19.06.2014, 09:04
Ein Stichwort welches ich bisher vermisse: muscle memory
Das Konzept dahinter: Training ist lernen, Wiederholen ist Training. Durch Wiederholungen gibt es Anpassung, der Muskel wird kräftiger, die Bewegung effektiver - alles altbekannt. Neue Untersuchungsansätze zeigen aber noch etwas anderes: der Trainingseffekt hat auch kurzfristige neuronale Auswirkungen, Musiker etwa, die eine neue Partitur erarbeiten, dann eine Pause einlegen (1-5 Stunden) um dann ein weiteres neues Stück zu üben, erlernen dieses messbar leichter und schneller! Die Muskel- und Synaptische– Reaktionszeit wird durch das nur kurz zurückliegende Ereignis verbessert / verkürzt.
So wie es aussieht betrifft dies nicht nur Musiker, auch bei Ballsportlern (Fußballern) greift dieser Mechanismus und vermutlich auch bei Sprintern. Neben der reinen Aufwärmarbeit zur Verletzungsprävention (Jamaikaner haben da sogar ein intensives physiotherapeutisch begleitetes Dehnungsprogramm eingebaut) machen sie in der Karibik immer auch eine spezielle Sprintvorbereitung wobei sie kurzfristig an die Maximalgeschwindigkeit gehen - in der Regel Unterdistanzen (50-70m). Es ist schwierig zu ermessen wie sehr der Einzelne wirklich dieses Maximum angeht (Zeiten werden nicht genommen, Streckenlängen nicht festgelegt, das Prinzip baut auch auf die Intelligenz des Athleten zu erkennen, wann der "Genug"-Zeitpunkt erreicht ist), häufig sieht der Rest der Vorbereitung "extrem locker" und kurz aus.
Auch in England und Frankreich scheint man diese Erkenntnisse zu testen (begleitet von großer Geheimniskrämerei der verschiedenen Trainingsgruppen
). Die meisten halten auch den Zeitraum von 1-2 Stunden vor dem eigentlichen Wettkampf für den Besten, nah genug am Wettkampf um das koordinative Lernen sowie die "neuronale Hochphase" maximal auszunutzen, aber bei ausreichendem Abstand für eine volle Erholung.
Aspekte wie Wettkampfgedanke, UHRZEIT (die innere Uhr geht bei jedem ein wenig anders, das kann man hormonell nachweisen), die Selbstmotivation des Athleten, die Konzentration sind alles Punkte die man begrenzt trainieren / simulieren kann, die aber durch eine Maximalleistung vor dem eigentlichen Wettkampf mit beeinflusst werden. Es ist extrem komplex und schwierig solche Überprüfungen aus dem Labor auf die Wettkampfbahn zu übertragen - allerdings ist die 100m Zeit schon ein recht untrüglicher Gradmesser. Wenn schon der Vorlauf zu einem Endlauf wird (Quali…), ist es meines Erachtens einen Versuch wert "mit fliegenden Fahnen unterzugehen". (Man sieht auch, dass manche Ahtleten im Finale nicht mehr an die Vorkampfleistung herankommen - ABER sie standen im Finale…)
Die Frage die sich jeder Trainer stellen muss (Athleten tun dies erst mit reichlich Erfahrung): baue ich auf Vertrautes, oder riskiere ich ein wenig Experimentelles? Hilft nur bedingt, ich weiß, aber wenn diese Erkenntnisse erst gedruckt vorliegen experimentieren einige schon an wieder Neuem!
Das Konzept dahinter: Training ist lernen, Wiederholen ist Training. Durch Wiederholungen gibt es Anpassung, der Muskel wird kräftiger, die Bewegung effektiver - alles altbekannt. Neue Untersuchungsansätze zeigen aber noch etwas anderes: der Trainingseffekt hat auch kurzfristige neuronale Auswirkungen, Musiker etwa, die eine neue Partitur erarbeiten, dann eine Pause einlegen (1-5 Stunden) um dann ein weiteres neues Stück zu üben, erlernen dieses messbar leichter und schneller! Die Muskel- und Synaptische– Reaktionszeit wird durch das nur kurz zurückliegende Ereignis verbessert / verkürzt.
So wie es aussieht betrifft dies nicht nur Musiker, auch bei Ballsportlern (Fußballern) greift dieser Mechanismus und vermutlich auch bei Sprintern. Neben der reinen Aufwärmarbeit zur Verletzungsprävention (Jamaikaner haben da sogar ein intensives physiotherapeutisch begleitetes Dehnungsprogramm eingebaut) machen sie in der Karibik immer auch eine spezielle Sprintvorbereitung wobei sie kurzfristig an die Maximalgeschwindigkeit gehen - in der Regel Unterdistanzen (50-70m). Es ist schwierig zu ermessen wie sehr der Einzelne wirklich dieses Maximum angeht (Zeiten werden nicht genommen, Streckenlängen nicht festgelegt, das Prinzip baut auch auf die Intelligenz des Athleten zu erkennen, wann der "Genug"-Zeitpunkt erreicht ist), häufig sieht der Rest der Vorbereitung "extrem locker" und kurz aus.
Auch in England und Frankreich scheint man diese Erkenntnisse zu testen (begleitet von großer Geheimniskrämerei der verschiedenen Trainingsgruppen

Aspekte wie Wettkampfgedanke, UHRZEIT (die innere Uhr geht bei jedem ein wenig anders, das kann man hormonell nachweisen), die Selbstmotivation des Athleten, die Konzentration sind alles Punkte die man begrenzt trainieren / simulieren kann, die aber durch eine Maximalleistung vor dem eigentlichen Wettkampf mit beeinflusst werden. Es ist extrem komplex und schwierig solche Überprüfungen aus dem Labor auf die Wettkampfbahn zu übertragen - allerdings ist die 100m Zeit schon ein recht untrüglicher Gradmesser. Wenn schon der Vorlauf zu einem Endlauf wird (Quali…), ist es meines Erachtens einen Versuch wert "mit fliegenden Fahnen unterzugehen". (Man sieht auch, dass manche Ahtleten im Finale nicht mehr an die Vorkampfleistung herankommen - ABER sie standen im Finale…)
Die Frage die sich jeder Trainer stellen muss (Athleten tun dies erst mit reichlich Erfahrung): baue ich auf Vertrautes, oder riskiere ich ein wenig Experimentelles? Hilft nur bedingt, ich weiß, aber wenn diese Erkenntnisse erst gedruckt vorliegen experimentieren einige schon an wieder Neuem!