(Leistungs-)Motivation
Teil 8/1: Wünsche, Anreize, Motive, Ziele
'To dream the impossible dream
To reach the unreachable star...
This is my quest: to follw that star
No matter how hopeless, no matter how far...'
(Joe Darion)
'Hush now child and don't you cry
Your folks might understand you by and by
Move on up towards your destination
Though you may find from time to time complications...
So what we have to do is move on up for a greater day
Just you gonna make it
You put your mnd to it
you can surely do it
Take nothing less than the supreme best
Do not obey for most people say cause you can past the test
So what we have to do is move on up and keep on wishing
Remember your dream is your only scheme so keep on pushing!'
(Curtis Mayfield)
'Ich bin davon überzeugt, dass sich Erfolg und Freude ganz automatisch einstellen,
wenn man sich treu bleibt.
Das ist nicht immer leicht.
Man stösst auf Unverständnis, Ablehnung oder auch Missgunst.
Erfolg heisst für mich, nicht immer die Erste zu sein.
Es geht vielmehr darum, egal, was man tut,
man sollte es aus vollster Überzeugung und mit viel Leidenschaft machen.
Das gibt die Kraft, kurze aber auch längere Durststrecken zu überwinden, die nun mal nicht ausbleiben.
Ich habe mir mein Ziel gross aufgeschrieben und an die Wand gehängt: 70 Meter!
Das motiviert mich in den Momenten,
in denen ich mit mir und meiner Leistung unzufrieden bin.'
(Anna Rüh)
'Die Möglichkeit ist nicht die Wirklichkeit, doch auch sie ist eine Wirklichkeit:
dass der Mensch eine Sache tun oder lassen kann.
Möglichkeit bedeutet Freiheit
Aber die Existenz der Möglichkeiten oder Freiheiten reicht noch nicht aus:
es gilt, sie zu erkennen und sich ihrer bedienen zu können.
Sich ihrer bedienen zu wollen.'
(Antonio Gramsci)
'Macht Euch frei von der Bewertung Anderer.
Also geht raus, setzt Euch keine Grenzen und gebt alles, was Ihr habt'
(Thomas Kurschilgen)
'Geht raus und spielt Fussball'
(Franz Beckenbauer)
'Just do it'
(Sportartikel-Werbung)
'Erfolg kommt dann, wenn Du mit Leidenschaft tust, was Du liebst.
Um grosse Dinge zu erreichen, muss man den Mut haben zu träumen,
den Mut haben, sich anspruchsvollen Zielen zu stellen und konsequent zu handeln.'
(Idriss Gonschinska)
'If you try and fail,
you might be disappointed.
But if you don't try,
you will be disappointed'
(Asbel Kiprop)
'Es ist wahr. Ich will alle 14 Achttausender bezwingen.
Nicht meine Sponsoren, nicht die Erwartungshaltung in der Öffentlichkeit, nicht meine Konkurrenten..
ICH will es.'
(Reinhold Messner 1986)
'Ich gehe eher kritisch mit mir um.
Denn nur wer das tut, verliert seine Ziele nicht aus den Augen
und hat die Chance, mehr Glücksmomente zu erleben.
Man muss aber erstmal eine Basis haben von der aus man sein Glück schmiedet.
Wahres Glück ist etwas, dass man sich für kein Geld der Welt kaufen kann.
Das kann man sich nur erarbeiten, das hat nur der Tüchtige, der Mutige.'
(Wladimir Klitschko 2015)
'Ich spiele um des Spielens willen'
(Hans Schäfer 1963)
'Warte nicht darauf, dass Geschichte geschieht.
Erschaffe sie.!'
(Shep Gordon)
Der Psychologe Langenkamp betreute die Leichtathleten bei den OS 2008 in Peking:
'Hoch leistungsfähige,und -willige Mitarbeiter, die trotz Mühens nicht weiter kommen
und sich zudem nicht geachtet fühlen, geraten in ein erhebliches Risiko,
durch kleinste Störungen gesundheitlich oder leistungsbezogen anfällig zu werden.
In gleicher Weise hoch beanspruchte, aber mit ihren Tätigkeiten zufriedene,
weil unter anderem in ihren Leistungen geachtete Arbeiter erleben ihren Stress produktiv, ja sogar antreibend.
Solche Wirkungszusammenhänge liessen sich auch bei den HocheistungsathletInnen und deren TrainerInnen feststellen.'
Er kennt 3 Typen von Top-AthletInnen:
1. Souverän-Erfahrene
2. Unbekümmerte, von positiv-ignorant bis naiv-katastrophierend
3. Stabile Selbstbildner: ich gebe mein Bestes, mehr geht nicht
Duda hat einen Fragebogen zur Aufgaben- und Ich-Orientierung im Sport entwickelt:
'Ich fühle mich beim Sport dann besonders erfolgreich, wenn:
A-O:
- ich eine neue Fertigkeit lerne und daraufhin Lust bekommen, noch mehr zu üben
- ich etwas tue, das mir Spass macht
- ich durch Üben eine neue Technik lerne
- ich hart an mir arbeite
- etwas, das ich gerade neu lerne, mich dazu anregt, weiter zu machen
- ich das Gefühl habe, das Gelernte gut zu beherrschen
- ich einfach mein Bestes gebe
I-O:
- Ich der Einzige bin, der die Technik oder die Sportart gut kann
- ich besser bin als Andere
- die Anderen Fehler machen, ich nicht
- die Anderen nicht so gut sind wie ich
- ich die meisten Punkte, Tore, die beste Leistung erziele
- ich der Beste bin
Nach Fuchs sucht ein Aufgaben-orientiertes(intrinsisch motiviertes) Induviduum optimale Herausforderungen,
bei denen man seine Fähigkeiten verbessern, etwas Neues lernen und darüber ein idiosynkratisches System
persönlicher Gütemasstäbe, Zielsetzungen und Selbstbelohnungsstrategien entwickeln kann.
Eine solche Aufgabenorientiertheit begünstigt die Herausbildung eines hohen Kompetenzerlebens,
interne Kontrollerwartungen, positive Emotionen, eine angemessene Anstrengungsbereitschaft und hohe Persistenz
Ich-orientierte(extrinsisch motivierte) Individuen zeigen Tendenz,
sich weniger optimale Herausforderungen zu suchen(zu schwere oder zu leichte),
sie konzentrieren sich auf das Erreichen äusserer Zustände(will Bester sein) oder äussere Ereignisse(will gelobt werden),
weil solche externen Rückmeldungen zur Grundlage des Selbstkonzepts der eigenen Fähigkeit gemacht werden.
Personen mit Ich-Orientierung sind in besonderer Weise auf äussere Beurteilungen angewiesen.
An Stelle interner treten externe Gütemasstäbe und Zielsetzungen
und an die Stelle autonomer Selbstbelohnungsstrategien treten abhängig machende Fremd-Belohnungssysteme.
Ich mache den Sport dann weniger für miich und meine ureigenen Ziele,
sondern mache mich zu sehr abhängig von den Massgaben Anderer.
Hier liegen Gründe für verringerte Persistenz und Drop-Out-Biographien, vor allem auch von Dopern.
Nach Fuchs sind Verhaltens- und Situations-spezifische Kognitionen,
vor allem Konsequenzerwartungen, Selbstwirksamkeits-Überzeugungen, Risiko-Kognitionen(z.B. Scheitern können)
und soziale Unterstützungserwartungen die stärksten und zuverlässigsten Prädikatoren der Sport-Motivation.
Vor allem ältere Sporttreibende haben aufgrund entsprechender Konsequenzerwartungen
die Einstellung entwickelt, dass Sport aus gesundheitlichen Gründen gut ist.
Die rationale Einsicht wird hier gegen innere und äussere Widerstände selbstwirksam.
Man kann oft sogar von einer bewussten Kosten-Nutzen-Kalkulation sprechen.
Bei Jüngeren spielt das eine gering(er)e Rolle.
Auch hier wird deutlich, dass Motivation ein Produkt aus Person und Umwelt darstellt.
Die Motivation ist am grössten, wenn sowohl Anreize wie Erfolgs-Wahrscheinlichkeit
auf einem Niveau sind, das Bewegung(Motion) in die Sache bringt.
Rheinbergs Risiko-Wahl-Modell zeigt das auch sehr gut:
Die Motivation ist dann am höchsten, wenn die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs und die Anreize zum Erfolg sich annähern.
Anreize nennt Kurz auch (sportliche) Sinnperspektiven:
- Körperlichkeit, Fitness, Gesundheit
- Eindruck, Erlebnis, Sensation
- Ausdruck, Ästhetik, Gestaltung
- Leistung, Aktivierung, Selbstbewusstsein
- Spannung, Dramatik, Abenteuer
- Miteinander, Geselligkeit, Gemeinschaft
- Geld
In der Ökonomie spielen Anreizsysteme eine herausragende Rolle:
1. Anreiz-Objekte(materielle, immaterielle Anreize)
2. Anreiz-Quellen(intrinsisch/extrinsisch)
Kämpfe hat in ihrer Dissertation 2009 ein Anreizspektrum des (Leistungs-)Sports entwickelt
und anhand von Befragungen von 60(erste Studie) und 156(2. Studie) HochleistungssportlerInnen Folgendes ermittelt:
1. Studie Aneignungsphase Entwicklungsphase Hochleistungsphase
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Spass an der Sportart 9,48 8,56 7,35
Soziale Kontakte 8,00 6,20 5,50
Selbstbewusstsein steigern 7,24 6,76 5,35
Anerkennung bekommen 6,16 6,52 6,73
Sich mit Anderen messen 6,00 7,16 7,19
Höheres Niveau erreichen 5,84 7,72 7,50
Aktiv und gesund leben 4,48 3,80 3,46
Normen und Werte vermitten 3,52 3,40 3,46
Karrierechancen haben 2,68 2,76 4,85
Geld verdienen 1,44 1,96 3,54
2.Studie(von MZPTLK gerundete Werte)
Hoffnung auf Erfolg 2,00 2,16 2,37
Furcht vor Misserfolg 0,90 0,90 0,79
Aufgaben-Orientierung 2,15 2,21 2,28
Ego-Orientierung 1,89 1,89 2,01
Tätigkeits-Orientierung 3,02 3,00 2,94
Zweck-Orientierung 2,92 3,15 3,41
Selbst-Wirksamkeit 2.11 2,19 2,35
Intrinsische Motivation 7,58 7,83 7,38
Extrinsische Motivation 4,26 4,69 5,80
Spass an der Sportart 8,02 8,01 7,48
Niveau verbessern 6,13 7,66 7,30
Anerkennung erhalten 6,15 6,41 6,14
Geld verdienen 2,33 2,98 5,57
Allem ist gemeinsam, dass ein besserer oder möglicht guter Soll-Zustand erstrebt wird,(a greater day, siehe oben).
Heckhausen: ' Leistungsmotivation ist das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in all jenen Tätigkeiten zu steigern,
oder möglichst hoch zu halten, in denen man einen Gütemasstab für verbindlich hält
und deren Ausführung deshalb ge- oder miss-lingen kann.'
Ausgangspunkt einer leistungsmotivierten Handlung ist eine bestimmte Situation/Bedingung,
die die individuelle Disposition der Leistungsmotive beim Menschen anregt.
Gabler nennt 4 Leistungs-Motivkomponenten(in Anlehnung an Heckhausen):
1. Individuelles Anspruchsniveau gemäss eines als für sich selbst anerkannten Gütemasstabs(beeinflusst Zielsetzung und Bewertung)
2. Kausalattributierung(Ursachen-Zurechnung), Entscheidend: was hält DER HANDELNDE für ursächlich?
Lokation der Kontrolle: Verhalten internal oder external verursacht-
Wesentliche Attributionsfaktoren: Fähigkeit, Anstrengung, Aufgaben-Schwierigkeit, Zufall
Interne Attribution bewirkt meistens stärkere Motivation, bessere Nachhaltigkeit und ausgeprägtere emotionale Reaktionen als externe.
3. Multithematischer Anreiz einer Handlung, diverse andere Anreize werden je nach individueller Einstellung unterschiedlich bewertet.
z.B. Macht, Anerkennung...
4. Individuelle Ausprägung der Dispositionen Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg.
Erfolgsmotivierte orientieren sich mit Emotionen und Kognitionen verstärkt am Erfolg sowie Mitteln und Wegen , diesen zu erreichen.
Miss-Erfolgsmotivierte streben ebenfalls Erfolg an, es steht aber Vermeidung von Misserfolg im Fokus,
da hier der Misserfolg einen höheren negativen Anreiz als der Erfolg einen positiven hat.
Jeder hat Wünsche, Anreize Motive,Ziele - er ersehnt 'a greater day-'
Also müssten Alle motiviert sein und entsprechend handeln - oder?
Der 8fache Olympiasieger Mark Spitz weiss es besser:
'Viele ersehnen Medaillen, aber nur Wenige sind bereit, das dafür Erforderliche zu tun.'
Handeln ist nicht nur das Ergebnis motivationaler Dispositionen, sondern auch volitionaler Prozesse(Handlungskontroll-Prozesse),
situativer Gegebenheiten und persönlich verfügbarer Ressourcen.
Und hinter jedem Busch lauern die fiesen kleinen Teufelchen
der (Selbst-)Sabotage,
die unsere Träume von Erfolg und vom besserem Leben versauen und verhindern.
Dafür brauchen wir ein ganzes Kapitel...
Teil 8/1: Wünsche, Anreize, Motive, Ziele
'To dream the impossible dream
To reach the unreachable star...
This is my quest: to follw that star
No matter how hopeless, no matter how far...'
(Joe Darion)
'Hush now child and don't you cry
Your folks might understand you by and by
Move on up towards your destination
Though you may find from time to time complications...
So what we have to do is move on up for a greater day
Just you gonna make it
You put your mnd to it
you can surely do it
Take nothing less than the supreme best
Do not obey for most people say cause you can past the test
So what we have to do is move on up and keep on wishing
Remember your dream is your only scheme so keep on pushing!'
(Curtis Mayfield)
'Ich bin davon überzeugt, dass sich Erfolg und Freude ganz automatisch einstellen,
wenn man sich treu bleibt.
Das ist nicht immer leicht.
Man stösst auf Unverständnis, Ablehnung oder auch Missgunst.
Erfolg heisst für mich, nicht immer die Erste zu sein.
Es geht vielmehr darum, egal, was man tut,
man sollte es aus vollster Überzeugung und mit viel Leidenschaft machen.
Das gibt die Kraft, kurze aber auch längere Durststrecken zu überwinden, die nun mal nicht ausbleiben.
Ich habe mir mein Ziel gross aufgeschrieben und an die Wand gehängt: 70 Meter!
Das motiviert mich in den Momenten,
in denen ich mit mir und meiner Leistung unzufrieden bin.'
(Anna Rüh)
'Die Möglichkeit ist nicht die Wirklichkeit, doch auch sie ist eine Wirklichkeit:
dass der Mensch eine Sache tun oder lassen kann.
Möglichkeit bedeutet Freiheit
Aber die Existenz der Möglichkeiten oder Freiheiten reicht noch nicht aus:
es gilt, sie zu erkennen und sich ihrer bedienen zu können.
Sich ihrer bedienen zu wollen.'
(Antonio Gramsci)
'Macht Euch frei von der Bewertung Anderer.
Also geht raus, setzt Euch keine Grenzen und gebt alles, was Ihr habt'
(Thomas Kurschilgen)
'Geht raus und spielt Fussball'
(Franz Beckenbauer)
'Just do it'
(Sportartikel-Werbung)
'Erfolg kommt dann, wenn Du mit Leidenschaft tust, was Du liebst.
Um grosse Dinge zu erreichen, muss man den Mut haben zu träumen,
den Mut haben, sich anspruchsvollen Zielen zu stellen und konsequent zu handeln.'
(Idriss Gonschinska)
'If you try and fail,
you might be disappointed.
But if you don't try,
you will be disappointed'
(Asbel Kiprop)
'Es ist wahr. Ich will alle 14 Achttausender bezwingen.
Nicht meine Sponsoren, nicht die Erwartungshaltung in der Öffentlichkeit, nicht meine Konkurrenten..
ICH will es.'
(Reinhold Messner 1986)
'Ich gehe eher kritisch mit mir um.
Denn nur wer das tut, verliert seine Ziele nicht aus den Augen
und hat die Chance, mehr Glücksmomente zu erleben.
Man muss aber erstmal eine Basis haben von der aus man sein Glück schmiedet.
Wahres Glück ist etwas, dass man sich für kein Geld der Welt kaufen kann.
Das kann man sich nur erarbeiten, das hat nur der Tüchtige, der Mutige.'
(Wladimir Klitschko 2015)
'Ich spiele um des Spielens willen'
(Hans Schäfer 1963)
'Warte nicht darauf, dass Geschichte geschieht.
Erschaffe sie.!'
(Shep Gordon)
Der Psychologe Langenkamp betreute die Leichtathleten bei den OS 2008 in Peking:
'Hoch leistungsfähige,und -willige Mitarbeiter, die trotz Mühens nicht weiter kommen
und sich zudem nicht geachtet fühlen, geraten in ein erhebliches Risiko,
durch kleinste Störungen gesundheitlich oder leistungsbezogen anfällig zu werden.
In gleicher Weise hoch beanspruchte, aber mit ihren Tätigkeiten zufriedene,
weil unter anderem in ihren Leistungen geachtete Arbeiter erleben ihren Stress produktiv, ja sogar antreibend.
Solche Wirkungszusammenhänge liessen sich auch bei den HocheistungsathletInnen und deren TrainerInnen feststellen.'
Er kennt 3 Typen von Top-AthletInnen:
1. Souverän-Erfahrene
2. Unbekümmerte, von positiv-ignorant bis naiv-katastrophierend
3. Stabile Selbstbildner: ich gebe mein Bestes, mehr geht nicht
Duda hat einen Fragebogen zur Aufgaben- und Ich-Orientierung im Sport entwickelt:
'Ich fühle mich beim Sport dann besonders erfolgreich, wenn:
A-O:
- ich eine neue Fertigkeit lerne und daraufhin Lust bekommen, noch mehr zu üben
- ich etwas tue, das mir Spass macht
- ich durch Üben eine neue Technik lerne
- ich hart an mir arbeite
- etwas, das ich gerade neu lerne, mich dazu anregt, weiter zu machen
- ich das Gefühl habe, das Gelernte gut zu beherrschen
- ich einfach mein Bestes gebe
I-O:
- Ich der Einzige bin, der die Technik oder die Sportart gut kann
- ich besser bin als Andere
- die Anderen Fehler machen, ich nicht
- die Anderen nicht so gut sind wie ich
- ich die meisten Punkte, Tore, die beste Leistung erziele
- ich der Beste bin
Nach Fuchs sucht ein Aufgaben-orientiertes(intrinsisch motiviertes) Induviduum optimale Herausforderungen,
bei denen man seine Fähigkeiten verbessern, etwas Neues lernen und darüber ein idiosynkratisches System
persönlicher Gütemasstäbe, Zielsetzungen und Selbstbelohnungsstrategien entwickeln kann.
Eine solche Aufgabenorientiertheit begünstigt die Herausbildung eines hohen Kompetenzerlebens,
interne Kontrollerwartungen, positive Emotionen, eine angemessene Anstrengungsbereitschaft und hohe Persistenz
Ich-orientierte(extrinsisch motivierte) Individuen zeigen Tendenz,
sich weniger optimale Herausforderungen zu suchen(zu schwere oder zu leichte),
sie konzentrieren sich auf das Erreichen äusserer Zustände(will Bester sein) oder äussere Ereignisse(will gelobt werden),
weil solche externen Rückmeldungen zur Grundlage des Selbstkonzepts der eigenen Fähigkeit gemacht werden.
Personen mit Ich-Orientierung sind in besonderer Weise auf äussere Beurteilungen angewiesen.
An Stelle interner treten externe Gütemasstäbe und Zielsetzungen
und an die Stelle autonomer Selbstbelohnungsstrategien treten abhängig machende Fremd-Belohnungssysteme.
Ich mache den Sport dann weniger für miich und meine ureigenen Ziele,
sondern mache mich zu sehr abhängig von den Massgaben Anderer.
Hier liegen Gründe für verringerte Persistenz und Drop-Out-Biographien, vor allem auch von Dopern.
Nach Fuchs sind Verhaltens- und Situations-spezifische Kognitionen,
vor allem Konsequenzerwartungen, Selbstwirksamkeits-Überzeugungen, Risiko-Kognitionen(z.B. Scheitern können)
und soziale Unterstützungserwartungen die stärksten und zuverlässigsten Prädikatoren der Sport-Motivation.
Vor allem ältere Sporttreibende haben aufgrund entsprechender Konsequenzerwartungen
die Einstellung entwickelt, dass Sport aus gesundheitlichen Gründen gut ist.
Die rationale Einsicht wird hier gegen innere und äussere Widerstände selbstwirksam.
Man kann oft sogar von einer bewussten Kosten-Nutzen-Kalkulation sprechen.
Bei Jüngeren spielt das eine gering(er)e Rolle.
Auch hier wird deutlich, dass Motivation ein Produkt aus Person und Umwelt darstellt.
Die Motivation ist am grössten, wenn sowohl Anreize wie Erfolgs-Wahrscheinlichkeit
auf einem Niveau sind, das Bewegung(Motion) in die Sache bringt.
Rheinbergs Risiko-Wahl-Modell zeigt das auch sehr gut:
Die Motivation ist dann am höchsten, wenn die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs und die Anreize zum Erfolg sich annähern.
Anreize nennt Kurz auch (sportliche) Sinnperspektiven:
- Körperlichkeit, Fitness, Gesundheit
- Eindruck, Erlebnis, Sensation
- Ausdruck, Ästhetik, Gestaltung
- Leistung, Aktivierung, Selbstbewusstsein
- Spannung, Dramatik, Abenteuer
- Miteinander, Geselligkeit, Gemeinschaft
- Geld
In der Ökonomie spielen Anreizsysteme eine herausragende Rolle:
1. Anreiz-Objekte(materielle, immaterielle Anreize)
2. Anreiz-Quellen(intrinsisch/extrinsisch)
Kämpfe hat in ihrer Dissertation 2009 ein Anreizspektrum des (Leistungs-)Sports entwickelt
und anhand von Befragungen von 60(erste Studie) und 156(2. Studie) HochleistungssportlerInnen Folgendes ermittelt:
1. Studie Aneignungsphase Entwicklungsphase Hochleistungsphase
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Spass an der Sportart 9,48 8,56 7,35
Soziale Kontakte 8,00 6,20 5,50
Selbstbewusstsein steigern 7,24 6,76 5,35
Anerkennung bekommen 6,16 6,52 6,73
Sich mit Anderen messen 6,00 7,16 7,19
Höheres Niveau erreichen 5,84 7,72 7,50
Aktiv und gesund leben 4,48 3,80 3,46
Normen und Werte vermitten 3,52 3,40 3,46
Karrierechancen haben 2,68 2,76 4,85
Geld verdienen 1,44 1,96 3,54
2.Studie(von MZPTLK gerundete Werte)
Hoffnung auf Erfolg 2,00 2,16 2,37
Furcht vor Misserfolg 0,90 0,90 0,79
Aufgaben-Orientierung 2,15 2,21 2,28
Ego-Orientierung 1,89 1,89 2,01
Tätigkeits-Orientierung 3,02 3,00 2,94
Zweck-Orientierung 2,92 3,15 3,41
Selbst-Wirksamkeit 2.11 2,19 2,35
Intrinsische Motivation 7,58 7,83 7,38
Extrinsische Motivation 4,26 4,69 5,80
Spass an der Sportart 8,02 8,01 7,48
Niveau verbessern 6,13 7,66 7,30
Anerkennung erhalten 6,15 6,41 6,14
Geld verdienen 2,33 2,98 5,57
Allem ist gemeinsam, dass ein besserer oder möglicht guter Soll-Zustand erstrebt wird,(a greater day, siehe oben).
Heckhausen: ' Leistungsmotivation ist das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in all jenen Tätigkeiten zu steigern,
oder möglichst hoch zu halten, in denen man einen Gütemasstab für verbindlich hält
und deren Ausführung deshalb ge- oder miss-lingen kann.'
Ausgangspunkt einer leistungsmotivierten Handlung ist eine bestimmte Situation/Bedingung,
die die individuelle Disposition der Leistungsmotive beim Menschen anregt.
Gabler nennt 4 Leistungs-Motivkomponenten(in Anlehnung an Heckhausen):
1. Individuelles Anspruchsniveau gemäss eines als für sich selbst anerkannten Gütemasstabs(beeinflusst Zielsetzung und Bewertung)
2. Kausalattributierung(Ursachen-Zurechnung), Entscheidend: was hält DER HANDELNDE für ursächlich?
Lokation der Kontrolle: Verhalten internal oder external verursacht-
Wesentliche Attributionsfaktoren: Fähigkeit, Anstrengung, Aufgaben-Schwierigkeit, Zufall
Interne Attribution bewirkt meistens stärkere Motivation, bessere Nachhaltigkeit und ausgeprägtere emotionale Reaktionen als externe.
3. Multithematischer Anreiz einer Handlung, diverse andere Anreize werden je nach individueller Einstellung unterschiedlich bewertet.
z.B. Macht, Anerkennung...
4. Individuelle Ausprägung der Dispositionen Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg.
Erfolgsmotivierte orientieren sich mit Emotionen und Kognitionen verstärkt am Erfolg sowie Mitteln und Wegen , diesen zu erreichen.
Miss-Erfolgsmotivierte streben ebenfalls Erfolg an, es steht aber Vermeidung von Misserfolg im Fokus,
da hier der Misserfolg einen höheren negativen Anreiz als der Erfolg einen positiven hat.
Jeder hat Wünsche, Anreize Motive,Ziele - er ersehnt 'a greater day-'
Also müssten Alle motiviert sein und entsprechend handeln - oder?
Der 8fache Olympiasieger Mark Spitz weiss es besser:
'Viele ersehnen Medaillen, aber nur Wenige sind bereit, das dafür Erforderliche zu tun.'
Handeln ist nicht nur das Ergebnis motivationaler Dispositionen, sondern auch volitionaler Prozesse(Handlungskontroll-Prozesse),
situativer Gegebenheiten und persönlich verfügbarer Ressourcen.
Und hinter jedem Busch lauern die fiesen kleinen Teufelchen

die unsere Träume von Erfolg und vom besserem Leben versauen und verhindern.

Dafür brauchen wir ein ganzes Kapitel...