(20.05.2014, 07:00)Solos schrieb: Am Ende kommt in etwa die gleiche Abfluggeschwindigkeit heraus. Tendenziell erreichen Springer jedoch größere Werte. Das zeigt sich auch daran, dass die Mehrheit aller 70 Meter Würfe von Springern erzielt wurde.
Aber vielleicht hätte diese Thematik generell einen eigenen Thread verdient?
Es gibt einen Thread 'Diskus: Stützabwurf oder Sprung?',
wo diese Thematik herein passen würde.
Ich habe allerdings ein kleines Problem mit dem Begriff 'Sprung',
weil das falsche Assoziationen hervorrufen kann, wie damals schon bei Thomas.
Besser wäre m.E. Rotationswurf, aber auch das finde ich nicht ideal.
Die Mehrheit aller 70 m Würfe wurde von 'Springern' abgeliefert, allerdings ein grosser Teil davon vor über 20 Jahren(honi soit qui mal y pense) und auf Segelwiesen.
Wenn man sich die ewige deutsche Bestenliste ansieht(50 Beste), stellt sich das durchwachsener dar, da sind die Stützwerfer eher in der Mehrzahl.
Das dürfte vor allem auch mit der in der DDR wie auch im Osten überhaupt favorisierten Technik zusammen hängen.
Letzen Endes kommt es mMn auf den Typus und das individuelle Potential des Athleten an. Ich hatte im o.g. Thread geschrieben, dass die 'kleineren' Werfer meistens bei der Rotation, die 'langen Kerls' besser beim Stütz
aufgehoben sein dürften.
Ich kann mir zum Beispiel kaum vorstellen, dass Markus Münch(2.07, gefühlte Spannweite 2,18) ein veritabler 'Rotarier' werden könnte.
Es dürfte sehr schwer sein, Markus schneller zu machen und seine Rumpfkraft(sehr langer Oberkörper) wesentlich zu verbessern.
Andererseits hätte der (Doping-)Olympiasieger 2004(aberkannt) Fazekas mit Stütz sicher keine 70,71 m geworfen.
Dieser Wurf war perfekt und ein ästhetischer Genuss.
Dass ein so 'unterdimensionierter' Athlet in einem olympischen Finale so weit werfen konnte, geht auch auf das Konto der Technik.
Die grosse Preisfrage ist, ob er ohne Doping zu einer so überragenden Technik fähig gewesen wäre, mMn ganz sicher nicht.
Und da sind wir auch wieder bei den 70 m Würfen der 'guten' alten Zeiten.