19.06.2014, 09:28
Es gibt und wird immer Begriffe geben, die zum Missbrauch einladen…
Toleranz übten zuerst die Römer gegenüber den Christen (tolerare) die sie fortan nicht mehr zur Tieffütterung verwendeten. Toleranz wurde im Mittelalter gegenüber eindeutigen Minderheiten geübt (Juden die man zwar in ein Ghetto steckte, die man aber ansonsten leben ließ) und immer als Duldsamkeit gegen Gruppen verstanden, die den Mächtigen nicht gefährlich werden konnten. Die Toleranz endet schnell wenn "Waffengleichheit" zweier gleichgroßer aber meinungsverschiedener Gruppen besteht (Katholiken gegen Protestanten, Sunniten gegen Schiiten, Hindus gegen Sikhs in Gegenden mit hohem Sikhanteil, deutsche Fußballfans gegen Englische etc.)
Die Toleranz gegenüber dem Individuum kam erst mit der Aufklärung und auch da scheibchenweise. Heute ist Toleranz zur Parole geworden und da jeder gegenüber jedem tolerant sein "muss", fühlen sich viele schnell bedroht, weil der andere mein Selbstbild in Frage stellt. Toleranz setzt aber bei Gleichstarken die gegenseitige Rücksichtnahme voraus - bei Minderheiten tut es der Selbsterhaltungtrieb . Ehrliche Toleranz verträgt eben keine verbalen Übergriffe, die halten manche aber für unerlässlich um überhaupt gehört zu werden - der mainstream fließt halt geräuschvoll und heute lauter denn je. (Früher konnte man testweise in den Wald rufen…, aber davon haben wir nicht mehr so viel)
Toleranz übten zuerst die Römer gegenüber den Christen (tolerare) die sie fortan nicht mehr zur Tieffütterung verwendeten. Toleranz wurde im Mittelalter gegenüber eindeutigen Minderheiten geübt (Juden die man zwar in ein Ghetto steckte, die man aber ansonsten leben ließ) und immer als Duldsamkeit gegen Gruppen verstanden, die den Mächtigen nicht gefährlich werden konnten. Die Toleranz endet schnell wenn "Waffengleichheit" zweier gleichgroßer aber meinungsverschiedener Gruppen besteht (Katholiken gegen Protestanten, Sunniten gegen Schiiten, Hindus gegen Sikhs in Gegenden mit hohem Sikhanteil, deutsche Fußballfans gegen Englische etc.)
Die Toleranz gegenüber dem Individuum kam erst mit der Aufklärung und auch da scheibchenweise. Heute ist Toleranz zur Parole geworden und da jeder gegenüber jedem tolerant sein "muss", fühlen sich viele schnell bedroht, weil der andere mein Selbstbild in Frage stellt. Toleranz setzt aber bei Gleichstarken die gegenseitige Rücksichtnahme voraus - bei Minderheiten tut es der Selbsterhaltungtrieb . Ehrliche Toleranz verträgt eben keine verbalen Übergriffe, die halten manche aber für unerlässlich um überhaupt gehört zu werden - der mainstream fließt halt geräuschvoll und heute lauter denn je. (Früher konnte man testweise in den Wald rufen…, aber davon haben wir nicht mehr so viel)