28.11.2014, 12:50
(28.11.2014, 11:29)dominikk85 schrieb: puls ist halt auch von vielen Faktoren abhängig. im Radsport wird inzwischen meistens über die watt Leistung gesteurt, was aber natürlich im laufen leider nicht so wirklich möglich ist.
die Radsportler trainieren inzwischen auch sehr intensiv viel knapp unter der "laktatschwelle", allerdings nicht mehr so sehr im klassischen "fahrtspiel" bzw. Intervalltraining, sondern mit eher langen "Intervallen" von 20-30 Minuten (übersetzt aufs laufen wäre das natürlich was kürzer) unterbrochen von kurzen pausen von 2-3 Minuten "rollen".
Ziel ist es dabei viele Kilometer in diesem harten Bereich zu absolvieren.
so ein Training ist aber natürlich schon sehr hart.
Servus Dominik,
ist - glaube ich- nicht alles Gold was glänzt! Heute üben im Radsport alle Wattglotzen. Abgeschaut einem „Tourchampion“, den sie per Funk um die Linkskurve leiten müssen, damit er - übers Display gebeugt - nicht geradeaus weiter fährt. Aber Watt soll ja genauer sein als jene Pulssteuerung, welche vor einigen Jahrzehnten überall der große Renner war. Nicht zuletzt, um exakter den Abstand zur hochgelobten „Schwelle“ auszutarieren.
Manche Ausdauersportler (Behle-Skilanglauf) haben sich auf der Jagd nach Messgenauigkeit beim Training sogar die Laktat-Nadel gesetzt. Aber da hatte sich im leichtathletischen Läuferlager schon eine bestimmte Skepsis breit gemacht. „Seitdem wir Laktat messen, geht’s bergab.“ Und das, obwohl man einst glaubte, den absoluten Standard des möglichen Trainingsoptimums gefunden zu haben. Und was gibt es Schöneres als objektivierbare Standards. Allgemeingültig für jedermann, messbare Exaktheit - und das ganze Zeugs, welche das wissenschaftsgläubige Herz so richtig höher schlagen lässt. Aber biologische „Systeme“ lassen sich halt nicht wie physikalische Systeme beschreiben, geschweige denn steuern. Ob einer Faktorenvielfalt, die allein schon der Horror für jede Operationalisierung vermeintlicher Gesetzmäßigkeiten ist. (Die Begriffe für’s Zusammenziehen der Mundschleimhaut)
Aber alles Papperlapapp. Schließlich gibt es ja die Trainingssteuerung über Leistungsdiagnostik. (Puls 150/Laktat.... ist noch Grundlagenausdauer, Basta!) Aber die Systeme, die sich da laufend bewegen, haben auch eine Innenwelt. (Wie es ist, am Anschlag zu sein) Die irgendwie sogar Aussagen über das richtige Maß zu machen imstande ist. Die Standards der objektiven Belastungsmessung können also immerhin zum Lernen beitragen. (Wie jetzt, bei Puls 150 darf doch noch nix weh tun?! Warum tut es trotzdem weh- und morgen noch mehr?!) Das ist ein Trost. Sagt vielleicht jeder Trainer mit Erfahrung. Übrigens auch so ein Begriff, der sich gegen die Standardisierung sträubt. Grauslig aber auch...
Aber es bleibt immer die Rückkehr zu 60 x 100m im Training.... da weiß man, was man hat! Denn suboptimal ist immerhin fascht optimal!
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