In meinem Verständnis drückt sich hier der eine oder andere ganz gewaltig. Aber auch das ist verzeihlich: Niemand ist verpflichtet einem dahergelaufenen Hochspringer ein Repetitorium in Logik oder Philosophie zu verabreichen. Aber muss man ihn deshalb gleich in die Rubrik "Sportler sind grundsätzlich dumm" einordnen? Vielleicht bin ich ja dumm und brauche Eure Hilfe. Vielleicht seid aber auch Ihr die Dummen. Und das herauszufinden interessiert Euch natürlich nicht. Ich weiß nur, dass mir noch kein Philosophie-Lehrer oder -Professor gesagt hat, meine Art zu denken sei inakzeptabel und führe zu nichts. Im Gegenteil: Sowas habe ich nur von Herrn Professor W. Killing gehört, als ich ihm erklärt habe, wie ich Hochsprungtechnik interpretiere und erkläre. Seine Kollegen in den gehobeneren Fakultäten haben mich dagegen ermutigt, meine kreativie Destruktivität weiter zu kultiviern. Allerdings sollte ich außerdem "so nebenher" auch die Großen Werke studieren und mich daran orientieren. Und das ging bei mir nicht zusammen. Die Großen Meister haben mich nur von mir selbst und meinen eigenen Gedanken abgelenkt - bis auf einige wichtige Anstöße. Und die Akademiker in deren Gefolge mit ihrer geschwurbelte Sprache haben mich abgschreckt. SO wolte ich nie werden noch denken. Ich musste dagegen sein und halten und dagegen handeln, schreiben.
So wie ich mich über die Flop-Hysterie hinweggesetzt habe und meinen Straddle weiter und weiter verbessert habe, bis kein Flopper mehr mithalten konnte. Und dann bis ich nicht mehr konnte - aber nicht wegen des Flops sondern wegen der schwindenden Anerkennung und der wachsenden Entrüstung. Bis ich nirgendwo mehr Unterstützer fand. Alle hatten sich abgewandt von dem alten, peinlichen Trotzkopf. Und heute zieht man den Hut vor einer Claudia Pechstein, die das Glück hat, bei ihren jüngeren Konkurrenten noch mithalten zu können. Ich will mich nicht mit ihr oder gar Al Oerter gleichstellen, der mit 48 noch WR hätte werfen und 1980 und 84 nochmal Olympiasieger hätte werden können. Solche Karrieren sind nur Werfern und Langstrecklern möglich. Außerdem war ich ja gar kein richtiger Sportler, nur so ein Magier vor und über der Latte. Und so empfinde ich auch meine Gedankenspiele und Logeleien als Semantische Magie, die freilich nichts vortäuschen will noch kann, sondern mit schroffen Aussagen kniffelige Fragen stellt. Dabei entwickle ich eine überraschende Trefferquote (nicht -sicherheit) wie ich an der Verwirrung und Empörung die ich stifte ersehen kann. Danke für die inspirierenden Stunden, Euer Thomas
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)