Zitat:MZTPLK: Ich meinte die räumliche Parabel, die bei flacherem Verlauf auch weniger beweglichen (langen?!) Springern eine unfallfreie Überquerung erlaubt. Nicht alle heißen Stefan Holm.Ich weiß was Du meintest, aber das ist ein Irrglaube. Wenn es so wäre, dann müssten ja alle versuchen, so weit wie möglich zu springen anstatt so hoch wie möglich. Der wahre Hochspringer ist aber eben Holm. Und der müsste sich nicht so krümmen wie ers tat, weil er steiler sprang als viele seiner Konkurrenten, sondern er wollte das, weil er dies für überquerungstechnisch sinnvoll hielt. Bei flacheren Parabeln liegt die senkrechte Ebene schräger zur Latte als bei steileren. Das ist aber kein biomechanischer Vorteil. Für niemanden, auch nicht für die Lulatsche. Schau die Raumaufteilung mal nicht von vorne an sondern von der Seite, also mit den Augen auf Lattenhöhe und auf deren Verlängerung. Da ist von der Länge der Parabel nichts mehr zu sehen und die Überquerungen sehen alle ungefähr gleich aus. Die Zeit für die Überquerung ist jedenfalls für alle dieselbe, weil sie vom Parabelabschnitt in Gipfelnähe vorgegeben wird. Wie viel horizontaler Weg dabei zurückgelegt wird, ist beliebig und hängt nicht von einer vermeintlich anderen (längeren) Zeitspanne ab, sondern nur von der horizontalen Restgeschwindigkeit des KSP bei gesetzmäßig gleichem vertikalem Flugweg.
Nochmal anders: Die Überquerungszeit ist nicht umso länger, je flacher die Parabel ist. Das Unwissen über die physikalischen Fakten erlaubt uns, etwas Anderes zu sehen als die Realität. Es ist eine Optische Täuschung zu glauben, die Überquerung dauere länger, weil der Springer weiter fliegt und mehr an der Latte entlang als andere. Jedenfalls ist bei vielen Springern die Parabel zu lang weil sie zu flach ist. Und so kann weder die maximale Höhe erreicht werden, noch wird dadurch die Überquerung sicherer.
Hier liegt einer der vielen Fehler, mit denen die armen jungen Talente gefüttert werden. Die Trainer denken, eine steile Parabel ist oben gefährlicher und deshalb leiten sie an zu flachen Parabeln, welche mehr Tempo erfordern aber nicht mehr Flughöhe ermöglichen. Die meisten Parabeln sind flacher als optimal, und zwar weil mit zu viel Tempo angelaufen und abgesprungen wird. Ein Vorteil ergibt sich dabei keineswegs. Im Gegenteil: Die Springer bleiben auf ewig unter ihren Möglichkeiten. Warum das so ist, habe ich schon mehrfach erläutert. Auch hier irgendwo. Leider ist auch Przybylko ein Opfer dieser Expertenmisere. Und die Anderen erst recht. Die werden aber gar nicht erst berühmt genug, um aufzufallen. Und wenn, dann merkt trotzdem niemand, was sie verbessern müssten, um richtig berühmt zu werden...
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)