(25.03.2014, 14:10)MZPTLK schrieb: Das Untersuchungsdesign von Herrn Richter ist teilweise nicht nachvollziehbar.
So bleibt z.B. bei der Trainingsintervention zwischen den Messungen unklar, welche Trainingsmittel bei welchen Probanden in welcher Intensität, Reihenfolge und Dauer zur Anwendung kamen.
Die gezeigten Werte (nur) eines Probanden weisen Unplausibilitäten auf. Zum Beispiel weisen die nach Grundwehrdienst, nach Krankheit, usw gemessenen Werte im Vergleich zu den 'normalen' keine signifikanten Abweichungen auf.
Im Unklaren bleibt auch, wie 'gewissenhaft' die Vorbereitung der Probanden vor der ersten Messung war, waren sie alle 'voll da'.
Man müsste mehr Details haben, um die Untersuchung besser bewerten und vernünftige Schlüsse ziehen zu können.
Man braucht mit der Kritik gar nicht so weit ins Detail zu gehen. Die Grundsatzfrage die sich mir stellt ist, in wie weit die verwendeten Parameter der elementaren Schnelligkeit (Tapping-Frequenz, Bodenkontaktzeit, Hubzeit) überhaupt eine Aussagekraft für komplexe Schnelligkeitsleistungen wie Sprint oder Sprung besitzen. So lange dies nicht eindeutig geklärt ist, braucht man sich auch keine Gedanken über einen Paradigmenwechsel im Schnelligkeitstraining machen.
Meiner bescheidenen Meinung nach haben diese maximierten Tapping-Geschichten relativ wenig mit den benötigten Sprintmustern zu tun. Im Gegenteil: Frequenzen lassen sich, wie F. Richter ja auch selber beschreibt, wunderbar über die Verkürzung von Hubzeit (=Verkürzung der Flugzeit) und Bodenkontaktzeit erreichen. Wer das Gesamtsystem also schön steif stellt und mit geringen Bewegungsamplituden arbeitet, hat sich im Sinne der Testaufgabe selbstoptimiert und wird ein gutes Ergebnis erzielen. Dies entspricht aber nicht dem für gute Sprintleistungen entscheidendem Wechselspiel zwischen An- und Entspannung, welches eine gewisse Dauer sowie ein gewisses Verhältnis von Bodenkontaktzeit zu Flugzeit einfach voraussetzt.