14.12.2017, 09:33
Oha…
Zuerst: Einwände sind ALLE akzeptiert, ich würde auch nie behaupten, dass eine Person wie Wittgenstein eine einfache oder angenehme Persönlichkeit war… (aus persönlicher Erfahrung weiß ich, wie herausfordernd der Umgang z.B. mit einer Asperger Persönlichkeit sein kann - monothematisch hochbegabt aber so kanalisiert, dass allein ein alltägliches Gespräch beinahe unmöglich ist)
Faulheit lasse ich in Bezug auf den angestrebten fachspezifischen Erfolg gelten - hat der Betreffende untätig rum gesessen, völllg andere, fachfremde Gedanken verfolgt, oder wurde er durch seine eigenen psychischen Probleme gebremst? Wenn dem so wäre gilt dann der Begriff Genie nicht mehr? Genie lässt sich wie Jo schon anmerkte, nicht in Katagorien pressen oder vergleichen, in der Regel handelt es sich um Personen, die aufgrund außergewöhnlicher Fähigkeiten völlig neue Gedanken wagen, neue Wege finden, undenkbares Denkbar machen (zu Zeiten der Aufklärung natürlich einfacher ).
Genies in der Musik, Literatur oder Kunstwelt gehorchen anderen Kriterien als in den faktenbasierten Wissenschaften? (und gehört die Philosophie dann nicht dazu?). Ist die Größe des interpretativen Spielraums hier eine Größenordnung? Ich bin nicht genial genug um hier eine Skala zu erdenken
, belasse es also ruhig bei der Undefinierbarkeit des Begriffes und verwende ihn eher nicht. (Hat aber auch den Vorteil, dass ich Kritik verstehe, nachvollziehen und sogar zulassen kann, Wittgenstein wohl eher nicht…)
Das Wittgenstein bei ausschließlichen und ungestörten Fokussierung auf seine philosophischen Themen "mehr" hätte leisten können, bestreite ich sicher nicht (er hat auch interessante neue Gedanken zur Linguistik gehabt). Das die Betrachtung einer Persönlichkeit immer im zeitlichen Kontext gesehen wird, gilt ebenso uneingeschränkt. Hätte Mozart ähnliches erreicht, wenn er ein paar Jahrhunderte früher geboren wäre, oder heutzutage Musik machen würde? Hätte Einstein seine Gedanken zu Zeiten der Inquisition geäußert ,wäre er nicht als "Genie" geendet sondern auf dem Scheiterhaufen. Usain Bolt hätte vor 300 oder 400 Jahren so flott sprinten können wie heute, dass hätte niemanden interessiert. (auch wenn das mit Genie nichts zu tun hat, dafür aber mit Leichtathletik!)
@Jo vielleicht noch: Zahlen und Fakten werden nicht erdacht, ABER das Erkennen und Nachweisen von Zusammenhängen durch ungewöhnliche Überlegungen unterscheidet den Begabten vom harten Arbeiter - Erfolg können beide haben, den Status "Genie" wird letzterer aber so nicht erreichen. In einigen technischen und wissenschaftlichen Bereichen tun sich Solisten auch zunehmend schwerer. (Beispiel CERN)
Zuerst: Einwände sind ALLE akzeptiert, ich würde auch nie behaupten, dass eine Person wie Wittgenstein eine einfache oder angenehme Persönlichkeit war… (aus persönlicher Erfahrung weiß ich, wie herausfordernd der Umgang z.B. mit einer Asperger Persönlichkeit sein kann - monothematisch hochbegabt aber so kanalisiert, dass allein ein alltägliches Gespräch beinahe unmöglich ist)
Faulheit lasse ich in Bezug auf den angestrebten fachspezifischen Erfolg gelten - hat der Betreffende untätig rum gesessen, völllg andere, fachfremde Gedanken verfolgt, oder wurde er durch seine eigenen psychischen Probleme gebremst? Wenn dem so wäre gilt dann der Begriff Genie nicht mehr? Genie lässt sich wie Jo schon anmerkte, nicht in Katagorien pressen oder vergleichen, in der Regel handelt es sich um Personen, die aufgrund außergewöhnlicher Fähigkeiten völlig neue Gedanken wagen, neue Wege finden, undenkbares Denkbar machen (zu Zeiten der Aufklärung natürlich einfacher ).
Genies in der Musik, Literatur oder Kunstwelt gehorchen anderen Kriterien als in den faktenbasierten Wissenschaften? (und gehört die Philosophie dann nicht dazu?). Ist die Größe des interpretativen Spielraums hier eine Größenordnung? Ich bin nicht genial genug um hier eine Skala zu erdenken

Das Wittgenstein bei ausschließlichen und ungestörten Fokussierung auf seine philosophischen Themen "mehr" hätte leisten können, bestreite ich sicher nicht (er hat auch interessante neue Gedanken zur Linguistik gehabt). Das die Betrachtung einer Persönlichkeit immer im zeitlichen Kontext gesehen wird, gilt ebenso uneingeschränkt. Hätte Mozart ähnliches erreicht, wenn er ein paar Jahrhunderte früher geboren wäre, oder heutzutage Musik machen würde? Hätte Einstein seine Gedanken zu Zeiten der Inquisition geäußert ,wäre er nicht als "Genie" geendet sondern auf dem Scheiterhaufen. Usain Bolt hätte vor 300 oder 400 Jahren so flott sprinten können wie heute, dass hätte niemanden interessiert. (auch wenn das mit Genie nichts zu tun hat, dafür aber mit Leichtathletik!)
@Jo vielleicht noch: Zahlen und Fakten werden nicht erdacht, ABER das Erkennen und Nachweisen von Zusammenhängen durch ungewöhnliche Überlegungen unterscheidet den Begabten vom harten Arbeiter - Erfolg können beide haben, den Status "Genie" wird letzterer aber so nicht erreichen. In einigen technischen und wissenschaftlichen Bereichen tun sich Solisten auch zunehmend schwerer. (Beispiel CERN)